Epilog + Neues

Die letzten Monate vergingen fast wie im Flug. Es war schwierig für mich, in einer Stadt zu leben und oft habe ich meine morgendlichen Joggingrunden dann doch abgebrochen, weil mir auf dem Weg zu viele Menschen begegnet waren. Obwohl Harry als Student viel Zeit hatte, war er auch oft müde und konnte nicht jeden Morgen mit mir mitkommen und natürlich, wollte ich das auch gar nicht. Ich wollte ja selbstständiger werden und wusste, ich konnte nicht mein restlichen Leben immer darauf bestehen, dass Harry bei sozialen Interaktionen bei mir ist.

Harry gefiel das Studium super. Er freute sich fast jedes Mal, wenn er Kurse hatte und war außerdem in der Lage, ein Praktikum in einem Kindergarten zu absolvieren, weswegen er immer mit den lustigsten Geschichten nach Hause kam, die er mir Abends am Küchentisch erzählte. Dabei wurde ich das Gefühl nicht los, dass Harry ziemlich vernarrt in Kinder war und ich bekam es schon etwas mit der Angst zu tun, weil er aus diesem Grund auch wieder viel mit Gen unternahm.

Doch dazu, dass er viel mit Gen unternahm, kam auch, dass er und Zayn sich wieder etwas näher kamen. Die beiden gingen mal zusammen aus oder Zayn zeigte Harry ein paar Plätze, wo sie sich damals so aufgehalten hatten und welche er besonders gerne gemocht hatte. Da ich den beiden diese Zeit geben wollte, ließ ich sie alleine gehen und musste meistens nicht besonders lange warten, bis Harry mir diese Plätze auch freiwillig zeigte, um mir die dazugehörige Geschichte zu erzählen. So kam es also, dass ich viel von dem Vergangenheits-Harry kennen und lieben lernte.

Tatsächlich hatte ich es geschafft, mit meinem Chef zu sprechen und kam Anfangs einmal die Woche zu einer Besprechung dort hin, bis ich so weit in dem Kollegium aufgetaut war, dass ich mich bald drei bis fünfmal die Woche dort blicken ließ. Dieser Fortschritt machte Harry besonders stolz, da ich ihn von Anfang an ohne ihn gegangen war. Natürlich, hatte es deswegen auch ein bisschen mehr Zeit gebraucht, aber die Menschen in meiner Umgebung waren toll und gaben mir alle Zeit der Welt, um mich an alles zu gewöhnen.

Keyla liebte die Wohnung, jedoch merkte ich, dass sie die Hühner ein wenig vermisste. Denn jedes Mal, wenn sie im Garten unserer Vermieter spielen durfte, jagte sie den verschiedensten Vögeln hinterher und schien immer ganz enttäuscht, weil diese ja tatsächlich von ihr wegfliegen konnten und nicht nur rannten. Sie tat keinem Vogel etwas zu leide und bei ihr stimmte das Sprichwort "Der Tut doch keiner Fliege was" wirklich. Unsere Vermieter fingen nun, vor allem durch Keylas Anwesenheit, damit an, sich ebenfalls nach einem Hund umzuschauen. Sie meinten, es wäre noch nicht fest, aber vor allem in den Augen der Frau konnte man erkennen, dass es wohl nicht mehr allzu lange dauern würde. Und ich freute mich schon darauf, Keyla und den neuen Hund im Garten rumtollen zu sehen, damit sie sich nicht mehr so alleine fühlte, wenn ich auf der Arbeit und Harry in der Uni war. Sie kannte es ja vorher nicht, dass ich so lange wegblieb und obwohl die Vermieter sie ebenfalls ausführten, schien es nicht ganz das Gleiche zu sein.

Gerade war jedoch alles ein wenig hektisch, da Harry den Anruf von Zayn bekommen hatte, dass Gen in den Wehen lag und die beiden bereits im Krankenhaus waren. Durch diese Nachricht, hatten Harry und ich unser Sonntagsfrühstück schnell abgebrochen und hatten bei den Vermietern nachgefragt, die natürlich sofort zustimmten, sich für ein paar Stunden um Keyla zu kümmern.

Harry war die Aufregung förmlich anzusehen und genau aus diesem Grund, griff ich nach seiner Hand, um ihm etwas Ruhe zu vermitteln. Natürlich, ging auch immer mal etwas schief, aber davon wollten wir mal nicht ausgehen. Wahrscheinlich war Harry aber auch etwas aufgeregt, weil sie heute nach der Geburt, den Vater des Babys bestimmen konnten und auch wollten. Wir hatten viele Abende darüber zusammen gesessen und besprochen, wie wir das Ganze für die Anwesenden am besten Handhaben wollten und es wurde relativ schnell klar, dass obwohl es keiner richtig aussprechen wollte, jeder Klarheit haben wollte. Das hatte auch Gen gemerkt und ohne viel rumzulabern einfach beschlossen, dass beide bei der Geburt dabei sein sollten und danach direkt der Vater bestimmt werden würde.

Harry und ich hatten uns viele Gedanken darüber gemacht, was wir nun tun würden, falls es Harrys Baby sein würde. Natürlich hatte er sofort gesagt, dass er sich darum kümmern wollte und würde, aber mich im selben Zug nicht verlieren wollte. Lösungen hatten wir nicht, aber viele Gedanken.

Im Krankenhaus angekommen, mussten Harry und ich vor der Tür warten, in welcher Gen gerade das Baby bekam und ich hatte das Gefühl, Harry würde meine Hand gleich zerquetschen, während sein Fuß konstant auf und ab wippte. Die Zeit wollte irgendwie nicht vergehen und erst ganze vier Stunden später, wurde die Tür geöffnet und vor uns stand ein kaputter Zayn, welcher erstmal von Harry in den Arm genommen wurde.

"Ist alles gut gegangen?", fragte Harry und Zayn nickte, ehe er sich von Harry Löste und mich in eine Umarmung zog.

"Die kleine wollte nicht so, wie Gen wollte, aber letztendlich ist alles gut gegangen. Gen ist ziemlich kaputt und die Probe des Kindes wurde schon genommen. Und da wir unsere DNA schon abgegeben haben, ist es jetzt nur noch eine Frage der Zeit", erklärte Zayn und strahlte nun über beide Ohren.

In diesem Moment wurde mir bewusst, dass er der Vater des Kindes sein würde. Das Gen und Zayn so etwas wie eine Beziehung führten, war Harry und mir bereits klar gewesen und egal was der Test aussagen würde; Zayn wäre der Vater. Dies schien auch Harry klar zu werden, welcher nun auch nickte und meine Hand in seine nahm, damit er mich zu sich in seine Arme ziehen konnte.

Danach konnten wir drei endlich zu Gen rein, welche bereits die kleine auf dem Arm hatte und über ihr ganzes Gesicht strahlte. Dies brachte sogar mich, trotz der vielen Dinge die in meinem Kopf vor sich gingen, dazu, über beide Ohren zu grinsen. Dann sah ich zu Harry, welcher komplett überwältigt schien und bereits von Zayn darum gebeten wurde, das Kind nun ebenfalls auf den Arm zu nehmen.

Als ich mir Harry und das Kind so ansah, wurde mir klar, dass wir das irgendwann sein müssten. Nicht mit einem Neugeborenen, aber Harry mit einem Kind. Der Ausdruck in seinem Gesicht, wie sorgsam er es hielt und wie es mit seinen kleinen Händen lediglich einen Finger von ihm umgreifen konnte.
Ich lehnte mich an ihn und legte meinen Kopf auf seine Schulter, bevor mein Arm um seine Hüfte fand und ich ebenfalls in das Gesicht des wirklich süßen Babys blickte.

"Sie ist wunderschön", sagte ich und Harry nickte.

"Wie ihre Mutter."

Gen lächelte Harry dankbar an, nachdem er dies gesagt hatte und mein Freund drückte mir einen Kuss auf die Stirn, bevor wir Gen ihr Baby Wiedergaben uns uns für nun verabschiedeten. Gen war Verdammt müde und erschöpft von der Geburt und wir mussten sowieso noch ungefähr eine Stunde hier warten, dann würden wir das Ergebnis des Testes erfahren.

In dieser Stunde zwang ich sowohl Harry als auch Zayn dazu, etwas in der Cafeteria zu essen, bis wir endlich in Gen's Raum geboten wurden, um das Ergebnis zu erfahren.

Obwohl es nicht viel ändern würde und wir viel darüber gesprochen haben, war die Stimmung angespannt und Harry zog mich auf seinen Schoß, damit ich ihm noch näher sein konnte. In solchen Momenten fühlte ich mich, als wäre diese Beziehung wirklich gleichberechtigt und Harry brauchte mich so, wie ich ihn brauchte und das war einer der Gründe, wieso ich solche Momente so genoss.

"Kurz und schmerzlos wäre wohl am besten, oder?", fragte der Arzt und alle anwesenden nickten, weswegen dieser sich einmal räusperte und dann den Zettel vorlas. "Laut unseren Ergebnissen ist der Name, des Vaters von Amalia..", der Arzt sah uns allen noch einmal in die Augen, bevor er endlich auflöste, was uns seit Monaten beschäftigte, "Zayn Malik."

Ein aufatmen ging durch die Runde und ich sah zu Zayn und Gen, welche sich einmal glücklich umarmten. Danach fuhr mein Blick auf Harry, welcher ebenfalls glücklich vor sich hin lächelte und mir einen Kuss auf die Lippen gab, welcher mich kurz überraschte.

"Bist du okay?", fragte ich, denn irgendwie hatte ich in letzter Zeit das Gefühl bekommen, dass er dieses Kind wirklich Seins nennen wollte. Doch stattdessen nickte Harry und strich mir meine Haare aus der Stirn, bevor er noch einen Blick auf Gen und Zayn warf.

"Mehr als das. Die beiden sollen ihre Familie gründen und ich, möchte meine mit dir gründen."

Glücklich drückte ich ihm erneut einen Kuss auf die Lippen, ehe wir den beiden neuen Eltern zu ihrer Elternschaft gratulierten. Danach blieben wir noch etwas bei der Neugeborenen und fuhren dann spät und sehr kaputt nach Hause.

Während der ganzen Zeit im Krankenhaus, hatte ich mir ebenfalls Gedanken gemacht und beschlossen, dass ich Harry diesen Gefallen tun wollte. Obwohl wir weder verlobt; noch verheiratet waren, immerhin würde es sowieso seine Zeit dauern.

"Haz?", fragte ich ihn, als wir so nebeneinander lagen und seine Hände liebevoll über meinen Körper strichen.

"Ja, mein Engel?" Sofort war seine ganze Aufmerksamkeit auf mich gerichtet und ich atmete einmal tief durch, bevor ich lächelte.

"Ich habe darüber nachgedacht..", ich stoppte und drückte einen Kuss auf seine nackte Brust, bevor ich meine Hand auf sein Herz legte und seinen Puls fühlte. "Eine Adoption dauert ziemlich lange, weist du? Es kann bis zu zwei Jahren dauern und, dann bist du bereits mit deinem Studium durch.."

Ich sah zu ihm auf und wurde von überraschten grünen Augen begrüßt, die mich zum kichern brachten.

"Meinst du-"

"Ich finde, wir sollten schon bald damit anfangen, findest du nicht auch?"

"Ich liebe dich", hauchte er und schüttelte den Kopf, bevor er mich auf sich zog und seine Lippen mit meinen Verband. "Ich liebe dich so sehr. Du bist mein Leben, weißt du das eigentlich?"

"Und du hast mir gezeigt, was leben bedeutet", erwiderte ich leise und küsste ihn erneut. "Ich liebe dich auch."

All das, hat mir gezeigt, das man manchmal einfach Mut beweisen muss. Hätte ich Harry nicht aus diesem Auto gezogen und mich auf ihn eingelassen, würden wir jetzt nicht an diesem Punkt stehen. Ich würde nicht wissen, was es heist, aufrichtig zu lieben und aufrichtig geliebt zu werden. Was es heist, ein Leben mit jemandem zu führen. Bis ans Ende deines Lebens.

[...]

So, ein langes Kapitel für den Epilog. Ich hoffe, es hat all eure Erwartungen erfüllt und trotz dessen, das es jetzt relativ abrupt war, konntet ihr es nachvollziehen. Die Story ging hauptsächlich um Harrys Geschichte und diese ist erzählt; das die beiden ein happy end haben würden, war ja klar ❤️

Habt ihr gehofft, dass Zayn der Vater ist? Ich habe lange hin und her überlegt, aber das hat mir letztendlich am liebsten gefallen.

Hattet ihr einen Lieblingsmoment in dieser Story? Lasst ihn mir da, es würde mich wirklich sehr freuen (:
Im allgemeinen ein großes Dankeschön an euch. Diese Story ist so viel größer geworden, als ich es jemals erwartet hätte. Vielen vielen Dank an jeden, der mir ein vote und einen Kommentar da gelassen hat ❤️

Bei mir geht es jetzt weiter mit einer Ziall Story und obwohl das Shipping hier in der Story nicht present war, hoffe ich doch, dass es euch vielleicht trotzdem gefallen wird. Sie heißt "Running" und ist jetzt auf diesem Account veröffentlicht.

Auf wen kann ich zählen?:P


Vielen vielen lieben Dank, an euch alle.

Lots of Love ❤️

xoxo Michelle

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