61. | Was war, was ist und was sein wird (3/3)
Hermines POV
„W-Was... was soll das heißen, dass er... wenn Harry nicht... was hat denn Harry damit zu tun?!"
Ich wusste nicht, was mich in diesem Augenblick mehr schockierte. Die Aussage, dass Draco kurzzeitig tatsächlich tot gewesen war, oder aber, dass er es ohne Harrys Hilfe noch immer und für immer wäre.
Madam Pomfrey schielte etwas unsicher zu Zabini und Ginny, die ihren Blick erwiderten und sie mit einem synchronen Kopfnicken schließlich dazu aufforderten weiterzusprechen.
„Mr. Potter hat ihm das Leben gerettet."
Ich meinte keine Luft mehr zu bekommen.
Mr. Potter hat ihm das Leben gerettet.
Harry Potter hat Draco Malfoy das Leben gerettet.
Ohne Harry wäre Draco jetzt... tot.
„Es ist wahr, Mine.", bestätigte Ginny diese Aussage, nachdem ich mich für mehrere Sekunden oder gar Minuten nicht zu Wort gemeldet hatte, doch das konnte mir wohl keiner verübeln. Diese Tatsache war nämlich derartig ungläubig, dass ich meinte mich verhört zu haben oder zu träumen.
Sie legte ihre Hand auf meine, die bis gerade eben noch kleine Kreise auf Dracos Brust gemalt hatte, nach Madam Pomfreys Worten jedoch schlagartig gestoppt hatte. Meine zweite Hand war nach wie vor mit Dracos verschränkt und verkrampfte sich ein wenig, völlig automatisch, sodass ich kurzzeitig Angst hatte, ihm wehzutun.
„Wie?", brachte ich heiser hervor, mein Rachen brannte mal wieder wie verrückt, für einen kurzen Moment meinte ich mir die Seele aus dem Leib husten zu müssen, doch ich konnte mich gerade noch zurückhalten und spürte nur, wie meine Augen sich mit Tränen füllten.
Mein Blick fokussierte die weißhaarige Medihexe, die diesen etwas unbeholfen erwiderte, letzten Endes und zu meiner Überraschung war es jedoch erneut Ginny, die sich zu Wort meldete.
„Nachdem er Ron mit dem 'Petrificus Totalus' außer Gefecht gesetzt hat und du das Bewusstsein verloren hast, hat er sich sofort auf Malfoy gestürzt. Ich hab mich in der Zeit um dich gekümmert und versucht dich wieder wachzubekommen, aber du warst nicht mehr ansprechbar und völlig weggetreten. Jedenfalls... hat Harry dann seinen Zauberstab gezückt und ihn auf Malfoy gerichtet, was natürlich erstmal für Aufruhr gesorgt hat..." Sie schielte mit einem mahnenden Gesichtsausdruck und nach oben gezogener Augenbraue zu Zabini, der nur beschämt den Kopf senkte. „...bis wir verstanden haben, dass er ihm nicht schaden will, sondern das genaue Gegenteil."
„Aber... wie hat er das gemacht? Ich meine... ich hab doch auch versucht ihm zu helfen, aber... i-ich hab versagt u-und... und Draco wäre immer noch t-tot u-und-"
„Hör auf das zu sagen, Mine. Du hast nicht versagt.", fiel sie mir ruhig ins Wort, drückte dabei aufmunternd meine Hand. „Es ist nur so, dass es... es gibt nur einen einzigen Gegenzauber für diesen Fluch, den Ron auf Malfoy abgefeuert hat. Und Harry war der Einzige, der diesen Spruch kannte."
„Sie müssen wissen, dass der 'Sectumsempra' kein gewöhnlicher Zauber ist, Miss Granger.", ergriff nun Madam Pomfrey das Wort, sie hatte damit schlagartig meine volle Aufmerksamkeit. „Er ist sehr komplex und äußerst kompliziert, weil er nirgends aufgeführt ist und demnach auch nicht gelehrt, geschweige denn im Alltag verwendet wird. Professor Snape hatte diesen Zauber erfunden und ins Leben gerufen, als er noch ein Schüler war. Und wie Mr. Potter mir berichtet hat, hatte er den Fluch eines Tages in einem alten Schulbuch gefunden."
„Ja, das... davon hat er mir damals erzählt." Ich nickte, erinnerte mich wieder an jenes Buch, das Harry während des sechsten Schuljahres wochenlang mit sich herumgeschleppt hatte und in dem er schließlich, wie ich selbst noch wusste, auf diesen Fluch gestoßen war.
„Mr. Malfoy war vor zwei Jahren schon einmal mit diesem Zauber angegriffen worden. Von Mr. Potter, wie Sie vermutlich noch wissen. Ich nehme demnach an, dass er Mr. Weasley ebenfalls davon erzählt hatte? Oder woher kannte er ihn?"
„J-Ja, er... nachdem er Draco damals angegriffen hat, hat er Ron und mir davon erzählt."
Allein bei dem Gedanken an den Rotschopf zog sich alles in mir zusammen.
Allen voran mein Herz, in das es mir einen schmerzhaften Stich versetzte, und meine Lungen, die kurzzeitig nicht genügend Sauerstoff aufnehmen konnten. Alles wurde schwarz, ich sah wieder sein hämisches Grinsen vor mir, seine hasserfüllten, blauen Augen, seine riesengroßen Pupillen, ich hörte wieder dieses spöttische Lachen, seine wutentbrannte Stimme und die schmerzerfüllten Schreie von Draco, als er besagten Fluch auf ihn abfeuerte.
Es war, als würde ich erneut in diesen Albtraum eintauchen, erneut für mehrere Stunden das Bewusstsein verlieren und diesen unendlichen Schmerz erneut durchleben.
Doch ich musste stark sein. Eben weil dieser Albtraum und dieser Schmerz vorbei waren. Weil Draco noch am Leben war und vom Schicksal eine zweite Chance bekommen hatte.
Das bestätigte mir doch dieser Körper neben mir, diese warme Hand, die ich hielt, dieses Piepsen, das stetig an meine Ohren drang, sowie dieses regelmäßige Auf und Ab seiner Brust.
Draco lebt.
Meine Sicht wurde wieder klarer, hellte wieder auf und gewährte mir einen Blick auf die drei Anwesenden im Raum, die offenbar nicht mitbekommen hatten, dass ich kurzzeitig weggetreten war.
„Was ist dann passiert?", wollte ich weiter wissen, gleichzeitig meine Unsicherheit ein wenig überspielen und endlich erfahren, was genau sich an diesem Abend ereignet hatte. Meine Augen wechselten immer wieder zwischen Ginny, Zabini und Madam Pomfrey hin und her, bis sie gänzlich bei meiner besten Freundin hängenblieben, als sie zum Sprechen ansetzte.
„Harry hat sich wie gesagt auf ihn gestürzt und immer wieder diesen Gegenzauber gemurmelt, mit dem er-"
„Wie lautet denn dieser Zauber?" Ich konnte mir kaum vorstellen, dass es auch nur einen Zauberspruch gab, den Harry kannte und ich nicht. Immerhin hatte ich alles über Flüche und Zauber, sowie deren Gegen- und Heilzauber gelesen, ganz besonders bevor wir uns auf Horkruxjagd begeben hatten.
„'Vulnera Sanentur'.", offenbarte sie schließlich, lüftete damit dieses kleine Geheimnis - und ich konnte es nicht fassen - aber ich hatte in der Tat noch nie etwas von diesem Spruch gehört, geschweige denn darüber gelesen.
„'Vulnera Sanentur'?", wiederholte ich, kam mir kurzzeitig vor wie im Wahrsage-Unterricht bei Professor Trelawney, da ich keinen blassen Schimmer hatte, was gerade vor sich ging. Ginny nickte nur, ein sanftes Lächeln umspielte ihre Lippen, ihre Augen hingegen wiesen einen leichten Schimmer auf.
„Woher kennt Harry denn solche Sprüche? Etwa auch aus diesem blöden Buch?" Ich hatte ihm doch schon immer gesagt, dass dieses vermaledeite Buch nur Schaden anrichtete.
„Er meinte, dass er damals beobachtet und gehört hat, wie Snape diesen Zauber bei Malfoy angewandt hat, nachdem er ihn mit dem 'Sectumsempra' angegriffen hat. Demnach war er der Einzige, der ihn kannte und... der Einzige, der ihm in dieser Situation helfen konnte.", erklärte sie betrübt, man sah ihr regelrecht an, dass dieses Thema nicht nur für mich, sondern auch für sie unglaublich schwer und belastend war.
„Das heißt also... wenn Harry nicht gewesen wäre, dann... wäre Draco jetzt wirklich..."
Ich brach ab, dieses eine Wort hatte während der letzten Tage so oft in meinem Kopf herumgespukt, dass ich es nicht mehr aussprechen, oder auch nur hören konnte.
Was Ginny zu bemerken schien, denn sie antwortete nicht darauf, nickte nur erneut mit dem Kopf und drückte meine Hand noch fester, als sie sah, wie sich mehrere Tränen aus meinen Augenwinkeln lösten und über meine Wangen liefen.
Und in diesem Moment fragte ich mich nur eines.
Warum?
Warum hatte Harry das getan?
Warum hatte er plötzlich doch zu uns gehalten und Draco das Leben gerettet?
Dem Feind, wie er stets zu sagen pflegte.
„Warum auf einmal?", sprach ich meine Gedanken laut aus - ich stellte diese Frage eher mir selbst als den anderen - und dennoch...
„Harry ist kein Unmensch, Mine. Das weißt du genauso gut wie ich. So sehr er Malfoy auch hasst und verachtet, aber... er würde doch niemals zulassen, dass er stirbt. Noch dazu, wenn er unschuldig ist."
Wo sie recht hat...
Ich nickte, ließ diese Worte einen Moment auf mich wirken und fragte mich, warum es nicht von Anfang an so gelaufen war. Warum Harry nicht von Anfang an auf unserer Seite gewesen war. Warum erst so etwas Schreckliches passieren musste, damit er begriff, was richtig und falsch war.
Natürlich musste man berücksichtigen, dass er keine Ahnung von Draco und seiner Vergangenheit hatte, doch er hatte ihm ja noch nicht einmal die Chance gegeben, ihm zu beweisen, dass er ganz anders war und unsere Liebe echt war.
„Er war wirklich super.", meldete sich nach einer längeren Zeit des Schweigens Zabini zu Wort, der bislang nur geschwiegen hatte, gedankenverloren auf seine und Ginnys verschränkten Hände blickte und dabei zärtlich über ihren Handrücken streichelte. „Er hat sich richtig ins Zeug gelegt und... alles getan, damit Draco wieder lebt. Und ich hab nur dagesessen, zugesehen und nichts gemacht."
Ein frustriertes Seufzen verließ seinen Mund, während er beschämt und sichtlich bedrückt den Kopf schüttelte, ich meinte sogar zu sehen, wie eine einzelne Träne über seine Wange kullerte.
Am liebsten wollte ich ihn einfach nur in den Arm nehmen und ihm sagen, dass er nichts dafür konnte und - abgesehen von Harry natürlich - niemand richtig gehandelt und reagiert hatte, doch weil ich gerade zu schwach war, um mich zu erheben, und ich noch nicht stark genug war, um mich von Draco zu lösen, beobachtete ich äußerst dankbar, wie Ginny meinem Verlangen nachkam und vorsichtig ihren Kopf auf seine Schulter sinken ließ.
Im selben Moment fragte ich mich, was innerhalb der letzten beiden Tage zwischen den beiden passiert war, denn sie wirkten sehr vertraut, suchten ständig die Nähe des anderen und versuchten es auch nicht zu verheimlichen. Ich wusste ja inzwischen, dass sie vor etwa zwei Jahren eine geheime Affäre gehabt hatten, aber dieses Bild, das sich mir bot, war mir dann doch etwas zu neu und ungewohnt.
Doch noch bevor ich mir länger darüber hätte Gedanken machen können, ergriff Ginny schließlich das Wort, mit denen sie sich flüsternd an den Dunkelhäutigen wandte.
„Hör endlich auf dir deswegen Vorwürfe zu machen, okay? Du hättest ihm nicht helfen können."
„Ich hätte ihm sehr wohl helfen können! Wenn ich Weasley außer Gefecht gesetzt hätte, Draco beschützt hätte, nicht diese dumme Idee gehabt hätte nach Hogsmeade zu gehen, nicht-"
„Hör auf, Blaise, das-" „Nein, ich hör nicht auf!", fiel er ihr wütend, fast schon brüllend ins Wort, was sowohl Ginny, als auch Madam Pomfrey und mich erschrocken die Augen aufreißen ließ, die allesamt auf den ehemaligen Slytherin gerichtet waren.
Für ein paar Sekunden herrschte absolute Stille, die Luft war zum Zerreißen gespannt und ich bekam einen riesengroßen Kloß im Hals, den ich nur mit allergrößter Mühe herunterschlucken konnte. Ich sah abwechselnd zwischen Zabini und Ginny hin und her, die ihren Kopf inzwischen wieder von seiner Schulter gelöst hatte und sich sichtlich angespannt auf die Unterlippe biss.
„Ich hätte handeln müssen! Ich hätte Draco retten und wiederbeleben müssen! Aber nein, ich bin am Boden gesessen wie ein Feigling und hab dabei zugesehen, wie der heilige, hochgelobte Potter mal wieder der Held ist! Jetzt kann er wieder wochenlang damit prahlen, wie wundervoll er ist!"
„Aber... das ist doch kein Wettbewerb, Blaise. Die Hauptsache ist doch, dass Malfoy wieder am Leben ist und wieder gesund wird."
„Eben. Dich trifft keine Schuld, okay? Und wenn Harry der Einzige war, der diesen Gegenzauber kannte, hätte ihm sowieso kein anderer helfen können.", fügte ich hinzu, bestärkte damit Ginnys Worte und blickte mitfühlend in die Richtung des Dunkelhäutigen, der mir in die Augen sah, bereits wenige Sekunden später jedoch beschämt und kopfschüttelnd zu Boden sah.
„Es war ja nicht nur dieser Zauber.", murmelte er kaum hörbar, ich war mir nicht ganz sicher, ob er noch etwas ergänzt hatte, geschweige denn ob er auch wirklich das gesagt hatte, weshalb ich vorsichtig zu Ginny schielte. Diese erwiderte sichtlich eingeschüchtert und mit zusammengekniffenen Augenbrauen meinen fragenden Blick, der ihr offenbar nicht ganz geheuer war.
„Harry hat nicht nur diesen Zauber angewandt, sondern... es war so, dass er... also... der Zauber an sich hat natürlich etwas bewirkt und war auch ausschlaggebend dafür, dass er wieder am Leben ist, aber... das allein war noch nicht ausreichend."
„Was meinst du damit?", verstand ich nicht.
„Der Heilzauber hat dafür gesorgt, dass die Blutung gestoppt und die Wunden wieder verschlossen wurden, aber... dadurch, dass sein Herz stehengeblieben war, hat der Blutkreislauf nicht mehr funktioniert."
„Das heißt?"
Verdammt nochmal, Ginny! Raus mit der Sprache!, rief ich in Gedanken direkt hinterher.
„Das ganze Blut, das Malfoy verloren hat, befand sich durch den Zauber zwar wieder in seinem Körper, ohne den Herzschlag konnte es aber nicht durch seine Adern gepumpt werden. Und deswegen..." Sie legte eine kurze Pause ein, in der sie abwechselnd zwischen mir und Zabini hin und herblickte, der sichtlich angestrengt - in gewisser Weise auch angefressen - seinen Kiefer zusammenpresste.
Letzten Endes blieb Ginny gänzlich bei mir hängen, sie fesselte mich mit ihren glasigen, braunen Augen und atmete noch einmal tief durch, ihre Stimme zitterte, während sie weitersprach.
„Deswegen hat Harry eine Herzdruckmassage durchgeführt. Mehrere Minuten lang, ohne aufzuhören oder aufzugeben und... so lange, bis Malfoys Herz wieder eigenständig geschlagen hat."
Bei Merlins Bart, d-das... das kann doch nicht...
„Oh mein G-Gott, d-das... das ist..."
„Verrückt, ich weiß.", vollendete sie meinen Satz, worauf ich erst verblüfft dreinschaute, anschließend jedoch nur zustimmend und in Zeitlupe mit dem Kopf nicken konnte. „Sein Herz hat dann wieder ganz normal geschlagen, allerdings war er so geschwächt, dass er nicht aufwachen konnte. Madam Pomfrey und McGonagall sind nur wenige Minuten später aufgetaucht und haben ihn dann in den Krankenflügel gebracht. Er wurde stundenlang behandelt, beatmet, war nicht ansprechbar, an sämtlichen Geräten angeschlossen, aber... er war zu schwach und hätte es auf Dauer nicht durchgestanden. Deswegen musste er ins Koma versetzt werden und... seitdem liegt er hier."
Ich war sprachlos.
Völlig Perplex.
Restlos überfordert.
Vor allem aber beeindruckt. Von Harry.
Ich konnte nicht fassen, dass er das getan hatte und Draco nur am Leben war, weil Harry ihn wiederbelebt hatte. Dass er seinen Hass beiseitegelegt und alles dafür getan hatte, um ihn zu retten.
Harry wurde seinem Ruf als Held wirklich gerecht, denn das, was er geleistet hatte, war wirklich bewundernswert.
Während sich alle anderen in einer Schockstarre befunden hatten, ich komplett das Bewusstsein verloren hatte und Madam Pomfrey noch nicht aufgetaucht war, hatte er all seinen Mut zusammengenommen und einen Menschen gerettet, den er verachtete.
Man konnte sagen, was man wollte, aber Draco stand auf ewig in Harrys Schuld. Und ich ebenso.
„Wie geht es jetzt weiter?", hakte ich flüsternd nach, nachdem ich zumindest ansatzweise versucht hatte, diese Informationen zu verarbeiten, jedoch kläglich scheiterte.
Ich war derartig überrumpelt, dass ich gar nicht wusste, was ich noch sagen oder denken sollte, aber dennoch lauschte ich aufmerksam den Worten der Medihexe, die mir beruhigend über den Kopf streichelte.
„Ich muss seinen Puls und seine Gehirnströme beobachten, da der kleinste Aussetzer schwerwiegende Folgen haben könnte. Er muss auch weiterhin künstlich beatmet, sowie künstlich ernährt werden und regelmäßig Infusionen bekommen, damit er wieder richtig und so schnell wie möglich zu Kräften kommt. Es wird noch ein paar Tage dauern, aber ich bin guter Dinge, dass er Ende der Woche wieder zu sich kommt. Falls nicht - was in erster Linie nichts Schlimmes ist - muss er wie gesagt auf die Intensivstation des St. Mungo verlegt werden. Nicht, weil er es möglicherweise doch nicht schafft, sondern weil die Heiler im St. Mungo ganz andere Kapazitäten und Möglichkeiten haben. Was Mr. Malfoy jetzt braucht, ist ganz viel Ruhe. Genau wie Sie, Miss Granger. Also versprechen Sie mir bitte, dass Sie liegenbleiben, versuchen ruhig zu bleiben und sich nicht überanstrengen. Verstanden?"
Ich nickte, überspielte dabei diese leichte Panik, die sich aufgrund dieser Maßnahmen in mir breitmachte, und kuschelte mich noch etwas fester an meinen Draco, der mir mit dieser Nähe genau die Art von Wärme spendete, die meinem Körper durch diese Worte entzogen worden war.
„Sie bekommen vier Mahlzeiten am Tag und müssen viel Wasser trinken, um ihren Kreislauf zu stabilisieren. Unbefugte können diesen Raum nicht betreten, Sie sind also in Sicherheit, können beruhigt sein und müssen keine Angst haben. Wenn es dennoch irgendwelche Probleme gibt oder Sie noch etwas benötigen, können Sie jederzeit den roten Knopf auf dem Nachttisch betätigen. Ansonsten komme ich stündlich vorbei, um nach Ihnen und Mr. Malfoy zu sehen. Aber jetzt ruhen Sie sich erst einmal aus."
„Okay. Vielen Dank, Madam Pomfrey.", bedankte ich mich kleinlaut, auch ein wenig eingeschüchtert und überfordert bei der Heilerin, war ihren Anweisungen gegenüber jedoch alles andere als abgeneigt.
„Wir lassen euch dann auch mal allein." Zabini erhob sich langsam von seinem Stuhl, zog dabei Ginny mit sich, die auf mich zukam und sich über mich beugte, um mir einen sanften Kuss auf die Stirn zu hauchen.
„Ruh dich etwas aus, okay? Es wird alles gut, Mine. Versprochen."
Nach einem weiteren Nicken meinerseits kam ich ihren Worten schließlich nach und schloss ergeben meine brennenden Augen, was unfassbar erlösend war. Schritte hallten durch den Raum, wurden immer leiser und verstummten letztlich komplett, als sie das Zimmer verließen, um mich mit meinem Draco alleine zu lassen.
Sein ruhiger, gleichmäßiger Herzschlag war das Letzte, das ich hörte, bevor ich in einen friedlichen und traumlosen Schlaf sank.
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