03 |Picknick im Park

Schnaufend stellte ich drei schwere Einkaufstaschen auf die große Kücheninsel. Dass es auch immer so ein weiter Weg von ganz unten bis hierhin, Lokis und mein vorübergehendes Apartment im Stark-Tower. Tony hatte uns netterweise (nach einigen Diskussionen, Bitten, Drohungen, Schmeicheleien und eindringlichen Worten der anderen Avengers) erlaubt, hier einzuziehen, bis wir nach Asgard zurückkehren konnten.

Das Gute an der Sache war die Sicherheit, die Ruhe und die moderne Ausstattung der großen Wohnung, der Nachteil bestand jedoch darin, dass wir uns, solange er sich auf Geschäftsreise befand, selbst verpflegen mussten. Jarvis war zwar ebenfalls hier, doch auch der konnte nicht einkaufen gehen. Aber ja, wie auch immer... Für die nächsten paar Tage sollten wir genug Lebensmittel haben, ansonsten gingen wir eh aus.

„Bin wieder daa!", rief ich, da ich bis jetzt noch nichts von Loki gehört hatte.
„Ich weiß", wisperte es auf einmal direkt hinter mir, so dass ich mich leicht erschrocken umdrehte und direkt, wie erwartet, in die belustigt funkelnden, eisblauen Augen von Loki sah. Wollte dieser Narr mich etwa erschrecken? Pfft...

„Da bist du ja", sagte ich.
„Gleichfalls", erwiderte er grinsend.
„Sieh mal was ich mitgebracht habe", meinte ich mit einem vielversprechenden Gesichtsausdruck, drehte mich um und kramte kurz in einer der Taschen, um schließlich eine von vielen Packungen Schokoladenpudding herauszuziehen. Sofort begannen seine Augen zu leuchten und er schnappte sich begeistert die Packung.

[A/N: Wenn ihr keinen Pudding mögt, ersetzt ihn hier einfach durch Eis o.ä.]

„Hast du auch an die Vanillesauce gedacht? Und die Sahne?"
„Ja und ja. Und ich hab sogar noch bunte Streusel mitgebracht!", fügte ich hinzu. Daraufhin grinste Loki glücklich und ehe ich mich versah, hatte er mir einen sanften Kuss auf die Wange gedrückt. Nun lächelte ich ebenfalls zufrieden.

„Also dann... Was hältst du davon, wenn wir schnell den Pudding zubereiten und uns dann draußen in den Central Park setzen und picknicken?"
Das Wetter war schließlich meiner Meinung nach perfekt dafür, da war warm genug, um ohne Jacke herumzulaufen, jedoch nicht so heiß, dass einem die Sonne auf dem Kopf brannte. Außerdem mochte ich den Park wirklich, er war so ruhig und dennoch hatte er das lebendige Wesen von New York tief in sich. Die Leute dort kamen mir auch ausgelassener vor.

„Klingt perfekt", meinte Loki. „Ich fange schon mal an, zu kochen. Packst du den Rest ein?"
„Mache ich", willigte ich ein. Sofort begann Loki, in der Tasche nach den verbliebenen Packungen Pudding zu wühlen, während ich mich zu den Küchenschränken begab, für Loki einen kleinen Topf und einen Löffel heraussuchte und schließlich das Geschirr, einige Servietten und Getränke für uns zusammensuchte. Einige Minuten später, nachdem Loki den Pudding zubereitet hatte und ich eine schöne Decke gefunden hatte, waren wir fertig und gingen los.

Nach kurzer Zeit kamen wir am Park an und passierten den altmodischen, aber klassischen Eingang. Der Park war in meinen Augen wie immer wundervoll, die weiten Wiesen waren saftgrün und schenkten vielen kleinen Blumen Platz. Alte Bäume spendeten Schatten, auch wenn das heute kaum nötig war. Außer uns hatten auch andere New Yorker beschlossen, zu picknicken.
Loki und ich gingen noch ein Stück weiter und setzten uns dann etwas weiter abseits auf die Wiese und breiteten dort unsere Decke aus, direkt neben einem schönen Fleckchen Gänseblümchen.

Ich packte direkt alles aus unserem Korb und wir beide nahmen uns eine Schüssel mit noch warmem Pudding, etwas Sprühsahne und natürlich Vanillesauce und Streusel. Kurzgesagt: Die leckerste Form einer wahren Zuckerbombe. Ich nahm einen Löffel mit allem drauf und seufzte genüsslich, als meine Zunge die Köstlichkeiten berührte. Es war eine wie eine Explosion in meinem Mund.

Auch von Loki hörte man gleich darauf ein lautes Stöhnen. Wir schwiegen die nächsten Sekunden und konzentrierten uns ausschließlich aufs Essen, als Loki auf einmal kleckerte und ein großer, brauner Klecks auf seinem Hemd landete. Er versuchte noch, etwas von dem Pudding zu retten, woraufhin ich zu lachen begann. Er bedachte mich mit einem grimmigem Blick und ließ den Fleck schließlich mit Magie verschwinden.

„So ein tollpatschiger Schummler will ein Gott sein", sagte ich schmunzelnd. Loki sah mich gespielt beleidigt an und murmelte dann etwas wie: „Na warte..."
Mit den Worten stellte er seine Schüssel mit Windeseile zu Seite und stürzte sich kampflustig auf mich, bis ich vollständig auf dem Boden lag.

„Ahh Loki! Pass auf, mein Pudding!", kreischte ich, doch er war erbarmungslos. Wie ich es doch hasste, gekitzelt zu werden! Während er halbwegs erfolgreich versuchte, mich durchzukitzeln, zappelte ich und schlug wie wild um mich herum, wohl darauf bedacht, meine Köstlichkeit nicht zu verschütten.
„Wie war das?", fragte er nun herausfordernd, während ich kichernd unter ihm lag.

„Ist ja gut, ist ja gut!", ergab ich mich schließlich japsend, doch so schnell wollte Loki nicht locker lassen.
„Dann sag es wieder, diesmal richtig", forderte er grinsend und hielt mich weiterhin fest. Ich stöhnte theatralisch, sagt dann aber nach einem strengem Blick seinerseits schnell: „Du bist ein toller Gott Loki, der beste sogar. Und jetzt lass mich schon los, ich krieg ja gleich keine Luft mehr"

Er lachte leise und wich zumindest von meinem Oberkörper herunter, so dass ich mich immer noch atemlos aufrappelte. Sofort stellte ich meine Schüssel an die Seite. Da waren wir uns auf einmal sehr nahe, mein Gesicht schwebte nur wenige Zentimeter von seinem entfernt. Lokis eisblaue Augen blitzten auf, eine weitere Vorwarnung bekam ich nicht.
Fest und bestimmt drückte er seine Lippen auf meine, woraufhin ich den Kuss ebenso fordernd erwiderte. Wie immer, wenn er mich berührte, schlug mein Herz schneller und ich fühlte mich, als würde ich fliegen.

Um nicht noch in Versuchung geführt zu werden, mitten in der Öffentlichkeit zu wild zu werden, beendete ich den Kuss schon nach einigen Sekunden. Meine altbekannten Schmetterlinge im Bauch blieben jedoch und flatterten weiterhin umher.

„Vielleicht sollten wir uns jetzt erstmal auf den Pudding konzentrieren", schlug ich leicht nervös vor. Loki kicherte und nickte, anschließend nahm er zufrieden seine Schüssel in die Hand und löffelte weiterhin sorglos seinen Pudding, als wäre nichts geschehen.
Ich lächelte glücklich, dann tat ich es ihm schließlich gleich.
Auch nachdem wir fertig waren, blieben wir noch einige Zeit sitzen und genossen die Atmosphäre.

Es wurde ein wunderschöner Tag.

Hoffe, es hat euch gefallen! Bis zum nächsten OneShot!

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