Home
Die ersten müden Sonnenstrahlen welche durch das große Fenster fiel weckten die UA Schülerin. Verschlafen drehte sie sich um und sah einen blonden Mann in der offenen Küche ihr Gegenüber. Er lehnte gegen die Arbeitsfläche und trank Kaffe während auf dem Ofen etwas vor sich hin brutzelte. Jiro setzte sich auf und rieb ihre Augen was die Aufmerksamkeit ihres Gastgebers auf sich zog. „Guten Morgen", grüßte er sanft und leise was sie freundlich erwiederte. Sie wollte sich richtig hin setzen als ihr das schwarze Kätzchen zwischen ihren Beinen auffiel. Vorsichtig zog sie ihre Füße unter der warmen Decke hervor und stand langsam auf. Als sie zu ihrem Lehrer ging verteilte dieser bereits Rühreier und Brötchen auf Zwei Teller.
Nachdem sie gegessen und das Geschirr zusammen mit Hizashi abgespült hatte sah sie besorgt auf ihr Telefon. Keine Anrufe, keine Nachrichten. Ihre Eltern schienen es Ernst gemeint zu haben und das Kind nicht zu vermissen. Der Mann hatte ihr besorgtes Gesicht längst bemerkt. „Wenn du möchtest fahre ich dich später heim und kläre die Sache mit deinen Eltern", bot er vorsichtig an. Jiro sah verblüfft zu ihm auf, nickte dann aber dankbar.
Es war Vormittag als das Mädchen zusah wie der ältere Mann die Klingel der Haustüre ihres Elternhauses durchdrückte.
Nach wenigen Momenten öffnete ihre Mutter die Haustüre. Die Frau sah Erst zu dem Helden und dann zu ihrer Tochter. „Sie haben das kind gefunden", stellte sie nüchtern fest. Es schien ihr völlig egal zu sein. Present Mic nickte unsicher bevor er seine Schultern straffte. „Ja, sie hatte ärger in der Stadt. Hätte ich sie nicht gefunden hätte gott weiß was passieren können", warf er der frau vor. Diese seufzte laut. „Man hat nichts als ärger mit dir, Jiro", fing sie an, „Komm schon rein!". Jiro senkte den Kopf und wollte an Hizashi vorbei gehen, dieser hinderte sie allerdings mit einem ausgestrecktem Arm daran das Haus zu betreten. „Es liegt in Ihrer Verantwortung das Wohlergehen des Kindes zu gewährleisten und das tun sie offensichtlich nicht", argumentierte der Pro streng. Die blauen Flecken am Steißbein des Kindes waren ihm längst aufgefallen genau wie die Narben am Handgelenk. Schon vor einiger Zeit hatte er mit Shouta darüber geredet. „Als Lehrer bin ich für die Gesundheit meiner Schüler verantwortlich. Egal ob im Klassenzimmer oder außerhalb", fuhr er fort. Die Frau ihm gegenüber zog die augenbrauen zusammen. Die Anschlüsse an ihren Ohrläppchen hoben sich drohend. „Wollen Sie mir sagen, dass ich nicht auf mein kind aufpassen kann?!", wollte sie wissen. Der Voice-held atmete hörbar angespannt aus als er weiter sprach: „Ich möchte sagen, dass Sie das vor Gericht selbst beantworten können". Jiro's Blick schoss zu ihrem Lehrer auf. Ihre Augen waren ängstlich aufgerissen als ihre Mutter sich vom Türrahmen gegen den sie gelehnt hatte abstieß und den Helden anfunkelte. „Was wollen Sie tun, sie mitnehmen? Das dürfen Sie nicht", provozierte die Frau. Present Mic blieb ruhig als er sein Mobiltelefon zückte. „Das stimmt, aber ich kann die Polizei rufen. Ich bin mir sicher Detective Tsukauchi wird die Sache hier genauso einschätzen wie ich".
Jiro saß mit einer heißen Tasse Kakao in einem leeren Büro der Polizeistation. Nach einer weile betrat Chief Tsuragamae das Büro. Er sah sanft auf das dreizehnjährige Mädchen hinab während er sich vor sie kniete. „Wir Haben deine Mutter mit einer Vorläufigen Verwarnung nach hause gefahren, allerdings können wir dich nicht dorthin zurück bringen. Wenn du jemanden hast bei dem du Leben kannst kontaktieren wir denjenigen gerne. Ansonsten hat sich Present Mic Angeboten sich vorläufig als dein Vormund zu fungieren bis wir eine geeignete Pflegefamilie für dich gefunden haben", erklärte der Mann geduldig. Jiro zögerte bevor sie Sprach, „Ich habe nur meine Eltern und einen Onkel in den USA. Ich gehe auf die UA...". Der Polizist mit dem Hundekopf unterbrach sie als er verstand. „Hizashi Yamada genießt vollstes Vertrauen der Behörden, es wird kein Problem sein dich vorübergehend bei ihm zu beherbergen falls du das möchtest". Schnell stimmte das Mädchen zu.
Hizashi hatte im Wartezimmer gesessen bis der Chief ihn aufgeklärt hatte und ihm alle nötigen Papiere zur Vormundschaft aushändigte. Selbstverständlich unter der Bedingungen, dass ein Sozialarbeiter regelmäßig nach dem Kind sehen sollte. Als Ansprechpartner für Notfälle hatte er nach Absprache Aizawa eingetragen.
Nun saß Jiro schweigend auf der Rückbank eines Taxis und sah auf sie überfüllten Straßen.
Trotz des Wetters war die Stadt überfüllt und laut. Die Innenstadt wurde bereits Weihnachtlich dekoriert, obwohl es erst Anfang November war. Das Taxi hielt vor den flachen Appartements am Stadtrand. Genauer gesagt vor dem Appartement mit der Nummer 174. Hizashi bezahlte den Fahrer und stieg aus um der Schülerin die Tür zu öffnen. Jiro kletterte aus dem Wagen und sah noch zu wie dieser die Straße entlang fuhr bevor sie erneut zu ihrem neuen Vormund aufsah. Yamada lächelte angespannt, „langer Tag, was?". Er legte der kleineren seine Hand auf die Schulter und drückte sie leicht bevor er sie bestimmt, aber sanft mit sich zu seinem Apartment führte. Das vertaute Klicken des Schlosses ertönte als der Schlüssel sich drehte.
Erneut zog sich das Mädchen die Schuhe aus, ging durch den Flur ins Wohnzimmer und ließ sich auf das sofa fallen bevor sie ihren Kopf in den weichen Kissen vergrub und weinte. Die ganzen Emotionen hatten sich über den Tag in ihr gestaut. Sie hatte alles unterdrückt außer die Leere in ihr, doch nun kam alles Hoch. Die Tatsache, dass ihre Eltern sie schlichtweg nicht mehr wollten, sie einfach auf die Straße gesetzt hätten, hätte ihr Lehrer sie nicht gefunden und die Gewissheit von ihrer eigenen Familie wegen etwas irrelevantem wie Schulnoten nicht geliebt zu werden. Eine warme, große Hand legte sich vorsichtig auf ihren Rücken. Jiro sah auf um in die rubinfarbenen augen des blonden Mannes zu sehen welcher nicht recht zu wissen schien wie er sie trösten sollte. Etwas unbeholfen fuhr seine Hand Kreise auf ihrem Rücken während er offensichtlich nach Worten suchte. „Tut mir leid, Vielleicht...", er brach ab, schien nach einem ende des satzes zu suchen doch schloss einfach seinen Mund und wartete auf irgendeine Reaktion. „Es ist nicht deine Schuld", begann er von vorne als sie nicht antwortete. Jiro nickte, wischte sich über ihr Gesicht und setzte sich aufrecht hin. „Danke, Mic-sensei", sagte sie nun aufrichtig. Der größere lachte leicht, „Hör schon auf mich so zu nennen, Mitbewohner". Er stieß ihr leicht gegen die Schulter und schenkte ihr ein aufheiterndes Grinsen. Hizashi Yamada konnte schon immer gut mit Emotionen umgehen, nicht zuletzt, weil er selbst dazu neigte schnell emotional zu werden. Es klingelte an der Tür, weshalb Yamada seinen Blick etwas verwundert von seiner Schülerin nahm und stattdessen einen Moment in den offenen Flur sah. Erst nach einigen Augenblicken erhob er sich um die Türe zu öffnen.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top