44. | Funkenflug (1/2)
Hermines POV
Völlig kopflos und aufgebracht rannte ich aus der großen Halle, ohne zu wissen, wo ich überhaupt hinwollte. Meine schnellen Schritte hallten durch die steinernen Gemäuer und waren neben meinen leisen Schluchzern, die in unregelmäßigen Abständen meiner Kehle entwichen, das einzige, das man in dem verlassenen Korridor hören konnte. Meine Hände waren eiskalt und zitterten wie verrückt, während mein Herz schmerzhaft gegen meine Brust hämmerte und mir die Luft zum Atmen nahm.
Ich wusste, dass ich mich irgendwie beruhigen musste, doch ich hatte keine Ahnung, wie ich das anstellen sollte, geschweige denn konnte, denn meine Emotionen gingen mal wieder mit mir durch und ließen mich kaum einen klaren Gedanken fassen.
Irgendwann - ich wusste nicht, wie viel Zeit inzwischen vergangen war - landete ich schließlich in dem kleinen Gang, in dem ich Draco am ersten Abend gefunden hatte und in dem wir uns, laut seinen Erinnerungen und Erzählungen von früher, des Öfteren heimlich getroffen hatten.
Ich musste an die Szene denken, die er mir gezeigt hatte, und musste unwillkürlich schmunzeln, als mir die Bilder wieder vor Augen geführt wurden, wie wir als Elfjährige vor dem großen Fenster saßen und haufenweise Süßkram in uns hineinstopften. Zu einer Zeit, in der noch alles gut gewesen war.
Mein eigenes, elfjähriges Lachen hallte in meinen Ohren wider und trieb mir einige Tränen in die Augen, denn ich konnte immer noch nicht fassen, dass ich das alles vergessen hatte. Dass ich mich nicht mehr daran erinnern konnte, wie sehr ich Draco damals schon geliebt hatte und wie vertraut wir einst gewesen waren.
All das war komplett aus meinem Gedächtnis gelöscht worden, um mich zu beschützen und in Sicherheit zu wissen, und ich wusste zu meinem allergrößten Bedauern nur zu gut, dass ich diese Erinnerungen nie wieder zurückbekommen würde, denn es gab keinen einzigen Zauberspruch, der den Obliviate-Zauber rückgängig machen konnte. Ich würde mich also nie an diese wunderschöne Zeit zurückerinnern können.
Genau wie meine Eltern, die ebenfalls Opfer des Obliviate-Zaubers geworden waren und sich nicht mehr an ihre Tochter erinnern konnten. Die nun endlich das Leben führen konnten, das sie sich immer gewünscht hatten, bevor ich ihnen einen fetten Strich durch die Rechnung gemacht hatte. Sie hatten nämlich schon immer davon geträumt, eines Tages nach Australien auszuwandern und dort eine eigene Praxis zu eröffnen, doch als ich im Alter von elf Jahren den Brief aus Hogwarts erhalten hatte und somit erfahren hatte, dass ich eine Hexe war und auf eine magische Schule wechseln durfte, war dieser Traum endgültig zerplatzt.
Und obwohl ich mich für die beiden freuen sollte, weil sie ihren größten Wunsch nun doch endlich erfüllt hatten, zerriss mich die Tatsache, dass sie mich nicht mehr erkennen würden, wenn ich vor ihnen stehen würde, und sie jetzt auch ohne mich glücklich waren. Vielleicht noch viel glücklicher, als sie es jemals mit mir gewesen waren.
Eine weitere Tränenwelle stieg in mir hoch und suchte sich einen Weg aus meinen Augen, die ich für einen kurzen Moment schloss und mit meinen Händen bedeckte. Ich lehnte mich gegen die kalte Steinwand in meinem Rücken und ließ mich wenig später daran heruntergleiten, da meine Beine zu zittern begonnen hatten und jeden Moment komplett nachgeben würden.
Ich zog meine Knie zu mir heran, ließ meinen Kopf darauf sinken und umschlang meine Beine mit meinen Armen, ehe ich meinen Emotionen und Gefühlen freien Lauf ließ und vollends in Tränen ausbrach, da ich mich nicht mehr länger zurückhalten konnte und auch nicht länger stark bleiben wollte. Zu sehr quälten mich die Gedanken an meine Eltern und die kleine Auseinandersetzung mit Harry von vor wenigen Minuten.
Seine Worte, seine Blicke und seine Art waren mir vollkommen fremd gewesen und ich hatte ihn während der letzten sieben Jahre nie derartig dreist und ignorant erlebt. Mein Vorhaben, ihm die Sache mit Draco in Ruhe zu erzählen, sah ich bereits den Bach runtergehen, denn unsere Unterhaltung am Vortag hatte mir bereits gezeigt, dass er - wenn es um Draco ging - an seiner Meinung festhielt und ihm niemals eine Chance geben würde.
Demnach war ich mir ziemlich sicher, dass er mir auch heute Nachmittag keine Sekunde zuhören würde, wenn ich ihm vor Augen führen würde, wer und wie Draco wirklich war, und was er während der letzten Jahre alles für uns getan hatte.
Mein Magen zog sich schmerzhaft zusammen und die kühle Herbstluft, die sich durch das große Fenster kämpfte und meinen Körper umhüllte, ließ mich innerlich wie äußerlich erschaudern. Meine Arme und Beine wurden schlagartig von einer Gänsehaut übersät, die sich bis in meine Fingerspitzen und Zehen ausbreitete, welche sich taub, kraftlos und ausgelaugt anfühlten.
Ein leises Schluchzen entwich meiner Kehle, die von Sekunde zu Sekunde trockener wurde und sich immer stärker zusammenzog, bis ich irgendwann meinte, zu ersticken.
„Hermine?"
Eine sanfte Stimme hallte durch den kalten Gang und echote in meinen Ohren, in denen ich mein eigenes Blut rauschen hören konnte. Eine Stimme, der ich gelernt hatte, blind zu vertrauen und die wieder Sauerstoff in meine Lungen pumpte, sodass ich nach Luft schnappen und wieder durchatmen konnte. Eine Stimme, die mein Herz immer wieder höher schlagen und mich alles Schlechte in der Welt vergessen ließ.
Ich wusste nicht, ob diese Stimme real war. Ob ich gerade träumte oder mich doch in der Realität befand. Ich wusste nur, dass der Mensch, dem diese Stimme gehörte, der einzige war, der mir in diesem Moment helfen konnte. Der jahrelang das helle Licht in meiner dunklen Welt gewesen war. Der die tiefen Wunden in meinem Inneren wieder geheilt hatte. Der Mensch, dem mein Herz gehörte. Draco.
Als diese Erkenntnis auch im hintersten Teil meines Gehirns angekommen war, löste ich meinen Kopf von den Knien und wagte vorsichtig einen Blick auf die Person, die zu mir in den Gang gekommen war und mich fürsorglich musterte.
„Hey.", flüsterte erneut diese sanfte und liebevolle Stimme, die mein Herz augenblicklich erwärmte und mich innerlich dahinschmelzen ließ.
Seine bloße Anwesenheit und seine weichen, sturmgrauen Augen, in denen ich sofort versank und mich verlor, schwemmten meine Sorgen, Ängste und Probleme augenblicklich aus meinem Inneren heraus und machten Platz für Erleichterung, Freude und Glückseligkeit. Wir sahen uns einfach nur an, ohne dabei auch nur ein Wort zu wechseln, denn in diesem Moment war es nicht von Nöten, etwas zu sagen.
Und der Moment, in dem er seine Arme ausbreitete und mich teils verlegen, teils aufmunternd anlächelte, war gleichzeitig der Moment, in dem ich auch das letzte bisschen Beherrschung verlor und mich mit letzter Kraft nach oben stemmte. Mit wackeligen Beinen und klopfendem Herzen überbrückte ich die letzten Meter, die zwischen uns lagen, und fiel ihm schwungvoll um den Hals.
Er taumelte einige Schritte zurück, um wieder einen festen Stand zu bekommen und schlang seine Arme um meine Taille, um mich noch fester an sich zu ziehen und die Umarmung zu erwidern und zu intensivieren. Ich schluchzte laut auf und vergrub mein Gesicht gänzlich an seiner Brust, an der ich sein schnell schlagendes Herz spüren konnte.
„Schhh... Alles gut, Süße. Ich bin da.", versuchte er mich zu beruhigen und streichelte dabei zärtlich über meinen brünetten Schopf, worauf mir ein eiskalter Schauer über den Rücken lief, der mich ein weiteres Mal erschaudern ließ.
Er bemerkte es und verstärkte seine Umklammerung um meine Taille, ehe er sein Gesicht in meinen Haaren vergrub und sich zu meinem Hals durchkämpfte, den er wenig später mit kleinen Küssen übersäte. Ich ließ ihn gewähren und legte meinen Kopf ein wenig schief, um ihm mehr Fläche zu bieten, die er sofort und ohne zu zögern in Anspruch nahm.
Als er merkte, dass ich mich allmählich etwas beruhigte, wurde er zurückhaltender und stellte seine Tätigkeit schließlich ganz ein, als ich meinen Griff um seinen Nacken etwas lockerte und mich vorsichtig von ihm löste. Ich sah zu ihm auf und blickte ihm fast schon schüchtern in die Augen, die mich liebevoll, aber gleichzeitig besorgt musterten.
„Es ist wegen Potter, oder?", fragte er flüsternd und legte seine Hände an meine Wangen, um diese von den letzten Tränen zu befreien.
Ich nickte langsam mit dem Kopf, darauf bedacht, nicht erneut in Tränen auszubrechen, als ich an die Situation in der großen Halle zurückdachte, worauf Draco mir einen sanften Kuss auf die Stirn hauchte und mich anschließend erneut in seine Arme schloss.
„Ich nehme an, dass er dir von unserer Auseinandersetzung im Gemeinschaftsraum erzählt hat?", hakte er weiter nach und da ich immer noch nicht dazu imstande war, mithilfe von Worten zu antworten, da sich mein Sprachvermögen mal wieder von mir verabschiedet hatte, nickte ich ein weiteres Mal mit dem Kopf.
Er atmete hörbar aus und ließ dabei ein leises Schnauben verlauten, was mich etwas verunsicherte, doch ich dachte nicht weiter darüber nach und presste mich so fest wie möglich an meinen Freund, der mich behutsam auf den Scheitel küsste.
„Was genau hat er dir denn erzählt?"
Ich brauchte einen Moment, in dem ich tief durchatmete und versuchte, mich wieder ein wenig zu beruhigen, ehe ich mich vorsichtig von ihm löste und ihm wieder in die Augen sah, die bedrückt auf mich herabsahen.
„Er... er meinte, d-dass... dass d-du-"
„Schhh... ist schon gut, Süße.", fiel er mir ruhig ins Wort und streichelte sanft über meine Wangen, als er bemerkte, dass ich gerade nicht fähig war, ihm in ganzen Sätzen zu antworten, ohne stottern und schluchzen zu müssen, wofür ich ihm ausgesprochen dankbar war.
„Warum bist du hier?", brachte ich irgendwann mit letzter Kraft und größter Anstrengung hervor.
„Ich hab dich beim Frühstück beobachtet und gesehen, wie du mit Potter geredet hast. Als du auf einmal aufgestanden und weggerannt bist, bin ich dir sofort hinterhergelaufen und hab dich letzten Endes hier gefunden.", erklärte er betrübt. „Es ist übrigens sehr schön, dich ausgerechnet hier zu sehen. Wie früher..."
Ein süßliches Lächeln schlich sich auf seine Lippen, welches mein Herz erwärmte und mich - in Kombination mit seinen Worten - dahinschmelzen ließ. Ich schmunzelte und schloss für einen kurzen Moment die Augen, als er mir einen weiteren Kuss auf die Stirn gab.
„Und mal wieder bist du der einzige, der mir hinterhergelaufen ist." Meine Stimme wurde zum Ende hin immer leiser und versagte beinahe komplett, doch ich konnte mich gerade noch beherrschen und versuchte die Verzweiflung, die sich in mir breitmachte, zu überspielen, doch das wollte mir bedauerlicherweise nicht gelingen.
Natürlich war ich unheimlich dankbar, dass ausgerechnet Draco mir gefolgt war, doch innerlich hatte ich mir erhofft, dass Ginny oder sogar Harry mir folgen würde, um diese Sache anständig zu klären, doch auf die Chance, dass ich dem Auserwählten erklären könnte, was es mit meinem Verhalten der letzten Tage und Wochen auf sich hatte, durfte ich wohl lange warten.
Stattdessen war es einmal mehr Draco, der ein Auge auf mich gehabt hatte, mir nachgelaufen war und mich nun tröstete.
„Das liegt vermutlich daran, dass ich dich von allen am meisten liebe.", wisperte er und riss mich somit aus meinen Gedanken, die sich nach diesen rührenden Worten vollends von mir verabschiedeten. Ich versuchte mich an einem Lächeln, doch das einzige, das ich zustande brachte, war ein ergriffenes Schluchzen, dem einige, kleine Tränen folgten.
„Ach Süße.", schmunzelte er über meinen erneuten Gefühlsausbruch und zog mich wieder in eine tröstende Umarmung, die ich sofort erwiderte.
„Ich... ich kann das nicht, Draco."
„Was kannst du nicht?", wollte er wissen, wobei mir der verunsicherte Ton in seiner Stimme nicht entging, und ich spürte, wie er sich aufgrund meiner Worte merklich verkrampfte.
„Ich dachte, dass... dass ich das könnte, aber... es geht nicht. Ich... ich kann's einfach nicht."
„Du... uhm... okay, ich... ich kann das verstehen. Ehrlich. Ich..." Er stoppte kurz und wich etwas zurück, um sich aus der Umarmung zu lösen und mir vorsichtig an die Schultern zu fassen, während er mich sichtlich enttäuscht ansah. „Wenn... wenn du dir das mit uns anders überlegen willst, dann-"
„Nein, nein, nein, das... Merlin, das... das meinte ich doch gar nicht!", fiel ich ihm fast schon panisch ins Wort, als mir klar wurde, womit er gerade haderte, und zog ihn wieder zu mir zurück, da ich ihm diesen Gedanken um jeden Preis und sofort austreiben wollte.
„Es geht nicht um uns, Draco. Was ich meinte, war... also... ich hab doch gesagt, dass... dass ich keinen Wert darauf lege, was Harry oder alle anderen zu uns sagen, aber... es... es ist so verdammt schwer und..." Ich seufzte. „Er hat schlecht über dich geredet und... und dann ist auch noch Seamus aufgetaucht und dann haben sie sich über dich lustig gemacht und... mir ist irgendwann der Kragen geplatzt. Ich konnte es einfach nicht ertragen, dass sie so über dich reden, obwohl sie dich nicht einmal kennen und gar nicht wissen, was du alles getan hast und-"
„Hey... ganz ruhig." Nun war Draco derjenige, der mir ins Wort fiel, um mich und meinen Redefluss zu unterbrechen, was vermutlich auch besser so war, denn wenn ich mich einmal in Rage redete und meine Emotionen mit mir durchgingen, dann endete das meistens alles andere als gut, weshalb ich umso dankbarer war, dass er alldem ein Ende setzte.
„Wenn du auf die Meinung deiner Freunde Wert legst, dann ist das gut, okay? So sollte es ja auch sein. Aber weißt du was? Mir ist egal, was deine Freunde von mir halten. Denn wie du schon sagst, kennen sie mich nicht und wenn es nach mir geht, müssen wir daran auch nichts ändern. Die werden sowieso an ihrer Meinung festhalten. Lass dich davon einfach nicht so stark beeindrucken oder beeinflussen, okay? Und stell dich nicht gegen sie, nur weil sie schlecht über mich reden oder denken. Mich interessiert nur, was du von mir denkst. Und solange das etwas Positives ist, ist mir alles andere egal."
„Mir ist aber nicht egal, was sie von dir denken. Du bist weder ein Todesser, noch ein Feigling. Und ich kann nicht daneben sitzen, mir das anhören und dann so tun, als wäre es mir egal. Harry hat mich absichtlich provoziert und... wegen... nun ja, wegen... er... er meinte, dass du vorhin im Gemeinschaftsraum auf ihn losgegangen wärst und ihm vorgeworfen hättest, wie undankbar und egoistisch er ist. Dass er schon längst tot wäre und... er... er hat irgendwie von gestern Abend erfahren und davon, dass wir die ganze Nacht im Raum der Wünsche waren..."
Ich seufzte und vergrub mein Gesicht in den Händen, da mich das alles immer noch so stark mitnahm, dass ich kaum noch klar denken konnte, doch Draco umfasste bereits wenige Sekunden später meine Handgelenke und löste diese wieder von meinen Augen, um meine Hände in seine zu nehmen.
„Also erstens bin ich nicht auf Potter losgegangen, sondern er auf mich, indem er mich grundlos angerempelt und angepöbelt hat. Und zweitens... hat Blaise sich verplappert. Er hat gefragt, wie unser Date war. Und Potter stand direkt daneben.
Es vergingen einige Sekunden, in denen wir uns einfach nur in die Augen sahen, bis ich seinen Blicken irgendwann nicht mehr standhalten konnte und mein Gesicht in den Händen vergrub.
„Oh Gott.", murmelte ich und schüttelte ungläubig den Kopf. „Wenn ich Zabini zu Gesicht bekomme, dann hetze ich ihm einen Fluch auf den Hals!"
„Ich wollte ihm den Kopf abreißen, hab es aber dann gelassen. Aber ich helfe dir und halte ihn für dich fest, wenn du das wirklich machen willst." Draco lachte auf und versuchte offenbar, die trübe Stimmung dadurch etwas zu lockern, doch mir war weder nach Scherzen, noch nach Spaß zumute.
Und abgesehen davon war das mein voller Ernst gewesen. Ich wollte Zabini wirklich einen Fluch auf den Hals setzen. Und wenn man mich dafür der Schule verweisen würde.
„Ich kann irgendwie verstehen, dass Harry ausgerastet ist, wenn man bedenkt, dass er überhaupt keine Ahnung von uns hatte. Und es dann so erfahren muss."
„Kaum zu glauben, aber ich kann's teilweise auch verstehen.", stimmte Draco mir zu und lehnte sich gegen die Wand in seinem Rücken, ehe er seine Hände an meine Hüfte legte, um mich zu sich zu ziehen, was ich ihm selbstverständlich gewährte.
Ich schlang meine Arme um seinen Oberkörper und ließ mich gegen ihn sinken, ohne jedoch den Blickkontakt zu ihm zu unterbrechen, da mich seine strahlenden, grauen Augen mal wieder fesselten und mich so stark in seinen Bann zogen, dass ich einfach nicht widerstehen und wegsehen konnte.
„Vielleicht redest du einfach noch mal mit ihm. Und zwar nicht vor allen anderen in der großen Halle, sondern alleine und in Ruhe. Dann erzählst du ihm einfach, wie wundervoll dein neuer Freund ist und dann wird das schon irgendwie. Danach kümmern wir uns um Blaise."
Diese Worte und dieser gutgemeinte Rat brachten endgültig Ruhe in mein aufgeheiztes Gemüt und ließen mich wieder erleichtert durchatmen, denn Draco hatte recht. Nach den Bildern, die er mir gerade gezeigt hatte, war ein Gespräch mit Harry unumgänglich und vielleicht verstand er es ja endlich, wenn ich ihm erst einmal die ganze Wahrheit erzählen würde.
„Danke.", flüsterte ich und hauchte ihm einen flüchtigen Kuss auf die Wange, was ihm zwar ein glückliches Lächeln auf die Lippen zauberte, doch mir entging dabei nicht sein verwirrter Gesichtsausdruck.
„Wofür denn?" „Dafür, dass du da bist. Dass du mal wieder der einzige warst, der sich Sorgen um mich gemacht hat und mir nachgelaufen ist. Dass du für mich da bist, mich tröstest und... für... für alles einfach."
Draco schmunzelte.
„Für meine kleine Prinzessin tu ich alles.", säuselte er und beugte sich anschließend zu mir herunter, um seine Lippen endlich wieder mit meinen zu vereinen und mich in einen leidenschaftlichen Kuss zu verwickeln, der auch das letzte bisschen Unsicherheit aus meinem Inneren verbannte.
Denn in diesem Moment gab es nur uns beide. Ich ließ mich fallen und erwiderte mit all der Leidenschaft, die ich in diesem Augenblick aufbringen konnte und mit all der Liebe, die ich für diesen einzigartigen Menschen empfand.
Unwissend, dass Draco von jemandem verfolgt worden war, der uns schon die ganze Zeit über beobachtete und belauschte...
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