Monster unter dem Bett...
Der Himmel ist grau und wolkenverhangen, als ich vor meine Haustür trete. Ein scharfer Wind weht und wirbelt die Blätter auf, die auf dem Boden liegen. Die Bäume sind kahl und wirken nackt ohne ihr buntes Blättergewand. Der Boden ist feucht und der Geruch von Regen liegt in der Luft. Ein fernes Donnergrollen zerreißt die fast unheimliche Stille. Ein Tropfen landet auf meiner Hand. Ein zweiter auf meiner Stirn. Ich ziehe mir die Kapuze in mein Gesicht. Die Tropfen fallen nur zögerlich, so als wäre der Regen müde und hätte selbst keine Lust darauf. Doch langsam wird es mehr, bis der Regen schließlich gleichmütig auf mich einprasselt. Es ist ein eintöniges Geräusch, das etwas in mir weckt, von dem ich gehofft hatte, dass es nicht mehr aufwachen würde. Die Dunkelheit. Sie regt sich in mir, wird unruhig, als hätte sie einen Winterschlaf hinter sich. Sie streckt ihre scharfen Klauen nach mir aus, doch sie überfällt mich nicht. Sie sticht nur einmal kurz zu. Doch das Gift, das von diesem Stich ausgeht ist lähmend. Es breitet sich aus und hinterlässt einen dumpfen, pochenden Schmerz in meiner Brust. Hoffnungslosigkeit breitet sich in mir aus. Der graue Himmel scheint allem jegliche Farbe zu entziehen. Bunte Blätter sind plötzlich nur noch braun, der tanzende Wind ist auf einmal nur noch kalt und all meine Träume und Hoffnungen nur noch Schall und Rauch. Ich möchte mich einfach nur in meinem Bett verkriechen und die angenehme Taubheit meine Gefühle lähmen lassen. Das Grau macht mich müde und zermürbt mich. All das, was ich mir erarbeitet habe, scheint auf einmal nutzlos, meine Hoffnung auf Besserung lächerlich. Denn trotz allem ist die Dunkelheit immer noch da und ich weiß, dass sie auch immer da bleiben wird. Alles was ich machen kann, ist es für kurze Zeit einschlafen zu lassen, aber wofür wenn es immer wieder aufwacht? Ich wünschte ich läge im Bett und könnte mir die Bettdecke über den Kopf ziehen und all die Monster aussperren. So tun als wäre ich noch ein Kind, bei dem die Monster noch unter dem Bett lebten und sich mit dem anschalten des Lichtes vertreiben ließen. Aber wenn die Dunkelheit in dir lebt, kannst du nicht einfach auf einen Lichtschalter drücken. Dafür musst du das Licht in dir selbst finden. Aber was ist wenn ich dieses Licht schon längst verloren habe?
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