VIERZEHN

~Ein Bild sagt mehr als Tausend Worte:
Heute kam das Problemkind Dahlia nach Hause, laut unserem neusten Foto sieht sie wenig begeister aus als sie den Neuzugang der Familie trifft. Wird sie nun gemeinsam mit ihrem Bruder für Schlagzeilen sorgen? Oder kann Katy die beiden zur Vernunft bringen? Wir berichten weiter von der Pool Party die bald bei den Johnsons stattfinden wird. Ob Papa davon weiss ist nicht bekannt...~

Beinahe wäre mir ein Oha entwichen, und sofort kamen mir die Worte in den Sinn, die ich zu Dahlia gehört hatte.
Aber nach einem kurzen Moment hatte ich mich gefasst.
Nur weil sie früher so war hiess das nicht dass ich gleich Vorurteile haben musste.
Vielleicht hatte sie sich ja verändert.
Also atmete ich tief durch und versuchte so freundlich zu ihr zu sein wie es jeder Mensch verdient hätte.
"Hey, ich bin Katy, ich wohne etwas bei euch, schön dich kennen zu lernen."
Ich streckte ihr die Hand entgegen, und wartete mir einem breiten Lächeln auf den Lippen ab.
Doch sie zog eine perfekt gezupfte Braue hoch und stieg langsam die Stufen hinunter, bis sie vor und stand.
Sie war grösser als ich, Juhe.
Sie liess den Blick auf meine Hand und danach zu meinem Gesicht wandern.
Dann schien in ihr etwas Klick zu machen und sie rümpfte die Nase.
Mein Lächeln wurde schwächer.
"Drake..ich hatte nicht vor nach Hause zu kommen und zu sehen dass..so Jemand jetzt auf unsere Kosten isst und einkaufen geht."
Ich blinzelte und meine freundliche Miene schwand langsam.
So Jemand?
Wow, also war sie doch so, ich hätte einfach auf meine neu gewonnene Freundin hören sollen.
Ich liess die Hand sinken und presste die Lippen zu einem schmalen Strich zusammen.
"Ich bin also "So jemand" für dich?"
Fragte ich nach und es fiel mir wirklich schwer zu glauben, dass sie mich einfach so ohne mich zu kennen schon abgehakt hatte, nur weil ich nicht aus demselben Milieu kam wie sie.
Sie lächelte mich eisig und herablassend an, das konnte sie verdammt gut, man fühlte sich direkt minderwertig.
"Wow, du hast es sogar verstanden."
Sie klimperte mit den Wimpern und mir kam die Galle hoch.
"Dahlia..."
Drake verdrehte die Augen genervt und schob mich etwas zur Seite.
Langsam begann es mich wirklich zu nerven, war ich für die reichen Geschwister einfach ein Ball nach belieben zum rum stossen?
War mein Vorurteil gegenüber Reichen doch nicht so falsch gewesen?
"Drake, erspar mir deine Moralpredigt, die habe ich genug oft gehört wo ich war und ich habe auch Zeitung gelesen, du scheinst der letzte sein der mir was beibringen sollte.."
Sie quetschte sich mit dem Koffer an uns vorbei und ich kam nicht darum umher, noch einen Stoss in die Rippen von ihr zu bekommen.
"Sag mal was ist dein Problem mit mir!"
Fauchte ich und drehte mich um, doch sie stöckelte bereits auf ihren hohen schwarzen und breiten Schuhen Richtung Eingang.
Sie hob nur noch den Finger und zeigte ihn und Charmant mit beiden Händen.
Langsam sah ich zu Drake, und war fassungslos dass er sie so mit mir umgehen liess.
Doch er schien nur aufs Übelste genervt und ich erkannte dass ich wohl auf mich selbst angewiesen war,
Was ich noch hörte war.
"Ich erwarte schon eine Party, wenn ich schon wieder da bin."
Das könnte sich ziemlich gut mit der Party decken die Drake heute vorhatte, nur würde es nun kein Alptraum sondern die Hölle auf Erden für mich sein.
Ich schnaubte und ging ihr nach, um meine Tüten zu holen, doch Antonio hatte sie bereits hochgetragen.
Er tat mir leid, wenn er wirklich für dieses Gesindel hier arbeiten musste, und ich nahm mir vor ihm etwas zur Hand zu gehen.
Ich hatte ja keine Angst mir meine unköniglichen Hände schmutzig zu machen.
Als ich Drake an mir vorbei gehen sah schenkte ich ihm nicht mal einen Blick.
Nicht dass ihn das gestört hätte, aber es gab mir trotzdem ein kleines Gefühl der Genugtuung, denn im Gegensatz zu ihnen hatte ich hier nicht all zu viele Möglichkeiten.
Dann eilte ich ihm nach und schlüpfte noch durch den Spalt der schweren Türe, bevor sie hinter mir ins Schloss fiel.
Drinnen sah aber alles anders aus.
Das Personal war daran die Vasen und die Pflanzen in Nebenräume zu stellen und tauschten die wertvollen Kronleuchter an der geschwungenen Decke gegen normale aus.
"Sie bereiten alles für die Party vor."
Drake stand neben mir und hatte einen Arm um meine Schulter gelegt.
Ich schüttelte ihn energisch ab, der sollte ja nicht denken ich sei eine seiner Püppchen, mit denen er Spielen konnte wenn ihm gerade danach war.
"Wölfchen.."
"Katy! Ich heisse Katy!"
Er grinste wieder.
"Ich mag es wenn du schreist, das zeigt deine temperamentvolle Seite Wölfchen."
In seinen grünen Augen sah ich Schalk aufblitzen und ich ballte die kleinen Hände zu Fäusten.
"Na warte."
Murmelte ich und versuchte in meinem Kopf irgend einen passenden Konter zu finden.
Doch leider kamen mir die Besten Ideen immer erst wenn alles schon vorbei war.
Und danach zu ihm zu spazieren und es ihm so ganz ohne Zusammenhang an den Kopf zu werfen wäre höchstens Peinlich.
Schnaubend drehte ich mich um und wollte die breite Treppe hinauf laufen, um mich in meinem Zimmer zu verkriechen, als ich von genau dort einen gellenden Schrei hörte.
Baff sah ich kurz zu Drake, der mich ebenfalls etwas perplex ansah.
Dann rannte er an mir vorbei hinauf, selbst als ich hinter ihm die Stufen hoch spurtete liess er mich weit zurück.
Am Türrahmen blieb er stehen und legte den Kopf mit einem "echt jetzt?" Schief.
Ich bekam Panik, hatte meine Mom mir vielleichz etwas unpassendes Eingepackt was nun als Licht kam?
Leicht hysterisch schob ich mich unter seinem Arm durch, den er in den Türrahmen gestemmt hatte und liess meinen Blick über das Bild schweifen dass sich bot.
Mein Kiefer klappte auf.
Da stand Dahlia, inmitten von meinen Sachen.
Sie warf sie wild durcheinander, von Bett auf den Boden und räumte allen ernstes auf diese Weise langsam den Schrank aus.
Jetzt hatte ich die Nase voll.
"Was zum Teufel machst du da! Das sind meine Klamotten! Und mein Zimmer!"
Sie fuhr zusammen als hätte ich sie geschlagen und Drake hinter mir verspannte sich etwas.
Doch jetzt war mir das auch egal, sie konnte so mit mir nicht umgehen.
"Dein...dein Zimmer?"
Fragte sie und ihre Stimme hörte sich für eine halbe Sekunde schwach und gebrochen an.
Doch dann flackerten ihre Augen wieder Teuflisch und sie packte die nächsten Klamotten und schleuderte sie aus dem Schrank zu Boden.
Mittlerweile hatte sich ein Teppich aus meinen Sachen ergeben der den halben Boden pflasterte, sie stand inmitten des höchsten Berges.
Beinahe Krampfhaft wühlte sie sich durch die Klamotten und zeigte dabei wütend die Zähne, was fast etwas unheimliches hatte.
"Wieso hast du sie hier rein gelassen Drake!"
Schrie sie ihren Bruder an, dessen Blick dunkel und undefinierbar war.
"Del, es ist vorbei, du kannst es nicht für immer lehr stehen lassen."
Er klang nicht wirklich beeindruckt von ihrer Aktion.
Ja wieso auch, waren ja nicht seine Klamotten auf denen rum getrampelt wurde.
Aber von so einer verwöhnten Zicke musste ich es mir nicht geben lassen.
Ich war niemand der einfach so den Schwanz einzog und erst recht nicht wenn sie sich so bescheuert verhielt.
Ich kochte über und stürmte zu ihr.
Die Dinge die sie gerade in den Händen hatte riss ich ihr weg und schmiss sie aufs Bett.
Dann baute ich mich vor ihr auf, und auch wenn ich ziemlich klein war, sie würde die Wut gut genug spüren.
"Raus hier!"
Zischte ich dann und machte einer bedrohlichen Schlange schon beinahe Konkurrenz.
Sie schien eine Weile zu brauchen bis sie aus ihrer Trance erwachte und starrte mich an.
"Raus!"
Schrie ich und auch wenn mir klar war dass es ihr Haus war, so liess ich nicht mit mir umgehen und das sollte sie wissen.
"Das wirst du bereuen."
Sie blinzelte einmal hasserfüllt, dann presste sie die ohnehin schon schmalen Lippen zusammen und rauschte aus dem Zimmer.
"Del.."
Setzte Drake an doch sie stieß ihm vor die Brust und stürmte raus.
Kurz darauf hörte ich ein Knallen dass durch das halbe Haus ging.
Ich stand im Berg aus Kleidern und atmete zwischen den Wilden Strähnen in meinem Gesicht langsam aus, immer noch etwas überfordert von der ganzen Sache.
"Ich wusste ja gar nicht dass du so viel Power hast, Wölfchen."
Grinsend wandte sich Drake zum gehen.
"Jemand wird es für dich zurück räumen, zusammen mit deinen neuen Klamotten.
Zieh dir für heute Abend etwas schönes an."
Dann schloss er die Tür und liess mich mit dem Haufen Kleider und Fragen alleine.
Ich regte mich nicht und fragte mich ob diese Dahlia noch alle Tassen im Schrank hatte oder ob sie einfach nur ein Miststück war.
Langsam schüttelte ich den Kopf weil ich einfach nicht mehr wusste was ich davon halten sollte.
Wenig später öffnete sich die Tür und ich hätte denjenigen der Reinkam beinahe angeschrien.
Doch als ich hoch sah war es nur eine etwas ältere Frau mit dünnem schwarzen Haar und Spanischem
Akzent, die sich für die Störung entschuldigte.
Ich lächelte sie so freundlich an wie ich es konnte, da sie ja nichts dafür konnte.
"Warten sie, ich helfe."
Sagte ich und trotz ihrer beinahe geschockten Blicke half ich, die Dinge vom Boden aufzusammeln und sie gemeinsam mit ihr einzusortieren.
Sie trug ein schwarzes Unterkleid und eine weisse Schürze plus Haube, so wie die Zimmermädchen die man in allen Filmen immer sah.
"Wie heissen sie?"
"Joanna."
Ich lächelte und tat das was ich gerne gehabt hätte, wenn ich mir den ganzen Tag den Arsch abarbeiten würde.
"Ich bin Katy, danke für ihre Hilfe, ich weiss nicht was ich ohne Sie gemacht hätte."
Grinsend setzte ich mich aus Bett, während sie verlegen den Schrank schloss und die Tüten vom Shoppen wegpackte.
Ich sah dass sie sichtlich überfordert war mit der Situation.
"Wie lange arbeiten sie nun schon für die Johnsons?"
Fragte ich lächelnd, während sie sich die Schürze mit den faltigen Händen glatt strich und mich mit beinahe schwarzen Augen freundlich musterte:
"Beinahe zwanzig Jahre."
Oh, das war wirklich lange.
"Wow, dann kennen sie sie ja schon ziemlich gut."
Sie nickte langsam und lächelte Leicht.
"Mister Drake nennt mich immer Hausfee, manchmal wirbelt er mich herum wenn ich das Frühstück mache, er ist ein guter Junge, die Zeitung sieht das nur nicht."
Sie schüttelte den Kopf und ein feines Lächeln schlich sich auf meine Lippen, als ich hörte wie Drakes andere Seite war, die er mir einfach nicht zeigen wollte.
"Und...wissen sie auch wer hier früher gewohnt hat, in dem Zimmer?"
Ich hatte so meine Vermutungen, wahrscheinlich war es Dahlias altes Zimmer und deshalb fiel es ihr schwer nun mich darin zu sehen, trotzdem verstand ich das Drama darum nicht.
Sie schien traurig und stand auf, um ein Glätteisen hervor zu holen.
"Ja das weiss ich, das War Miss Johnson.
Die Mutter der beiden."

Nachdem ich den Schock überwunden hatte, war mir auch ein Licht aufgegangen wieso Dahlia so explodiert war.
Das tat mir leid, aber trotzdem sollte sie nicht mich dafür verantwortlich machen.
Seufzend hatte ich Joanna alles erzählt, sie war so ruhig und verständnisvoll gewesen, und ich musste mich bei ihr nicht gehoben verhalten und Angst haben in Ungnade zu fallen wenn ich einen falschen Schritt machte.
Von den Vorbereitungen bekam ich nicht viel Mit, ich hatte uns im Zimmer eingeschlossen und hörte nur gegen Abend wie es immer öfters Läutete und dann starke Musik aufgedreht wurde.
Aus dem Fenster ertönte Lärm und lautes Lachen, denn die Party schien schon in vollem Gang zu sein.
Joanna hatte sich sehr gefreut, meine Haare gemacht haben zu dürfen und halt mir auch in das enge schwarze Kleid, dass ich heute gekauft hatte und ziemlich gut auf solch eine Party passte.
Viel Bein und viel Ausschnitt.
Ich bekam nicht oft die Chance auf eine solche Party, etwas Spass haben konnte da bestimmt nicht schaden.
Nun noch die Pumps und dann öffnete ich die Türe.
Sie hatte mir erzählt dass sie Früher Stilistin gewesen war, und nach dem Blick in den Spiegel musste ich ihr absolut zustimmen.
"Viel Spass Mädchen."
Sie lächelte und versorgte noch die Utensilien, während ich ihr nochmals dankend zulächelte.
"Danke Joanna."
Dann lief ich den Gang entlang zur Treppe.
Ich kam vielleicht eine Stunde zu spät, aber schon jetzt sah ich knutschende Pärchen überall an der Wand lehnen.
Ich runzelte die Stirn und liess die Geliebten links liegen und lief die Treppe hinunter.
Die Musik dröhnte bereits jetzt in meinen Ohren und die meisten Angestellten hatten sich zurück gezogen. Vielleicht die beste Entscheidung.
Doch ich atmete durch und drehte mich um.
Die Party konnte beginnen.

Jetzt wo ihr wisst wessen Zimmer es gewesen ist, wie denkt ihr über Dahlia und ihre Aktionen?
Ab damit in die Kommis und seid gespannt wie die Party wohl verlaufen wird...
Bis bald
Tala

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