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⚠️Panikattacke, Flashbacks⚠️
Jisung Pov:
„Jisung? Was ist los?", fragt der Junge neben mir, weswegen ich schnell die Tränen wegwische.
„N-nichts.", versuche ich es in meiner besten Stimme, ohne zu stottern.
„Ji, schau mich an.", bittet mich der Ältere.
„N-nein. Es ist besser, wenn wir jetzt schlafen.", weigere ich mich, während seine Hände immer noch in der selben Position wie vorher verharren.
„Jisung. Ich will dir helfen. Ich weiß, dass es dir nicht gut geht, deshalb sag mir bitte, was das Problem ist.", flüstert Minho mir mit einer sanften und besorgten Stimme zu.
„I-ich k...kann ni...nicht.", stottere ich. Verdammt. Es wird schlimmer.
Minho, der meine Hüfte mittlerweile losgelassen hat, dreht mich langsam zu sich auf die andere Seite.
„Ich sehe doch, wie schwer du es hast. Ich will dir einen Teil deiner Last abnehmen und verkleinern, damit du es einfacher hast.", höre ich von Minho.
„Es is...ist zu-zu viel.", bringe ich zitternd über meine Lippen. Mein Atmen hat sich verschlechtert. Mein Körper zittert. Mir ist heiß und gleichzeitig so kalt. Die Erinnerungen blitzen vor meinem inneren Auge auf. Es ist eine brutale Qual.
„Es sind die letzten Tage, richtig?", fragt er nach. Ich bekomme jedoch keinen Ton über meine Lippen, mein Körper ist gelähmt. Ich ringe, auf dem Rücken liegend, nach Luft, aber es funktioniert nicht. Ich schaffe es nicht. Meine Brust ist wie zugeschnürt und brennt.
„Es ist okay, hörst du? Es ist in Ordnung, Jisung. Du wirst nicht sterben, denn ich bleibe an deiner Seite. Ich lasse dich nicht alleine. Du musstest so lange schon alleine kämpfen, aber das hat ein Ende. Lass mir dir helfen, bitte.", bekomme ich am Rand Minho's Stimme mit, während eine Hand sich sanft mit meiner verschränkt.
Immer wieder fließen Tränen meine Wangen hinab, während mein Körper von Schluchzern und Zittern durchschüttelt wird.
„Ich bleibe bei dir, Ji. Ich bin bei dir.", versucht mich der Ältere zu beruhigen, was auch funktioniert, denn mein Atem wird langsam regelmäßiger und ich bekomme besser Luft. Nach einiger Zeit zittere ich auch nicht mehr so stark und beruhige mich ein wenig.
„Das hast du super gemacht! Ich bin stolz auf dich.", lobt der Größere mich.
„D-danke Min...Minho.", flüstere ich.
„Darf ich dich umarmen?", fragt der Junge neben mir nach, um, ich schätze mal, einer Situation wie gerade vorhin, aus dem Weg zu gehen.
„Ja, da-danke.", antworte ich ihm.
Ganz vorsichtig werde ich mit dem Gesicht an eine Brust gedrückt, während mir jemand über den Kopf streichelt.
„Ich bin froh, dass du bei mir bist.", wispert der Koreaner, wobei ich bei diesen Worten die Wärme auf meinen Wangen spüren kann. Die Schmetterlinge, welche durch solche Worte oder Taten wie vorhin von Minho kommen, tanzen in meinem Bauch.
„Willst du vielleicht morgen darüber reden?", wirft mein Crush in dem Raum.
„Ja, bitte. Ich bin zu müde, um das jetzt zu sagen.", gestehe ich ehrlich.
——
„Du, Minho?", flüstere ich leise in den Raum, in der Hoffnung, er ist noch wach.
„Hm? Was ist los?", grummelt mein Zimmergenosse.
„Darf ich dich umarmen?", frage ich unsicher, da er sich umgedreht hat und sein Rücken in meine Richtung schaut.
„Aber klar doch.", höre ich seine fröhliche Stimme.
Ohne zu zögern, rutsche ich etwas näher an ihn, um mein Gesicht in seiner Brust zu vergraben und seinen Duft einzuatmen, da sein Geruch eine beruhigende Wirkung auf mich hat.
„Ich weiß, dass die ganze Situation nicht einfach für dich ist, aber ich bin und bleibe bei dir. Ich werde mein bestes geben, damit ich dich beschützen kann und solche Sachen wie vor ein paar Tagen und der Zeit, als wir uns kennengelernt haben, vermeiden werde. Nur bitte lass mir dir helfen.", nehme ich die ruhige, sanfte, schützende Stimme von dem Jungen wahr, an dem ich gekuschelt liege.
„Ich will dich nicht verletzen. Du bedeutest mir so viel, Ji. Darf ich dich zurück umarmen und mit dir kuscheln?", hängt er dran.
„J-ja. Mich hat das von vorhin nur etwas geschockt, weil ich es noch nicht verarbeiten kann, was mein Onkel mir angetan hat.", gestehe ich, wobei meine Augen wieder Tränen verlieren.
„Hey, es ist in Ordnung. Niemand verlangt von dir, es von heute auf morgen zu verarbeiten. Vielleicht wäre es sogar besser, wenn du in Therapie gehst. Nicht, weil ich dich für krank oder so halte, sondern weil es ja mehrere Dinge gibt, die dich belasten. Deine Eltern, die Entführung, deine Einsamkeit und wahrscheinlich noch einige Sachen, von denen nur du etwas weißt.", versucht Minho mich aufzumuntern, während er seine Arme um meine Taille legt und mich näher an sich presst.
„Ich will, dass es dir gut geht, Sungie.", flüstert der Ältere.
„Ich weiß, ich-ich weiß. Es tut mir leid, dass ich so bin.", schluchze ich.
„Es gibt nichts, was dir daran leid tuen soll. Es ist nicht deine Schuld.", beruhigt mich der Größere.
„Wir sollten schlafen. Morgen sprechen wir weiter. Ich will jetzt einfach nur die Zeit mit dir genießen.", fügt der Junge hinzu, damit ich nichts weiter mehr sagen kann.
„Ich muss dir morgen etwas sagen, Minho."
——
Minho Pov:
Langsam komme ich zu mir, während ein gewisser Duft in meine Nase strömt. Sofort pumpt mein Herz schneller und die Schmetterlinge in meinem Bauch veranstalten eine Party. Wie sehr ich ihn doch liebe. Vielleicht gestehe ich ihm heute meine Gefühle, aber so ganz sicher bin ich nicht. Wir sollten zuerst über seinen psychischen Zustand sprechen, nicht über die Liebe, welche ich für ihn empfinde.
Es verletzt mich sehr, dass Ji so viel durchmachen musste und immer noch muss. Nur weil dieser Pedo sich nicht zurückhalten konnte, kämpft Jisung mit einem weiteren Trauma.
Unbewusst drücken meine Hände den Körper neben mir noch näher an mich, um ihn zu beschützen. Er darf mich nicht verlassen, auch wenn der Wunsch, zu seinen Eltern zu gehen, riesig ist. Ich kann ihn nicht verlieren, das würde ich nicht aushalten.
„Min...Minho?", vernehme ich eine schlafende Stimme wahr.
„Guten Morgen, Ji.", flüstere ich zurück.
Jisung, welcher sich näher an mich drückt, gähnt einmal laut, bevor ein Knarzen meines Bettes ertönt und er sich streckt.
„Willst du zuerst ins Bad oder soll ich?", frage ich, nachdem mein Blick beinahe an Ji klebt wie Kleister.
„Geh du ruhig zuerst, ich warte hier in der Zwischenzeit.", sagt der Jüngere.
——
Jisung Pov:
Kurz nachdem Minho das Zimmer verlassen hatte, schnappe ich mir mein Handy, um etwas Musik zu hören, wobei ich nicht mitbekomme, wie jemand in das Zimmer kommt.
Als ich mich gerade umdrehe, steht Minho vor mir und das nur mit einem Handtuch um der Hüfte. Ein schweres Schlucken meinerseits ertönt. Schnell wende ich meine Augen ab und greife nach eines der Kissen, welche in seinem Bett liegen.
„Z-zieh dir was an!", schimpfe ich den Größeren, welcher nur lacht.
„Warum so schüchtern?", verschmitzt stellt er diese Frage in den Raum.
„Minhoooo!", beschwere ich mich.
„Ach Jisung. So schlimm sehe ich jetzt wirklich nicht aus.", lacht er immer noch, wobei seine linke Hand mir den Schutz vor meinem Gesicht wegnimmt. Mit roten Wangen sehe ich auf den Laken vor mir.
„Das ist ja das Problem. Du sieht so wunderschön aus.", denke ich mir.
Plötzlich spüre ich zwei Finger unter meinem Kinn, welches kurz darauf hochgedrückt wird.
„Wieso bist du so süß?", grinst mein Gegenüber.
„I-ich.. was?", quassle ich irgendwas vor mir hin, während sein Gesicht immer näher an meines kommt.
„Lange kann ich mich nicht mehr zurückhalten und das wird mein Untergang sein. Du wirst meine Gefühle nicht erwidern, aber ich will sie dir trotzdem heute gestehen. Wieso? Wieso liebe ich dich so sehr?", befrage ich mich selbst.
„Ich muss dir später etwas sagen.", bringe ich flüsternd über meine Lippen. Wenigstens habe ich danach einen Grund, nichts mehr mit ihm machen zu können. Auch, wenn es mich wahrscheinlich in die komplette Tiefe zieht. Ich verletze mich somit selbst, aber mit meinen eigenen Gefühlen. Minho wird sie nicht erwidern und ich kann in Ruhe gehen, weg von allem.
„Du bist so schwach und erbärmlich.", ertönt mein alter Freund. Die Stimme, welche mich zu schrecklichen Taten geführt hat. Sie wird wohl nie verschwinden.
„Dann reden wir nach dem Frühstück miteinander. Ich habe dir nämlich auch noch etwas zu sagen.", wispert mein Gegenüber in mein Ohr.
Plötzlich wird die Tür aufgerissen. Mit einer Geschwindigkeit, die keiner kennt, drehen wir zwei unsere Köpfe in die Richtung, von der das Geräusch kommt.
„Oh. Wie ich sehe, seid ihr beschäftigt. Kommt bitte bald zum Frühstück.", ruft die Mutter von Minho beinahe panisch, während sie ihre Augen abdeckt.
„E-es ist nicht das, wo-wonach es aussieht!", quietsche ich aufgebracht.
„D-das stimmt! Wir wollten nur kurz reden!", stimmt der Ältere mir zu und löst sich von mir.
„Ihr müsst euch doch nicht dafür schämen! Aber bitte mach nichts schlimmes mit Jisung, in Ordnung Minho?", grinst die Frau schlussendlich, während ich einer Tomate Konkurrenz mache.
„Werde ich nicht. Wir sind in 5 Minuten da.", lächelt der Größere zurück, bevor die Dame das Zimmer verlässt.
Um nicht von meinem Zimmergenossen angesprochen zu werden, schnappe ich mir sofort meine Klamotten und flitze ins Bad.
——
Nach dem Essen helfe ich beim Abräumen und verschwinde danach mit dem Älteren in sein Zimmer. Mein Herz schlägt mir bis zum Hals, meine Knie werden weich, mein Mund trocken, während sich Angst in mir ausbreitet.
„Du bist wirklich so erbärmlich. Immerhin gehst du meinem Willen nach. Ich helfe dir nach, damit du in Ruhe den Tod findest.", meldet sich die Stimme wieder. Eine Gänsehaut breitet sich auf meinem Rücken aus.
„Wir wollten reden oder?", vernehme ich die Frage des Jungen vor mir.
„Ja.", antworte ich knapp.
„Genieße deine übrige Zeit. Lange wird es nicht mehr dauern.", lacht mein altbekannter Freund in meinem Kopf.
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Heyy, wie geht's euch so?
Bye bye
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