4. Selbstlüge und Träume

Sie dreht sich zu mir und schaut mich an. "Du hast recht, du kennst mich nicht. Ich bin glücklich so wie es ist! Ich brauche keine Freunde. Es war immer so und so ist es gut. Ich hasse Menschen und will mit niemanden etwas zu tun haben!", schreie ich sie an. "Belüg dich nicht selbst.",  sagt sie ruhig mit einem leeren Blick. "Verschwinde.", ist alles was ich ihr noch als Antwort gebe. Dann geht sie. Ich schaue ihr nach und meiner Brust versetzt es einen Stich. Was war das? Sowas kenne ich nicht. Langsam schließe ich die Tür und begebe mich in die Küche, um zu kochen.

Als ich das Essen fertig habe, ist es 20 Uhr. Ich räume die Küche noch etwas auf und dann kommt mein Vater auch schon rein. "Guten Abend, Vater.", begrüße ich ihn. "Hallo meine Kleine. Oh, du hast ja mein Lieblingsessen gemacht. Mein heiß geliebter Spießbraten! Danke, Annie.", bedankt er sich und setzt sich. Ich mache ihm eine große Portion auf den Teller und setze mich gegenüber von ihm. "Isst du nichts?", fragt er überrascht. "Ich habe schon gegessen.", antwortet ich knapp. Ich esse nie sehr viel, aber er soll sich keine Sorgen machen. Wir reden noch etwas über die Schule und ich erzähle ihm, das ich mich gut eingelebt hätte. Ja, ich belügen ihn am laufenden Band, aber ich will keine Last für ihn sein. Zumindest nicht mehr, als ich es eh schon bin.

Nachdem er fertig ist, geht er direkt ins Bett und ich spühle das Geschirr ab. Danach gehe ich ins Bad und ziehe mich aus. Dann betrachte ich meinen sehr dünnen Körper. 'Belüg dich nicht selbst.' Es ist doch gut, so wie es ist. Schnell ziehe ich meinen Schlafanzug drüber und begebe mich in mein Zimmer. Ich lege mich in mein Bett und schaue an die Decke. Ich brauche niemanden, außer meinen Vater. Dagegen kann dieser Ragnar und auch diese Mikasa nichts machen! Bei diesen Gedanken verspüre ich eine verstärkte innerliche Kälte. Ich bin gerne allein, so einfach ist das. Und schon fallen meine Augen zu.

Ich schlage meine Augen auf und Blicke auf ein Schlachtfeld. Was ist hier bitte los?! "Wir können nichts ausrichten... Sie sind einfach zu stark.", sagt einer neben mir. Momentmal. Der geht doch in meine Klasse! Ich schaue mich um und stelle fest, das die meisten in meine Klasse gehen. "Annie!", höre ich hinter mir eine Stimme und drehe mich zu ihr. Es ist Mikasa mit ihrem roten Schal. Alle habe irgendein komischen Apparat um die Hüfte, genau wie ich. Was soll das hier? Bevor ich mich versehe, hat mir die Schwarzhaarige schon ihre Lippen auf meine gedrückt. Warte, was soll das?! "Bin ich froh, das dir nichts passiert ist, Annie.", meint sie und ich sehe eine Tränen ihre Wange herunter laufen. Ich hebe wie automatisch meine Hand und fange ihre Träne auf. "Schön, das du da bist, Mikasa.", gebe ich mit einem leichten Lächeln zurück. Hey, was soll das hier? Ich will das nicht! STOPP! "Ich liebe dich, Annie."

Ich reiße meine Augen auf und sehe nur schwarz. Was war das? Ich setze mich auf und halte mir den Kopf. Vorsichtig stehe ich auf, um mir in der Küche ein Glas Wasser zu holen. Gierig trinke ich das halbe Glas leer. Die Träume werden immer seltsamer... Mein Blick auf die Uhr verrät mir, das wir erst kurz nach Mitternacht haben. Das ist zu früh, also lege ich mich, nachdem ich das Glas aufgeräumt habe, in mein Bett und versuche weiter zu schlafen.

Im Traum finde ich mich auf diesem Dach wieder. Mikasa steht wieder vor mir und schaut mir in die Augen. "Ich verstehe wie die Aktuelle Lage ist und tut mir leid, das ich meine persönlichen Gefühle mit ins Spiel bringe, aber hast du Eren's Trupp irgendwo gesehen?", fragt sie mich voll Sorge. "Nein, ich habe sie nicht gesehen. Aber da drüben ist dein Freund Armin.", antworte ich und schaue ihr nach, als sie zu Armin rennt. Sie redet kurz mit ihm und Armin erzählt ihr unter Tränen von Eren's Tod. Eren und Armin... die gehen doch auch in meine Klasse. Was ist hier los? Als Mikasa aufsteht und sich umdreht, gefriert mir das Blut in den Adern. Ihr Blick ist so eiskalt und hoffnungslos, das es in meiner Brust schmerzt. "Marco. Wenn wir die Titanen, die sich um das Hauptquartier versammelt haben beseitigen, können wir unsere Gastanks auffüllen und gemeinsam auf die Mauer steigen. So ist es doch?", spricht sie so emotionslos,  wie ich es nie könnte. Es tut mir weh, ich will das nicht. Warum will ich das nicht? Was ist plötzlich los mit mir? "Ihr Waschlappen! Idioten!", reißt mich das Mädchen, wo ich glaube das sie Sascha heißt, mich aus meinen Gedanken. "Das lasse ich mir nicht zweimal sagen.", meint der Muskelprotz hinter mir. Und wir gehen los. Mir rutscht das Herz in die Hose, als ich vom Dach springe. Doch wie automatisch nutze ich den Apparat um meiner Hüfte und folge Mikasa. Diese riesigen, nacken Menschen schlitzt sie ohne Probleme den Nacken auf. Was geht hier ab?! Überall Leichen von normalen Menschen. Es ist kaum zu ertragen. Mit meinen Augen suche ich nach Mikasa und als ich sie entdecke stürzt sie gerade ab. "MIKASA!", rufe ich panisch und ändere sofort meine Richtung, um nach ihr zu suchen. Ich höre so einen "Titanen" brüllen und erblicken bei ihm Mikasa. Ich schnappe sie im Flug und bringe sie aufs Dach. Der Aufprall ist hart und Mikasa liegt nun auf mir. "Verzeih mir, Annie..", schluchzt sie und ihr kullern Tränen die Wange runter auf mein Gesicht. Was meint sie? "Es ist alles gut, Mikasa. Solange wir zusammen sind, ist alles gut.", sind meine letzten Worte zu ihr.

"MIKASA!", rufe ich aus dem Schlaf und sitze Schweis gebadet in meinem Bett. Und was ist das? Weine ich etwa? Vorsichtig fasse ich mir unters Auge und spüre meine Tränen, die nun langsam mein Gesicht runter fließen. Ich habe seit 12 Jahren nicht mehr geweint. Was ist nur los mit mir?

__________________

Was ist das? Annie hat Träume von Attack on Titan, aber was hat das zu bedeuten? Und warum kommen ihr die Tränen? Ich hoffe es hat euch gefallen und bis zum nächsten Kapitel. Bis dann! (^~^)/

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top