23. | Look closer - Eifersucht?! (1/2)
Erzähler POV
„Also... ich wäre bereit für die nächsten Geheimnisse. Du auch?", meldete sich Hermine nach einer Weile, in der die beiden fest umschlungen auf dem Sofa gekuschelt hatten, zu Wort und löste sich etwas widerwillig aus der Umarmung, um ihn anzusehen.
Ihre braunen Augen trafen auf seine sturmgrauen und dieser Anblick verschlug ihr vollkommen die Sprache. Die Kälte, die sie während der letzten Jahre immer wieder darin gesehen hatte, war auf einmal komplett verschwunden und so auch der Schmerz, der sich bis vor wenigen Minuten noch darin widergespiegelt hatte. Stattdessen strahlten seine Augen nun Wärme und Zufriedenheit, sowie Zuneigung und Liebe aus, was die Brünette immer mehr um den Verstand brachte.
Sie musste sich stark zurückhalten, sich nicht auf ihn zu stürzen und ihn erneut zu küssen, denn das Letzte, das sie an diesem Abend wollte, war, etwas zu überstürzen oder, wie er selbst gesagt hatte, etwas Unüberlegtes zu tun.
Sie sah ihn einfach nur an und fragte sich, warum ihr nie aufgefallen war, wie perfekt dieser Junge war. Er war liebevoll, einfühlsam, zuvorkommend, hilfsbereit, selbstlos und intelligent. Er hatte für die Menschen gekämpft, die er liebte, und war das Risiko eingegangen, dafür mit seinem Leben zu bezahlen. Sie war sich sicher, dass sie ihn nie wieder hassen oder verachten könnte, denn dafür hatte er zu viel für sie getan und sich bereits zu tief in ihr Herz geschlichen.
Ihr Blick huschte zu seinen Lippen, die sie süßlich anlächelten, und sie verfluchte in diesem Moment diese lästige Stimme in ihrem Ohr, die ihr beinahe schon schreiend befahl, ihrem Verlangen nachzugeben.
„Ja.", vernahm sie schließlich sein sanftes Flüstern, das sie augenblicklich aus ihren Gedanken riss.
Sie wandte ihren Blick von seinen Lippen ab und sah ihm stattdessen wieder in die Augen, mit denen er sie nach wie vor derartig liebevoll betrachtete, dass das ihrem Zwiespalt nicht gerade einen Gefallen tat.
„W-Was?", stammelte sie, da sie sich in diesem Augenblick nicht ganz sicher war, ob sich diese Antwort auf ihre vorherige Aussage oder aber auf die unausgesprochene Frage bezog, nämlich, ob sie ihn küssen sollte oder nicht.
„Ich bin auch bereit für die nächsten Geheimnisse." „Ach so, ja... ehm... gut..."
„Oder was meintest du?", stichelte er und musste sich stark zusammenreißen, nicht loszulachen, denn ihm war natürlich nicht entgangen, dass die Hexe gerade völlig neben der Spur war, und er liebte es, sie in Verlegenheit bringen zu können. Sie hingegen hasste es, denn sie konnte sich in solchen Moment vor Schamröte und Gestotter kaum retten, wie auch jetzt.
„N-Nichts... alles gut. Machen... machen wir einfach... weiter... bitte."
„Wie Sie wünschen, Miss Granger.", schäkerte er und dachte schließlich an die nächste Erinnerung, die er ihr zeigen wollte und in die sie letztlich eintauchte.
Das Bild manifestierte sich zu einer leicht verschwommenen Szene und zeigte Hermine einen Ort, der ihr zwar fremd, aber dennoch bekannt war, nämlich das Büro von Severus Snape in Hogwarts.
Der mittlerweile dreizehnjährige Draco schlug die Tür lautstark auf und ließ sie ebenso laut wieder zufallen, was den schwarzhaarigen Professor hinter dem Schreibtisch erschrocken zusammenzucken ließ. Das hielt jedoch nicht lange an, denn keine Sekunde später setzte er seinen emotionslosen Gesichtsausdruck auf, der Hermine selbst nur allzu bekannt war.
„Habe ich dich hereingebeten?", fragte dieser den kleinen Blondschopf, der seine Hände zu Fäusten geballt hatte und gepresst atmete.
„Das ist mir grad dezent egal, ich-"
„Habe. Ich. Dich. Hereingebeten?", fiel er ihm ins Wort und wiederholte seine Frage, wobei er jedes einzelne Wort betonte.
Der Blonde funkelte ihn daraufhin wütend an, drehte sich laut schnaubend um, öffnete erneut die Tür und verschwand wieder auf dem Gang.
Hermine wusste nicht so recht, was sie von dem ganzen halten sollte, denn dieser kurze Auftritt war ihr mehr als suspekt und sie fragte sich, was Draco ihr nun schon wieder zeigen wollte, als sie plötzlich ein lautes Klopfen an besagter Tür vernahm.
„Wer ist da?", wollte Snape wissen und brachte die Brünette damit zum Schmunzeln, denn sie fand diese arrogante Art des Professors beinahe schon amüsant. Anders als Draco, der am anderen Ende der Holztür genervt raunte.
„Dein Ernst, Severus?!" „Entschuldigen Sie, wer ist denn da?"
„ICH BINS, VERDAMMT!", rief er angesäuert und wartete darauf, von seinem Patenonkel hereingebeten zu werden, doch dieser machte sich auch weiterhin einen Spaß aus der ganzen Sache.
„Sie müssen sich schon genauer ausdrücken, meine Tür besteht nicht aus Glas, wie Sie sicherlich selbst bemerkt haben."
„Das darf doch nicht wahr sein.", vernahm man das Flüstern des Malfoy Sprösslings, gefolgt von einem dumpfen Poltern, als dieser seinen Kopf gegen die schwere Tür stieß.
„Ich bin's. Draco.", gab er sich schließlich genervt raunend geschlagen und trat sofort ein, als der Schwarzhaarige ihn dann doch endlich hereinbat.
„Hallo Draco, wie schön, dich zu sehen. Was gibt's?", fragte dieser völlig unbeeindruckt, worauf der Blonde wütend mit den Zähnen knirschte, während die echte Hermine krampfhaft versuchte, sich ein Lachen zu verkneifen.
Dieses erstarb jedoch sofort und machte einem bedrückten Ausdruck Platz, als Draco sich auf einem der Stühle, die vor dem großen Schreibtisch standen, niederließ und sein Gesicht in den Händen vergrub.
„Ich hab sie... ich hab sie wieder..." Er brach ab und fuhr sich verzweifelt über sein Gesicht, was Snape dazu veranlasste, sich über seinen Schreibtisch zu beugen.
„Was ist los?", erkundigte er sich nun fürsorglich und umgriff die Handgelenke des Blonden, um sie von seinem Gesicht zu lösen.
„Ich... Ich hab sie wieder... scheiße, ich... hab sie wieder... wieder Schlammblut genannt...", stammelte er und sah dabei betrübt zu Boden, ehe er seine Ellbogen auf den Knien abstützte und sein Gesicht einmal mehr in seinen Händen vergrub.
Hermine beobachtete das alles äußerst wehmütig, fokussierte sich anschließend jedoch verstärkt auf Snape, der sich nach Dracos Worten gegen seine Stuhllehne fallen ließ und sich mit der Hand an die Schläfe fasste.
„Was ist denn nun schon wieder passiert?" „Das Übliche." „Das Übliche?"
„Weasley. Er... verdammte Scheiße, er... er macht alles kaputt!", zischte der Blondschopf und schoss in die Höhe, wobei er den Stuhl, auf dem er bis eben noch gesessen hatte, durch das Büro schleuderte und dabei eine kleine Glasvitrine voller Phiolen traf, die daraufhin alle zerbrachen und den silbrigen, zähflüssigen Inhalt freiließen, der sich letztlich auf dem steinernen Boden verteilte.
„Draco!", schoss nun auch der Professor in die Höhe und betrachtete völlig bestürzt das Chaos, das sein Patenkind angerichtet hatte.
„Scheiße, was... Ich... Severus, ich-" „Lass gut sein! Bleib einfach stehen wo du bist, fass nichts an und beruhige dich, bevor du noch mein komplettes Büro auseinandernimmst!"
„I-Ich wollte nicht... es... tut... tut mir leid.", stotterte der Blondschopf entschuldigend vor sich hin, worauf der Schwarzhaarige allerdings nicht einging, denn dieser kniete sich gerade vor besagtes Chaos und versuchte, die silbrigen Fäden, die auf dem Boden herumschwirrten und sich immer weiter verteilten, aufzuhalten.
„Waren das... also... die... die Erinnerungen, die du mir letztens gezeigt hast über... über... ehm... über diese..."
„Lily Evans. Und ja, das waren sie. Würde ich dich nicht so gern haben, müsstest du jetzt um dein Leben betteln!", murrte Snape äußerst zornig und schaffte mit einem kurzen Schwenk seines Zauberstabs neue Phiolen heran, in die er schließlich die einzelnen Erinnerungen gab.
„Die Zeiten sind vorbei, in denen ich um mein Leben bettle. Schon lange.", warf der Blonde völlig emotionslos in den Raum, worauf Hermine der Atem stockte.
Sie wusste nicht, was zwischen dem zweiten und dritten Schuljahr passiert war und was Draco erlebt hatte oder besser gesagt hatte ertragen müssen, doch sie war sich dennoch ziemlich sicher, dass sein Vater auch während dieser Zeit des öfteren die Kontrolle verloren hatte.
„Hör endlich auf so einen Stuss zu reden, Draco!", fauchte sein Hauslehrer ihn an und erhob sich wieder, um die vielen Phiolen auf dem Schreibtisch abzulegen und zu der Glasvitrine zu gehen.
Diese reparierte er mit einem 'Reparo' und ging dann dazu über, die kleinen Fläschchen mit den Erinnerungen wieder darin zu verstauen.
„Das ist kein Stuss sondern die Wahrheit! Ich häng nicht an meinem Leben, das hab ich dir schon mal gesagt! Wie denn auch, wenn ich nicht tun kann, was ICH will, sondern einem gestörten Psychopathen gehorchen muss? Ich kann einfach nicht mehr!"
„Das würde dir die kleine Miss Granger aber niemals verzeihen, wenn du aufgeben und dein Versprechen nicht einlösen würdest.", stellte Snape klar und versuchte somit, dem Blondschopf wieder Mut zu machen und ihn zu beruhigen, doch er bewirkte damit das genaue Gegenteil.
„Sie weiß doch gar nichts mehr davon! Sie hat keine Ahnung, was ich alles für sie getan hab oder immer noch tue, weil sie es vergessen hat und von meinen ganzen Taten nichts mitbekommt! Sie hasst mich!"
„Dann hör auf, sie als Schlammblut zu bezeichnen und gegen sie zu hetzen, dann hättest du das Problem erst gar nicht!" „Das sagst du so leicht! Weißt du eigentlich, wie unerträglich das ist, dass ich sie jeden Tag mit dem Wiesel und Potter sehen muss?!"
„Ja, weiß ich.", kommentierte Snape entschlossen und trat auf sein Patenkind zu, das mit verschränkten Armen vor einem Regal stand und betrübt dreinblickte.
„Das ist... ich... ich ertrag das nicht, sie mit diesen Hohlbirnen zu sehen! Das... das ist-"
„Eifersucht.", unterbrach er ihn und kam schließlich kurz vor ihm zum Stehen, was dem Blonden allerdings komplett gegen den Strich ging.
„EIFERSUCHT?! Ich bin nicht eifersüchtig, ich-"
„Doch, das bist du." „Nein, bin ich ni-" „Doch."
„SEVERUS! Ich bin nicht eifersüchtig auf diese Idioten!", fauchte Draco und konnte nicht verhindern, aufgrund seiner Wut und der Tatsache, dass sein Patenonkel doch irgendwie recht hatte, rot anzulaufen.
„Dann erzähl doch mal, warum du sie heute beleidigt hast. Du meintest doch, dass Weasley der Auslöser dafür war, oder nicht?", stichelte Snape mit einem süffisanten Grinsen im Gesicht, was den Blonden unwillkürlich mit den Zähnen knirschen ließ.
„Ich hab gegen das Wiesel gehetzt und dann hat sie ihn schon wieder in Schutz genommen."
„Und was genau hast du zu Weasley gesagt?", hakte er weiter nach, worauf Draco verlegen zu Boden schielte.
„Ich... meine Fresse, ich hab nur gesagt, dass seine Familie in einem Zimmer schläft." „Aha. Und dann hast du Miss Granger einfach so und aus heiterem Himmel Schlammblut genannt?"
„Nein, natürlich nicht! Ich... Also, naja, es hat so angefangen, dass Nott, Crabbe und ich den beiden gefolgt sind, weil sie auf dem Weg nach Hogsmeade in den Wald abgebogen und zur Heulenden Hütte gegangen sind. Ich war neugierig und-"
„Und eifersüchtig.", fügte Snape mitten in seinem Satz hinzu, was den Blonden einmal mehr wütend schnauben ließ.
„NEUGIERIG... und dann sind wir ihnen eben gefolgt und dann... ich... gut, ich hab 'nen dummen Kommentar abgegeben... ob sich die beiden nach 'nem Traumhaus umsehen und dann hab ich eben gesagt, dass Weasleys Familie in einem Zimmer schläft." „So weit waren wir doch schon. Nur, dass die Vorgeschichte dazu deine Eifersucht bestätigt, aber erzähl weiter."
„Weasley hat gesagt, ich soll den Mund halten und dann hab ich mich über ihn lustig machen wollen. Dass er Respekt vor der Obrigkeit haben sollte und-"
„Bei Salazar...", fiel Snape ihm erneut ins Wort, schlug sich mit der Handfläche gegen die Stirn und schüttelte ungläubig mit dem Kopf. „Das hast du nicht allen Ernstes gesagt, oder?"
„D-Doch... und dann... dann hat Hermine ihn wieder verteidigt und dann ist mir eben der Kragen geplatzt."
„Warum sagst du auch so einen Blödsinn, Draco?! Obrigkeit... Weasley ist auch ein Reinblut, falls du das noch nicht wusstest!", stellte der Schwarzhaarige klar, was die Wut des Blonden jedoch in keinster Weise abschwächte.
„Ich rede doch gar nicht von dem drecks Blut! Dass mir das am Arsch vorbeigeht, weißt du doch inzwischen! Ich... ich wollte mir eben 'nen Spaß erlauben, weil seine Familie so arm ist."
„Oh Merlin, Draco! Darüber macht man keine Scherze, verstanden? Weasley mag vielleicht nicht viel Geld haben, aber er hat etwas sehr Wertvolles, das ihn anderweitig reich macht. Etwas, das du dir auch mit deinen ganzen Millionen nicht kaufen kannst. Und ich denke, genau das ist dein Problem."
„Ach, und was soll das bitte sein?!", keifte Draco, weil er sich kaum vorstellen konnte, dass Ron tatsächlich etwas besaß, das er sich nicht leisten konnte, doch als Snape ihm klarmachte, was er damit meinte, verschlug es ihm, genau wie der echten Hermine, augenblicklich die Sprache.
„Miss Granger. Er hat dein Mädchen und das passt dir natürlich nicht. Anders als du, darf er Zeit mit ihr verbringen. Sie mag ihn und vertraut ihm. Deswegen hetzt du auch durchgehend gegen ihn und Potter. Weil du, wie schon gesagt, eifersüchtig bist."
Hermine schluckte schwer, als Snape diese Worte ausgesprochen hatte, denn sie ergaben, das hatte sich auch Draco damals eingestehen müssen, Sinn. Er hatte sie damals an Harry und Ron verloren, denen sie in den letzten Jahren blind vertraut hatte, während sie ihn gehasst und verachtet hatte.
Die Tatsache, dass er eifersüchtig gewesen war, weil ihm diese Freundschaft, diese Nähe und dieses Vertrauen verwehrt worden war, schmerzte ihr wie verrückt, denn sie hatte ihm nie wehtun oder ihn verletzen wollen.
Als sie merkte, dass sie gerade viel zu tief in Gedanken versunken war, konzentrierte sie sich sofort wieder auf das Geschehen, doch der junge Draco hatte sich nach wie vor nicht zu den weisen Worten seines Patenonkels geäußert.
Stattdessen löste sich die Szene wieder auf und Hermine landete sofort in der nächsten, die in den Korridoren Hogwarts' spielte.
Der Blondschopf huschte schnellen Schrittes durch einen der vielen Gänge und fasste sich dabei an die Nase, aus der eine große Menge Blut lief und letztlich in seine Hand floss. Seinem Blick nach zu urteilen war er äußerst wütend und angefressen, was seine lauten Schritte, die durch den steinernen Gang hallten, zusätzlich bestätigten.
Letzten Endes blieb er vor der Tür stehen, hinter der sich das Büro von Snape befand und an die der Blonde lautstark hämmerte. Ein genervt gemurmeltes „Herein" forderte ihn schließlich dazu auf, einzutreten, dem er sofort und ohne groß zu zögern nachkam.
„Ahhh, Draco. Was kann ich-", begann der Zaubertränkelehrer, verstummte allerdings sofort, als er den Gesichtsausdruck und die blutige Nase seines Patenkindes bemerkte.
„Was ist denn mit dir passiert?", fragte er daraufhin und legte die Feder, mit der er bis eben noch etwas auf ein Blatt Pergament geschrieben hatte, beiseite.
„Hermine.", lautete die kurze Antwort des Slytherins, was sowohl Snape als auch die echte Hermine stutzig werden ließ.
„Geht das auch etwas genauer?" „Ist das nicht offensichtlich?! Sie hat mir vollgas eine geballert!"
„Jetzt erst? Das wundert mich ehrlich gesagt, dass sie das nicht schon viel früher getan hat.", stichelte der Schwarzhaarige schadenfroh und auch Hermine musste sich stark zurückhalten, nicht lauthals loszulachen, denn sie hatte nicht erwartet, dass ihr Schlag damals derartig kräftig gewesen war und sogar Snape darüber Scherze gemacht hatte.
„Ich hab grad echt keinen Bock auf deine dummen Witze! Ich brauch deine Hilfe!", murrte der junge Draco angefressen und taxierte seinen Hauslehrer äußerst wütend, der sich daraufhin von seinem Stuhl erhob und auf den Blonden zuging.
„Na dann lass mal sehen.", sagte er und blieb dicht vor seinem Paten stehen, der allerdings etwas verwirrt und hilflos dreinschaute.
„Ich red nicht von meiner Nase! Die ist mir um ehrlich zu sein scheißegal. Du musst Hermine und den beiden Idioten hinterherlaufen." „Übertreibst du es nicht langsam mit deiner Eifersucht? Du kannst den Dreien doch nicht durchgehend nachlaufen und-"
„Lass mich doch mal ausreden!", unterbrach Draco ihn angesäuert. „Ich hab gesehen, wie Weasley von irgend 'nem Hund angegriffen und in die peitschende Weide verschleppt worden ist. Die beiden sind ihm natürlich sofort hinterher und ich denke, ich muss dir nicht sagen, dass das nicht gerade ungefährlich ist, oder?!"
„Ein Hund?" „Ja, glaub ich zumindest... keine Ahnung, es war irgendein abgeranzter, schwarzer Köter."
„WAS?!", stieß Snape erschrocken aus und starrte einen kurzen Moment völlig weggetreten und nachdenklich ins Leere, genau wie Hermine, die aufgrund dieser Szene schwer schlucken musste.
Sie dachte an jenes Ereignis zurück, von dem der junge Draco sprach, und war mal wieder restlos schockiert. Sie und ihre Freunde hatten sich nämlich immer wieder gefragt, wie Snape von alldem erfahren hatte und warum er ihnen zur Hilfe geeilt war, und diese Wahrheit verschlug ihr vollends die Sprache, denn sie konnte nicht fassen, dass es erneut Draco gewesen war, der ihnen geholfen hatte.
Er hatte ihr und ihren Freunden einmal mehr das Leben gerettet und das, obwohl sie ihn nur wenige Minuten zuvor geschlagen und ihn damit vor allen Beteiligten bloßgestellt hatte. Auch wenn sie nach wie vor der festen Überzeugung war, dass er das damals verdient hatte, machte sich ein Gefühl von Reue in ihrem Inneren breit.
„Du musst ihr helfen. Bitte.", bat Draco ihn schließlich erneut, worauf sowohl der Erinnerungs-Snape, als auch die echte Hermine ihre Blicke wieder auf den Blondschopf legten.
„Ihr? Und den anderen?" „Wenn's unbedingt sein muss, dann hilf den anderen auch, aber Hauptsache Hermine ist in Sicherheit."
„Na schön, ich kümmere mich darum. Du erzählst niemandem davon, hast du mich verstanden? Und du gehst jetzt zu Madam Pomfrey und lässt deine Nase richten! Du siehst furchtbar aus!", sagte Snape und warf sich seinen schwarzen Umhang über, ehe er aus seinem Büro flüchtete und Draco alleine zurückließ.
Dieser lehnte sich frustriert seufzend gegen die Wand und ließ sich daran zu Boden gleiten, wobei er sich mit seinem Ärmel über die immer noch blutende Nase wischte und letztlich bitter zu schluchzen begann...
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