61. Die Täuschung
~Loki~
Thors Plan war so wie ein Plan, der von Thor stammte, nur aussehen konnte. Es war einfach idiotisch, lebensmüde und nicht durchdacht, aber hatte ich auch wirklich irgendwas anderes erwartet? Das Positive an dieser Sache war wohl, dass ich nach all den Wochen, wo ich in dieser Zelle gesperrt war, etwas spannendes erleben würde, wobei ich es vermutlich deutlich mehr genießen könnte, wenn es nicht so ernst wäre. Nein, stattdessen stand ich hier, umkreist von den gloreichen Helden Asgards und wartete darauf, dass Sif endlich mit Thors kleinem Liebchen auftauchen würde, während alle mich so ansahen, als würden sie mich am liebsten selbst erledigen.
„Falten stehen dir nicht, Volstagg", meinte ich amüsiert, als dieser es nicht lassen konnte mich mit verengten Augen anzustarren.
„Loki!", mahnte Thor mich daraufhin, als er schon verliebt zu seiner Sterblichen sah, die in Begleitung von Sif auf uns zu schritt und ich musste gestehen, dass so wenig wie ich es auch wahrhaben wollte, es schmerzte zu sehen wie beide aufeinander zuliefen, aber gleich wäre es vorüber. Nicht mehr lange und ich hätte Marcy wieder, wenn denn alles gut laufen sollte. Geschockt fiel der Blick der Kleinen auch schon auf mich und ich sah wie sich ihre Gesichtszüge schnell von Liebe in Hass umwandelten.
„Du!", begann sie und ich wollte mich halbwegs höflich vorstellen, als sie mir einfach eine verpasste. Sie hatte das gleiche Temperament wie Marcy, das konnte man ihr lassen, „Das war für New York!"
„Sie ist großartig", sagte ich belustigt an Thor gerichtet, der vor Shcock de Luft angehalten hatte und sie erleichtert von meiner Reaktion nun raus ließ. Er hatte wohl Angst gehabt, dass ich diese Geste nicht so belustigt nehmen würde, doch für einen Menschen schien sie in Ordnung zu sein.
„Und wie geht es nun weiter?", fragte Volstagg nach, als ich auch schon die Wachen kommen hörte und sah wie Sif ihr Schwert zog,
„Geht nur, ich kümmere mich darum", meinte sie kriegerisch wie immer und ich wollte mich schon wie die anderen auch abwenden, um hier weg zu kommen, als Sif mir ihr Schwert vor die Brust hielt und mich hasserfüllt ansah.
„Wenn du ihn verrätst, bringe ich dich um!"
„Ich freue mich auch dich zu sehen, Sif", lachte ich nur trocken darüber, „Aber ich hoffe du vergisst nicht, dass es hier um Wichtigeres geht, als den Streit zwischen Thor und mir."
„Ich hoffe sehr, dass du das nicht vergisst!", zischte sie abfällig und ließ ihr Schwert senken. Hastig eilte ich weiter den anderen nach, direkt auf eins der übrig geblieben Schiffe der Dunkelelfen zu, das hier zurück geblieben war nach ihrem Angriff. Ich hoffte einfach, dass Thor wusste was er da tat. Bei seiner Erklärung des Plans meinte er ja, dass er schon wüsste wie man mit dem Teil fliegt, doch ich wusste einfach wenn er log und das hieß, dass das hier entscheidend darüber werden würde, wie dieser undurchdachte Plan ausgehen würde.
„Ich versuche euch so viel Zeit zu verschaffen, wie ich nur kann", rief Volstagg aus, der stehen geblieben war und wohl vor hatte es mit den Wachen aufzunehmen.
„Danke, mein Freund", sagte Thor, der mit Jane an ihn vorbei eilte, weiter in das Schiff hinein. Ich wollte ihm schon nach, als dieser naive Trottel mich natürlich auch noch aufhalten musste.
„Wenn du auch nur daran denkst, Verrat an ihn zu üben..."
„Dann bringst du mich um? Die Schlange wird immer länger", unterbrach ich ihn und entzog mich seinem Griff. Mir war ja bewusst, dass sie nicht sehr gut von mir dachten, doch es ging hier nicht nur um Thor und seine Freundin. Ich würde vielleicht beide opfern, wenn es denn sein müsste, aber alles nur für sie.
Drinnen angekommen sah ich, wie Thor verzweifelt irgendwelche Knöpfe in dem düsteren Ding drückte.
„Sagtest du nicht, du weißt wie man das Ding fliegt?", zog ich ihn auf, wissend dass es eine Lüge gewesen war.
„Ich sagte, wie schwer kann das schon sein?"
„Nun, egal was du tust Bruder, tu es schneller", warf ich ein und sah amüsiert wie nervös er wurde, als draußen die Kampfgeräusche ertönten.
„Halt die Klappe, Loki!"
„Du musst was übersehen haben", warf ich ein und sah mich nun selber um, doch das wirkte auf mich mehr als nur kompliziert.
„Hab ich nicht! Ich habe schon auf jeden dämlichen Knopf hier gedonnert", fluchte er verzweifelt.
„Nicht drauf hauen, sanft drücken", warf ich ein und fand das alles mehr als nett anzusehen, wenn ich nicht selber Panik bekam, denn wir mussten nun einmal weg.
„Verdammt, ich streichel sie sogar, dennoch funktioniert es nicht!", schrie Thor wütend und schlug nun überall hin, als es tatsächlich zu funktionieren schien, denn das Teil startete. Ein gewaltiger Bildschirm erschien vor uns und zerstörerisch flog Thor mit uns aus dem Palast heraus und mit einem Haufen Verfolgern weiter über die Schönheit Asgards hinweg, als Jane hinter uns auch schon ohnmächtig zu Boden fiel.
„Ohje, ist sie tot?", fragte ich nicht wirklich bekümmert nach, schließlich wäre damit ein Problem gelöst gewesen, nur Thor sah das natürlich anders.
„Jane", sagte er besorgt und ich seufzte frustriert auf.
Nachdem wir schließlich das Schiff der Dunkelelfen gegen unsere Flugmöglichkeit bei Fandral eintauschten, hatte ich uns ohne diesen in das Reich der Dunkelelfen befördert und hier zu sein fühlte sich sofort richtig an, denn ich war bei ihr, zumindest waren wir nun näher aneinander als davor und bald wäre sie wieder in Sicherheit.
„Wenn es um sie geht, dann kann ich dir vertrauen, nicht wahr?", fragte Thor leise nach, als wir über die triste Landschaft weiter fuhren und ich gespannt Ausschau hielt.
„Konntest du schon immer.
„Eben nicht", meinte er und saß neben der schlafenden Jane, die völlig am Ende zu sein schien mit dem Äther in ihr, „Oft genug hast du so vieles mehr über sie gestellt."
„Ich würde aber nie ihr Leben gefährden", meinte ich zerknirscht von dem Thema, denn fing er nun wirklich schon wieder an?
„Ich sorge mich um sie. Für dich ist sie es vielleicht nicht mehr, aber für mich ist sie nach wie vor meine kleine Schwester und ich will sie endlich in Sicherheit wiegen und gücklich wissen und beides zusammen erreicht sie mit dir nie. Sie ist vielleicht glücklich, aber wie lange bevor du es wieder zerstörst?"
„Thor, wenn du keinen Streit willst, dann belassen wir es hierbei", sagte ich und wandte mich wieder an ihn, dennoch wusste ich ja auch, dass es stimmte. Es fiel mir auch schwer Marcys verzweifeltes Gesicht zu vergessen, als ich damals am Rande der Brücke ihre Hand los ließ, als ich im Stark Tower mich gegen sie stellte, als sie beim Besuch in meiner Zelle mit sich selbst rangte. Ich hatte ihren Kummer und ihre Angst gesehen. Sie hatte Angst, nicht vor mir selbst, aber davor zu was ich im stande war zu tun.
„Ich will es nur sagen", meinte Thor bedauernd, „Wir wissen beide, dass du sie am Ende nur zerstören wirst."
„Ich weiß...", sagte ich verbittert und wusste, dass nach heute alles anders werden würde.
~Marcy ~
Ich konnte es kaum glauben, als ich nach draußen treten durfte und Loki, Thor und Jane ausmachte. Sie waren also wirklich hier, doch würden sie auch so naiv sein und das tun, was Malekith von ihnen verlangte? Besorgt und gleichzeitig mit einer so enormen Sehnsucht schaute ich zu Loki, der kurz seine ganze arrogante Haltung fallen ließ, als unsere Blicke sich trafen und ich sah ihm an, wie wütend er wurde, als er sah, wie schlecht es mir doch ging. Ich wollte zu ihm rennen, einfach nur bei ihm sein, wissend das alles gut werden würde, doch augenblicklich zog Malekith mich wieder grob zurück, wo ich kurz erschrocken aufkeuchte und Loki kopfschüttelnd zu erkennen gab, dass er ruhig bleiben musste, doch irgendwie geschah daraufhin genau das Gegenteil, als Loki plötzlich Thor ein Messer in den Bauch rammte und ihn den Abhang vor ihnen herunter stieß.
Ich schrie entsetzt auf und dachte nur mit irgendeiner Illusion gequält zu werden, denn das würde Loki doch niemals... was redete ich mir da ein? Natürlich würde er das tun, aber wie konnte er nur? Schluchzend rief ich Thors Namen und wollte nach vorne rennen, wollte zu meinem Bruder, doch Malekith zog mich so grob zurück, dass ich zu Boden fiel und mir dort schluchzend die Haare raufte. Wie konnte ich gerade noch glauben, dass alles gut werden würde?
„Und für ihn würdest du sterben?", fragte Malekith leise, mit einem bösen Lachen nach, während ich panisch Thors Namen schrie, als Loki diesem einen kräftigen Tritt verpasste und ihn anschrie, wie wenig einer von uns ihm doch je bedeutet hätte und was für ein Narr er doch sei.
„Bitte, bitte hör auf!", brachte ich hervor, zu leise um je gehört zu werden, sah wie Jane vor Fassungslosigkeit geschockt war, doch ich hatte zu viel gesehen, zu viel erlebt, um in eine Schockstarre zu gerraten.
„Thor!", schrie Jane nun brüchig, schien sich lagsam zu fangen, doch es würde nichts bringen, sie sollte sich lieber da raus halten, sonst wäre sie die Nächste. Die Nächste bei dieser sinnlosen Sache und ich glaubte ohmächtig zu werden, als er vor meinen Augen Thor die Hand abschnitt, nachdem dieser seinen Hammer zu sich rufen wollte. Augenblicklich spürte ich, wie mir die Luft zum Atmen ausging. Ich fühlte mich erledigt. Das alles, was war, es war zu viel. Die Folter, diese Zelle und das, ich konnte nicht mehr. Mit einer verschwommenen Sicht nahm ich war, wie Loki Jane packte und näher auf uns zu schritt. Ich hingegen kniete auf dem Boden, vergrub meine Nägel in der Erde und bemühte mich nicht das Bewusstsein zu verlieren, doch es war zu viel und es war nicht leicht.
„Malekith", rief seine bezaubernde Stimme da schon aus, „Ich bin Loki aus Jotunheim und ich weiß von deinem Bündnis mit den Chitauri, doch ich kann dir ein deutlich besseres Bündnis anbieten."
„Ich höre", sagte Malekith recht unbeeindruckt dazu und ich fing an langsam recht hysterisch zu werden. Ich bekam keine Luft mehr, doch ich durfte nicht ohnmächtig werden, ich durfte es einfach nicht.
„Ich bringe dir ein Geschenk", meinte er und schmiss Jane achtlos zu Boden, so dass diese fast vor mir liegen blieb und mich besorgt ansah.
„Marcy... oh Gott, Marcy", meinte sie völlig verwirrt und panisch und ich wollte sie so gerne beruhigen, nur war ich nicht die Richtige dafür gerade eben.
„Im Gegenzug für dieses Geschenk, will ich nur Marcy und ich schenke dir ebenso Asgard. Ich will zusehen dürfen, wie du es niederbrennst", rief Loki derweil weiter aus und ich sah von Jane wieder zu dem Mann, der mein Herz nach wie vor dazu brachte schneller zu schlagen, der nur jetzt wie ein kompletter Irrer wirkte. Egal was auch war, Malekith schien damit einverstanden zu sein, denn er ließ Jane einfach über uns schweben und zog den Äther aus ihr heraus, was ich komplett besorgt um ihr Leben beobachtete, doch in dem Augenblick, wo alles vorbei war und sie schon wieder zu mir auf den Boden fiel, ging alles so schnell, dass ich kaum Zeit hatte wirklich zu realisieren, was denn geschah.
„LOKI JETZT!", rief Thor da aus und stand plötzlich wieder völlig gesund da und ließ seinen Hammer zu sich fliegen. Es war nur ein Trick gewesen, nichts als eine verfluchte Illusion und ich hatte es nicht bemerkt gehabt. Verdattert saß ich nur da, als Loki da pötzlich schon angerannt kam und mich mit voller Wucht neben Jane schützend zu Boden drückte, als über uns irgendwas lautstark krachte. Blinzelnd sah ich zu Lokis wunderschönen Augen auf, als dieser mir sanft über die Wange strich.
„Ich bin ja da", hauchte er leise, als er sich schon von mir drehte, nachdem über uns alles ruhig erschien, doch der Schein trügte. Thor, der versucht hatte den Äther zu zerstören, war wohl gescheitert, denn die zerbrochenen Teile flogen nur direkt auf Malekith zu und ich wusste, dass es ungemütlich werden dürfte.
„Wir müssen hier weg", sagte Thor sofort, der zu uns eilte und seiner Jane hoch half, ehe er mich auf meine Beine zog und mich kurz liebevoll an sich drückte.
„Gleich wird alles gut werden", verprach er mir, als Loki mich schon einfach hch hob und ich protestierend meine Arme um seinen Nacken schlang, jedoch selbst wusste, dass ich zu schwach zum laufen und vor allem rennen gewesen wäre.
„Wohin gehen wir?", rief Thor aus und ich fragte mich das ja selber auch, vor allem als ich spürte, wie der Fieber kam. Mir ging es elendig schlecht und das alles nur wegen einer Illusion.
„Ich kenne einen Weg, der führt uns direkt nach New York."
„New York?", fragte Thor fast schon schrill nach und ich selber verstand es auch nicht, lehnte jedoch müde meinen Kopf an Lokis Brust.
„Wir haben hier noch was zu erledigen, nur wird die Kleine krank und wenn jemand sich um sie kümmern kann dann wohl dein nerviger Freund von Stark", spuckte Loki abfällig hervor, doch mehr kriegte ich auch nicht mehr mit, als die Dunkelheit mich letztendlich umhüllte.
Es kam mir nur wie wenige Sekunden vor, doch als ich total benebelt meine Augen wieder aufschlug, waren wir doch tatsächlich bei Tony und dieser stritt sich lautstark mit Thor, während Loki mich auf genau das Sofa absetzte, wo ich damals schon einmal aufgewacht war.
„Es wird alles gut werden, du bist nun in Sicherheit", versprach er mir liebevoll und schien dennoch verbittert zu sein, als wüsste er etwas, was ich nicht wusste, als er kurz meine Stirn küsste.
„Bleib bei mir", flehte ich ihn völlig fertig an und hatte das Bedürfnis einfach nur zu heulen, doch ich konnte es nicht.
„Stark ist jetzt schon außer sich und wie gerne ich ihn auch provoziere, Thor und ich haben was zu erledigen."
„Thor und du", murmelte ich, als wäre das ein schlechter Scherz, doch er schien es ernst zu meinen, als ich da auch schon Tony hinter ihm auftauchen sah.
„Du verrückter kleiner Vogel", trällerte er fröhlich und schenkte mir ein strahlendes und dennoch sehr besorgtes Lächeln.
„Ich komme wieder und du wirst schnell gesund", sagte Loki und ich nickte brav, „ Ich würde gerne bleiben, aber ich muss gehen und nach Asgard jetzt zu gehen wär ungünstig."
„Muss ich wissen, wieso?"
„Lieber nicht", lachte er und erst jetzt fiel mir auf, dass er ja frei war. Wie konnte diese Tatsache mich nicht schon vorher verwirrt haben? Aber gut, das waren Sorgen für später, vor allem als er mich da auch schon so innig küsste, dass ich drohte erst recht wieder ohnmächtig zu werden. Einfach atmen, Marcy, einfach atmen. Seufzend schlang ich meine Arme um seinen Nacken und wollte ihn nie wieder gehen lassen, besonders da dieser Kuss etwas so bitteres an sich hatte, doch vermutlich wurde ich nur verrückt.
„Oh bitte, einmal in meinem Haus reicht voll und ganz", räusperte Tony sich hinter uns und verzweifelt sah ich Loki nach wie er ging und ich fühlte mich so alleine. Erneut.
Heyho :) Tut mir leid für alle Rechtschreibfehler hier, aber ich war minimal im Stress und dann hat hat Wattpad das Kapitel auch noch gelöscht und ich durfte nochmal nach Fehlern suchen und jaaa xD Ich hoffe es hat euch gefallen und ich versuche bald wieder was von mir hören zu lassen. Mal sehen wie das alles hier weiter gehen wird *hehe* xx
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