Sie fährt. Wohin? Das weiß sie nicht. Das weiß sie nie. Tränen verschleiern ihre Sicht. Sie ist schon wieder drauf reingefallen. Er hat sie angerufen. Sie hatte ihn weggedrückt. Kurz darauf hatte es an ihrer Tür geklingelt. Sie hatte aufgemacht und da hatte er gestanden. Und sie hatte sich wieder von ihm einwickeln lassen. Dann hatte er sie an die Hand genommen und sie in sein Auto gesetzt und war losgefahren. „Ich habe eine Überraschung für dich", hatte er zu ihr gesagt und ihr ein Tuch um den Kopf geschlungen. Sie waren ausgestiegen und dann... hatte sie einen Eimer Wasser über den Kopf bekommen. Mit eiskaltem Körper und wie ein begossener Pudel hatte sie dagestanden. Und er hatte einfach nur gelacht. „Du checkst es nicht oder?", hatte er gesagt und sie hatte sich die triefend nasse Augenbinde abgerissen und war weggerannt. Weggerannt vor ihren Problemen, so wie sie es immer war. Nach dem Brand war sie ebenfalls weggelaufen. Der Brand der sie entstellt hatte. Vor ihren Eltern war sie weggelaufen. Die sie als Last empfunden hatten. Und jetzt vor Brandon, der es wieder einmal geschafft hatte sie bloßzustellen. Jetzt fährt sie. Aber wie soll man vor etwas weglaufen, was in einem drin lauert.

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Hallo und herzlich willkommen zu meinem ersten Kapitel meiner Lesenacht. Wie ich euch schon mitgeteilt habe, wird es keinen geregelten Upload geben, sondern ich habe euch nur mitgeteilt, wann es startet und für wann ich ungefähr das Ende anvisiert habe. Jetzt noch ein kleiner (vielleicht interessanter) Fakt zu dieser Geschichte: Es war die Kurzgeschichte, von der ich behaupte, dass damit meine Liebe zum Kurzgeschichten-Schreiben entfacht worden ist und die erste Kurzgeschichte die ich außerhalb von Schulstoff geschrieben habe (meine Grundschulgeschichten zähle ich jetzt mal nicht mit). Wenn der Stil also sich etwas verändert hat und damals vielleicht auch noch nicht so ausgeklügelt war, bitte ich das zu bedenken😂. Viel Spaß auf der weiteren Lesenacht.