27. Das geheime Date

KAPITEL 27
Das geheime Date
Donnerstag, 8. Dezember 1977

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    REMUS FAND, DASS JAMES UND SIRIUS ES MEHR ALS VERDIENT HATTEN, so richtig verarscht zu werden. Nicht nur, dass sie jahrelang andere auf den Arm genommen hatten (wie Remus zu seiner Schande gestehen musste, immer mit seiner Hilfe): Sie hatten sich in letzter Zeit einfach viel zu sehr in sein Leben eingemischt, um jetzt mit einem Erfolg davonzukommen.

Triff mich um 19 Uhr am Schwarzen See. Ich freue mich, las er den Zettel durch, den er mit Maggie und Vanessa gemeinsam betrachtete. Sie hatten sich über den Tisch in der Bibliothek gebeugt, als täten sie etwas äußerst Geheimnisvolles, bei dem sie nicht erwischt werden durften. Vermutlich sollten sie daran arbeiten, wenn sie unauffällig sein wollten.

„Warte", sagte Remus und fügte „Und kann es kaum erwarten" hinzu. Das war schon besser. Maggie nahm ihm die Feder aus der Hand und malte ein Herzchen dahinter.

„Sieht das verliebt aus?", fragte sie.

„Ich finde es glaubhaft", meinte Vanessa.

„Na ja, das ist das Wichtigste", beschloss Remus.

Darjana hatte recht gehabt. Er würde James und Sirius doch nicht krampfhaft erklären, dass das mit Maggie nicht stimmte, in der Hoffnung, dass sie ihm irgendwann glaubten. Seit etwa einer Woche liefen sie herum, als hätten sie in jedem Fach ein Ohnegleichen in ihren UTZ abgeräumt, ohne einen Finger zu rühren. Und das alles nur, weil sie glaubten, Remus' Geheimnis gelüftet zu haben. Am besten — das hatte er mit Vanessa und Maggie besprochen — sollten sie davon ausgehen, gewonnen zu haben.

Vanessa hatte sich gleich am nächsten Tag bei ihm entschuldigt und Remus, der sowieso nicht lange sauer auf sie sein konnte, hatte ihr gesagt, dass es schon in Ordnung war. Nicht viel später war er mit ihr und Maggie in der Planung vertieft gewesen, um ihr weiteres Vorgehen zu besprechen. Er musste zugeben, dass es ihm ungewöhnlich viel Spaß machte.

„Also, du gibst den beiden den Zettel und sagst, dass du ihn gefunden hast, und vermutest, er kommt von uns beiden", fasste Remus zusammen. „Es ist ja auch meine Schrift — falls sie darauf achten."

„Und ich warte um 17 Uhr am Schwarzen See auf dich, während James und Sirius mich beobachten. Weil du nicht kommst, klage ich theatralisch meinen Herzschmerz und verzehre mich nach dir", sagte Maggie mit dramatischer Stimme. „Oh Remus, wo bist du nur? Wie soll ich ohne dich leben? Jede Sekunde ohne dich verzehrt meine Seele. Ich könnte ein Kissen mitnehmen, das ich dramatisch umarme."

Remus runzelte bei dieser Vorstellung die Stirn, musste aber ein Lachen unterdrücken. „Perfekt", gab er zu. „Und wenn sie zurückkommen, tue ich so, als hätte ich die Zeit vergessen. Dann haben wir Schritt eins unseres Planes erledigt: Die beiden denken, wir hätten tatsächlich etwas am Laufen."

Einen Moment zögerte er. Würde das wirklich funktionieren? Sollte es funktionieren? An diesem Punkt war es Remus egal, wie überzeugt James und Sirius sein würden — er wollte einfach nicht klein beigeben. Nicht dieses Mal.

Es war genug.

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SIE HATTEN ANGEBISSEN. Sobald Vanessa zu ihnen gekommen war, weil sie einen verdächtigen Zettel mit Remus' Schrift gefunden hatte, hatten sie ihr alles abgenommen. Ihr schadenfrohes Grinsen den ganzen Tag über strafte Remus mit Nichtachtung. Das war wohl das Problem an den beiden: Sie waren viel zu überzeugt von sich selbst — und damit auch von ihren Meinungen. Doch wie er ließen sie sich nichts weiter anmerken, selbst als er sich nach dem Unterricht zum Lernen verabschiedet hatte. Natürlich hatte sein Weg ihn nicht zur Bibliothek geführt und ein kurzer Anflug von einem schlechten Gewissen ließ ihn zweifeln, ob er in seinem letzten Jahr nicht mehr lernen sollte, als er es momentan tat. Doch er verdrängte die Gedanken an Prüfungen und sah stattdessen heimlich dabei zu, wie sich James und Sirius aus dem Gemeinschaftsraum stahlen, um Remus' und Maggies geheimes Date zu sprengen. 

Jetzt hieß es für ihn nur abwarten, bis sie zurückkamen. Langsam machte er sich auf den Weg die Treppen hinauf zum Porträt und schließlich zu seinem Schlafsaal. Nicht zum ersten Mal fragte er sich, wie sie auf die Wahrheit reagieren würden. Würden sie ihn auslachen? Oder merken, dass es ihm ernst war? Sie kannten Darjana und er müsste sie ihnen nicht vorstellen — vor allem nicht Sirius — aber wie sollte er ihnen momentan erklären, was sie war? Es war nicht so, dass er sich dafür schämen müsste, aber wenn er aussprach, auf welche Art von Beziehung er sich eingelassen hatte, würden die beiden genau wie Vanessa feststellen, dass nicht er es war, der es so gewollt hatte. Und immer wieder fragte er sich, ob es nur seine eigene dämliche Hoffnung war, die ihn glauben lassen wollte, dass Darjana irgendwie anders geworden war.

Mit einem Seufzen öffnete er die Tür zu seinem Schlafsaal und wollte in ein übermütiges, befreiendes Lachen ausbrechen, als er den Blick hob und zu Peter blickte, der bei seinem Eintreten kräftig zusammengezuckt war. Aber er war nicht alleine.

Remus senkte schnell den Blick, als er die peinlich berührten Blicke eines zweiten Augenpaares auf sich spürte. „Sorry", murmelte er und wollte gerade aus dem Schlafsaal gehen, zu verwirrt, um einen vernünftigen Gedanken zu fassen, als er von Peters Stimme zurückgehalten wurde.

„Warte", rief er, also sah Remus zurück zu ihm. Erst als sich die andere Stimme zu Wort meldete, wandte er ihr ebenfalls den Blick zu.

„Wir haben Hausaufgaben gemacht, du störst nicht", sagte Zara und Remus betrachtete sie kurz. Er fragte sich, ob die beiden ihn für blöd hielten. Wie sie voneinander zurückgezuckt waren, legte nahe, dass ihre Gesichter sich ein wenig näher gewesen waren, als es jetzt der Fall war, da brauchten sie ihm nichts vormachen.

Doch im nächsten Moment fragte sich Remus, ob Zara letzte Woche tatsächlich traurig gewesen oder ob das nur die Interpretation war, die er gerne glauben wollte. Ihr schien das Ganze unangenehm zu sein, denn sie räusperte sich unbeholfen.

„Kein Problem, ich geh wieder", erwiderte Remus, doch Zara war schon aufgestanden und sammelte ihre Pergamentrolle und Bücher zusammen. Ihre Wangen färbten sich rosa, während sie die Blicke von Peter und ihm mied.

„Ich wollte mich sowieso auf den Rückweg machen", redete sie sich heraus und gerade als sie loslief, rutschte ihr ihr Tintenfass aus der Hand und zerschellte mit einem lauten Krachen auf dem Boden. Tintenspritzer verteilten sich auf den Bettpfosten und auf ihrer Hose, während sich ein großer dunkelblauer Fleck auf dem Steinboden ausbreitete.

„Scheiße", murmelte Zara, während Remus aus Reflex seinen Zauberstab hervorholte. Solche Unfälle war er mehr als gewöhnt.

Reparo", sagte er und hielt die Hand auf, als sich das Fass zusammensetzte und zu ihm empor schwebte. Dann hielt er es Zara hin, die peinlich berührt auf ihn zukam und ihm kaum in die Augen blickte.

„Danke." Sie nahm das Tintenfass entgegen, bevor sie es äußerst eilig hatte, den Raum zu verlassen und die Tür hinter sich zu schließen. Remus sah ihr kurz hinterher, bevor er sich zu Peter umdrehte.

„Peter?", fragte Remus. Er sah mit gehobenen Augenbrauen zu ihm.

„Ja?", entgegnete dieser verunsichert.

Remus wusste gar nicht, was er sagen sollte. Es war nicht so, dass es ihn etwas anging oder er damit etwas zu tun hatte, aber... Wann war das passiert? Und wieso missfiel es ihm die Vorstellung kurz? Plötzlich verstand er, was Lily gemeint hatte, als sie von einem verletzten Ego gesprochen hatte — auch wenn es sich bei ihren Gefühlen für James um weitaus mehr handelte.

„Bist du... Ich meine...", begann Remus auf der Suche nach der richtigen Frage. „Magst du Zara?"

Peter war plötzlich sehr eifrig dabei, seine Bücher ordentlich zur Seite zu räumen. „Sie ist sehr nett, aber bitte sag nichts zu Sirius und James", erklärte er und das war für Remus Antwort genug. Das war... unerwartet. Interessant, aber... überraschend. Eine Wendung der Dinge, die er nicht vorausgesehen hatte. Und immer wieder fragte er sich: Wann?

Doch er würde ihn nicht weiter mit Fragen belästigen. Eigentlich wusste er ja genug. Irgendetwas war da zwischen Peter und Zara. Aber ich habe ja erst vor einer Woche mit ihr geredet, begann er dennoch zu grübeln. Na ja, gut verstanden haben sie sich schon vorher. Aber... wie?

Er ging zu seinem Regal und suchte ein Buch heraus, das er zu lesen beginnen könnte. Vielleicht brauchte er jetzt mehr denn je etwas Ablenkendes. Er wusste, dass Zara und Peter hin und wieder über ihre Hausaufgaben in Kräuterkunde geredet hatten, aber... warum?

Sein Blick fiel auf einen historischer Zaubererroman, der während des Alten Ägyptens spielte. Nach seinem Gespräch mit Darjana über Geschichte könnte er es vielleicht mal versuchen. Der Autor war ein magischer Historiker, von dem Darjana begeistert war, außerdem vergammelte das Buch schon seit Jahren in seinem Regal, nachdem es sein Vater ihm zu Weihnachten geschenkt hatte.

Also griff er nach dem Buch und warf einen erneuten Blick auf Peter. Zara und Peter also. Was?

Mit einem letzten Stirnrunzeln ging er nach unten, um auf einem der Sofas im Gemeinschaftsraum Platz zu nehmen und die erste Seite aufzuschlagen. Seine Konzentration schweifte immer wieder in alle möglichen Richtungen ab, doch nach einer Zeit hatten die Buchseiten ihn für sich vereinnahmt. Er war auf Seite zweiunddreißig angekommen, als James und Sirius durch das Porträt kamen und reichlich verwirrt aussahen. Remus warf einen unauffälligen Blick auf seine Armbanduhr. Es war zwanzig nach fünf. Hoffentlich hatte Maggie glaubhaft geschmachtet, während sie auf ihr Date wartete.

„Hey", sagte Remus, als die beiden ihn gesichtet hatten und sich einen Blick zuwarfen, während sie ihn langsam zu ihm gingen und sich gegenüber aufs Sofa sinken ließen. Dann fiel Remus' Blick offensichtlich auf seine Uhr und er tat so, als hätte er gerade einen immensen Schock erlitten, den er überspielen musste. „Zwanzig nach fünf!", entfuhr es ihm. „Ich muss doch heute noch die Hausaufgaben für Verteidigung machen. Habt ihr die schon gemacht?"

„Ja", sagte James. „Aber wir können mitkommen."

„Ach, ich verbringe ein bisschen Zeit in der Bibliothek und denke in aller Ruhe drüber nach, was ich schreibe", winkte Remus ab. James warf Sirius einen vielsagenden Blick zu. Natürlich, bisher wussten sie ja nicht wirklich, dass es tatsächlich Remus war, den Maggie erwartete. Jetzt war es offensichtlich.

Mit einem gehetzten Gesichtsausdruck legte er sein Buch zur Seite (das wirklich spannend begonnen hatte) und machte sich auf den Weg. Erst als die beiden sein Gesicht nicht mehr sahen, fing er breit zu grinsen an. Sie waren sich ihrer Sache so sicher. Remus könnte in lautes Lachen ausbrechen.

Das musste er sofort Darjana erzählen.

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DARJANAS AUGEN SCHMERZTEN. Seit einer Stunde lag sie auf einem der Ledersofas im Slytherin-Gemeinschaftsraum und starrte in das Buch, das Remus ihr geliehen hatte. Es war alles so schrecklich kompliziert geschrieben. Eigentlich war es die meiste Zeit über leicht zu lesen, aber er schrieb teilweise so kunstvoll und lyrisch, dass der Kitsch Darjana wehtat.

Sie würde Remus heute Abend treffen, nachdem er den ersten Teil seines kleinen Plans mit Maggie vollendet hatte. Er war viel zu begeistert gewesen, als er Darjana davon erzählt hatte, und sie hatte wirklich versucht zu überspielen, wie süß sie es gefunden hatte, ihn so energisch und verwegen reden zu sehen.

Immer wieder drehte sie sich, um ihre Arme zu entlasten und in verschiedenen Positionen das Buch aufrecht zu halten. Als jedoch ein Stimmengewirr ihre Aufmerksamkeit forderte, legte sie es zur Seite. Charity kam mit Patience, Lysandra und Marissa in ihre Richtung. Darjana setzte sich auf und fand Charitys Blick, die lächelte und kurz etwas zu ihren Freundinnen sagte. Diese schienen mit ihren Worten einverstanden zu sein und bald darauf liefen sie zu der Ecke, in der Darjana saß.

Vielleicht wurde es tatsächlich Zeit, sich mit den Mädchen in ihrem Schlafsaal ein wenig mehr zu unterhalten, jetzt wo sie bald ihren Abschluss machen würden. Charity war ein guter Mensch und wenn sie auch in den drei Mädchen etwas Gutes sah, wollte Darjana sich davon ein Bild machen. Außerdem schwirrten ihr Ares' Worte im Kopf herum. Vielleicht würde sie ihm nichts sagen, aber wenn Patience tatsächlich eine — wie er sagte — unschickliche Beziehung pflegte, gab ihr das eine Komplexität, die Darjana nicht erwartet hatte.

Manchmal war es schwer für sie, die reinblütigen Slytherins zu verurteilen, die in ihrer eigenen Welt zu leben schienen. Patience Parkinson, Lysandra Crabbe und Marissa Yaxley waren allesamt ähnlich erzogen worden. Ihnen war beigebracht worden, dass sie wegen ihren Familien wertvoller als andere Zauberer waren, aber Darjana wusste auch, dass ihre Ressourcen vor Hogwarts, sich darüber hinaus zu bilden, begrenzt waren. Daher bewunderte sie es umso mehr, wenn jemand es schaffte, diesem Netz zu entkommen.

Auch Sirius Black musste man Respekt dafür zollen, dass er den Absprung geschafft hatte. Vermutlich hatte er es mit einem Umfeld aus Gryffindors leichter gehabt, aber dass ein Black nach Gryffindor kam, geschah auch nicht alle Tage...

„Was liest du?", wandte Charity sich an sie, sobald die Mädchen Platz genommen hatten.

„So ein historisches Buch", erklärte Darjana dem Mädchen, das als einziges auf der gleichen Couch wie sie saß. Die anderen saßen ihr gegenüber. „Ist ganz okay." Ihr Blick fiel auf Patience, die ihr nur einen flüchtigen Blick zuwarf und ihr glattes, schwarzes Haar zurückstrich. Vermutlich rechnete sie nicht damit, dass Darjana Interesse an einem Gespräch mit ihnen hatte. Doch tatsächlich hatte sie das heute.

„Wie viel Zeit hast du noch?", fragte Patience Lysandra mit einem Blick auf ihre Uhr.

„In einer halben Stunde würde ich anfangen, mich fertig zu machen", antwortete die Angesprochene und band ihr braunes, lockiges Haar zu seinem Zopf zurück.

„Wofür?", fragte Darjana mit dem richtigen Maß an Neugier und Zurückhaltung. Die drei sahen überrascht aus, Charity lächelte erfreut.

„Lysandra hat ein Date mit Mulciber", erklärte Marissa, die ihr rotblondes Haar zu einem Zopf geflochten hatte.

Darjana nickte anerkennend. „Cool", sagte sie. „Erstes Date?"

Lysandra schüttelte den Kopf. „Nein nein, wir sind mittlerweile zusammen", erklärte sie und errötete ein wenig. „Und er ist sehr nett zu mir."

„Das will ich auch hoffen", mischte Patience sich ein. „Wenn er nicht gut behandelt, kriegt er es mit einer Parkinson zu tun."

Bei diesen Worten musste Darjana leicht lächeln. Irgendetwas sagte ihr, dass Patience das auch so meinte und auf ihre eigene Art und Weise sehr loyal war.

„Das Gute ist, dass Lysandra vielleicht einen Mann heiraten darf, den sie möchte", sagte Marissa und ihr Blick verfinsterte sich.

„Weißt du, an wen deine Eltern denken?", fragte Patience.

„Deine Eltern wollen dich verkuppeln?", fügte Darjana ein wenig fassungslos hinzu, als hätte Charity es nicht bereits vor ihr angedeutet.

Marissa nickte und biss sich auf die Lippe. „Sie wollen mir ein paar Kandidaten vorstellen und mich entscheiden lassen. Wir Yaxleys brauchen wohl gerade ein paar gute Verbindungen." Sie seufzte.

„Das ist richtig abgefuckt", sagte Darjana ehrlich.

Patience zuckte mit den Schultern. „So ist das leider", meinte sie.

„Ich glaube, ich wähle das geringste Übel", überlegte Marissa. „Jemand, der nett scheint. Dann muss ich aber mit Bekannten reden. Oder Ex-Freundinnen."

„Wer steht denn in der Auswahl?", fragte Charity.

„Hm..." Marissa legte den Kopf schief. „Die jüngsten sind Carrow und Bulstrode—"

„Davon rate ich ab", sagte Darjana trocken.

„Da war mal was zwischen dir und Carrow, oder?", fragte Patience.

Darjana nickte. „Wenn du jemanden Netten willst, nimm nicht ihn", riet sie Marissa. „Und Bulstrode am besten auch nicht, der ist sein bester Freund und war auch nicht immer so nett."

Zu ihrer Überraschung nickte Marissa, als würde sie ihre Worte sehr ernst nehmen.

„Es ist gut, dass du dich nicht hast von ihm ausnutzen lassen", sagte Patience. „Du bist sehr selbstbewusst, das bewundere ich." Perplex blinzelte Darjana. Das Kompliment hatte sie nicht erwartet. „Ein gut gemeinter Ratschlag von mir: Wenn du kannst, such dir einen reinblütigen Mann."

Der Zusammenhang jedoch erschloss sich ihr nicht. „Wie meinst du das?", fragte sie.

„Nun, wie ich das sehe, bist du eigentlich reinblütig. Deine Urgroßmutter war eine muggelstämmige Hexe, nicht? Wenn das das einzige Problem ist...", erklärte Patience. „Es geht hier um Allianzen und deine Kinder werden es dir eines Tages danken."

„Ich weiß nicht, ob ich überhaupt heiraten möchte", erwiderte Darjana diplomatisch. Sie wusste nicht, was sie von ihren Worten halten sollte. „Und wenn, dann nicht aus solchen Gründen."

„Ich persönlich finde, wenn wir nicht aussterben wollen, sollten wir den Begriff reinblütig auf alle erweitern, die bis zur Generation ihrer Großeltern keine Muggel im Stammbaum haben. Alles darüber hinaus ist unwichtig", meinte Lysandra.

„Allerhöchstens bis zu den Urgroßeltern", stimmte Patience zu. „Da bin ich dabei."

Darjana hörte bei diesem Gespräch mit einer Spur Unglaube zu.

„Ich bin mir sicher, auch Snape wird irgendwann versuchen, seine Familienlinie rein zu machen. Es ist ja nur sein Vater, nicht? Was für ein Pech. Na ja, wenn er eine reinblütige Frau heiratet, sind nach dem System spätestens seine Enkel reinblütig genug", überlegte Lysandra.

„Das größte Problem werden ja nicht die Halbblüter haben", gab Marissa zu bedenken. „Vielleicht werden die Halbblüter und Reinblüter jeweils einfach unter sich bleiben und wir bewahren die Reinblütigkeit. Aber sobald die Zeit gekommen ist, wird das sicherlich diskutiert. "

„Na ja." Patience zuckte mit den Schultern. „Wie sieht es bei euch mit den Aufgaben in Zaubertränke aus?"

Sobald die Zeit gekommen ist. Darjana betrachtete sie eine Weile bei diesem Satz, der übersetzt vermutlich „Sobald Voldemort an der Macht ist" bedeutete. Sie konnte nicht glauben, dass sie hier saßen und in aller Seelenruhe über die Definition von Reinblütigkeit unterhielten, bevor sie zu den Hausaufgaben wechselten.

Darjana sah zu Charity und warf ihr einen Blick zu, der vermutlich ihre Meinung über diese Worte zum Ausdruck brachte. Ihre Augen hatten etwas Entschuldigendes an sich, als würde sie sich für das Gesagte rechtfertigen wollen.

Aber es gab nichts, was man hier entschuldigen konnte. Eines wurde Darjana deutlich klar: Wenn sie sich entscheiden müsste, dann wusste sie, mit welchen Menschen sie befreundet sein wollte. Auch wenn sie Sirius Black und James Potter hießen.

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Also... Zara und Peter? Lange war's für mich geplant, aber ich wollte es so überraschend wie möglich haben, ebenso wie es für Remus war. Ich habe schon öfters angedeutet, dass die beiden zumindest Hausaufgaben miteinander machen - es wird aber auch noch ein paar Oneshots über die beiden geben, wo man sehen kann, wie sich das Ganze hinter den Kulissen entwickelt hat (dasselbe gilt für Lily und James).

Und Remus und Maggie haben langsam die Schnauze voll, ständig von James und Sirius genervt zu werden - jetzt schlagen sie zurück xD

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