❅ Kapitel Sechzehn ❅
Die Autofahrt zu Joe verging schneller als ich es bei dem Schneefall erwartet hatte. Dadurch das nichts geschmolzen und dann wieder gefroren waren, bot der Schnee eine gute Grundlage zum fahren und es war nicht glatt. Auch Harry schien verwundert, doch ich merkte bereits nach der ersten Kurve, dass das letzte bisschen Anspannung, welches bis dahin seinen Körper heimgesucht hatte, nun auch verschwunden war.
Die Haustür des Ehepaares öffnete sich fast sofort als ich auf ihren Hof fuhr und das Gesicht des älteren Mannes strahlte pure Zufriedenheit aus. Tatsächlich erinnerten mich die beiden ein wenig an meine Großeltern, weswegen ein warmes Gefühl in meinem Bauch aufkam.
Harry und ich stiegen aus, wobei uns zum ersten Mal seit einigen Tagen kein Schnee mehr ins Gesicht peitschte. Lediglich sanft rieselte er nun auf uns herab und sorgte so dafür, dass ein mir ein Lächeln aufs Gesicht stieg und ich für einen Moment die Augen schloss.
"Louis?" Harry's Stimme holte mich aus dem Augenblick, weswegen ich meine Augen wieder öffnete und zu ihm sah. "Hattest du nur die Eier dabei?"
Ich nickte auf seine Frage hin, schaute ihm dabei zu wie er die Kartons aus dem Kofferraum holte und spürte kurz darauf wie sich eine Hand auf meine Schulter legte.
"Wie gehts dir?", fragte Joe, etwas lauter, da er nicht mehr so gut hörte. "Und wen hast du da mitgebracht? Einen Freund?"
Das... war eine verdammt gute Frage. Wer war Harry? War er ein Freund? Ein Bekannter? Ganz offensichtlich mein Schwarm, aber das könnte ich jetzt nicht so sagen.
"Hallo, ich bin Harry und du musst Joe sein." Der Lockenkopf rettete mich aus der Situation, gab mir die Eierkartons und hielt Joe seine Hand hin. Währenddessen konnte ich beobachten, dass auch der alte Mann nicht gegen Harry's Charme ankam und erfreut dessen Hand schüttelte, bevor das Lächeln auf seinen Lippen ebenfalls größer wurde. "Ich bin vor ein paar Tagen mit meinem Wohnwagen gestrandet und Louis war so freundlich mich bei sich aufzunehmen."
Naja... so wirklich freundlich war ich Anfangs wohl nicht gewesen, doch natürlich würde ich das nicht so sagen. Stattdessen war ich froh, dass Harry den Fragenhagel auf mich unterbrochen hatte und dabei, ohne es zu wissen, bereits alles beantwortet hatte. Naja... außer die Frage, was er für mich war.
Wir wurden nach drinnen eingeladen und bekamen Kaffee und Kuchen, welchen Harry viel zu schnell in sich rein schaufelte. Joe's Frau liebte dies natürlich, grinste nur vor sich her und erwähnte mehr als einmal, was Harry denn für ein attraktiver junger Mann wäre. Ansonsten hielt sie sich mit Fragen jedoch zurück, wahrscheinlich, weil sie ihn nicht überfordern wollte und lieber über sein Grübchen-Lächeln schwärmte.
Es war eine Stunde später als Harry und ich wieder zurück zu meinem Auto gingen; mit mehr im Gepäck als geplant. Dem Lockenkopf hatte der Kuchen nämlich so gut geschmeckt, dass Joe's Frau ihm den Rest mitgegeben hatte und Harry nun glücklich neben mir auf dem Beifahrersitz saß.
"Die beiden sind wirklich lieb."
"Ja... ich bin froh das ich sie hab", gab ich zu, schaute zu ihm und lächelte, weswegen auch sein Blick sanfter wurde. "Sie scheinen... froh zu sein, dass du da bist. Auch wenn ich ihnen von meiner Angst erzählt habe, sorgen sie sich darum, dass ich alleine bin und es auch bleibe."
"Sie haben dich gern. Ich glaube da ist es normal, dass sie sich Sorgen machen."
Auf diese Aussage hin nickte ich nur, dann verlief der Rest der Fahrt in angenehmen Schweigen. Lediglich der Soundtrack hüllte uns in warme Musik und ließ uns die Landschaft genießen, die nun, wo der Schnee nicht mehr durch die Luft gefegt wurde, auch zu sehen war. Kurz fröstelte es mich, woraufhin Harry die Heizung noch höher drehte und ich mich mit einem vorsichtigen Lächeln bei ihm bedankte.
Wieder auf meinem Hof angekommen hörten wir noch das Lied zu Ende und stiegen dann gemeinsam aus. Da wir nun mehr im Kofferraum hatten als bei der ersten Fahrt, fanden wir uns beide am hinteren Teil des Autos wieder und es kam so wie es kommen musste, um mein sowieso schon überfordertes Herz noch ein wenig mehr zum rennen zu bringen.
Während ich nach dem Kuchen griff, schien Harry den gleichen Einfall zu haben und die Berührung seiner warmen Hand auf meiner kalten Haut schickte sofort eine Gänsehaut über meinen Körper.
Plötzlich schien es so, als sei die Zeit angehalten, da sah ich seinen Fingern dabei zu wie sie über meinen Handrücken fuhren, meine Hand vorsichtig drehten und sich sanft rein legten, bevor ich meinen Blick hob - und sein Gesicht viel zu nahe an meinem wiederfand.
[...]
Ich glaube wir brauchen einen Defibrillator für Louis' Herz 👁️👄👁️
Harry weiß aber auch einfach was er macht 🤭
Danke an die 80 Menschen von euch die bei jedem Update dabei sind! Ihr könnt euch nicht vorstellen wie viel mir das bedeutet 🥺 Vor allem mit dem Hintergrund, dass mich die Selbstzweifel bezüglich dieses Accounts so oft auffressen... Danke ♥️
Lots of love xx
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