23 |Worried Loki

Verkrampft biss Loki sich auf die Lippe - noch nie hatte er solche Angst gehabt, wie jetzt.
Es war nicht mehr nur sein Adoptivbruder, der unten noch gegen die letzten Angreifer von Hydra kämpfte, sondern auch du - Y/N. Aus irgendeinem Grund konntest du Lokis Adoptivbruder ja nicht alleine lassen, sondern musstest wieder herunter springen, um ihm zu helfen.

Es hatte einen Supersoldaten, eine russische Agentin, einen Mann aus Metall und viele eindringliche Worte von allen Seiten benötigt, um ihn davon abzuhalten, sofort hinterherzuspringen. Denn dort unten wimmelte es nur so von Sprengsätzen und Bodenminen, eine Berührung, und der Laden flog in die Luft.

Ob er es wollte oder nicht - dort unten würde er mehr Gefahren für dich bringen, als hier oben.
Und das brachte Loki an den Rand der Verzweiflung. Grimmig ballte er seine Hände zu Fäusten, um das Zittern zu verbergen.
Diese Tatsache schien nicht unbemerkt an Tony vorbeizugehen.

„Ganz ruhig, Pechmarie. Sie werden sicher bald kommen. Bald bist du wieder bei deinem großen, starken, blonden-"
„Halt die Klappe, du laufende Konservendose. Thor kann meinetwegen versauern", spuckte Loki aus und funkelte ihn hasserfüllt an. Wie konnte dieser Mensch es wagen?

„Also Y/N, hm? War das der Grund, weshalb du hinterherspringen wolltest... Wegen ihr?"
Es benötigte Massen an Selbstbeherrschung, damit Loki den Milliardär nicht augenblicklich aus dem Fenster schmiss. War er wirklich so unsensibel?

Tony konnte nicht ahnen, was der Gott gerade wegen dir durchmachte - und es wurde mit jeder Sekunde schlimmer.
Seinen Blick weiter aufs Fenster gerichtet, antwortete er mit zusammengebissenen Zähnen:

„Wenn es nach mir ginge, wären wir längst hier weg. Aber ihr könnt eure Problemchen ja nicht alleine lösen"
„Jungs, jetzt haltet die Klappe, ich muss mich konzentrieren", befahl Natasha genervt aus dem Cockpit.
„Würdet ihr bitte netter zueinander sein, wir sind auf einer Mission", beschwerte sich Steve, woraufhin Loki die Augen verdrehte.

„Was, sollen wir auf unsere Ausdrucksweise achten?", stichelte Tony.
Es folgte ein weiteres Wortgefecht zwischen Tony und dem Captain, doch der Gott blendet alles aus.
Seine Konzentration lag auf dem Geschehen hundert Meter weiter unten.

Bis auf einige Schüsse, die zwischendurch fielen, war es ansonsten totenstill - bis die Nacht auf einmal von einer Explosion, so gewaltig wie ein Haus das Gebäude selbst in die Luft sprengte.

Zu Tode erschrocken beobachtete Loki, wie sich ein gigantischer Feuerball ausbreitete.
Das durfte nicht war sein!
Auch die anderen waren zutiefst erschrocken und schnappten teilweise nach Luft, als Clint rief:

„Seht nur, sie kommen!"
Loki fiel ein wahrer Berg von Herzen, als er die Worte vernahm.
Er stand auf und beugte sich leicht über die Türschwelle der Flugmaschine, wobei er sich nur mit einer Hand festhielt.
Ja, dort wart ihr.

Eng an Thor gekrallt flogst du mit ihm durch die Luft, immer knapp an tanzenden Flammen vorbei. Man sah dir an, dass du dir besseres vorstellen konntest, dennoch hielt dich das nicht davon ab, mit deiner Pistole die letzten Widerstände auszulöschen.
Unter normalen Umständen wäre Loki vielleicht eifersüchtig geworden, doch jetzt war er einfach nur auf dich fokussiert.

Wie konntest du so unbesorgt sein, beinahe leichtsinnig hieltst du dich nur mit einer Hand fest und wirbeltest um Thor herum, als könntest du selber fliegen.
Zwischendurch verschwandet ihr im Rauch, doch tauchtet schnell wieder auf.

Einige Sekunden später hattest du mit den Donnergott auch die letzten Meter überwindet, so dass ihr gekonnt auf dem Helikopter landet.
Du lachtest, während deine Haare von Wind mehr oder weniger durcheinander gewirbelt wurden und deine Kleidung wild umher flatterte.

„Hey Jungs! Tagchen Loki! Wir sind wieder da", begrüßt du gleich alle mit einem breiten Grinsen.
„Wurde auch langsam mal Zeit", ließ Tony von sich hören.
„Setzt euch", sagte Natasha immer noch konzentriert.

Immer noch lächelnd ließt du dich auf einer der Bänke nieder, direkt neben Loki.
„Na, wie war's hier oben?"
Der Gott blickte dich völlig entgeistert an.

„Ist das dein Ernst, Y/N?!"
Verwirrt legtest du deinen Kopf schief und beobachtetest, wie Loki sichtlich aufgeregter wurde. Die anderen schienen davon jedoch nichts mitzubekommen - was höchstwahrscheinlich gut so war.

„Du wärst beinahe gestorben!", platzte es aus Loki heraus.
„Bin ich aber nicht, Loki", stelltest du immer noch grinsend klar. Dir war bewusst, dass dein Verhalten oft riskant war, doch eigentlich war Loki das klar... Nur in seltenen Fällen machte er sich große Sorgen.

„Bei Odins Bart, weißt du eigentlich, was du mir damit antun würdest?!"
Der Gott war mehr als nur aufgewühlt, seine Augen waren weit aufgerissen und seine Brust hob und senkte sich hektisch.
„Vertrau mir doch, Loki... ich würde dich nie alleine lassen"

Daraufhin erwiderte er erstmal nichts. Du konntest ihm ansehen, dass er etwas niedergeschlagen war, Loki schüttelte leicht den Kopf und starrte stumm geradeaus.

„Bist du jetzt sauer?", fragtest du vorsichtig.
„Ich- Nein, Y/N. Ich bin nicht sauer", presste er heraus.
Das brachte dich wieder zum Lächeln.

Und als wärt ihr gerade alleine, beugtest du dich über Lokis Schoß, so dass du halb auf ihm saßt und nähertest dich ihm bestimmt.
Der Gott zögerte eine Sekunde, bevor er schließlich seufzend die letzten Zentimeter zwischen euch überwand und seine Lippen mit deinen verband.

Die Arme um seinen Nacken geschlungen erwidertest du den Kuss. Dein Herz hüpfte bei jeder Bewegung oder neuen Berührung, so dass du den Kuss noch mehr vertieftest.
Seine Hände vergruben sich in deinen Haaren und eure Umarmung wurde fester, die Sorgen von gerade eben waren vergessen.

Ihr hättet wahrscheinlich noch weiter gemacht, wenn nicht in diesem Augenblick einige angewiderte Stöhnen von den anderen gekommen wären.

„Im Ernst, Leute?", beschwerte sich Steve.
„Das ist ja nicht auszuhalten", meinte Clint und imitierte ein qualvolles Erbrechen. Bruce lächelte belustigt, während Natasha nur die Augen verdrehte und weiterflog.
„Reißt euch bitte noch zusammen", bat Thor.
„Und nehmt euch zu Hause ein Zimmer", ergänzte Tony.

Grinsend entferntest du dich von Loki und erwidertest - immer noch halb auf ihm sitzend:
„Glaub mir, Tony, das werden wir"
Nun ertönte von allen Seiten qualvolle Geräusche, während Thor so tat, als würde er sich an der Decke erhängen.

„Was für ein Kindergarten", meinte Loki schmunzelnd.
Dann drückte er dir noch einen letzten, sanften Kuss auf die Wange, bevor du dich wieder auf deinen Sitz gleiten ließt.
Die ganze Fahrt über konntest du nur an Loki denken - genauso wie er an dich.

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Ich hoffe, euch hat dieser OneShot gefallen :)

Habe zum ersten Mal die Du-Perspektive ausprobiert, was sagt ihr dazu?
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