08 |Lokis Rache
Der OneShot spielt während Lokis und Thors Kindheit, Y/N ist eine normale Freundin für die beiden, vor allem aber natürlich Loki.
„Dieser Idiot!", schimpfte ich, während ich aufgebracht zu Loki stapfte.
„Whoa, was ist denn los?", fragte dieser mich und machte eine beschwichtigende Geste.
„Thor, dieser Trampel... Der ist los", beschwerte ich mich und ließ mich mit verschränkten Armen auf die Bank neben Loki fallen.
Er seufzte leicht entnervt und fragte dann: „Was hat er angestellt?"
„Weißt du was ich gerade alles in meinem Zimmer entdecken musste?"
Loki schüttelte den Kopf und sah mich fragend an.
„Also, zunächst einmal hat er es irgendwie geschafft, meine ganzen Sachen verschwinden zu lassen! Also das heißt, nicht alles, nur... Meine Dolche", erklärte ich verbittert.
„Diese schönen silbernen?", hakte er erschrocken nach und ich nickte.
„Genau die... Langsam reicht es mir, wie Odin ihn erzieht oder eben verzieht... Ich meine jetzt ist er wie du noch ein Kind, aber was soll später aus ihm werden?"
Loki zuckte ahnungslos mit den Schultern, dann leuchteten seine Augen jedoch auf.
„Hey, Y/N, wie wäre es, wenn ich ihm zeige, er soll sich nicht mehr mit dir anlegen?"
Überrascht und etwas unsicher, was ich davon halten sollte, hob ich meine Augenbrauen. Eigentlich stritten sich die beiden ja schon oft genug und Frigga sowie auch Odin würden es wahrscheinlich nicht gutheißen, wenn ich sie noch weiter anstacheln würde...
Andererseits ging es um meine Dolche. Als Loki mich dann auch noch bittend mit demselben Blick ansah, bei dem er wusste, es klappte immer, dachte ich nicht weiter drüber nach. Was sollte schon passieren?
„Na gut, wie du meinst", lachte ich. Er nickte mit einem zufriedenem Lächeln.
„Ich werde mich gleich morgen darum kümmern", versprach er. Den Rest des Tages verlor er jedoch kein Wort über seinen Plan, so dass ich ihn, auch nachdem ich meine Dolche wiederfand, einfach vergaß.
Loki's POV:
Es dauerte nicht lange, bis ich meinen Bruder an diesem Morgen fand. Er spielte wie fast immer mit seinen Figuren - oder wie ich sie nannte, Püppchen - auf dem sandigen Boden neben der Waffenkammer der Soldaten. Meiner Meinung nach eine lachhafte Beschäftigung, denn er lernte weder etwas noch war es besonders lustig, Schlachten nachzuspielen - fand ich.
Ich hatte mich hinter einer großen Säule versteckt und war gerade dabei, meinen kleinen Dolch griffbereit zu haben, um ihn so schnell wie möglich zu ziehen. Ab dem heutigen Tage sollte er sich zweimal überlegen, ob er Y/N, meiner Y/N, nochmal einen Streich spielt.
Anschließend konzentrierte ich mich und sammelte den Funken in meinem Geist, genauso, wie Mutter es mir gezeigt hatte. Ich dachte mit jeder Faser meines Körpers an die Gestalt, die ich annehmen wollte und schloss die Augen...
Bis ich, schon nach einigen Sekunden, meine Magie hinausströmen ließ und spüren konnte, wie ich mich veränderte. Innerhalb eines Augenblicks schmolzen meine Knochen, mein Fleisch formte sich neu und an meine Haut traten kühle, saftig grüne Schuppen hervor. Meine Augenlider bildeten sich zurück, so dass ich mit offenen Augen beobachten konnte, wie ich sicher in Richtung Boden schrumpfte.
Dann war der Zauber vollbracht und ich war nicht mehr Loki, sondern eine einfache Schlange. Innerlich grinsend machte ich mich gleich auf den Weg und schlängelte mich gemächlich zu meinen Bruder. Etwa einen Meter neben ihm begann ich, so laut wie möglich zu sein, damit er mich bemerkte. Aber natürlich merkte er es nicht... Und so jemand wollte mal der größte Krieger von Asgard werden? So jemand sollte mit mir verwandt sein?
Wie auch immer, Loki, du musst dich jetzt konzentrieren... Wenn er hier nicht hinsah, würde er es bei seinen Figuren tun. Mit diesem Gedanken bewegte ich mich mühsam und so gut es ging auf seine kleinen Soldaten aus Stein zu. Beinahe dort angekommen, hatte ich mein Ziel endlich erreicht... Mit einem staunenden „Ohh" stand Thor auf und stolperte gleich auf mich zu. Gleich hatte ich ihn!
Ich wusste doch, wie sehr er Schlangen liebte, Thor konnte einfach nicht widerstehen.
Mit seinen großen, staubigen Händen voran kam er gleich näher an mich heran, bis er schließlich meinen schmalen, glatten Körper hinterm Kopf und gleich in der Mitte umfasste und hochhob. Gleichzeitig kniete er sich wieder hin, so dass er mich gar nicht so weit hob.
„Du bist aber ein hübsches Ding", murmelte er glücklich, während er mich mit seinen Armen, um die ich mich mittlerweile geschlungen hatte, fest an seinen Körper hielt. Jetzt oder nie!
In Windeseile verwandelte ich mich zurück in meine wahre Gestalt. Noch während Thor die Überraschung realisierte, hatte ich längst meinen kleinen Dolch gezückt und - eins, zwei, drei - mit schnellen, aggressiven Bewegungen auf ihn eingestochen.
Wie ein Hund heulte er gleich darauf auf, während er von seinen Knien fiel und ich daraufhin wieder von seinen Armen aufsprang.
„Loki! Ahh... Was soll-"
Ich ließ ihn gar nicht ausreden, sondern rief mit donnerndem Triumph: „Das, mein Bruder, war für Y/N! Du hast dich mit den falschen angelegt!"
Für den Moment genoss ich die Aussicht meines zurecht leidenden Bruders, dann steckte ich meinen Dolch ein und lief lachend davon, zurück in den Garten, wo ich hoffte auf Y/N zu treffen.
Your POV:
„Du hast... Was bitte mit Thor gemacht?"
Schockiert sah ich Loki, der unbekümmert wie immer neben mir herging und so tat, als wäre es nichts besonderes, seinen Bruder wegen einem Streich fast abzustechen.
„Du hast doch selbst gesagt, ich dürfe ihm begreiflich machen, er solle-"
„Ja Loki, aber doch nicht so! Frigga und Odin werden mich umbringen!", stöhnte ich. Daraufhin lächelte er mir mild zu.
„Hab keine Angst, Y/N. Außerdem ist es jetzt bestimmt besser so und Thor wird dich nie wieder bestehlen"
Dabei sah er mich so glücklich an wie ein Welpe, so dass ich ihm auch nicht böse sein konnte. Dazu hatte er ja schließlich Eltern, oder nicht? Wir gingen einStück weiter.
„Bitte versprich mir nur, dass du nicht nochmal versuchst, Thor umzubringen... Wegen mir vor allem nicht!", meinte ich schließlich. Da blieb Loki auf einmal stehen und nahm meine Hände in seine noch ziemlich zarten. Er sah mich eindringlich an, als ginge es um Leben und Tod und sagte dann ernst:
„Y/N, wenn es je jemanden geben wird, der dir Schaden zufügen möchte, würde ich es immer wieder tun. Für dich würde ich alles tun"
Und ich glaubte ihm...
•••
Jaa damit endet der OneShot... Ich hoffe, euch hat die kleine Interpretation meinerseits von Thors Geschichte mit der Schlange gefallen xD
Nebenbei möchte ich mich nochmal bei euch bedanken... Für die über 200 Reads plus die ganzen Votes! Vielen Dank, ihr motiviert mich damit jedes Mal aufs Neue💚!
Falls ihr noch eigene Wünsche habt, schreibt sie mir liebend gerne, dann bekommt ihr ein eigenes Kapitel...
Na dann, bis zum nächsten Mal ^•^
•••
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top