Kapitel Siebzehn

Sternchen nicht vergessen ❤️ ein paar Leute haben das beim letzten chapter wohl getan 🤔❤️




Wie sich herausgestellt hat, hatte Harry während der ersten Sitzung gar nichts erfahren und genau das war es gewesen, was ihn so stumm gemacht hat. Er meinte, der Psychologe hätte nur ein paar komische Fragen gestellt und sich Notizen gemacht, während Harry die ganze Zeit im dunkeln blieb. Ich konnte mir das lediglich so erklären, dass die Psychologen auch selbst erstmal schauen mussten, wie es weiter ging und sich deswegen noch nicht an einen strikten Plan halten wollten; aber trotzdem musste ja wenigstens ein kleiner Plan stehen, oder nicht? Man musste doch wissen, womit man startet und womit man weitermacht?

Am darauf folgenden Freitag hatten Harry und ich gerade die Scheune gestrichen, als Keyla wie eine verrückte von uns weg rannte und bellend auf dem Hof zu finden war, wo nun ein mir nur allzu bekanntes Auto stand.

"Oh Shit", murmelte ich, schmiss den Pinsel in den Farbeimer und ging in schnellen Schritten auf das bekannte Auto zu, während Harry hinter mir meinen Namen rief und wahrscheinlich auch hinter mir her kam, jedoch gingen mir gerade zu viele Dinge im Kopf herum, die ich nicht ordnen konnte. "Mum", rief ich und der Blick meiner Mutter landete auf mir, bevor auch meine Schwester aus dem Auto stieg und mich mit einem strahlenden lächeln anschaute.

"Hey Boo", rief sie, lief auf mich zu und fiel mir um den Hals, nur um mich innig zu umarmen und danach wieder loszulassen, damit die nächste Umarmung mit meiner Mum folgen konnte.

"Was macht ihr hier?", fragte ich die beiden nun und vielleicht wirkte meine Stimme so nervös, dass man meinen könnte, ich würde mich nicht freuen, dass die beiden hier waren, doch dem war nicht so. Ich freute mich wirklich riesig, Fakt ist jedoch, dass Harry nunmal noch hier war und es einiges zu erklären gibt. Dinge, die wir beide nichtmal richtig geklärt hatten.

"Nachdem du meine Anrufe nie entgegen nimmst und dich auch sonst nicht bei uns meldest, haben wir heute einfach mal die Chance ergriffen und sind hergefahren." Meine Mum wirkte tadelnd, als sie sich von mir löste und mich mit erhobenen Augenbrauen ansah.

Nun fiel es mir auch wieder ein. Ich hatte ihre Anrufe nie mitbekommen, mir aber vorgenommen, sie abends zurückzurufen. Doch dann wurde ich abgelenkt und habe es immer auf den nächsten Tag geschoben.. naja, bis heute eben.

"Es tut mir Leid", antwortete ich also ehrlich und spürte nun Harrys Präsenz neben mir. Sofort spürte ich das allzu bekannte kribbeln in meinem Bauch, welches jedoch durch ein gewisses Gefühl der Aufregung unterstützt wurde. Sofort lagen die Blicke beider Frauen auf ihm und während meine Schwester erstaunt aussah, wirkte meine Mutter eher neugierig.

"Schon vergessen. Wer ist der Junge Mann denn?", meinte sie also stattdessen und gerade als ich Harry vorstellen wollte, machte er einen Schritt vorwärts und hielt beiden seine rechte Hand hin, während seine link fest nach meiner griff.

"Es freut mich, Sie kennenzulernen. Ich bin Harry, ich wohne hier mit Louis."

Okay, ruhig brauner. Du hast nun gerade das Fragenfeuer auf dich eröffnet und obwohl ich mich natürlich nicht für Harry schämte, wurde ich sofort rot im Gesicht und sah nun auf die beiden Frauen, die ihre Augenbrauen hochgezogen hatten und Harrys Hand dann mit einem lächeln annahmen.

"Interessant. Nenn mich doch bitte Jay und das ist meine Tochter Lottie", lächelte meine Mum und ich fragte mich wirklich, wann das große Feuer auf Harry eröffnet war, da stemmte meine Mutter auch schon ihre Hände in die Hüften und sah mich herausfordernd an. "So, ich denke wir haben eine Menge zu besprechen. Ich habe Kuchen mitgebracht, vielleicht können wir den jetzt Essen?"

Das war definitiv keine Frage, sondern eine bereits geklärte Sache, weswegen wir alle im Chor nickten und ich Harrys Hand losließ, um vorzugehen und die Tür für alle zu öffnen. Harry warf mir einen leicht panischen Blick zu und ich zuckte nur mit den Schultern, ehe ich die Tür hinter allen wieder schloss, einmal tief durchatmete und mit Lottie in die Küche ging, um Teller zu holen und Tee zu kochen.

"Der ist heiß. Also.. wo hast du ihn aufgegabelt und wo ist meine heterosexuelle Version?", fragte sie, sobald wir alleine waren und ich wurde erneut rot, bevor ich grinsend die Augen verdrehte und heißes Wasser aufsetzte.

"Der heißt Harry und weiß übrigens noch gar nicht, ob er homosexuell ist, also vielleicht hast du ja noch eine Chance", murmelte ich, natürlich spaßeshalber und gab meiner Schwester die Kuchengabeln aus der Schublade.

"Pff, das habe ich nicht. Alleine wie er dich angeschaut hat..", sie machte eine kurze Pause und versperrte die Tür, damit ich die Küche noch nicht verlassen konnte, obwohl ich eigentlich vor hatte, meine Mutter nicht länger als nötig mit Harry alleine zu lassen. "Also, wieso wohnt er schon hier? Ist es dafür nicht etwas zu früh? Wir haben vor etwas mehr als einem Monat das letzte Mal telefoniert und da war noch nichts in Sicht. Zumindest, hast du nichts erzählt." Ihre Stimme klang vorwurfsvoll und natürlich konnte ich sie verstehen, aber ich habe keine Lust, diese Geschichte öfter als nötig zu erzählen, da sie ja doch ziemlich ungewöhnlich scheint, je öfter ich sie laut ausspreche.

"Das wirst du gleich erfahren. Kannst du bitte die Tassen und die Teller schon mitnehmen? Ich komme mit der Kuchenplatte hinterher", sagte ich also stattdessen und sie gab sich geschlagen, nur um kurz darauf aus der Küche zu verschwinden und mich für einen Moment alleine zu lassen.

Nun konnte ich meine Gedanken schnell ordnen und schloss meine Augen, um die letzten Minuten Revue passieren zu lassen. Tatsächlich merkte ich, wie sich meine Panikattacke zeigte, die ich seit Ewigkeiten nicht mehr hatte und versuchte tief ein und auszuatmen, als auch schon die Tür wieder aufging und ich mich alleine schon deshalb beruhigte, weil ich seinen Geruch überall Wiedererkennen könnte.

"Hey Lou, alles okay?", hörte ich ihn sanft fragen und kurz darauf schlossen sich seine Arme um meine Mitte und mein Rücken wurde fest an seine Vorderseite gedrückt. Sein Gesicht nahm auf meiner Schulter platz und er strich mir mit der Nase sanft über die Wange, weswegen mein Herzrasen gleich besser und meine Atmung einfacher wurde. Es war erstaunlich, was er mit mir anstellen konnte.

"Ja, ich dachte nur, dass ich eine Panikattacke bekommen würde", murmelte ich vor mich hin, drehte meinen Kopf zur Seite und schaute ihm nun direkt in die Augen, welche so viel Sorge zeigten. Natürlich, auch in ihm musste gerade einiges los sein, immerhin wollte meine Familie wahrscheinlich so viel es nur gab, von ihm wissen, aber er wusste ja selbst kaum etwas über sich.

Jedoch machte ich mir nicht wirklich sorgen darüber, ob meine Familie ihn mögen würde oder nicht. Ich kannte sie gut genug um zu wissen, dass sie Harry und seine Art sofort lieben werden, immerhin; wer würde das nicht? Ich hatte nur Angst davor, was ihre Lösungsvorschläge sein würden und ob sie nicht auch denken, dass alles ein wenig zu schnell geht; ein Gedanke, den ich schon des öfteren verdrängt hatte, weil sich einfach nichts falsch anfühlt.

"Ist es jetzt besser?", fragte er leise und schmiegte seine Nasenspitze an meine, weswegen mir seine Präsenz noch klarer wurde und ich mich in seinen Armen umdrehte, um nun direkt vor ihm zu stehen.

"Es ist immer besser, wenn ich bei dir bin", gab ich schüchtern zurück und legte beide Hände an Harrys Wangen, um sein Gesicht zu mir zu ziehen und seine Lippen auf meine zu drücken.

Obwohl wir es nun schon ein paar Mal getan haben, war es immer wieder atemberaubend und aufregend, seine Lippen zu spüren. Wie sie sich an meine Schmiegten und ich immer das Gefühl hatte, dass er gar nicht genug bekommen könnte; das Gefühl, gewollt zu werden. Es war da, je öfter seine Lippen auf meine trafen.

Harry hob mich auf den Esstisch und schob sich zwischen meine Beine, woraufhin unsere Oberkörper wieder aneinander gepresst waren, während ich meine Hände in seine Haare fahren ließ, um irgendwas von dem aufbäumenden Gefühl loszuwerden, das sich in meiner Bauchgegend breit machte. Nach einer kurzen Zeit, verlangsamte sich der Kuss wieder und unsere Lippen lagen fast nur noch aufeinander, während Harrys Finger über die nackte Haut fuhren, die er unter meinem Sweater erreichen konnte und meine Hände in seinen Nacken gefallen waren, um dort mit seinen kurzen Locken zu spielen.

"Meine Familie wartet", flüsterte ich gegen seine Lippen und fuhr dann nochmal über seine, woraufhin ich bemerkte, dass sich eben diese zu einem lächeln formten.

Der Wasserkocher machte dieses ekelhafte Geräusch und Harry und ich fuhren ein kleines Stück auseinander, jedoch nur so viel, dass unsere Oberkörper nicht mehr aneinander lagen, aber unsere Hände doch noch auf dem Körper des jeweils anderen.

"Dann wollen wir sie mal nicht noch länger warten lassen", grinste Harry, drückte mir noch einen kurzen Kuss auf die Nase und dann auf die Stirn, ehe seine Hände meine Haut verließen und ich mich auch von ihm löste, um nun wahrscheinlich das schwerste Gespräch meines Lebens zu führen.

[...]

So, Louis Familie meldet sich also auch mal zu Wort. Wäre sonst aber auch seltsam geworden :D

Was denkt ihr, wie das Gespräch ausgeht? Was würdet ihr, objektiv, als Louis Mum von Harry halten?

Danke für eure Kommentare und Votes ❤️

xoxo Michelle

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