18 |Ich tue alles
Hier der neue OneShot, der zwar unabhängig von dem letzten gelesen werden kann, aber trotzdem dran anknüpft :)
Wundert euch nicht, ich hab die Szene verändert, damit es besser passt!
Viel Spaß ^•^
Tage vergingen und wurden zu Wochen voller Action und Chaos.
Die Beziehung zwischen Loki und mir blieb vorerst gleich, auch wenn wir uns nach und nach immer mehr vertrauten.
Es hatte auch einiges an Gesprächen und Arbeit benötigt, doch mittlerweile hatte ich herausgefunden, worum es bei Lokis Plan ging, eher gesagt, wie er vorgehen wollte.
Nachdem die Gruppe von Rächerfreaks, die die Erde angeblich beschützen soll, durch ein Monster vernichtet werden würde, welches sich sogar in ihren eigenen Reihen versteckte, würde eine gigantische Armee über die Erde hereinbrechen und ihre letzten Verteidiger brechen.
So weit, so gut.
Dementsprechend fühlte sich die Situation, in der ich mich befunden hatte, wie ein schwarzes, kaltes Loch an, in dem ich nicht wüsste, ob alles gut gehen würde.
Denn er hatte eine Niederlage erlitten- und zwar bei seinem Angriff in Stuttgart.
Jetzt war er irgendwo eingesperrt im Hauptquartier von S.H.I.E.L.D. und wartete auf... Keine Ahnung, worauf er wartete.
Doch was mir klar war, war, dass das Gefühl, ohne ihn zu sein, sich schrecklich anfühlte.
Der Gedanke, er würde weg sein, sein Leben praktisch in den Händen anderer, löste jedes Mal ein Gefühl aus, welches sich anfühlte, als schmisse man mich von einer Klippe.
Als würde mein Leben selbst davon abhängen.
Ich fiel, ohne die Kontrolle zu haben...
War ich denn wirklich so verloren, ohne Loki?
Ich durfte nicht darüber nachdenken... Was zählte, war das Hier und Jetzt.
Gemeinsam mit ihm.
Denn jetzt gerade war ich auf dem besten Weg, gemeinsam mit einigen von Lokis Anhängern, ihn wieder da herauszuholen.
Loki hockte noch in einer kreisrunden, weißen Zelle und beobachtete das Geschehen um ihn genau.
Der Raum um ihn, beziehungsweise uns herum, leerte sich und wir waren alleine.
Wie geplant.
„Willkommen in der Freiheit, Majestät", scherzte ich und drückte auf den großen, blau leuchtenden Knopf. Mit einem leisen Zischen öffnete sich die Tür automatisch und gab endlich den Ausgang frei.
Der Gott des Schabernacks kam grinsend herausgeschlendert, jedoch nicht ohne eine Illusion von ihm selbst zurückzulassen.
Das war zwar wunderlich, doch ich stellte keine Fragen, als Loki auf mich zukam und lächelnd den Zeigefinger auf die Lippen legte.
„Hab doch gesagt, dass du mich gebrauchen kannst", meinte ich neckend, bevor Loki mir plötzlich ganz nahe kam, so nah, dass ich seinen Atem auf meiner Wange spüren konnte. Dann sprach er ein leises „Psst" aus.
Noch in demselben Moment krachte die Tür, durch die auch ich gekommen war, erneut auf und offenbarte einen blonden Mann, den ich nur zu gut kannte: Thor.
Dann geschahen viele Dinge gleichzeitig.
Der falsche Loki in der Zelle setzte sich in Bewegung und deutete an, aus der Zelle zu fliehen.
„Nein!", rief Thor entsetzt und sprang sogleich auf ihn zu - nur um durch ihn hindurch auf den weißen Boden der Zelle zu fallen.
Die dicke Glastür schloss sich noch während der Gott des Donners fiel.
„Ob du jemals nicht darauf reinfällst?", wunderte Loki sich tonlos.
Der Tonfall klang hart und überraschte mich kurz, doch dann spielte ich rasch mit und setzte eine möglichst kalte Miene auf.
Thors Blick schnellte hektisch umher, doch er schien schnell zu erkennen, dass seine Situation aussichtslos war.
Auch ich musste ein wenig schmunzeln - selbst wenn man Thor für einen Helden hielt, hegte ich selbst einen gewissen Groll gegen ihn... Vermutlich aus denselben Gründen wie Loki.
Doch dann sah er mich, direkt neben Loki stehend. Thors Blick verfinsterte sich.
„Y/N was- Was machst du..."
Ich erwiderte nichts, ich konnte nicht erwidern. Keine Worte lagen mir dieses Mal auf der Zunge, als ich dem Asen gegenüberstand.
Seine Augen waren für einen Moment so überrascht gewesen, bevor er verstanden hatte.
Doch das war die Seite, die ich gewählt hatte... Der richtige Weg.
Ob er hart werden würde oder nicht.
Und mit diesem Gedanken schaffte ich es auch, mein Kinn anzuheben und Thor weiterhin mit demselben kalten Blick zu betrachten, wie Loki es vermutlich tat.
Die beiden wechselten ein paar Worte, die ich allerdings kaum mitbekam. Mir war die Funktion dieser Zelle bewusst - ein Knopf und Thor würde fallen.
Und alles lief darauf hinaus.
Endlich schien ihre Auseinandersetzung beendet, indem Loki auf ein kleines Schaltpult zuschlenderte und den Knopf drückte.
Keine Sekunde später löste sich das gläserne Teil und verschwand aus unserem Blickfeld.
Plötzlich ertönte ein Haufen weiterer Geräusche. Ein Blick über die Schulter zeigte, dass es sich um einen Agent handelte, der mit einem einer Raketen ähnlichen Gewehr auf Loki zielte, der auf einmal wieder neben mir stand.
Der Agent hatte braune kurze Haare und war schwarz gekleidet, während er uns mit seinen leicht zusammenekniffenen Augen musterte.
Luftschnappend sprang ich zur Seite und versuchte dabei noch, nach Lokis Hand zu greifen, doch - meine Hand griff ins Leere.
Ein kalter Schauer kam über mich und betäubte meine Sinne, als der Mann abfeuerte - direkt auf Loki.
Meine Ohren wurden gleich darauf von einem Tinnitus geplagt, doch darauf konnte ich kaum achten.
Panisch huschte mein Blick auf das Geschehen und zeigte, dass die Stelle, an der sich der Gott zuvor befand, plötzlich leer war.
Das war doch nicht - Oh verdammt. Es war doch möglich... Na klar!
Erkenntnis sowie Erleichterung durchfluteten mich, so dass ich es sogar schaffte, über die Tatsache, wieder getäuscht worden zu sein, hinweg zu sehen.
Als ich seine Gestalt jedoch wieder erkannte, stieß ich einen spitzen Schrei aus: Er stand gleich hinter dem Agent und schien gerade mit seinem Speer auszuholen.
Die Befürchtung, Loki würde ihn jetzt auf der Stelle ermorden, wurde jedoch gleich wieder zunichte gemacht: Der Agent hatte meine Überraschung bemerkt und stolperte mit angsterfülltem Blick zur Seite - gerade vorbei an der hervorschnellenden Klinge.
In Lokis Augen blitzte bittere Verärgerung auf - oh nein.
Auf einmal fiel mir auf, dass ich diesen Agent kannte - Phil Coulson hieß er. Ich wusste nicht viel über ihn, aber eigentlich schien er mir damals ganz in Ordnung gewesen zu sein...
Verdiente er für den Versuch, Loki zu töten, selber den Tod?
Es war purer Instinkt, der mich schließlich handeln ließ. Als Coulson an mir vorbeistolperte, sprang ich nach vorne zu Loki, der ihm folgen wollte.
„Lass uns verschwinden", säuselte ich Loki möglichst verführerisch ins Ohr.
Er hielt kurz inne und sah mich verwirrt an. Sein Blick huschte kurz über meine Schulter zu dem Agent, dann wieder zu mir. Mein Puls raste, während er angestrengt nachdachte.
Mir fiel ein Stein vom Herzen, als er kurz nickte. Loki hob kurz seine Hand und beschwörte seine Magie herauf.
Da ich meinen Blick auf Loki gerichtet hatte, konnte ich nur das leise Stöhnen und Aufprallen von Coulson hören - vermutlich hatte Loki ihm das Bewusstsein genommen.
Loki nickte mir knapp zu und ich erwiderte die Geste, so dass wir uns gleichzeitig in Bewegung setzten.
„Ich- ich hätte diesen Mann getötet, wenn du nicht gewesen wärst", stellte Loki, nachdem wir den Raum verlassen hatten, trocken fest.
Das ließ mich kurz zögern - hatte ich einen Fehler gemacht?
„Höchstwahrscheinlich. Aber wir haben es doch geschafft... Du bist wohlauf und die Chitauri bereit. Wir haben es bald geschafft", meinte ich eindringlich und versuchte dann noch, ihn mit einem Schulterklopfen optimistisch zu stimmen.
Ob wirklich alles gut war?
Erschöpft schüttelte er den Kopf und atmete tief durch bevor er wieder mit lauter Stimme verkündete:
„Du hast Recht. Ich - wir schaffen das. Na los, es wartet noch einiges an Vorbereitung auf uns"
Ein zielsicheres Lächeln zierte seine Lippen, als ich vorsichtig nickte. Gleichzeitig hatte mein Herz einen kleinen Hüpfer gemacht.
Er hatte 'wir' gesagt!
Herrje, ich klang wirklich wie eine wahnsinnig verliebte Verehrerin.
Wir rannten durch einige Gänge, falls uns Agenten entgegenkommen, knockten wir sie kurzerhand aus oder Loki ließ uns für einen Moment verschwinden.
Ich konnte nicht leugnen, dass mir dieses riskante Spiel irgendwie Spaß machte - besonders mit dem Gott an meiner Seite.
Bei Odin, hatte ich ihn vermisst...
Schließlich traten wir heraus in den freien Himmel. Den herumstehenden technischen Geräten und dem Helikopter dort zufolge mussten wir auf dem Landeplatz des Hauptquartiers sein.
Loki blieb kurz stehen, sah mir in die Augen und funkelte mich aufgeregt an, bevor er meine Hand nahm und mit mir losrannte.
Ich fing an, zu lachen und rannte mit so schnell ich konnte. Es war, als würden wir fliegen - frei und wild wie die Vögel.
Die Anwesenheit des Gottes stärkte mich - bei ihm fühlte sich die Welt gleich viel besser an. Sie lag uns praktisch zu Füßen und wir konnten machen was wir wollten... Was konnten sie schon gegen uns ausrichten? Es war Wahnsinn, doch es fühlte sich mächtig gut an. Ich liebte dieses Gefühl so wie ich Loki liebte.
Unser Ziel, der Hubschrauber, war schnell erreicht. Der Wind wehte kräftig und zerrte an meinen Haaren wie an meiner Kleidung, doch es machte mir nichts aus. Auch Loki, dem die Haare wild umhergeschleudert wurden, konnte nicht aufhören zu grinsen.
Ob er dasselbe fühlte wie ich?
Unsere Hände lösten sich kurz voneinander, damit Loki in die brüllende Maschine steigen konnte. Als ich ihm folgte, zog er mich ohne zu fragen gleich am Arm hoch.
Keine Sekunde später startete die Maschine mit lautem Dröhnen und blies mir den Wind ins Gesicht.
Doch anstatt dass wir uns setzten, hielt Loki sich an einer Stange fest und Umschlag meinen Körper mit dem anderen Arm.
Wahrscheinlich sollte ich Angst haben, dass wir herunter fallen würden, doch das Adrenalin gab mir die Selbstsicherheit, um die Gefahr zu ignorieren.
Mein Fokus lag auf Lokis Gesicht, dass er nur mir zugeneigt hatte. Sein Mundwinkel war leicht angehoben, während in seinen Augen ein amüsiertes Funkeln tobte.
„Was ist los?", fragte ich etwas verwirrt und neugierig zugleich.
„Weißt du Y/N... Ich glaube, du bist wirklich verrückt, wenn du dich auf so etwas einlässt"
Ich lachte auf.
„Früh bemerkt, du Genie"
Wir flogen immer höher und weiter weg, bis wir ganz aus dem Sichtfeld des Hauptquartiers verschwanden.
Die ganze Zeit ließ Loki mich nicht los, stattdessen betrachtete er mich nachdenklich.
Es war beinahe wie früher, als wir beide noch- als wir noch zusammen waren.
Ich fragte mich, was er fühlte. Loki musste doch bemerkt haben, dass es mir egal war, was er tat - ich würde ihm folgen.
So viel tat ich bereits willig, egal wie schlimm es auch sein mochte. Egal, wieviele Menschen darunter auch litten.
Ich lächelte müde.
„Y/N", sagte, beziehungsweise rief Loki plötzlich und ließ mich aufhorchen. Ich sah ihn fragend an.
„Danke. Für alles. Ich wollte es nur gesagt haben, bevor... Bevor es losgeht"
Lachend legte ich meinen Kopf zur Seite.
„Das war doch noch gar nichts, Loki", erwiderte ich schmunzelnd. Der Gott begann ebenfalls zu lächeln, als er mich sanft umdrehte.
Ich stand mit dem Rücken an seine Brust gelehnt und staunte nicht schlecht: Der Himmel sah einfach fabelhaft aus.
An der hellblauen Decke zeichneten sich bereits die ersten Anzeichen der Röte aus, die mit der untergehenden Sonne kam. Der Anblick brachte mich zum Lächeln.
„Das wird uns beiden gehören, meine Liebe", murmelte Loki mir ins Ohr.
„Nur uns beiden... Kannst du dich damit anfreunden?"
Ich grinste selbstsicher.
„Worauf du dich verlassen kannst, mein König"
•••
Wie fandet ihr den OneShot?
Ich bin ehrlich gesagt nicht soo zufrieden damit xd
Erstmal ein großes Danke an euch alle für 1,42k Reads und einfach 220 Votes.
Das ist einfach mega, ich bin da so happy mit :)
Dann bis zum nächsten Shot ^-^
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