99. Die Rufe der Toten


Vorsicht mal wieder ein seeeehr langes Kapitel *hust* 6000 Wörter *hust*

Und ich weiß nicht mehr, wer von euch mir das Lied mal in den Kommentaren vorgeschlagen hatte, aber dankeschön, ich habe es fast in Daueschleife gehört xD <3

Andere Lieder zum anhören: Oblivion von Bastille und Laukr von Wardruna (Schön nordisch passend xD)

Loki

Irritiert runzelte ich meine Stirn von Aras' Worten, sah von ihm weiter zu dem Fläschchen in seiner Hand, dessen Flüssigkeit mir bekannt vorkam.

„Ich entnehme deinem Gesichtsausdruck, dass du weißt, was das ist?", fragte er amüsiert, während ich spürte, wie mein Herz das erste Mal vor Angst zu rasen anfing, doch das, was er da hatte, war nicht gut, es erklärte seine Worte und das durfte auf gar keinen Fall passieren! Er durfte mich auf gar keinen Fall dazu zwingen Marcy weh zu tun.

„Voluntas", hauchte ich schockiert und sah wieder in Aras' Gesicht, „Der Dieb eines jeden freien Handelns."
„Und genau dieser kann und wird dich zwingen sie umzubringen! Du weißt, wo sie ist und du wirst sie finden und du wirst erst aufhören, bis sie tot ist!", erwiderte Aras gereizt, als ob so vieles davon abhängen würde, Marcy tot zu sehen, als würde es so wichtig sein, dass ich sie töten würde. Vermutlich war es das auch für ihn. Für seine kranken psycho Spiele war das ein perfektes Ende, wenn ich sie töten würde und mich aus Schuld gleich hinterher, doch ich würde das niemals geschehen lassen. Niemals würde ich das Zeug zu mir nehmen und ich würde ihr nie auch nur ein Haar krümmen, nicht einmal unter Einfluss dieses Gifts!

„Vergiss es!", zischte ich und bekam dafür einen Schlag in den Magen von einer der Männer, die mich festhielten.

„Ich bin doch noch gar nicht fertig damit, wie du die kleine Nervensäge töten wirst", entgegnete Aras und lächelte leicht irre, als er zu meinem Regal schritt und etwas auf diesem suchte.

„Wieso sparst du dir nicht die Zeit mit deinem langweiligen Vortrag und deinen kranken Ideen und nutzt diese lieber für etwas sinnvolles, wie zu fliehen, solange du noch kannst", entgegnete ich zynisch, was er jedoch komplett ignorierte und stattdessen erfreut auflachte, als er das fand, was er gesucht hatte und mir damit nur das Lächeln wieder verging, als ich das Gift mit der bläulichen Flüssigkeit erkannte, erkannte was er vorhatte und schockiert sah ich zu ihm auf, hatte keine Ahnung, woher er wissen konnte, dass Marcys Mutter genau durch dieses Zeug gestorben war, woher er wusste, dass ich es besaß und doch schien er es genauestens gewusst zu haben, vermutlich durch die Zusammenarbeit mit den Riesen, doch genauso hatte er gewusst gehabt, was für ein Kleid Marcy damals getragen hatte, als ihre Familie starb, ehe er es ihr zur Verlobung geschenkt hatte, und das war bevor er sich mit den Riesen verbündet hatte.

„Ich sehe dir an, dass du so viele Fragen hast, doch was bringt es dir und mir sie jetzt zu beantworten?", fragte Aras gut gelaunt nach und ich sah ihn angewidert an.

„Dein Plan wird niemals aufgehen! Du unterschätzt das, was Marcy und ich haben, zu sehr!"
„Oh nein, ich weiß, dass es aufgehen wird. Ich habe dieses Zeug an so vielen Menschen getestet, Mütter töteten unter dem Einfluss ihre Babys, kleine Kinder ihre Geschwister, Männer ihre Frauen. Wer das Zeug trinkt, macht was man ihm befehlt, bis es ausgeführt wurde", bemerkte er und ich wurde erneut an den Haaren gezogen, so dass mein Kopf im Nacken lag, ich zu ihm hinauf sah und fieberhaft überlegte, was ich machen könnte, doch keine Illusion würde ihn ablenken, meine Waffen waren weg und gegen so viele kam ich nicht gleichzeitig an.

„Ich werde dir die Haut von den Knochen ziehen, das verspreche ich dir!", brachte ich angespannt hervor, als man schon versuchte meinen Mund offen zu halten, ich anfing mich zu wehren, es schaffte einer Wache dabei den Arm zu brechen, doch weiter kam ich auch nicht, als ich wieder auf den Boden gedrückt wurde und erneut zu Aras aufsehen musste.

„Selbst wenn ich es nicht schaffe dagegen anzukämpfen... Marcy kann kämpfen und sie wird mich besiegen, ich weiß, dass sie es kann!", brachte ich lächelnd hervor, betetet zu allem, was mir lieb und heilig war, dass sie mich eher töten würde, als dass ich sie töten könnte.

„Ein schwangeres, kränkliches Mädchen soll stärker sein als du? Ich glaube es kaum, aber rede es dir ruhig weiter ein", lachte Aras auf, ehe er mir das Zeug regelrecht aufzwang, ich versuchte es noch auszuspucken, doch er verhinderte das, drückte meinen Kopf zurück, bis ich nicht mehr konnte, hustend das Gift in mir aufnahm und augenblicklich glaubte in zwei Hälften gespaltet zu werden. Es war als würde mein eigener Wille, mein ganzes Ich nach hinten gedrängt werden, als wäre ein Schatten von mir an die Macht gekommen, der bereit wäre alles zu tun, was man ihm sagte. Ich war plötzlich so machtlos, so schwach.

„Ich will, dass du Prinzessin Marcy findest und sie hiermit tötest, und erst stoppst, bis sie auch tot ist, hast du mich verstanden?!", fragte Aras mich da auch schon, als er mir aufhalf, ich in mir drinnen tief schrie, mein Körper jedoch einfach nur das Giftfläschchen zur Hand nahm und nicktem mich völlig ignorierte.



In mir drinnen herrschte vermutlich der größte Krieg allerzeiten. Es war schlimmer als der Kampf gegen meine Gefühle für Marcy damals, ob es das richtige war Thor im Namen von Odin von Asgard zu verbannen oder Marcy zum Schutz zu verlassen, das hier war echt ein Kampf gegen mich selbst, ein Kampf, wo ich versuchte mich zum stoppen zu bringen, doch wie in Trance lief ich durch die Gänge des Palasts, ignorierte Wachen meiner Seite, wenn sie mir Fragen stellten, mitteilten welche Teile des Palasts eingenommen wurden und welche nicht, nur bei einem blieb ich stehen, weil nur dessen Worte mich wirklich interessierten.

„Der ganze alte Flügel ist eingestürzt, mein Prinz. Ich denke, wir sollten deswegen weiter den..."
„Weißt du, ob Marcy dort gewesen ist?", fragte ich die Wache kalt, schließlich hatte sie sich dort verstecken sollen, spürte zeitgleich jedoch auch die unendliche Sorge in mir um ihr Leben anwachsen und zur gleichen Zeit war es mir aber auch so egal.

„Ich weiß es nicht, aber ich habe Gerüchte gehört, dass sie in der Nähe des großen Treppenhauses gesehen wurde und..." Weiter kam er nicht mehr, als ich ihm mein Schwert in den Magen stach, sah wie sich seine Augen vor Entsetzen weiteten, ehe er röchelnd zu Boden glitt und ich desinteressiert mir weiter einen Weg durch das Chaos bahnte, auf den direkten Weg dorthin, wo sie gesehen wurde.

Ich lief zielstrebig meinen Weg entlang, stieg unterwegs über weitere Leichen hinweg, ignorierte Hilferufen von Männern meiner Armee, bis mir da kurz vor dem Treppenhaus jemand auffiel, der ganz sicher wissen würde, wo Marcy sich genau aufhalten würde. Ich wollte mich selbst schlagen, mir selbst das Schwert ins Herz rammen, damit aufhören, doch ich konnte es nicht. Es war als wäre ich von mir selbst in eine Kammer gesperrt worden, unfähig auszubrechen.

„Fandral!", rief ich kalt aus, sah wie der blonde Krieger sich verschwitzt zu mir drehte, erleichtert wirkte. Sein Gesicht war voller Schweiß, Blut, tiefen Kratzern und er sah so aus, als wäre er körperlich am Ende.

„Loki, dass ich mich mal freuen würde dich zu sehen", sagte er erheitert, schien gar nicht zu bemerken, wie verändert ich doch war.

„Wo ist Marcy?", fragte ich nach, ohne auf seine Worte einzugehen, was ihn dazu brachte mit seinem Finger nach unten zu deuten.

„Ich habe sie in die Kerker geschickt. Dort war vorhin keiner mehr und ich dachte, es wäre der sicherste Ort im Palast derzeit, aber ihr geht es gut, keine...", erzählte er mir, ehe ich ihm mein Schwert einfach in den Bauch rammte, sah wie geschockt er von meinem Handeln war und obwohl ich Fandral verabscheute, konnte ich nicht fassen, was ich da tat, was ich einfach tat, ohne gezögert zu haben. Was war nur los mit mir? Es war nicht mal mein Auftrag all die anderen zu töten und doch tat ich es.

„Was...", fragte er irritiert, sah an sich zu meinem Schwert herunter, das ich in ihm stecken ließ, denn ich würde es nicht brauchen. Ich würde es für Marcy nicht brauchen, ich hatte das Gift und meine Messer, es würde ausreichen.

„Du würdest nur im Weg stehen und nun weiß niemand sonst mehr, wo sie ist", erklärte ich ihm mit einem amüsierten Lächeln im Gesicht, sah wie er immer verwirrter von Sekunde zu Sekunde wurde, versuchte sich an mir festzuhalten, als er auf die Knie sank.

„Loki...", begann er von sich zu geben, doch ich hatte keine Zeit auf die Worte eines so gut wie Toten zu warten, ich hatte einen Auftrag und den würde ich erfüllen.



Marcy

In den Kerkern angekommen realisierte ich vermutlich das erste Mal, wie beängstigend es hier unten eigentlich war, wie beängstigend es hier war, wenn es keine Wachen gab, wenn es keinen Loki gab, der in seiner Zelle auf mich warten würde, wenn einfach alles verlassen hier war. Die meisten Gefangenen wurden noch bevor der Krieg ausgebrochen war entweder hingerichtet oder freigelassen, weil sie ihre Haft vorzeitig beenden konnten, so ein Drama wie damals mit den Dunkelelfen wollte eben vermieden werden und nun war ich deswegen hier unten, sah mich in dem verlassenen, riesigen Raum um, wo nur in einer Ecke zwei Tote Wachen lagen, doch das Blut am Boden, das von ihnen stammte, war schon dabei zu trocknen, also waren sie vermutlich wirklich schon länger tot. Unsicher lief ich weiter in den kalten, tristen Raum hinein, schlang fröstelnd meine Arme um mich, versuchte endlich alle Bilder aus meinem Kopf zu verscheuchen, all die Sorgen zu verbannen. Es würde schon alles gut werden.

Schmerzvoll verzog ich mein Gesicht, als ein ruckartiger Schmerz kurz durch meinen Bauch ging und besorgt hielt ich mir diesen, sah wie von alleine zu eben der Zelle, in der Loki eine so lange Zeit verbracht hatte, in der ich ihn besucht hatte, in der wir uns so nahe gekommen waren das erste Mal, wie seit Midgard nicht mehr.

„Es wird alles gut, meine Kleine, dein Vater wird den Krieg für uns gewinnen, er und dein Onkel Thor", besänftigte ich das Baby und mich selbst, wandte meinen Blick von der nun leeren Zelle ab, blinzelte meine Tränen weg, die versuchten sich einen Weg nach außen zu erkämpfen, doch hier unten fing ich an durchzudrehen, dieser Ort hatte so viele schlimme und schöne Erinnerungen an sich und den Krieg oben zu vernehmen war grauenvoll. Ich bekam nach und nach dieses schreckliche Gefühl in mir, das ich noch nie zuvor gespürt hatte. Ich hatte aus einem mir völlig schleierhaften Grund eine so enorme Angst, dass es mir regelrecht die Luft zum Atmen raubte. Panisch hielt ich meine Hand an mein rasendes Herz, drehte mich im Kreis, versuchte eine mögliche Bedrohung zu erkennen, zu verstehen, wovor ich so eine Angst hatte, doch da war nichts, die Decke bebte lediglich gefährlich, brachte mich dazu nach oben zu schauen, doch es sah nicht so aus, als ob das hier einstürzen würde.

„Alles wird gut", murmelte ich erneut leise vor mich hin, fing an auf und ab in dem langen Gang zu laufen, überlegte wie lange ich hier bleiben sollte, ob Fandral kommen würde oder was wäre, wenn mich einer der Feinde hier sehen würde. Ich müsste mich verteidigen und das würde ich auch. Ich hatte nach wie vor mein Messer und ich musste mein Leben und das des Kindes um jeden Preis retten.

„Marcy." Ich schrie schrill auf, als wie aus dem Nichts heraus diese vertraute, wunderschöne Stimme hinter mir erklang und augenblicklich drehte ich mich zu Loki um, der am Eingang der Kerker da stand, seinen Blick auf mich gerichtet hatte und ziemlich fertig aussah. Seine Haare waren zerzaust, seine Kleidung teilweise zerrissen und in seinen blutverschmierten Händen hielt er seine Messer umklammert.

„Ich habe schon überall nach dir gesucht", sagte Loki wie die Ruhe selbst, bereitete mir eine Gänsehaut von der Art, wie er die Worte aussprach, und obwohl ich kurz für eine Sekunde etwas wie Erleichterung verspürt hatte, glaubte heulen zu wollen vor Glück, dass er hier war, dass er lebte, so wuchs die Angst in mir mit einem Schlag um ein vielfaches an, sie wuchs so sehr, dass ich glaubte zusammenzubrechen, mich übergeben zu müssen.

„Loki...", hauchte ich ängstlich, versuchte in seinem Blick irgendein Gefühl ausmachen zu können, doch er wirkte eiskalt, er wirkte nicht, wie er selbst und ich hatte keine Ahnung mehr, ob das hier real war, was gescheh... das Gift! Augenblicklich erinnerte ich mich an Coles Worte, wie er von den Wachen berichtete, die gegen ihren Willen handelten und zittrig zog ich die Luft ein, wich einen Schritt von ihm zurück. Wenn er nicht mehr er selbst war, dann wäre er zu allem fähig.

„Keine Sorge, ich verspreche dir, dass es schnell gehen wird", sagte er und dabei erschien die erste Regung in ihm, als er anfing zu lächeln, nur war das weder mein geliebtes Loki Lächeln, noch das, das er Thor so oft schenkte und das vor Spott nur so triefte, das hier wirkte wie das Lächeln eines Psychopathen, es wirkte einfach nur böse.

„Komm mir nicht zu nahe!", schrie ich ihn an und schluchzte auf, als ich mein Messer schützend vor mich hielt, nicht fassen konnte, dass ich wirklich hier vor der Liebe meines Lebens, dem Vater meines Kindes stand, ein Messer in der Hand hielt und eine solche Angst verspürte. Ich hatte noch nie eine solche Angst vor ihm gehabt, wie in diesem Augenblick, nicht als ich herausgefunden hatte, dass er ein Eisriese war, nicht als er bereit dazu gewesen wäre Thor zu töten oder er tausende Menschen auf Midgard umbrachte, nein, schließlich hatte ich immer gewusst, dass er mich liebte, dass er auf mich aufpassen würde, dass man ihn stoppen könnte, dass er mir nie etwas anhaben würde... oh wie ich mich da getäuscht hatte.

„Bereit zu sterben, Kleine?", fragte er amüsiert von meiner Angst und ich schrie auf, als er ohne Vorwarnung eines seiner Messer nach mir warf und das nur knapp an meinem Gesicht vorbei flog, was mich dazu brachte zu handeln. Ohne weiter abzuwarten, drehte ich mich um, rannte so schnell ich konnte auf die Türe im hintersten Teil der Kerkers zu, dort wo sich die Folterkammer befand. Mit einer von Tränen verschwommenen Sicht drückte ich die Türe auf, ehe ich sie mit voller Wucht hinter mir wieder zu schlug, den Riegel davor setzte, wissend, dass es ihn nicht aufhalten würde. Ich wich zitternd vor Angst von der Türe weg, schrie auf, als ich gegen einige Folterinstrumente stieß und raufte mir die Haare. Das alles hier kam mir, wie absurd es auch klingen mochte, so bekannt vor. Es war als hätte ich das hier schon einmal erlebt gehabt, als wäre es schon einmal geschehen und in meinem Inneren wusste ich genau, wie es enden würde.Vielleicht hatte ich es irgendwie schon immer geahnt, doch dass es wahr werden würde? Auf diese Art?

„Mach es nicht noch schwerer, Marcy. ÖFFNE DIE TÜRE!", schrie Loki von außen, hämmerte gegen die Türe dabei und ich hielt mir mit einer Hand meinen Bauch, der fürchterlich zu schmerzen anfing, während meine andere Hand mein Messer so feste umklammert hielt, dass meine Knöchel schon weiß hervorstanden.

Ich hatte mir geschworen auf das Kind aufzupassen, es zu beschützen, doch nicht vor Loki. Wie solle ich ihm weh tun? Wie sollte ich ihm sonst was anhaben, notfalls töten, nur um mich zu retten? Ich war nicht dazu fähig. Wir beide beschützten uns doch, passten aufeinander auf, denn egal was da auch gerade geschah, er war das nicht. Mein Loki war in ihm drinnen, unfähig gegen dieses Gift anzukämpfen, doch ich war fähig dagegen anzukämpfen und am Ende nicht mit der Gewissheit leben zu müssen, die Liebe meines Lebens getötet zu haben. Ich könnte ihn niemals töten.

In mir schwirrten tausende Erinnerungen herum, tausende Träume, in denen ich sah, wie Loki mich jagte, mich umbrachte und dass das alles nun wahr werden sollte, auf so eine kranke Art, wie hätte ich das auch je nur ahnen können? Obwohl ich noch nicht tot war, obwohl ich noch die Chance hatte zu leben, so glaubte ich längst fort zu sein, es war als wäre ich in einem Schleier zwischen zwei Welten gefangen, als ob die Welt um mich herum sich in die meiner Träume verwandeln würde, alles fing an heller und klarer zu werden, die Schreie, die grauenvoll von dem Krieg draußen zu einem durchdrangen, schienen weniger schlimm zu sein und in dem Moment, wo Loki es schaffte die Türe aufzutreten, ließ ich mein Messer fallen und sah ihn aus verheulten Augen flehend an.

„Bitte... ich weiß, dass du da bist und ich weiß, dass du mich hörst!"

„Du solltest deine letzten Minuten nicht mit Flehen verschwenden, das ist wirklich erbärmlich", verspottete Loki mich jedoch nur, warf sein Messer leichtfertig von einer in die andere Hand, lief auf mich mit einem so fixierten Blick zu, dass ich mir wirklich vorkam, wie die Beute eines Raubtiers. Augenblicklich lief ich weiter von ihm zurück, suchte verzweifelt nach einem Ausweg, dachte daran, was ich machen könnte, doch es gab keinen Ausweg, außer ihn zu verletzen oder zu töten. Das Problem war, dass ich das nicht einmal dann geschafft hätte, wenn ich es gewollt hätte. Loki war stärker als ich, besser trainiert und in unserem ganzen Dasein hatten wir noch nie gegeneinander gekämpft, doch es spielte vermutlich alles keine Rolle.

„Ich flehe dich nicht an mich zu verschonen, ich flehe dich an zu kämpfen, Loki", erwiderte ich mit einer so festen Stimme, wie ich es nur aufbringen konnte, „Ich weiß.... ich weiß, dass du mich hören kannst, also kämpfe, denn ich werde es nicht können." Ich schluchzte leise auf, schaffte es nicht stark zu bleiben, sah wie Lokis Gesichtsausdruck sich von meinen Worten im Sekundentakt änderte, seine gleichgültige Maske kurz verschwand, er für einen Wimpernschlag voller Sorge wirkte, dann wieder kalt und unberechenbar, ehe er er plötzlich wütend zu sein schien.

„Du bist erbärmlich!", sagte er, hielt den Griff des Messers dabei feste umklammert, ehe er immer weiter auf mich zu lief und ich ebenfalls davon angetrieben nach hinten schritt, nur um nach zwei Schritten die kalte Wand an meinem Rücken zu spüren, eingeengt von Loki. Normalerweise hätte ich so etwas nicht schlimm gefunden, normalerweise hätte ich jetzt vielleicht zu ihm hinauf gelächelt, ihn an seinem Nacken zu mir heruntergezogen, um ihn zu küssen, zu umarmen, doch wenn ich das versuche, würde ich vermutlich ziemlich schnell draufgehen, obwohl, das würde ich so oder so.

„Wenn du denkst, dass ich mich wehre, dich angreife, dann liegst du falsch! Ich lasse nicht zu, dass Aras mich zu so etwas bringt!", schrie ich ihn hysterisch an und fasste mir sogleich panisch an die Kehle, als Lokis freie Hand sich um diese schloss, mich gegen die Wand drückte und mit einem Blick ansah, wie ich ihn selten bei ihm gesehen hatte. So viel Hass, so viel Abneigung lag darin, es schmerzte fürchterlich so von irgendwem angesehen zu werden, aber dann auch noch von jemanden, den man liebte... es war grauenvoll. Kurz dachte ich an den Moment zurück, wo er mich damals in seinem Zimmer gewürgt hatte, aus Angst ich verlasse ihn, doch selbst das war was anderes gewesen, was ganz anderes.

„Du sollst dich aber wehren!", rief er mit einer gewissen Frustration aus, ich sah wieder, wie seine Gesichtsausdrücke sich änderten, wie sein Griff kurz lockerer wurde, ehe er sich verstärkte.

„Loki...", brachte ich halb am ersticken hervor, sah wie in seinen Augen pure Panik aufblitzte.

„WEHR DICH!", schrie er mich weiter an, klang mehr besorgt und flehend, als sauer, weswegen ich ihm den Gefallen erwiderte, mich dafür hasste es tun zu müssen, doch er ließ mir keine andere Wahl, weswegen ich mein Knie anhob und ihn dort traf, wo es für ihn wirklich weh tun musste. Augenblick ließ er schreiend meine Kehle los, sank auf die Knie und gierig zog ich so viel Luft ein, wie es nur ging, ehe ich ohne abzuwarten davon laufen wollte, einfach nur so weit weg, wie es nur ging fliehen wollte, doch Loki so schnell abzuwimmeln war unmöglich und das hatte ich von Anfang an gewusst gehabt, weswegen ich mir nie viel Hoffnung gemacht hatte aus diesen Kerkerräumen lebend herauszukommen, als ich da auch schon nach nur ein paar Schritten seinen Griff an meinem Bein spürte und ich mit voller Wucht auf den Boden fiel, mir die Tränen kamen, als ich vor Schmerzen aufschreien musste, nachdem beim Sturz irgendwas in meinem Bauch drinnen sich angefühlt hatte, als ob es aufgerissen wäre. Mein Schrei übertönte jedes Geräusch des Krieges, hallte an den Wänden wieder, war so laut, dass er mir selbst in den Ohren weh tat, doch es war kein Schrei aus rein körperlichen Schmerzen. Zu wissen, was ich da gerade meinem Kind angetan hatte, war weitaus schlimmer, als jeder Schmerz der Welt.

„Nein nein nein", schluchzte ich verzweifelt und von Schmerzen geplagt auf, drehte mich auf meinen Rücken, während meine Hand auf meinen Bauch drückte, in dem es sich anfühlte, als ob irgendwas gar nicht mehr gut war. Aus verheulten Augen sah ich zu Loki auf, der sich über mich beugte, wieder völlig ausdruckslos, kalt wirkte und ich wusste, dass es nun enden würde. Alles würde jetzt enden und obwohl ich Angst haben sollte, so hatte ich keine. Ich fühle nur noch den Schmerz in mir und die unendliche Liebe für Loki. In seine wunderschönen Augen aufsehen zu dürfen, zu wissen, dass es das letzte Mal sein würde, immerhin würde ich mit dem schönsten Anblick aller Welten sterben dürfen. Tief in mir drinnen hatte ich sowieso schon immer gewusst gehabt, dass es so enden würde. Mein Leben lang hatte ich gewusst, dass er mein Tod sein würde.

„Es ist ok, Loki", hauchte ich deswegen leise und lächelte ihn voller Liebe an. Ich hatte keine Kraft mehr zu kämpfen, nicht mit dem Wissen, wie es auf die eine oder andere Art enden würde, nicht mit dem Wissen, dass es meinem Kind mit Sicherheit nicht mehr gut gehen würde nach diesem Sturz, diesem Krieg, doch ich konnte Loki retten und das würde ich auch. Es gab kein Entkommen meines Schicksals, doch ich würde ihn nicht mit mir in die Tiefe ziehen.

„Du musst mich nicht töten, ich mache es selbst", sagte ich leise, während er ein Fläschchen aus seiner Tasche zog, dessen Flüssigkeit ich vermutlich selbst in tausenden Jahren noch erkennen würde, von dem ich wusste, was er bewirkt, was es schon getan hatte, „Selbst wenn ich es nicht trinke, kannst du mich immer noch anders töten, aber ich will dir das nicht antun, Loki. Ich will, dass du lebst und nicht von dem Gedanken gequält sein wirst, dass du mich getötet hast." Ich sah, wie Loki in sich zu hadern schien, einen inneren Konflikt ausübte, die Flüssigkeit in seiner Hand davon genauso stark zitterte, wie er es tat, doch letztendlich reichte er sie mir und ich lachte verbittert auf, dachte daran, wie umsonst alles gewesen war. Meine Mutter hatte mich genau hiervor bewahren wollen und nun würde ich dennoch so sterben. Es hatte was ironisches an sich so zu gehen, doch ich würde nicht traurig gehen, ich wusste einfach, dass alles gut werden würde, dass der Tod kein Ende war.

In einem Zug leerte ich die eiskalte Flüssigkeit deswegen auch, die tatsächlich nur nach Kälte schmeckte, ehe ich zeitgleich wie Loki zu schreien anfing. Er rollte sich von mir, hielt sich den Kopf, während er um sein Leben schrie, ich hingegen hielt mir die Kehle, spürte wie dieses Zeug alles auf seinem Weg hinab zu meinem Magen erfrieren ließ, wie es von meinem Magen aus anfing sich in meinem gesamten Körper auszubreiten, wie mir auf eine Art kalt wurde, die ich nie für möglich gehalten hatte und meine Schreie verstummten, wie die von Loki auch. Es brachte nichts zu schreien. Ich hatte so viel geschrien und kein Schrei würde das besser machen können.

Kaum fähig mich zu bewegen, sah ich einfach nur an die trostlose Zimmerdecke, ließ meine Tränen freien Lauf, schluchzte auf, als ich spürte, wie mein Baby sich in mir schwach versuchte zu bewegen, gegen dieses Gift zu wehren, wie meine Beine langsam taub wurden und meine Tränen auf meinem Gesicht langsam einfroren.

„Marcy..." Verbittert lächelte ich beim erklingen dieser liebevollen Stimme, die nun wieder die Liebe, die Gefühle ausstrahlte, die ich so vermisst hatte, doch er hatte seinen Auftrag erfüllt mich zu töten und so war er wieder frei, frei einfach Loki zu sein „Nein, nein, nein, nein!" Panisch schüttelte Loki den Kopf, als er sich neben mich kniete, mich musterte, ohne zu wissen, was er machen sollte.

„Ist schon gut", brachte ich mit einer zitternden Stimme hervor, spürte wie meine Organe anfingen lahmgelegt zu werden, alles aufhörte zu arbeiten nach und nach.

„Nein, spuck es wieder aus... ich... du musst es wieder aus dir herauskriegen! Du kannst mich nicht verlassen!", schrie er mich hysterisch an und ich sah wie sich Tränen in seinen Augen bildeten, als er besorgt meine linke Hand in seine nahm, sie augenblicklich jedoch wieder los ließ, als er spürte, wie kalt ich geworden war.

„Loki...", begann ich, wollte ihm alles sagen, was es noch zu sagen gab, doch das ließ er gar nicht erst zu, zog sich stattdessen seinen Mantel aus und hob mich sanft etwas hoch, um ihn um mich herum zulegen.

„Fang nicht an lebe Wohl zu sagen, verstanden? Thor wird bald hier sein und... und es wird alles gut werden, es ist nichts, was wir nicht wieder hinkriegen können!" Traurig sah ich zu ihm auf, nahm seine Hand in meine, die sich das erste Mal überhaupt warm für mich anfühlte, wobei mir auffiel, wie blass meine Haut geworden war, ich war blasser als Loki selbst.

„Ich verabschiede mich nicht, Loki. Wir werden uns wiedersehen" hauchte ich schmerzvoll, schluchzte gequält von seinem Kummer auf. Der Schmerz fing an abzunehmen, mein Körper kam mir nicht mehr vor, als wäre er meiner, eher als wäre er eine Hülle, doch ich fürchtetet mich nicht. Ich sah in Lokis verheulte und dennoch wunderschöne grüne Augen, die meinen so ähnelten und ich sah alles wieder. Ich sah mein ganzes Leben wieder, jeden einzelnen Moment, alles was ich liebte, alles was war, alles gute und schlechte.

Ich sah wieder, wie ich ihn das erste Mal im Thronsaal als Kind gesehen hatte, sah mich selbst in dem prächtigen Saal stehen, sah wie ich neben Thor da stand und wie Frigga mit Loki an der Hand hereinspaziert kam, wie wir alle noch so klein, so unschuldig ausgesehen hatten „Loki, begleite deine Mutter doch und zeig deiner Adoptivschwester alles." Bildete mir ein uns lachend durch die Gänge des Palasts rennen zu hören, sah unsere besten und schlimmsten Momente wieder vor mir. Es war als wäre ich nicht länger bei Loki im Kerker, es war eher als würde ich durch den Palast rennen, an jeder Ecke eine andere Erinnerung sehen. Ich sah immer und immer wieder Loki und mich, wie wir lachend, streitend, glücklich, traurig durch diese Gänge schritten, hunderte und tausende Male, ehe ich plötzlich in seinem Zimmer stand.

Willst du mir wenigstens sagen, wieso du mich plötzlich hasst?" „Marcy bitte. Ich habe keine Zeit mich mit dir abzugeben." Schmerzvoll lächelte ich, als zu uns blickte, wie wir einer unserer ersten Streitereien von noch so vielen hatten, schluchzte auf, als das Bild sich änderte und ich mitansah, wie Loki mich auf seinem Bett auf sich zog, es war der Morgen nach Fandrals Geburtstag vor so vielen Jahrhunderten und jeden Augenblick würde Frigga ins Zimmer kommen, schockiert davon sein, wie nahe wir uns waren, doch dazu kam es nicht mehr. Die Szene löste sich wieder auf und plötzlich stand ich draußen auf der Wiese vor dem Palast, wo Loki mich vor einer der schlimmsten Momente meines Lebens bewahrt hatte.

DU WAGST ES MEINE SCHWESTER ANZURÜHREN?"

Für dich würde ich alles machen, Kleine." Ich erlebte wieder, wie ich mich in ihn verliebte, wie gefangen ich doch von ihm war, wie wir Jahre lang nie voneinander los kamen, bis er mich endlich geküsst hatte. Ich fasste mir an meine Brust, als ich mitverfolgen durfte, wie ich heulend vor Loki stand, nachdem Cole mich betrogen hatte.

Du bist wundervoll, du bist das wundervollste Mädchen von allen Welten und Männer sollten töten, um dich haben zu wollen. Er weiß es nicht zu schätzen und du darfst niemals an dir zweifeln.".... Ich blickte in seine wundervollen grünen Augen, die so nahe an mir waren, er selbst war so nahe an mir und ich wollte was sagen, ihm versuchen klarzumachen, wie sehr ich ihn gerade brauchte, als er das tat, wovon ich seit Jahren träumte, was immer wieder in meine Fantasien sich erschlich, was ich schon immer wollte, denn er küsste mich.

Doch ich sah genauso auch all das Leid, das gewesen war, wie er alles zerstörte, wie er König wurde, wie er sich veränderte. Vor mir tauchten tausende Bilder von der Schlacht auf Jotunheim wieder auf, wie er mir auf der Wiese als Kinder versprochen hatte alle Eisriesen für mich zu töten, wie ich ihn das erste Mal auf dem verfluchten Thron hatte sitzen sehen, der Moment, wo Thor verbannt worden war.„Wir sind sicher keine Familie... wie sollten wir jemals eine Familie sein, wenn ich meinen Bruder hasse, unser Vater so gut wie tot ist, ich dich auf eine Art liebe, wie man seine Schwester nicht lieben sollte und du mich als Monster ansiehst?" Ich hörte tausende verschiedene Gespräche zwischen uns wieder und wieder, so viele Momente, in denen wir uns anschrien, in denen er mein Herz brach...

In dir wächst meinetwegen ein Monster heran und..."„Ein Monster?"

Ich liebe dich nicht mehr, verstanden?"

Und doch sah ich nicht nur Loki, ich sah alle Personen wieder, die ich liebte, die mir wichtig waren, wie Thor, meinen wundervollen großen Bruder, meinen Beschützer, der nun für Loki genauso da sein musste, wie er es immerzu für mich gewesen war „Wie jemand so optimistisch sein kann wie du, ist wunderlich." Der das Glück immer versucht hatte wieder zu mir zu bringen „Ich verspreche dir, ich werde dich wieder glücklich machen. Und wenn es das letzte ist, was ich machen werde, ich bringe das Glück wieder zu dir, aber bitte... bitte ich flehe dich an, sei wieder meine Marcy." Ich sank von all den Bildern geplagt auf die Knie, wollte nur noch, das ess aufhörte, wollte nicht mehr alles sehen, was je gewesen war, ich wollte nicht sehen, wie ich Jane kennen gelernt hatte, wie Thor mich immer halb zerquetscht hatte bei seinen Umarmungen, wie er es nie wieder tun würde... und doch endete es nicht.

Ich sah Fandral, Volstagg, Cole, Hogun und vor allem Sif stattdessen wieder vor mir. Sif, die sich Jahrhunderte lang als beste Freundin überhaupt erwiesen hatte und die ich nun vielleicht auf der anderen Seite wiedersehen würde. Ich sah wieder, wie sie mir zur Liebe in mein Zimmer eingezogen war, wie sie mit mir trainierte, wie sie vermutlich jeden für mich umgebracht hätte wenn ich es verlangt, sah wieder wie sehr sie ihre Waffen doch liebte, konnte Fandrals faszinierten und schockierten Blick vor mir erkennen, als er sich die ganzen Waffen von ihr in meinem Zimmer angeschaut hatte „Ok wie viele Waffen besitzt Sif eigentlich?" „Viel zu viele." Oder wie sehr sie die Jungs liebte, auch wenn sie es niemals laut ausgesprochen hätte, ehe sie einen von ihnen zu sehr liebte.

Die Bilder änderten sich weiter und ich sah meine Freunde auf Midgard wieder. Dachte an Natashas Ähnlichkeiten zu Sif, an Barton, wie er nie sein Versprechen wahrmachen konnte mir Bogenschießen auf seine Art beizubringen. Ich spürte wieder, wie der Pfeil meinen Bauch durchbohrt hatte, hörte den Krieg von der Schlacht in New York, sah wieder meine erste Begegnung mit Steve, wo er mich gleich auf Anhieb mochte, weil ich Tony heruntergezogen hatte „Also mir ist sie sympathisch."

Doch trotz all des Schmerzes, der mir durch diese Erinnerungen bereitet wurde, schmunzelte ich leicht, als ich plötzlich zum Himmel hinauf sah und Tony dort fliegen sehen konnte, daran dachte, was mein Eindruck von seinem Kostüm immerzu gewesen war. Es sah aus, als wäre sein Körper von einer roten Mülltone aufgefressen worden. Das Bild änderte sich weiter und ich sah meine Zeit mit Loki im Tower wieder, sah wieder, wie sehr Tony es doch liebte mich damit aufzuziehen und wie viel der Arme wohl von uns als Paar schon mitbekommen hatte „Weil du es bist, werde ich meine Überwachungsvideos lieber löschen."

Benebelt, kaum mehr wirklich anwesend, blickte ich wieder zu Loki hinauf, schaffte es mich aus meinem schon so gut wie abwesenden Zustand zu retten, hörte zwar nicht wirklich, was er zu mir sagte, doch ich wollte es auch gar nicht. Er schaute so unglücklich aus, so traurig und zu sehen, wie Loki weinte, sich verzweifelt an mich krallte, es erinnerte mich nur noch mehr daran, dass unsere Leben immer nur aus genau solchen Momenten bestanden hatten. Wie oft hatten wir schon glücklich sein dürfen?

Ich liebe dich, ich werde dich immer lieben. Ich werde immer nur dich lieben und habe auch nie jemand anderen geliebt." „LOOOOOKKKKIII!"

Na komm her, Kleine." „Es tut so weh", hauchte ich und er nahm mich einfach in seine Arme, was der sicherste Platz überhaupt für mich war. „Ist schon gut meine Kleine."

Ich liebe dich nicht mehr, verstanden? Also mach es dir nicht selber so unerträglich schwer."

Versprich mir, dass du mir hilfst Rache an Aras' Familie zu nehmen, für diesen Verrat, dafür was sie Odin angetan und dafür was für ein Elend sie über uns alle bringen wollen." „Oh wie ich es liebe, wenn du übers Morden sprichst."

Ich liebe dich, das weißt du, oder?"

Ich bin in einer Stunde wieder da, versprochen..."

Ich nahm alles auf, ein letztes Mal nahm ich alles von der Welt der Lebenden auf, wie die Luft roch, wie weich Lokis Mantel um mich lag, wie Lokis Hand sich in meiner anfühlte, wie perfekt er aussah, selbst wenn er verheult neben mir saß, meine Hand dabei immer wieder küsste, mir gut zusprach, mich anflehte noch ein wenig durchzuhalten, obwohl er genau wusste, dass egal was er auch machen würde, ich sterben würde. Ich wolle ihm ein letztes Mal sagen, wie sehr ich ihn liebe, dass alles gut werden würde, doch ich schaffte es nicht mehr. Wir hatten alle Zeit der Welt gehabt und doch war es nicht genug gewesen. Dass es nun so enden würde, war nicht fair, es war zu grausam, doch wir würden uns wiedersehen, in irgendeinem Leben würden wir uns wiedersehen und glücklich werden!

„Ich höre sie nach mir rufen", hauchte ich, hätte geheult, wenn ich noch gekonnt hätte, sah wie Loki schmerzvoll die Augen zusammenkniff und lautstark aufschrie, als er sein Gesicht an meinen Bauch drückte.

„Ich flehe dich an... ich flehe jede höhere Macht an, nimm mich! Bitte... verlass mich nicht", schluchzte er und ich drückte seine Hand so feste ich konnte, spürte wie mir die Luft zum Atmen ausging.

„Loki, ich lie..." Weiter kam ich jedoch nicht mehr. Mir wurde schwarz vor Augen, ich fühlte wie Loki mir entglitt, wie mir alles entglitt und ich hörte in der Ferne einen schmerzvollen Schrei, das Lachen von glücklichen Kindern, die Musik, zu der wir das erste Mal getanzt hatten, wie jemand meinen Namen aussprach und ich spürte ein Feuer um mich herum, das entsetzlich war.


Aloha :) Ja..... ich kann nichts mehr dazu sagen außer Glückwunsch an alle, die es geschafft haben das Kapitel durchzulesen. Bringt mich nicht um und gebt die Geschichte nicht gleich auf nur wegen dem Ende hier, es kommen doch noch ein paar Kapitel und wer will nicht gerne was von einem depressiven Loki lesen? xx

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top