11«||Schneeflocken im Oktober||
Etwas warmes schmiegt sich in meine Hand und verschlafen öffne ich eins meiner Augen um es dann gleich wieder zu schließen.
Ryans Wange liegt in meiner Hand und noch tief am schlafen liegen sich unsere Gesichter wenige Zentimeter entfernt.
Ein Schauer durchläuft mich und aufgeregt öffne ich diesmal beide Augen um auch wirklich sicher zu gehen.
Mein Daumen liegt in der Mitte seiner Wange und, als würde ich seinen Kopf halten, ich bin versucht ihn entlang seiner Haut zu fahren, über seine Wimpern zu streichen und vor allem seine Lippen zu berühren.
Aber die Angst, ich könnte ihn wecken, ist größer, als mein kleiner, entschlossener Drang.
Somit lasse ich meine Finger ruhen und beobachte ihn einfach beim Schlafen.
Sein Kopf ist in den Nacken gelegt und seine zweite Hand umklammert die Bettdecke, die über uns beiden liegt, als würde er ohne sie nicht mehr aufwachen.
Als ich gestern eingeschlafen bin, lag ich noch nicht unter ihrer warmen Hülle, aber jetzt spendet sie mir an diesem trüben Morgen, der sich von der gestrigen Nacht erholt, die nötige Geborgenheit.
Ryan scheint sie vor allem wie ein Schild, wie etwas das ihn vor dem Abgrund beschützt, denn er hält sie so fest, dass seine Fingerknochen schon weiß hervorstehen.
Ich frage mich, wovon er träumt. Ob es da etwas gib, was ihn genauso sehr verfolgt wie mich.
Was ist es wohl, was ihn manchmal aus all seinen Reserven holt und entkräftet, so wie mich meine Ängste.
Vorsichtig entziehe ich mich Ryans Fängen. Ich will ihn nicht wecken, auch wenn ich ihn vorgewarnt hatte, denn er hat sich gestern wirklich sehr gut um mich gekümmert und so selbstverständlich wie er es bezeichnet, ist es nicht.
Leise stehe ich vom Bett auf und laufe einmal um die Matratze herum, um dann leise die braunen Eichenholztüren zu öffnen und mich in den Flur nach unten zu schleichen.
Mir fällt ein, dass ich meinen Eltern dringend sagen sollte, wo ich mich befinde und so wie ich sie kenne, sitzen die beiden schon mit ihren Kaffeetassen vor unserem Haustelefon und starren auf den roten Punkt, der immer dann aufleuchtet sobald jemand uns anruft.
Meine Tasche finde ich immer noch feucht nass in der Badewanne liegen und muss feststellen, dass sich vom Regen gestern die gesamte Farbe ausgewaschen hat.
Der so schöne blau Ton, hat jetzt ein sehr wässrig verwischtes Grau angenommen und seufzend von diesem Anblick, suche ich mein Smartphone und lasse die Tasche dann dort wo sie ist.
Es ist ein kleines Wunder, dass meine Wertsachen von dem gestiegen Sturm nichts mitbekommen haben und erfreut stelle ich fest, dass mein Handy gestern bei der Kälte nur drastisch an Akku verloren hat.
Achtundzwanzig Prozent steht in der Leiste meines Handys und von den gestrigen neunzig ist nichts mehr zu sehen.
Für einen Anruf an meine Eltern reicht es allerdings und so halte ich mir nach Eingabe den Bildschirm and Ohr und warte darauf, dass meine Eltern aus ihrer Starre erwachen.
»Lora Luisa Hilton !«, brüllt mein Vater aufgeregt in den Hörer und es hat nicht einmal getutet, da nimmt er den Anruf entgegen.
»Hey, Dad.«, grüße ich ihn unsicher und kann für den Moment nicht sagen, ob er sauer oder einfach nur erleichtert ist.
»Wo bist du, wo warst du, es tut uns so leid.«
Die Stimme wechselt schlagartig und kurz vorm weinen stellt mir meine Mutter die aufdringlichen Fragen.
Sauer scheinen sie mir also nicht zu sein.
»Es...es gab einen Notfall gestern und ich war gerade dabei nach Hause zu fahren, als dein Vater mir sagte, dass ein Kollege ausfällt und für die Notoperationen kein weiterer Facharzt zur Verfügung steht, also musste ich umdrehen.
Es tut uns so leid, Schatz, aber als ich gestern Abend dann bei den Gilsons war, warst du bereits weg und niemand wusste wo du steckst. Ich hab dich angerufen, Dir geschrieben und wir haben dich überall gesucht, wo bist du ?!«
Sie nimmt kaum Luft um zwischen den Worten zu atmen, aber als sie endet schleicht sich ein Lächeln auf meine Lippen. Es ist so typisch, dass ich meine Mutter unter aber Millionen anderen erkennen würde.
»Mir geht es gut, Mum, und es tut mir leid, dass ich mich nicht gemeldet habe. Ich bin gerade bei einer...ähm...Freund-in und er...sie bringt mich später nach Hause. Ihr müsst euch keine Sorgen machen.«
Stotternd schlage ich mir selbst gegen den Kopf und die Überzeugung mit der ich gesprochen habe, gleicht einer null.
An der Leitung ist es still, bis meine Mutter zu kichern beginnt und meine Lügerei einmal durch eine Pfütze zieht.
»Ach, Schätzchen, ich kenne dich seit sechzehn Jahren, ich weiß wann du lügst.« Sie scheint nicht böse, nur sehr amüsiert und ich bin gespannt was sie von der Wahrheit hält.
»Es tut mir leid, Mum. Ich...ich bin bei einem Freund und habe hier übernachtet. Er wird mich später nach Hause bringen.«
Luft quillt aus meiner Lunge und die wiederholte Stille macht mich nervös.
»Stellst du ihn uns auch vor ?«
Sie quiekt erfreut, wie ein verrückt gewordener Teenager, und ich falle zurück in meine Ruhe. Sie ist nicht sauer oder enttäuscht.
»Du bist so bescheuert, Mum.«, sage ich in die Stille und kann mich meinem eigenen Grinsen nicht hüten, weil ich sie am anderen Ende der Leitung erfreut singen höre.
»Ich darf mich als deine Mutter doch über deinen ersten Freund freuen. Junge Liebe ist so schön zu sehen.«
»Mum, er ist nicht mein Freund !«, versuche ich zu erklären, aber den Floh in ihrem Ohr kann ich wohl kaum entfernen.
»Bis später, Spätzchen.«
Das abbrechende Gespräch und das Piepen in meinem Ohr, lässt mich fassungslos auf den Bildschirm starren. Sie hat einfach aufgelegt.
»Unglaublich.«, hauche ich empört in die Stille und das raue Lachen, das aus den Flur ertönt, lässt mich in meiner Fassungslosigkeit zusammenzucken.
Ryan steht im Flur.
Die Haare zu allen Seiten abstehend und die Hände in den Taschen seiner Jogginghose vergraben. Lässig stößt er sich von der Wand ab, als ich mit erhitztem Kopf aus dem Badezimmer trete, und geht vor mir her in die Küche.
Sein Lachen hallt durch das Haus während er sich an die Arbeitsplatte begibt und sich einen Kaffee kocht.
»Du bist wirklich eine miserable Lügnerin.«, sagt er mit dem Rücken zu mir gewandt und es wissend, schiebe ich mir einen der Barhocker zurück und setze mich, nur um ihn dann zu beobachten.
»Ich weiß, am besten sollte ich einfach gar nichts sagen, aber das wäre auch nicht sehr hilfreich in diesem Gespräch gewesen.«
Mich schämend, weil er das Telefonat bis in die Details mitbekommen hat, stütze ich meinen Kopf auf die Arbeitsfläche und spiele mit einem Teelöffel, der in einem kleinen Schälchen mit Zucker versenkt ist.
»Was hat sie denn gesagt, mag sie deinen Freund, oder war sie sauer ?«
Schlurfend begibt er sich zur Kaffeemaschine auf der Anrichte und nachdem er einen Filter und Pulver eingefüllt hat, drückt er auf Start und sieht im nächsten Moment zu mir.
»Sauer ? Nein, im Gegenteil, meine Eltern quetschen mich schon seit Tagen über diesen Jungen aus, von dem sie vermuten, dass ich wegen ihm den ganzen Tag zu Lächeln habe.«
Ich klinge belanglos, aber eigentlich ist dieses Thema keine Kleinigkeit. Ryan ist wirklich an einem Großteil meiner Freude schuld und er hat dafür gerade mal eine Woche gebraucht. Es ist verrückt, aber schön verrückt.
»Und ist er der Grund für dein Lächeln ?«
Jetzt scheint er auf meine Antwort zu brennen und unter seinem Blick würde ihm jede Ausrede sofort auffallen. Wieder einmal wünschte ich, der Erdboden hätte Löcher zum hineinfallen. Und wieder einmal passiert nichts.
»Manchmal, da liege ich im Bett und die Gedanken spinnen um ihn und ja, da habe ich wegen ihm zu lächeln.«
»Ich bin eben ein Genie.«, lobt er sich selbst und klopft sich verspaßt auf die Schulter.
»Wer hat denn behauptet, dass du dieser Junge bist ?«, frage ich und schubse ihn von seiner Arroganz hinab auf den Boden.
Für einige Sekunden verfärben sich seine Augen, seine Pupillen werden bedrohlich schwarz, ehe sie sich wieder schlagartig ändern.
»Lora, ich hoffe für dich, dass ich dieser eine Junge bin.«
Amüsiert und drohend hebt er einen Finger, doch der Spaß findet seine Augen nicht, sodass er es ernst meint. Meine Aussage muss etwas anderes in ihm ausgelöst haben.
»Wenn es bei dir Essen gibt, dann hast du gute Chancen.«
»Ich mache mich gleich auf die Suche, möchtest du auch Kaffee ?«
Wieder ehrlich amüsiert öffnet er einen der Hängeschränke und holt auf meine Bejahung hin zwei Tassen hervor.
Zufrieden umfasse ich die heiße Tasse mit dem braunen Gebräu und beinahe gierig trinke ich einen Schluck.
»Ich würde mir ein Müsli machen, wir haben aber auch Toastbrot oder Waffeln.«, erzählt mir Ryan und bückt sich zu einer Schublade hinab.
»Müsli klingt perfekt.«, murmle ich, mich noch immer über das koffeinhaltige Getränk freuend.
»Na, dann komm mal her, Kleines.«
Grinsend richtet er sich wieder auf und winkt mich zu sich.
Widerwillig lasse ich meine Tasse stehen und beinahe sehnsüchtig sehe ich ihr nach, während meine Beine die Kücheninsel umrunden und neben dem deutlich größeren Jungen stehen bleiben.
»Was darf es sein ?«
Er öffnet zwei nebeneinanderliegende Hängeschränke und offenbart mir eine ganze Reihe an Cornflakes.
Von Crunchy, Hafer, Honig und Schoko ist bis Früchte in möglichen Sorten alles dabei. Bestimmt fünfzehn Packungen in verschiedenen Größen und Geschmäcken stehen unordentlich gereiht in den so schönen Schränken der weißen Hochglanz Küche.
»Du hast echt nicht gelogen, als du von Cornflakes und Toast sprachst.«, stelle ich mit offenem Mund fest und kann gar nicht sagen welche Sorte ich probieren möchte.
Zwischen klassischen Schokochips finden sich auch diverse Sorten, die ich noch nie in einem normalen Supermarkt gesehen habe, aber gerne probieren würde.
»Natürlich nicht, ich esse es wirklich am liebsten. Weißt du schon was du möchtest ?«
Während er sich gleich seine Schüssel mit goldbraunen Schokoladenbällen füllt und im Kühlschrank nach der Milch greift, habe ich keine Ahnung. Wie sollte ich mich auch entscheiden bei so viel Auswahl ?
»Nein, wie könnte ich auch, es sind zu viele verschiedene.« Genervt seufzte ich und bin hin und hergerissen.
»Lass mich Dir einen Tipp geben.«, schlägt Ryan vor und greift nach einer Packung hinter den anderen.
»Snowflakes« steht auf der hellblauen Schachtel und die weißen Cornflakes auf der Abbildung sehen tatsächlich wie Schneeflocken aus.
»Warum die ?«, frage ich neugierig und starre von der Packung hoch in seine Augen und dann wieder zurück.
»Die hat meine Mum mir vor Monaten aus London mitgebracht, außerdem schmecken sie nach Vanille und mit ein wenig Kakaopulver ähnlich wie deine Eisschokolade.«
Ich merke selbst wie meine Augen zu leuchten beginnen, als ich den Namen der Hauptstadt höre und auch Ryan scheint meine Begeisterung zu bemerken.
»Sofort ! Ich muss es probieren.«,dränge ich aufgebracht und greife nach meiner Schüssel.
Ungeduldig sehe ich zu wie er die Cornflakes in die Schale kippt und seinem Tipp mit Kakaopulver und Milch das Krönchen setzt.
Und als ich die Mischung probiere, während wir beiden uns zurück auf die Barhocker setzen und genüsslich essen, gebe ich seinen Geschmacksknospen recht.
Es schmeckt wirklich ähnlich wie meine Eisschokolade und die Mischung ist klasse.
»Gut ?«
Ryan hat mein genüssliches Seufzen registriert und zum ersten Mal stört es mich kein Bisschen, dass er so etwas mitbekommt und zu lachen hat.
Generell stört mich gerade nichts in seiner Nähe. Über die gestrige Nacht habe ich mir nicht einmal Gedanken gemacht, dass ich ja wirklich neben ihm geschlafen habe. Es ist einfach passiert und ich habe, ohne es belügen zu wollen, wirklich fantastisch in der Wärme und seinem Geruch geschlafen.
Die Erholung und der Frieden beflügeln mich noch immer.
»Nein, es ist fantastisch. Hast du noch mehr Tipps ?«, frage ich leicht schmatzend und halte mir zugleich die Hand vor den Mund.
»Lass das«, meckert Ryan und nimmt sie in der nächsten Sekunde wieder weg, nur um sie dann auf seinem Oberschenkel, umhüllt von seiner, festzuhalten.
»Du bist gerade so niedlich und hübsch.«, fügt er hinzu und sagt das mit so einer Leichtigkeit, dass man glauben könnte solche Worte wären Alltag.
Aber das sind sie nicht.
So etwas hat noch nie ein Junge zu mir gesagt und so nahe wie Ryan mir ist, kam auch noch kein männliches Wesen. Die haben sich von mir immer grundsätzlich fern gehalten oder standen neben mir um Stina näher zu sein.
Ich fand das früher nie schlimm.
Ich brauchte diese Aufmerksamkeit nicht, wollte sie nie, aber die von Ryan zu bekommen ist anders.
Seine Aufmerksamkeit ehrt mich innerlich und ich fühle mich so ausgelassen und frei, dass es mehr Wohlfühlen als Beobachtung ist.
Ich mag Ryan. Und ich mag es ihn anzusehen sowie auch seine Augen auf mir zu spüren.
Ich mag die Gespräche, die wir führen, und wie abwechslungsreich sie sind. Lustig aber auch ernst und albern und zu guter letzt so poetisch, dass ich die halbe Nacht an seine Stimme denken muss.
Ich mag die Art wie Ryan denkt, wie er spricht, wie er handelt und lacht. Die Ehrlichkeit, seinen Humor, seinen Eitel und vor allem diese aufmerksame Seite an ihm.
Er hört mir zu und ohne das er es mir bestätigt, weiß ich, dass er da ist und es registriert.
Die eher ruhigere Art macht ihn unauffälliger, aber gerade das wertet seinen Charakter so lobend aus.
»Ich denke mal, ich sollte das nicht zurückgeben, oder ?«, frage ich und grinse als ich an dieses Klischee denke.
Männer fühlen sich schließlich immer in ihrer Ehre verletzt, wenn man sie süß nennt.
»Wieso nicht ? Bin ich nicht niedlich, Lollipop ?«
»Doch eventuell bist du mit diesen wuscheligen Locken süß, ja.«
Es ist merkwürdig ihm Komplimente zu machen. Nicht, dass ich es nicht könnte, im Gegenteil ich könnte genug über ihn schwärmen, aber laut zu sagen, dass man gewisse Dinge am anderen mag, obwohl man ihn nicht lange kennt, ist befremdlich.
Vor allem weil wir uns in all dieser Gemeinschaft doch noch wie Fremde sind.
Komisch, was eine Woche ändern kann. Komisch, wie lang sich eine Woche anfühlen kann.
Und komisch, wie undenkbar mein Leben wäre, würde es Ryan nicht mehr geben.
»Woran denkst du, Lollilora ?«
Amüsiert, über seine immer absurderen Spitznamen, unterbreche ich meine Gedanken.
»Wir kennen uns gerade mal eine Woche und vier knappe Tage.«, murmle ich in den Raum und finde es ausgesprochen noch surrealer.
»Und es sind die besten 247 Stunden und 8640 Minuten meines Lebens. Weißt du, Kleines, es kommt nicht darauf an wie lange und wie gut man sich bereits kennt, es kommt darauf an wie viele Stunden man sich in Zukunft noch kennen möchte.
Viele Menschen verleugnen ihre Gefühle und Gedanken, weil sie glauben, dass es nach so kurzer Zeit nur Hingespinste sein können, dabei kommen sie von Herzen und das Herz lügt nicht.«
Er gestikuliert mit seinen Händen und klingt so ernst, dass ich viel intensiver an seine Worte denke. Der Inhalt seiner Stimme ist so bedeutungsvoll.
»Du glaubst also, Gefühle können sich bereits nach einem Blick ausmachen und festsetzen ?«, frage ich und sehe interessiert neben mich.
»Wenn sie von Herzen kommen und sich ständig wiederholen, dann reicht ein einziger Blick.«
Er nickt bestätigend und stellt seine leere Schüssel mit Cornflakes in die Spülmaschine.
Ich beobachte ihn nachdenklich und kann nur immer wieder an meine ständigen Gedanken die letzten Tage denken.
Immer war da irgendwo, irgendwie, Ryan. Er ist kein Hirngespinst, dass weiß ich jetzt.
»Aber wie willst du wissen, dass sie von Herzen kommen ?«
Beinahe verzweifelt frage ich weiter und schlucke als sich unsere Blicke über die Arbeitsplatte kreuzen und festsetzen.
»Du siehst mich an und der Rest der Welt wird für den Moment egal. Du sitzt neben mir und die tobende Kälte wird zu einem einladenden Feuer. Du berührst mich und meine Haut sehnt sich nach Dir. Du bist da und ich will, dass du nie wieder gehst.
Es ist ganz einfach, Lollipop.
Gefühle von Herzen sind anders als jene, die dich unsicher machen. Herzenswünsche sind nicht mit Material zu erfüllen, sie sind speziell und einzigartig und wenn du beginnst sie hinzunehmen und nicht zu verdrängen, dann können sie das schönste sein was du je erleben wirst. Die Schattenseite ist immer, dass sie dich zerstören, und daran bleibt jeder Mensch hängen, bevor er erkennt, dass er verliebt ist.«
Er klingt nun ebenfalls verzweifelt. Als wäre ich schwer von Verstand und würde irgendetwas übersehen. Als könnte er tun was er wollte, ich würde es nicht sehen.
Und ich sehe es nicht. Ich habe keine Ahnung, was er mir sagen möchte. Ich denke nur wieder und habe diesen einzigen kleinen Funken in mir, der sich etwas einbildet. Das was ich denke, kann nie und nimmer wahr sein.
»Es ist, weil sie alle so unfassbar oberflächlich sind, weil sie sich danach sehnen ewig glücklich zu sein, aber dafür nichts tun wollen. Menschen verletzen wo sie nur können, aber sie bemerken es nicht einmal.«
Seine Worte treffen mich wie einen Schlag in die Brust.
Scharfe Splitter schneiden mir durch die Haut und ertränkt sehe ich auf meinen Pullover, aus Angst, er könnte überlaufen mit Blut sein.
Er klingt so außer sich, so aufgelöst und unbeholfen, dass es mir an Worten fehlt ihn von seinem Abgang zu bewahren.
»Ich warte draußen auf dich. Ich bringe dich nach Hause.«, murmelt er abweisend und lässt mich alleine zurück.
Die Küche scheint mir auf einmal zu groß und die Luft erstickt mich, dass ich erschrocken meinen Mund öffne und tief einatme.
Das waren zu viele Worte.
Zu viele Gemüte und Launen, mit denen er mich konfrontiert hat und ich weiß nicht, was er mir damit zu sagen versucht.
Bin ich etwa zu oberflächlich ?
Von wem hat er gesprochen ?
Meinte er das ernst, was er gesagt hat ?
Ich bin mehr als verwirrt und dieser plötzliche Abgang macht mich nervös und unsicher.
Was habe ich zu tun, wenn ich gleich nach draußen gehe ?
Wird er mir in die Augen sehen oder mich meiden, so wie gerade.
Ist die gute Laune jetzt gänzlich verrutscht ?
Ist er sauer oder enttäuscht ?
Nur langsam rutsche ich von dem Barhocker hinab auf den Boden und trabe durch den modellierten Flur zurück zur Haustür.
Meine Schuhe stehen, von der Fußbodenheizung getrocknet, im Eingangsbereich und meine Sweatshirtjacke liegt noch immer durchnässt im Badezimmer neben meiner verblassten Tasche.
Ich seufze als ich in den Spiegel sehe und mir einbilde, Ryan würde jetzt genau hinter mir stehen.
Seine Locken kitzeln mir am Ohr, als er sich vorbeugt und seinen Kinn auf meiner Schulter ablegt.
Unsere Wangen berühren einander und sein betörender Körpergeruch lässt mich ins Spiegelglas schmunzeln, dass er es sehen kann.
Als ich meine Augen verdrehe, beginnen auch seine Lippen zu zucken und ehe ich es registrieren kann, dreht er seinen Kopf und haucht mir einen federleichten Kuss auf die Wange.
Ich sehe seine Lippen im Spiegel. Wie sie auf meiner Haut liegen, wie sie wärmen, wie sie alles zum kribbeln bringen.
Ein Schauer durchfährt mich und ich mag den Moment nicht mit einem Ende sehen. Ich will, dass alles so bleibt. Ich will, dass Ryan nicht geht und das er mir nahe ist, dass er mich auf die Wange küsst und nicht so kühl geht, wie dann, als ich meinen Blick abwende und mich im leeren Badezimmer umsehe.
Vor diesem Spiegel wurde ich nie geküsst und Ryan war nie im selben Moment wie ich hier.
Aber die Einbildung ist so schön, dass ich beinahe zu lächeln beginne, weil ich mich in meine Gedankengänge verliebt habe.
Und ich mag den Gedanken immer mehr, den Gedanken, dass seine Lippen meine küssen. Für immer.
»Lora ?!«
Ich laufe nach draußen als er durch den Hausflur meinen Namen ruft und schweigsam folge ich ihm über den Fußweg von der Haustür zur Auffahrt des Hauses.
»Warte hier.«, murmelt er weniger kühl und nickend bleibe ich stehen, während er das Haus umrundet. Der Kies knirscht unter seinen Sneakern und leicht bedrückt brennt mein Blick sich in seinen Rücken.
Er entfernt sich und mit jedem Schritt steigt in mir ein vollkommen neuer Impuls in die Höhe. Der Drang ihm nach zu rennen und dann nie wieder loszulassen, bis er mich wieder so aufmerksam anlächelt, wie heute morgen.
Der laute Motor eines Autos ist zu hören und Sekunden später fährt in einem geschmeidigen Tempo, ein schwarzer Porsche um die Hausecke.
Der matte Autolack glänzt in den zarten Sonnenstrahlen, die sich nach dem Regen gestern durch die Wolken getraut haben, und der Wagen sieht wirklich neu und teuer aus. Ich weiß nicht, was ich sagen soll.
Zögerlich laufe ich auf die Beifahrertür zu, beinahe ehrfürchtig öffne ich diese und lasse mich in den weichen Ledersitz fallen.
»Ryan.«
Ich möchte mit ihm reden, bevor wir stumm und dämlich nebeneinander sitzen und nicht wissen, was wir zu sagen haben.
Ich mag diese Distanz nicht, bei der ich nicht einmal weiß, woher sie überhaupt kommt.
»Hm ?«
»Warte.«
Der Motor verstummt, als ich meine Hand auf seinen Handrücken lege und ihn flehend ansehe, noch nicht loszufahren.
Ich atme erleichtert aus, als er mich nicht direkt abweist und nach Sekunden endlich wieder ansieht.
»Ich mag dich, Ryan, und natürlich bist du dieser Junge, der mich manchmal auf absurde Art und Weise in die Luft lächeln lässt.
Ich weiß nicht, was es ist, dass dich meine Nähe so unerträglich verletzt, aber ich hoffe ich kann es ändern.«
Diesmal bin ich es, die ihm tief in die Augen sieht und er ist der, der seine Pupillen weitet.
Ich liebe den Moment, lebe für diese Sekunden und sie halten an, bis mich der Mut überflutet und ich mich vorlehne um seine Wange zu küssen.
Es ist nicht das, was ich eigentlich machen wollte. Es ist nicht so berauschend, wie der Kuss, den ich mir vorgestellt habe. Aber es ist ein Anfang und ich weiß, dass ich Zeit habe, bis ich ihn ganz küsse.
Dafür braucht es einen guten Moment, dafür braucht es meine vollste Sicherheit und die kann ich schätzen, aber nicht festlegen.
Irgendwann wird mich der Impuls übermannen und kontrollieren und dann wird es explodieren. Aber nicht hier. Noch nicht.
»Du bist unglaublich, Lolli.«
Es ist so schön, seine weißen Zähne wieder blitzen zu sehen und zufrieden lehne ich mich endlich zurück.
Die gefallene Anspannung tut mir gut und jetzt sicher sagend, dass zwischen uns alles wieder im Reinen ist, sehe ich nach draußen.
»Ich denke eher, dass ich blöd bin, aber jedem das seine.«
Er lacht.
Die Bäume die an mir vorbei ziehen kommen mir heute bunter vor, als wenn ich sie aus den Busfenstern beobachte.
Ein Buchenblatt hat sich im Spalt meiner Fensterscheibe verfangen und flattert wild herum, weil Ryan so schnell fährt.
Der Motor des Autos ist nur ein leises Surren und die Stille die herrscht ist viel beruhigender als ich dachte sie könnte es sein.
Landschaften fliegen an mir vorbei.
Landschaften, die ich in und auswendig kenne und heute doch besonders scheinen. Neuer, bunter und schöner.
Ein Lächeln fasst meine Lippen, als Ryan mit einem scharfen Tempo eine Kurve schneidet und wie ich in den Sitz gedrückt werde, beginne ich zu kichern.
Es ist beinahe ein Klischee, dass der Typ den man mag ein teures Auto fährt, aber ich bin mir sicher, dass ich die Fahrt auch in einem kleinen Smart lieben würde.
Es ist nicht sein Auto, was den Lockenkopf so anziehend macht, es ist nicht sein Haus oder sein attraktives Aussehen.
Ich weiß, dass es seine Stimme ist, seine Art seine Wortwahl. Er ist ein Künstler, ein Fechter im Worten, und ich bin fasziniert davon.
Und ich liebe wie er sich kümmert, wie er spaßt und liebt und beschützt. Er hat seine Augen überall und kann Menschen so schnell einschätzen, dass er weiß wann es angebracht ist zu umarmen und wann der Abstand besser ist als ein Wort.
Mann merkt, dass Ryan ein Mensch ist, denn seine Menschlichkeit macht ihn unglaublich sympathisch und normal. Er ist nicht so abgehoben, wie er manchmal tut, und er ist auch nicht der stille Langweiler, der Wurzeln schlägt, er ist eine freie Seele, bei der man sich wünscht sie für immer lächeln zu sehen. Das hat er einfach verdient.
»Ich kann dein Denken bis in mein Trommelfell pulsieren hören, Lollipop. Was tust du nur immer ?«
Amüsiert bricht er unsere stille Zufriedenheit und lächelnd drehe ich meinen Kopf zu ihm.
»Ich liebe es zu denken. Meist mache ich mir zu viele Gedanken, aber Spontanität ist eben nichts was mich auspowert.«
»Zu viel denken ist ungesund.«
»Dann habe ich eben jeden Tag »Cheatday«,damit kann ich leben.«
Ich zucke mit den Schultern und lasse meinen Kopf gegen die Lehne fallen.
»Wie hast du es an ein solches Auto geschafft ?«, frage ich und starre auf das schwarze Armaturenbrett vor mir.
»Als sich meine Eltern geschieden haben, hat sich der Wind bei uns zuhause um Meilen verdreht.
Mein Vater hat eine neue Familie gegründet und wohnt jetzt mitten in der Stadt, während Mum und ich zusammen mit Ethan, meinem älteren Bruder, ausgezogen sind.
Meine Mutter ist Dolmetscherin und verdient damit ziemlich gutes Geld und mein Vater ist ein sehr angesagter Anwalt. Das Geld für so ein Auto liegt also in meiner Familie und als ich meinen Führerschein bestanden hatte, lag es meinen Eltern nahe, mir ein Auto zu schenken.
Ich wusste nicht welches es sein würde aber irgendwann stand dann dieser Panamera vor meiner Nase. Ich beschwere mich nicht, dass sie so viel Geld für ein Geschenk ausgegeben haben, aber es hätte auch ein Golf sein können.
Nun ja, die jetzigen Kosten trage jedenfalls ich, nicht das zu denkst ich würde alles in den Arsch geschoben bekommen.
Ich arbeite schon seit einem knappen Jahr in einer Bar in der Stadt und verdiene damit gar nicht mal so schlecht.«
»Der reiche Schnösel macht sich also die Hände schmutzig ?«, triezte ich ihn frech und lache als er empört den Finger hebt.
»Nicht so frech, meine Liebe, sonst steigt du an der nächsten Ecke aus.«, droht er mir und lacht gemeinsam mit mir los.
»Wie alt ist Ethan ?«, frage ich nach einer Weile und unterdrücke mein Gelächter.
»Wir liegen tatsächlich nur ein knappes Jahr auseinander. Er ist neunzehn und ich in ein paar Monaten achtzehn. Aber er ist deutlich hässlicher als ich, also hast du mit mir die bessere Wahl getroffen.«, fügt er hinzu und erneut lache ich los.
»Was für eine Wahl denn ? Ich glaube so hässlich kann er nicht sein.«
Wieder grinse ich frech und antworte ihm schelmisch, was ihn ganz offensichtlich belustigt zu reizen scheint.
»Wenn du so weiter redest, kann ich dich nie wieder einladen, weil ich sonst Risiken eingehe, die schreckliche Nebenwirkungen haben könnten.«, murmelt er und steigt vom Gas, als die nächste scharfe Kurve kommt.
»Ach, keine Angst. Meine Eltern sind Ärzte, die reparieren dich zur Not.«
»Ach, du bist also eine zukünftige Krankenschwester, oder wie ?«
»Nein, ich glaube in die Medizin bekommt mich niemand, obwohl sich meine Eltern das wahrscheinlich wünschen würden, für ihre Tochter.«
»Gibt es keinen Bruder der das für dich übernehmen kann ?«
»Leider nicht, ich bin Einzelkind.«
»Dann dürfte es dir zuhause finanziell auch nicht wirklich schlecht gehen.«, stellt er fest und trifft damit einen Punkt, der mir wirklich nicht lieb ist.
Als Ärzte verdienen meine Eltern nicht gerade wenig Geld, aber sie protzen damit nicht, wie andere es tun.
Wir leben in einem vollkommen normalen Haus ohne unnötigen Luxus und nur der Mercedes, in der Garage, zeigt etwas von unserem Konto.
Diese Bodenständigkeit hat mich in der Schule zu einem Mauerblümchen gemacht, dessen Desinteresse mich nie gestört hat.
Die Leute tuscheln nicht über mich, sie kennen mich nicht und sie lassen mich gänzlich in Ruhe.
Stina ist die einzige, die mich in der Öffentlichkeit wahrnimmt und manchmal finde ich es schade, nicht auch zu einer dieser Cliquen zu gehören die lachend auf dem Schulhof ihre Pause verbringen.
Unsichtbar zu sein ist nicht immer schön, aber es ist auch nicht das schlimmste was einem passieren kann. Ich beklage mich nicht.
Es hat viele Vorteile, wenn die Leute glauben, dass ich nicht zu den bekannten Ärzten, die im Krankenhaus behandeln, gehöre.
Es macht mich unauffällig und noch uninteressanter, aber damit habe ich keine Probleme mich falschen Freunden, die hinter meinem Geld her sind.
Aber mein Status vereinsamt. Sehr.
»Ja, das tut es wirklich nicht. Ich habe kein recht mich zu beklagen, weil es mir grundlegend an nichts fehlt. Aber das meine Eltern so beschäftigt sind, ist nicht immer das, was ich mir wünsche.
Sie retten Leben, Ryan, und ich weiß wie toll und wichtig das ist.
Sie sind Helden, jeder kennt die Singhs und was sie tun, aber manchmal, da wünschte ich, sie wären einfach nur meine Helden.«
Ich starre auf meine Oberschenkel und die schwarze Leggins, die meine Beine bedeckt. Er muss nicht verstehen, was ich meine.
Es ist nicht zu tolerieren was ich mir manchmal wünsche und ich weiß, dass ich ihnen nie sagen darf, wie ich mich manchmal fühle.
Ich bin gesund, mir steht keine Klage zu. Andere haben Krebs oder Krankheiten, die man sofort behandeln muss, und keine Zeit verlieren darf. Ich darf nie behaupten, sie hätten zu wenig Zeit für mich, denn in dieser kümmern sie sich um Andere die darauf angewiesen sind. Ich sterbe nicht an zu wenig Zuneigung.
Aber manchmal bin ich egoistisch und da hätte ich sie gerne nur für mich und ohne ihre ständige Arbeit. Nur meine Eltern, nicht die Ärzte.
»Jeder hat ein Recht sich zu beklagen und es ist kein Verbrechen die Liebe zu vermissen. Auch Ärzte sind bloß Menschen und nur weil sie diesen Beruf haben, heißt das nicht, dass sie nicht weniger Eltern sein müssen als andere. Ich weiß was du meinst, aber vielleicht redest du einfach mal mit ihnen. Ich glaube nicht, dass sie Dir vorwerfen egoistisch zu sein. Das bist du nämlich nicht.«
»Du findest auch in jeder Situation die richtigen Worte, oder ?«, frage ich ablenkend und muss es einfach loswerden, weil es wahr ist.
Ryan schafft es jede Sekunde mich mit allein einem Wort zu beeindrucken und belehren.
»Ich sage nur, was ich davon halte und vielleicht hört sich das für dich richtig an.« Er zuckt mit den Schultern und zieht nach der Kurve wieder an.
»Deine Mutter ist aber auch nicht immer zuhause.«, gehe ich in die andere Richtung und erhalte ein Nicken.
»Richtig, gerade ist sie in Frankreich und hat dort einen Auftrag. Manchmal nimmt sie mich auf solche Reisen mit, aber so wie jetzt, bin ich auch mal eine Woche alleine.«
»Und was ist mit deinem Bruder ?«
»Der studiert, kommt aber ziemlich oft zu Besuch. Heute Abend zum Beispiel, ich bin also nicht durchgehend allein.«
»Bist du froh, dass er gestern Nacht nicht da war ?«, frage ich die Situation spitzend und halte mein platzendes Grinsen zurück.
Auch er scheint meine Anspielung zu verstehen und beginnt lachend mit dem Kopf zu schütteln.
»Ja, ich bin sehr froh, weil ich dich dann die ganze Nacht für mich hatte und niemand uns gestört hat.« Jetzt lache ich gänzlich.
»Du weißt wie falsch das klingt, oder ?«
»Ja, aber wir beide wissen es besser, dann ist es egal, wie es klingt.« Ich nicke.
»Du wohnst dort richtig ?«, fragt er wechselnd und deutet auf mein Wohnhaus.
»Ja, du kannst dort links vor die Garage fahren.«
Wie gedeutet, fährt er auf den Betonplatz vor unserer Garage und galant hält der Wagen an.
»So, da wären wir, Lolli.«, stellt Ryan fest und wendet seinen Blick in meine Richtung.
»Dankeschön, Ryan.« Ich greife nach meinen feuchten Sachen und hebe sie vom Boden auf meinen Arm.
»Du musst dich nicht bedanken, nie wieder, hörst du ?«
»Natürlich höre ich, aber ich werde mich noch eine Millionen mal für dein Dasein bedanken.«,stelle ich trotzig klar und greife nach dem Türgriff.
»Du bestätigst also, dass es noch Millionen Momente zusammen gibt, bei denen du mir danken könntest.«, stellt er fest und diesmal erröte ich nicht. Er hat nämlich genau meine Zustimmung gefunden.
»Natürlich, von meiner Seite war das hier erst der Anfang, nicht das Ende.«, bestätige ich und öffne die Tür.
»Das hier wird nie ein Ende haben, Kleines.«, flüstert er als ich aussteige und im nächsten Moment hinter diesen Worten die Tür zuschlage.
Ich grinse durch das Fenster entgegen seiner Augen und aus der Belustigung heraus, werfe ich ihm einen Luftkuss nach, als der Wagen rückwärts zurück auf die Straße fährt.
Lachend fängt er meinen Kuss und drückt ihn sich auf die Wange, ehe er winkt und sich dann davon macht.
Ich sehe ihm nach. Dankbar und glücklich und ein klein wenig missend.
»Und du willst mir ehrlich verklickern, dass du nicht verliebt bist, mein Schatz ?«
Die Stimme meiner Mutter hat mich im kalten Wasser eisig erwischt.
Und trotz ihrer Belustigung bin ich erstarrt. Wo sie recht hat, hat sie recht.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top