Kapitel Fünfzehn
Sternchen nicht vergessen ❤️
"Aufgeregt?", fragte ich Harry, als wir vor dem großen Gebäude mit den vielen Ärzten standen, welches Hannah uns empfohlen hatte.
Meine Hand lag in seiner, während unsere Arme ineinander verhakt waren und ich mich an ihn schmiegte. Harrys Locken lagen in seinem Gesicht und seine Augen waren auf das Haus gerichtet, während ich seinen Herzschlag neben mir spüren konnte. Ich wusste nicht, was in seinem Kopf vor sich ging, aber das war für diesen Moment okay. Menschen müssen Gedanken auch mal für sich behalten können und wir haben einige Zeit damit überbrückt, um ehrlich zu sein ganze Acht Tage, um herauszufinden, was sich Harry so denkt.
"Ich-"
"Hey ihr beiden", unterbrach Hannah ihn und kam auf uns beide zu gelaufen, nur um erst Harry und dann mich in den Arm zu nehmen.
Von ihrer Freundlichkeit etwas überrumpelt, erwiderten wir die liebevolle Umarmung und schenkten ihr danach ein lächeln, ehe sie mit ihrem Zeigefinger ihre Brille hochschob und die Mütze richtete, die sich auf ihrem Kopf befand. Ihre Haare hingen leicht gelockt über ihren Schultern und sie vergrub ihre Hände in den Taschen ihres Khaki-Farbenen Trenchcoat, ehe sie mit dem Kopf in Richtung Gebäude nickte.
"Ich glaube, wir werden erwartet", lächelte sie nun und ging schon mal vor, während Harry und ich noch einen Moment stehen blieben.
Ich ließ Harrys Hand los, um mich vor ihn zu stellen und meine Hände an seine Wangen zu legen, nur damit ich sein Gesicht zu meinem runter ziehen konnte und ihm ein sicheres lächeln schenken konnte.
"Wenn du bereit bist, können wir da jetzt rein gehen", sagte ich sanft und fuhr ihm mit dem Daumen über die Wange.
"Und wenn ich es nicht bin?" Seine Stimme zitterte leicht, als er mir diese Frage stellte und seine Hände fanden meine Mitte, nur um diese zu erfassen und mich näher an seinen Körper zu ziehen.
"Dann werde ich Hannah Bescheid sagen und wir fahren wieder nach Hause. Sie hat bereits gesagt, dass das kein Problem sein wird", gab ich zurück und drückte ihm einen Kuss auf die Lippen. "Wovor hast du Angst?"
"Ich weiß es nicht", meinte er ehrlich und zuckte mit den Schultern, während er in meinen Augen nach irgendeiner Antwort zu suchen schien, die wir beide nicht hatten. "Ich mag es, wie es jetzt gerade ist. Ich habe Angst, dass sich etwas verändert."
"Das wird es sich nicht."
"Natürlich!", gab er lauter zurück und legte seine Hände auf die meinen, die noch immer auf seinen Wangen verweilten, ehe er diese runter nahm und neben unseren Körpern miteinander verknotete. "Wenn ich erstmal wieder Erinnerungen habe, ist es unmöglich, einfach so weiter machen, wie bisher."
"Aber du musst dir ein Leben aufbauen, Haz", sagte ich liebevoll. "Du brauchst eine Arbeit, Versicherung.. Momentan bist du kein Mensch dieser Gesellschaft. Du würdest auf Dauer so nicht glücklich werden."
Dies schien tatsächlich zu fruchten, da er nun vorsichtig nickte und ich mich auf meine Zehenspitzen stellte, um ihm einen Kuss auf die Lippen zu drücken, ehe ich mich wieder löste und eine seiner Hände losließ, damit wir zusammen die Klinik betreten konnten.
Hannah wartete drinnen auf uns und hatte bereits ihren Trenchcoat ausgezogen und an einen Haken gehängt, während sie uns einen wissenden Blick schenkte, sobald wir eintraten. Sie nahm auch uns unsere Jacken ab und meinte, dass Harry direkt in Raum Eins gehen könnte, weswegen wir ihr einen fragenden Blick zuwarfen.
"Geht er alleine rein?", fragte ich sicherhaltshaber nochmal nach, als sie sich setzte und die Beine überschlug.
"Ja, dass muss er leider. Es müssen alleine seine Antworten sein." Sie sah selbst nicht begeistert davon aus und man konnte ihr ansehen, dass sie sich nun schlecht fühlte. "Es tut mir Leid, ich hätte das vielleicht vorher-"
"Nein, schon gut", unterbrach ich sie schnell und schenkte ihr ein sicheres lächeln, ehe ich mich zu Harry umdrehte und genau vor ihm stand. "Du schaffst das."
"Aber Lou-"
"Nein", unterbrach ich nun ihn und schüttelte den Kopf. "Du schaffst das, weil du nichts machen musst, was du nicht möchtest. Das ist jetzt eine Stunde und ich werde hier draußen sitzen und auf dich warten; mit keinerlei Erwartungen, okay? Du musst niemanden Erwartungen erfüllen sondern einfach tun, was du für richtig befindest."
"Habe ich dir schon mal gesagt, was für ein toller Mensch du bist, Louis William Tomlinson?", fragte Harry und zeigte sein schiefes Grübchenlächeln, welches ich so vergöttere und welches mich direkt nach dem ersten Mal schon in seinen Bann gezogen hatte.
"Nein, aber ich hoffe das du weißt, dass ich das selbe über dich denke", gab ich zurück und küsste ihn erneut, woraufhin ein 'Aww' hinter uns ertönte und wir uns zu Hannah umdrehten, welche nun ganz Rot um die Nase geworden war.
Nachdem wir alle kurz gelacht hatten, ging Harry in den Raum hinein und ich setzte mich neben Hannah, die extra etwas Platz für mich gemacht hatte. Sie schien immer noch ein wenig beschämt wegen eben, doch ich fand es um ehrlich zu sein ein wenig schmeichelnd und gut, dass sie nicht angewidert reagiert hatte.
"Wie kommt es, dass Harry so schnell einen Termin bekommen hat? Normalerweise wartet man doch ewig, oder?", fragte ich sie, um ein Gespräch aufzubauen und sie schien sehr erleichtert über den Themenwechsel, weswegen sie eine ihrer Strähnen hinter ihr Ohr strich und mich unsicher anlächelte.
"Mein Onkel ist ein Arzt hier und ich hatte noch einen Gefallen bei ihm offen. Außerdem fand er die Geschichte interessant und hat sich sofort daran gesetzt, weswegen ich Harry so schnell einen Termin verschaffen konnte."
"Das erklärt auch, wieso du dich so gut in dem Thema auskennst. Wieso hast du dann nicht Psychologie studiert?" Es hätte so gut zu ihr gepasst, ihr ganzes liebevolles Auftreten und das Verständnis in ihren Augen, welches sie jedem Menschen entgegen brachte. Ich konnte mir vorstellen, dass man gar nicht mehr aufhören konnte zu reden, wenn sie einem ihr Vertrauen schenkte.
"Meine Noten waren nicht gut genug", gestand sie unsicher und grinste etwas. "Aber ich mag meinen jetzigen Beruf auch und für den Rest leihe ich mir einfach die Bücher meines Onkels oder bestelle mir selbst welche. Außerdem ist es vielleicht spannender, mit ihm darüber zu sprechen und seine Geschichten zu hören, als ewig zu studieren."
"Da hast du wahrscheinlich recht, in der Praxis ist alles spannender", gab ich zu und erinnerte mich daran, wie grauenhaft mein Studium gewesen war und wie froh ich war, als ich endlich in meine kleine Hütte auf dem Berg ziehen konnte um weg von all den Menschen zu sein. Alleine das ich mich so gut mit Hannah unterhalten konnte, zeigte mir, was für einen positiven Einfluss Harry auf mich hatte.
"Das mit euch beiden", sie nickte Richtung Tür und grinste noch etwas mehr, "Das ist wirklich süß. Ihr passt toll zusammen, man sieht richtig, wie ihr beiden einander ergänzt."
"Er hat Angst, dass sich das ändert, wenn er seine Erinnerungen wieder hat", gab ich bedenkend zu, doch Hannah schüttelte vollkommen überzeugt den Kopf, woraufhin ihre langen Haare durch die Gegend flogen.
"Auf gar keinen Fall. Wie gesagt, man merkt es und sieht es euch an, wie sehr ihr einander versteht. Ich glaube nicht, dass sich daran etwas ändern könnte."
"Danke. Für alles." Meine Stimme war leise, doch sie wusste, wie ernst ich es meinte und umarmte mich nur einmal zur Antwort.
Nun hieß es, auf Harry zu warten.
[...]
60 Votes auf dem letzten Kapitel.. ich bin sprachlos und so dankbar, ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Danke für alles, was ihr für diese Geschichte tut. Selbst die Kommentare sind mehr geworden.. einfach.. Danke. Aus vollsten Herzen! ❤️
Glaubt ihr, Harry wird in seiner ersten Therapie Stunde etwas über sich herausfinden?
Lots of love ❤️
xoxo Michelle
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