Kapitel Achtundzwanzig

Sternchen nicht vergessen ❤️ Danke das doch so viele noch dabei sind❤️

Vorsichtig ließen Harry und ich uns nebeneinander auf der Couch nieder und kurz zuckte meine Hand zu seiner, doch er hatte sie neben sich in die Kissen gekrallt und schien durch Gen und Zayn hindurchzusehen. Diesen konnte ich nun zum ersten Mal genauer betrachten und musste zugeben, dass er in echt fast noch besser aussah, als auf den Bildern, die Harry mir gezeigt hatte. Das deswegen ein gewisses Maß an Eifersucht aufkam, konnte ich leider, so gut ich es auch versuchte, nicht unterdrücken und seufzte einmal laut auf, woraufhin alle Blicke auf mir lagen.

"Ehm..", murmelte ich sofort, peinlich berührt und spürte, wie mir die Röte in die Wangen stieg. Harry lächelte mich verträumt an und drückte mir einen Kuss auf die Wange, woraufhin ich sofort den verwirrten Blick von Zayn auf uns beiden spürte. Ich war bisher noch nicht wirklich mit Homophobie in Kontakt gekommen, da ich nie in einer Beziehung war oder generell oft mit Menschen zu tun hatte und genau deswegen, kam mir sofort in den Sinn, ob er dies gerade ausstrahlte. Und ohne das ich es hätte verhindern können, bildete sich ein unfaires Vorurteil in meinem Kopf, welches sofort von Harry bestätigt wurde.

"Was ist dein Problem?" Seine Stimme klang hart und abweisend; genau so, wie ich sie bisher noch nie gehört hatte. Selbst mir lief ein Schauer über den Rücken und ich wollte mir gar nicht vorstellen, wie sich Zayn als sein ehemaliger bester Freund fühlen musste.

"Was meinst du?", Zayns Stimme klang tatsächlich verwundert und Gen sah ihn nur wütend an, woraufhin ich Harry einmal tief ausatmen hörte und sofort nach seiner Hand griff. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass Harry nicht weit von einem Ausbruch entfernt war und das wollte ich so gut es nur irgendwie ging, verhindern.

"Du weißt genau was ich meine. Wenn du ein Problem damit hast, Louis und mich gemeinsam zu sehen, kannst du das Haus gerne verlassen." Mein Herz schlug bei seinem harten Ton schneller und ich tauschte einen schnellen Blick mit Gen aus, die bereits eingreifen wollte, doch Zayn legte ihr eine Hand auf den Arm um schüttelte den Kopf.

"Ich habe damit überhaupt kein Problem, es ist mir egal. Es ist nur lediglich ungewohnt, dich mit einem Kerl zu sehen, das ist alles."

Ich merkte direkt, dass Zayn versuchte, seine Worte genau so zu wählen, dass Harry ihn nicht abstoßend finden würde. Mir wurde direkt bewusst, dass mein Vorurteil ihm gegenüber falsch gewesen war und ich entschuldigte mich innerlich einmal, obwohl er es natürlich gar nicht mitbekommen hatte; und legte mein Kinn dann auf Harrys Schulter ab.

"Also war ich damals nicht.. am gleichen Geschlecht interessiert?", fragte Harry und es schien für mich so, als wäre er jetzt in der Lage, über seine Vergangenheit zu reden. Da genau das der Grund für dieses Treffen war, schienen alle einmal tief ein und auszuatmen, ehe Zayn den Kopf schüttelte und dann doch mit den Schultern zuckte.

"Es gab halt immer nur Gen..", murmelte Zayn und fuhr sich einmal durch die Haare, ehe er weitersprach. "Wir waren viel mehr mit der Familiensuche und Schule beschäftigt, als das uns Liebe interessiert hat und sobald wir in das Alter kamen, hattest du Gen. Ich kann mich nicht entsinnen, dass du jemals einen anderen Jungen oder ein anderes Mädchen auch nur auf diese Art und Weise angesehen hast. Nicht einmal, als ihr beide getrennt wart." Zayn stoppte und Gen nickte zustimmend, bis sein Blick meinen fand und ich in die warmen braunen Augen blicken konnte, die Harry bestimmt schon aus dem ein oder anderen Schlamassel geholfen hatten. "Du kannst mir glauben, dass Harry die treuste Seele ist, die du auf dieser Welt finden kannst. Wenn er dich liebt, dann nur dich."

Harry versteifte sich etwas, wahrscheinlich, weil ihm das Gespräch unangenehm wurde, doch in mir schien einfach nur alles für Glück zu explodieren. Meine Wangen wurden noch dunkler, meine Haut kribbelte und ich erwischte mich für einen Moment dabei, wie ich die anderen beiden wegschicken und einfach nur mit Harry alleine sein wollte. Doch dann fiel mir ein, dass noch gar nicht klar war, ob er mich wirklich liebte.

"Das schien bei euch beiden ja nicht so der Fall zu sein", unterbrach Harry die etwas bessere Stimmung und ich riss bei dieser Aussage direkt die Augen weit auf.

"Harry-"

"Schon gut", unterbrach mich dieses Mal Gen und nickte bestätigend, ehe sie sich über den Bauch strich und seufzte. "Er hat ja Recht. Aber das ist nicht nur alleine Zayns Schuld. Ich bin diejenige gewesen, die sich zuerst unangemessen verhalten hat. Immerhin war ich in einer Beziehung und er Single." Sie tauschte einen schnellen Blick mit Harrys ehemaligen besten Freund aus, ehe dieser nickte und nervös seine Hände knetete.

"Es tut mir leid, was passiert ist. Das ist etwas, was du auch vorher nie gewusst hast, weil ich es immer für mich behalten habe", fing Zayn an und mein Blick lag auf Harrys Gesicht, da ich jede erdenkliche Veränderung mitbekommen wollte, die sich in seinem inneren abspielte. "Ich bin ein Jahr älter als du und war damit auch schon länger an Mädchen und dem ganzen Kram interessiert und habe relativ schnell herausgefunden..", er stoppte und sah wieder zu Gen, ehe er seufzte, "das sich da gegenüber Gen andere Gefühle aufbauen, als es in einer Freundschaft der Fall sein sollte. Aber ich war immer noch relativ Jung und dachte, dass das vielleicht nur von der Pubertät und der vielen Zeit kommt, die wir miteinander verbringen, doch dem war nicht so. An dem Tag, wo ich mit dir darüber reden wollte, kamst du und hast erzählt, dass ihr beide euch geküsst habt und jetzt zusammen seid."

Mein Herz stoppte und auch Harrys angespannte Haltung nahm vor Schock etwas ab, doch ganz zu meinem Erstaunen, saß Gen immer noch komplett ruhig dort und spielte mit ihren Fingern. Dies bestätigte meine Vermutung, dass Gen Bescheid wusste und sie es für besser gehalten hatte, dass nun auch Harry davon erfährt.

"Wie lange?", fragte mein Nebenmann nur und drückte meine Hand fester, woraufhin ich mit meiner anderen unter sein Shirt am Rücken fuhr und sanft über diesen strich.

"Die ganze Zeit?" Zayn ließ es wie eine Frage klingen, doch wir alle wussten, dass es eine Antwort gewesen war.

"Aber..-"

"Es ist ihm einen Abend rausgerutscht, als wir zu viel getrunken hatten. Naja.. ihr beide, immerhin hatte ich zu diesem Zeitpunkt schon versucht schwanger zu werden", ergänzte Gen die ganze Aussage und Zayn wandte beschämt den Kopf ab. "Und deswegen ist das Ganze auch hauptsächlich meine Schuld. Ich wusste, dass er diese Gefühle für mich hat und habe diesen einen Abend wohl alles getan, damit es zwischen uns beiden zu dieser Tat kommt."

"Du musst wissen, dass ich das absolut nicht als Entschuldigung für irgendwas sehe", sagte Zayn schnell und ich sah die Tränen, die in seinen Augen standen, "Wir haben einen riesigen Fehler gemacht, aber an diesem Abend.. mein Kopf hat sich einfach ausgeschaltet und plötzlich waren da nur Gen und ich."

"Wieso hast du mir nicht von deinen Gefühlen erzählt, wenn wir doch angeblich so eng befreundet waren?"

Bei Harrys letztem Wort zuckten Zayn und Gen zusammen, da er es so verdammt kalt ausgesprochen hatte. Ich sah den dunkelhaarigen einmal tief einatmen und dann die Hand Gens, wie sie ihren Weg zu Zayns Rücken fand und ihm dort nun wahrscheinlich genauso Rückhalt spendete, wie ich es bei Harry versuchte.

"Wir sind Brüder, Harry. Nicht Freunde. Ich habe alles, woran ich mich erinnern kann, mit dir bestritten. Du warst in jeder meiner Lebensphasen dabei und anders herum genauso. Ich wusste und ich habe gesehen, wie sehr ihr beide euch liebt und das es dort für mich keinerlei Chance gibt, dazwischen zu kommen. Du hättest Schluss gemacht und das wollte ich nicht, weil ihr beide glücklich miteinander wart."

"Aber so hast du gelitten", sagte Harry und ich konnte die Sorgenfalte zwischen seinen Augenbrauen vor mir sehen, als er diesen Satz sagte.

"Das war mir egal, solange es euch beiden gut ging." Zayns Stimme war nur ein hauchen und dann lief die nächste Träne über seine Wange, während ich Harry nur einmal tief schlucken hörte und der Liebe meines Lebens, meine Aufmerksamkeit schenkte. "Es tut mir so leid Harry."

"Das sagtest du bereits."

"Vielleicht solltet ihr gehen", sagte ich vorsichtig, sobald ich Harrys leeren Ausdruck bemerkte und Gen nickte sofort zustimmend, bevor sie Zayn auf half, der sich einmal mit zitternden Händen übers Gesicht fuhr.

Harry blieb sitzen, obwohl die beiden vor uns standen und nur mit großer Mühe, brachte ich ihn dazu, sich aufzustellen und den beiden zum Abschied die Hand zu geben. Trotzdem musste ich sie alleine zur Tür begleiten und Harry im Wohnzimmer zurücklassen, weswegen ich einmal tief durchatmete und den beiden dabei zusah, wie sie sich ihre Schuhe anzogen.

"Ich fahre", sagte Gen leise zu Zayn, welcher gar nicht mehr diskutierte, sondern einfach nur nickte und sich mit einem müden nicken bei mir verabschiedete. Somit waren Gen und ich wieder allein und atmeten beide einmal tief aus, bevor wir uns umarmten und sie ihren Kopf auf meiner Schulter ablegte.

"Glaubst du, die beiden bekommen das wieder hin?", fragte ich sie leise und in der Hoffnung, dass Harry es nicht hörte.

"Bestimmt", antwortete sie ebenso leise und seufzte, "Sie müssen einfach."

Wir lösten uns voneinander und winkten uns noch einmal zu, bevor das Auto vom Hof verschwand und ich einen lauten Knall aus dem Wohnzimmer hörte, welches mich sofort in eben dieses laufen ließ.

[...]

So.. das lief nicht so gut... eigentlich sollte es anders ausgehen, aber es ist einfach so passiert..

Wie hättet ihr an Harrys Stelle reagiert?

Thank you so much für all die Kommentare, ich kann nicht dankbar genug sein ❤️

xoxo Michelle

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