An dich
Du siehst es nicht. Ja, ich weiß dass du nichts dafür kannst, schließlich kannst du nur dass sehen, was ich dir zeige. Aber es macht mich trotzdem wütend. Es macht mich wütend, dass du sein willst wie ich. Es macht mich wütend, dass du denkst ich bin perfekt. Es macht mich wütend, dass du denkst ich bin immer glücklich. Es macht mich wütend, dass du auf meine Scheinwelt reinfällst. Es macht mich wütend, dass ich mich erwachsen und verantwortungsbewusst verhalten muss, während du noch ein Kind spielen darfst. All dass macht mich wütend, aber dass wirst du nie erfahren. Weil du nie auf die Idee kommen würdest, dass das alles nur eine Farce ist. Weil du niemals auf die Idee kommen würdest, dass sich hinter diesem strahlendem Lächeln, die unendliche und undurchdringliche Traurigkeit befindet. Vielleicht willst du es ja auch einfach nicht sehen. Vielleicht willst du nicht sehen, dass niemand perfekt sein kann. Vielleicht bin ich aber auch eine zu gute Schauspielerin geworden. Lächeln perfekt, doch die Psyche defekt. Ja ich bin kaputt. Ich kann dass alles nicht mehr. Ich kann nicht immer und immer weiter Kraft herausholen, wenn keine mehr da ist. Und dein Glaube an diese perfekte Person, die ich zu sein scheine, bringt mich jeden Tag, dem Abgrund ein Stück näher. Ich sitze schon viel zu nah dran, habe eigentlich sogar schon einen Fuß über ihm schweben, aber eine kleine Hand liegt och auf meiner Schulter und sorgt dafür, dass ich mich umdrehe und zurückblicke, dass ich zögere. Ja, du kannst mich nicht sehen, wie ich hier in der Nacht am Fenster sitze. Du kannst mich nicht sehen, während meine Beine in die Leere baumeln. Ich sollte reingehen, denn es regnet und ich bin sowieso schon erkältet, der dünne Schlafanzugstoff, bietet kaum eine Widerstand für den Regen. Doch ich schaffe es nicht und fast gleitet meine Hand ab, eine Hand ist schon in der Bewegung, zum entscheidenden Schritt, doch ich halte inne. So wie es jetzt ist, so war es schon oft. Zu oft. Die Fensterabende sind die schlimmsten... Aber dass weißt du nicht. Du sitzt gerade wahrscheinlich gemütlich vor dem Fernseher oder hast dich in dein Bett eingekuschelt. Wenn ich irgendwann, tatsächlich loslasse, wird es dich vollkommen unerwartet treffen. Wie konnte sie nur? Dass wirst du dich fragen. Aber du wirst es nie verstehen. Das Gefühl, wenn du komplett leer bist. Das einzige Gefühl dass noch existiert ist der Schmerz. Schmerz, von dem du noch nicht mal weißt, wo er herkommt. Denn egal wie leer du dich fühlst, wirst du dich immer halb voll sein. Weil du du bist. Ich wollte nur, daß du es vielleicht irgendwann verstehst. Vielleicht wirst du meine Texte irgendwann finden. Es wird weh tun sie zu lesen, den sie sind, was ich bin. Die schonungslose, brutale Wahrheit. Unverpackt und ohne das Weichzeichnerlicht. Kein schöner Schein umgibt sie. Aber vielleicht wirst du es dann ansatzweise verstehen...
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Eine Art Poetry- Slam. Habt ihr schon mal davon gehört?
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