30. So schnell kann es enden
„Ich hätte damals niemals gedacht, dass du das Ding wirklich immer tragen würdest." Ich lächelte leicht, während ich behutsam mit den grünen Steinen meines Armbands spielte und Loki mir einen Kuss auf meinen Nacken drückte.
„Es ist wunderschön und erinnert mich an dich", erklärte ich, „Es ist als wärst du immer bei mir."
„Ich werde auch so immer bei dir sein, Prinzessin." Ich drehte mich zu ihm um, so dass ich in seine schöne grünen Augen blicken konnte und strich sachte durch seine Haare, ehe ich die Umrisse seines Gesichts nachstrich.
„Das weiß ich doch, aber so war es nun mal nicht immer", sagte ich kaum hörbar und musste schmunzeln, als ich sah, wie gebannt er meine Lippen ansah, die automatisch zu kribbeln begannen.
„Aber so wird es von nun an immer sein", erwiderte er und nahm meine Hände in seine, stoppte sie dabei weiterzumachen und unsere Blicke trafen sich wieder, „Du wirst mich nicht los."
„Das hoffe ich doch", lachte ich erfreut von dieser Tatsache und wollte ihn endlich küssen, was wir sicher die letzten paar Stunden durchgehend getan hatten, als er mir tadelnd einen Finger vor die Lippen hielt und grinste.
„Nicht so ungeduldig sein, Liebste, wenn du so weiter machst, weiß ich nicht, wie lange ich mich noch beherrschen kann."
„Oh", sagte ich und wurde ungewollt rot, was ihn zum lachen brachte, während ich leicht verwirrt war, denn das war wohl nach wie vor eine Sache, die problematisch war.
„Ich werde dich niemals bedrängen", versprach er mir und drückte mir einen Kuss auf die Stirn, ehe er von meinem Bett aufstand und ich ihm verdattert nachsah.
„Wohin gehst du denn?"
„Ich muss wohl Heimdall wieder befreien gehen und einiges noch klären", sagte er und ich lächelte erleichtert über seine Entscheidung, denn er tat das Richtige, „Aber versprich mir bitte, dass du hier auf mich wartest."
„Natürlich", sagte ich leicht verwundert und er lief ein letztes mal auf mich zu, ehe er mir einen liebevollen Kuss gab und dann ging, während ich völlig fertig mich auf meinen Rücken fallen ließ. Wieso musste Loki auch immer alles so kompliziert machen? Ich seufzte schwer und stand schließlich dennoch auf, denn wenn ich kurz zu Odin gehen würde, wäre das schon nicht so weltbewegend, außerdem würde das auch nicht so lange dauern und ich wollte mit Frigga darüber reden, wieso mir nie irgendwer etwas bezüglich Loki gesagt hatte. Deswegen machte ich mich hastig auf den Weg zu ihren Gemächern, wo ich mit einem leisen Klopfen eintrat und sie mich auch schon milde anlächelte.
„Wie geht es dir mein Schatz?"
„Ganz gut, gibt es was neues?", fragte ich leise nach und setzte mich zu ihr, während mein Blick auf Odin viel und ich an Lokis Worte dachte. Würde er uns wirklich einfach nur alle verheiraten wollen, um irgendwelche Bündnisse zu stärken? Ich wusste es nicht, wollte es auch eigentlich nicht glauben und verdrängte diesen Gedanken deswegen wieder schnell.
„Nein, keine Veränderung, aber ich bin nach wie vor zuversichtlich", sagte sie traurig und ich nahm beruhigend ihre Hand in meine.
„Das wird schon wieder, er ist ein Kämpfer", meinte ich lächelnd und sie drückte mir einen Kuss auf die Stirn.
„Das weiß ich doch... hast du etwas von Thor gehört?"
„Nein, aber ich bin mir sicher, dass es ihm auch gut geht", sagte ich und hoffte es sehr und hoffte auch, dass er bald wieder hier sein würde, denn ich brauchte ihn und vermisste ihn einfach zu sehr. Ohne ihn war es einfach nicht mehr das selbe hier, vor allem sollte er die Wahrheit über seinen Bruder ja auch erfahren, fand ich zumindest, denn ich wollte wohl auch einfach mit jemanden darüber reden können, der nicht Loki war.
„Da bin ich mir auch sicher", sagte Frigga leise und ich atmete tief durch, ehe ich meine nächste Frage stellte.
„Wieso hast du mir nie gesagt, was Lokis wahre Herkunft ist?" Daraufhin hob sie ihren Blick und sah mich völlig erschüttert an, offensichtlich hätte sie nie gedacht, dass ich sie mal damit konfrontieren könnte.
„Woher..."
„Loki hat es mir gesagt", antwortete ich, auch wenn es so direkt nicht stimmte, da ich es eher gesehen hatte, aber na gut, ich wollte ihr den Teil mit Heimdall nicht sagen müssen, sie hatte schon genug Sorgen.
„Ich hätte nicht gedacht, dass er es dir jemals sagen würde", murmelte sie verblüfft und ich lächelte leicht, denn mir war klar wieso, „Ich dachte eben, dass du das nicht akzeptieren könntest und es dich aus der Bahn werfen würde, weswegen ich das keinem von euch zumuten wollte. Du kannst nicht ohne Loki leben und er nicht ohne dich."
„Ja, aber... es hätte einiges vielleicht vereinfachen können", sagte ich, denn hätte ich die Wahrheit seit Kindertagen gekannt, dann hätte ich vielleicht auch nie so einen Hass gegen seines Gleichen entwickelt.
„Wir wollten euch alle nur beschützen... Loki hatte es doch noch nie einfach und die Tatsache, dass der wichtigste Mensch für ihn seine wahre Herkunft verabscheute, hätte sicher für viel Drama gesorgt."
„Ich weiß nur..." Weiter kam ich da jedoch auch schon nicht, als Frigga mich zum verstummen brachte und ich ihrem Blick geschockt zur Türe folgte, die anfing einzufrieren und ehe ich reagieren konnte, war meine Mutter schon aufgesprungen und hatte nach einem Schwert gegriffen, als zeitgleich die Türe aufknallte und ich völlig entsetzt zu den Eisriesen sah, die hereinkamen.
„Marcy, lauf weg", schrie sie panisch, als sie versuchte einen von ihnen zu erledigen und dabei nur zur Seite geschmissen wurde, was mich endlich aus meiner Starre befreite.
„Nein", schrie ich völlig hysterisch auf und zog nun mein eigenes Schwert, um es auch schon einem von ihnen in den Rücken zu rammen, doch naja, gegen so viele kam ich eben nicht an, denn während Laufey persönlich auf Odin zu schritt, schlug mich ein weiterer mit voller Kraft gegen die Wand hinter mir und ich sah kurz nur Sternchen und spürte einen stechenden Schmerz an meinem Kopf, als er mich schon an der Kehle packte und an die Wand drückte, so dass ich nicht nur keine Luft bekam und panisch merkte, dass mein Schwert auf dem Boden lag, sondern durch die Berührung meine Narbe wieder wie Feuer zu brennen begann und ich schmerzvoll aufschluchzte und veruschte den Griff zu lockern, was unmöglich war.
„Ich wusste doch, dass ich noch die Möglichkeit kriegen würde dich zu töten", lachte er und ich musste ihn gar nicht weiter ansehen, um zu wissen, dass er einer der beiden Riesen war, die meine Familie vor Jahrhunderten getötet hatte.
„Dann versuch es doch", brachte ich nach Luft ringend hervor und fing an immer verschwommener zu sehen und hatte gar keine Kraft mehr mich zu wehren, während ich bemerkte, wie meine Kleidung sich mit Blut voll zog, da meine Narbe wohl doch tatsächlich schon wieder aufgerissen war.
„Liebend gern", lachte er, doch weiter kam er da auch schon nicht, als ihn etwas traf und er von mir geschleudert wurde, so das sich hustend und gierig nach Luft ringend auf den Boden fiel und Loki da auch schon seine Arme um mich schlang.
„Loki", hauchte ich völlig fertig und er strich mir beruhigend übers Haar.
„Du hast uns gerettet", sagte Frigga nun, die auf uns zu schritt und mich ebenfalls besorgt ansah, während Loki mein Oberteil hochzog, so dass er freien Blick auf meine Wunde hatte.
„Verdammt, wieso bist du nicht auf deinem Zimmer geblieben?"
„Ich wollte doch nur nach ihnen sehen", murmelte ich schmerzvoll, während er besorgt ein Stück seines Oberteils, das er zerissen hatte, auf meine Wunde drückte und ich zischend die Luft einzog, als da eine Stimm ertönte, von der ich gedacht hatte sie nie wieder zu hören.
„Loki!" Verwundert sahen wir drei zu Thor, der an der offenen Türe stand und besorgt zu mir sah, als Frigga sich erhob und ihren Sohn auch schon in die Arme schloss.
„Wieso erzählt du ihnen nicht, wie du den Destroyer geschickt hast um unsere Freunde zu töten?", fragte Thor nun nach und schwer atmend blickte ich zu Loki, denn war das schon wieder eine Lüge? Hatte er mir schon wieder etwas vorgmacht und hinter meinem Rücken daran gearbeitet Macht aufzubauen?
„Damit wurde wohl Vaters letzter Befehl erfüllt", sagte Loki schlicht zur Antwort.
„Du bist ein guter Lügner Bruder, das warst du immer schon... was hast du Marcy denn alles erzählt, damit sie dir glaubt? Gehst du nun auch schon so weit sie anzulügen? Ihr blind ins Gesicht zu lügen?" Verwirrt sah ich zwischen beiden hin und her und spürte schon wie meine Welt wieder zu zerbrechen drohte, denn das durfte doch alles nicht wahr sein oder?
„Ich versuche nur sie zu beschützen."
„Beschützen? In dem du Eisriesen hier her lässt? Eisriesen, die sie genauso tot sehen wollen, wie Odin?", fragte Thor gereizt und Loki erhob sich nun langsam und sah Thor hasserfüllt an, als dieser sagte, „Also geh jetzt weg von meiner Schwester, bevor du sie nur weiter verletzt!"
„Ich würde sie niemals verletzen, und wenn du mich nun entschuldigen würdest, ich muss Jotunheim zerstören und das für SIE!", schrie er und schleuderte Thor mit Hilfe seines Zepters durch die Wand und rannte aus dem Zimmer, wo er noch Frigga zu rief: „Bring sie in die Heilkammer." Doch ich würde sicher nicht in irgendeine Heilkammer gehen, nicht wenn hier gerade wieder alles außer Kontrolle geriet, denn Loki tat es schon wieder, er handelte ohne zu denken und ich musste ihn stoppen, auf wen sollte er hören, wenn nicht auf mich?
„Marcy, bleib stehen!", schrie Friagg deshalb hysterisch, als ich mich schmerzvoll erhob und einfach mal ignorierte, dass ich hier halb am verbluten war, als ich aus dem Zimmer rannte und geradewegs weiter zu den Ställen, wo ich nur noch von weitem sah, wie Loki davon ritt.
„Verflucht", zischte ich panisch und sprang ungesattelt auf ein Pferd, mit der Angst auf diesem Ritt zu sterben und trieb es so schnell wie möglich an, während ich langsam aber sicher drohte in eine tiefe Finsterniss zu fallen, doch ich würde nicht aufgeben, ich würde mein bestes versuchen, auch dann noch, als ich sah wie der Bifröst aktiviert wurde und Thor an mir vorbeiflog, um wohl Loki zu stoppen. Bis ich schließlich endlich mal ankam, meine Gedanken ein einziges durcheinander waren und es einem Wunder glich, dass ich noch auf zwei Beinen stehen konnte, hörte ich Loki gerade schreien: „Ich wollte nie den Thron! Ich wollte dir immer nur gleich sein."
„Mit dir kämpfe ich nicht Bruder!", rief Thor zornig aus. Das der Tag so enden würde hätte glaube ich wirklich keine Person auf allen Welten ahnen können. Niemals hätte ich gedacht, heute noch Thor wiederzusehen, dass Loki ein Eisriese war, dass er mich nur wieder belogen hatte und dass ich miterleben dürfte, wie meine 'Brüder' sich wahrscheinlich gleich gegenseitig umbringen würden, während ich daneben verbluten würde. Das Leben war aber auch krank.
„Ich bin nicht dein Bruder... ich war es nie."
„Loki, das ist Wahnsinn!"
„Ist es das?", schrie Lok nun außer sich und ich hielt mich völlig am Ende am Eingang fest und sah zu den beiden, „Ist es das? Wann bist du so weich geworden und sag nicht, dass es an dieser Frau lag... Liebe macht schwach!", schrie er und mein Mund klappte auf, denn das hatte gesessen. Liebe machte schwach, ich machte ihn schwach, ich war nichts als Balast. In dem Moment nahm Thor mich als erstes wahr.
„Marcy...", hauchte er geschcokt und nun blickte auch Loki zu mir, der da auch schon zu mir eilte und mich in seine Arme schließen wollte, da ich kurz davor war zusammenzubrechen, doch ich ließ es nicht zu und wich taumelnd weg von ihm.
„Fass mich nicht an!", schrie ich verletzt und fiel direkt in Thors Arme, der mich feste an sich zog und mir Halt gewährte.
„Siehst du denn nicht, was du anrichtest?", schrie Thor nun verzweifelt, während Loki verwirrt wirkte und mich ansah, als wäre ich nicht ich selbst, doch dabei war er derjenige, der nicht mehr er selbst war.
„Du wirst sie mir nicht weg nehmen", sagte er verachtend und ich wusste, dass er da gerade etwas ganz falsch verstand, „DU NIMMST SIE MIR NICHT AUCH NOCH WEG!" Mit den Worten ging Loki auf Thor los und dieser dürckte mich schnell zur Seite, als beide anfingen aufeinander loszugehen und ich mir verzweifelt die Haare raufte.
„Hört auf", schrie ich verzweifelt und versuchte meine Tränen zum stoppen zu bringen, denn das hier, zusammen mit den Schmerzen, war eine fürchterliche Qual, „Hört endlich auf!" Doch es brachte nichts und ich verfolgte beide immer schwächer über die Brücke hinweg, wo schließlich Thor es schaffte Loki so auszuschalten, in dem er ihm Mjölnir auf die Brust lag und er sich so nicht bewegen konnte, während ich am Ende meiner Kärft neben Thor auf die Knie sank und er mich besorgt sanh.
„Ich bringe dich gleich hier weg, ich muss das nur noch beenden", meinte er besorgt und meinte damit die Zerstörung Jotunheims. Meine Leben lang wollte ich genau das, wollte es zerstört sehen, doch nun, wo ich die Chance dazu bekam, war es mir egal. Es spielte wohl einfach keine Rolle mehr, denn nach allem was war, spielte das keine Rolle mehr.
„Du kannst es nicht stoppen", schrie Loki von weiter hinten und ich wollte gar nicht zu ihm sehen, ich war einfach zu verletzt von allem was er tat, denn erst vor ein paar Stunden hatte er mir offen ins Gesicht gelogen, als ich ihn darum bat von nun an ehrlich zu sein.
„Marcy... geh in Deckung", sagte Thor dazu nur, als sein Hammer ihm entgegenflog und er doch tatsächlich die Brücke anfing zu zerschlagen, was Loki dazu veranlasste auf uns zuzustürmen, bis alles ganz schnell ging. Gerade, als er uns erreichte, gelang Thor sein Vorhaben und mit einer ungeheueren Wucht wurden wir in die Luft geschleudert, wobei jeweils Thor und Loki nach einer meiner Hände griff und ich es fürchterlich am meinem Bauch reißen spürte, als wir über dem Abgrund hingen. Thor wurde von einem wachen Odin gehalten, während er mich mit einer Hand festhielt und ich Loki davor bewahrte in die Unendlichkeiten zu fallen, doch seine Hand drohte mir zu entgleiten.
„Lass nicht los", flehte ich ihn komplett schwach und müde an, während seine grünen Augen einzig mich ansahen.
„Ich hätte es vollbringen können, ich hätte sie vernichten können, wie wir es immer wollten."
„Es ist egal... Loki all das ist egal", schluchzte ich und versuchte ihn fester zu halten, doch ich konnte nicht. Ich wusste ja selbst, dass ich gleich mein Bewusstsein verlieren würde, wahrscheinlich sterben würde, ich war einfach zu schwach.
„Nein... ich habe zugelassen, dass du verletzt wirst, dass du in Gefahr warst", sagte er verzweifelt und ich schüttelte hecktisch den Kopf.
„Wir kriegen das hin.... wir kriegen alles wieder hin", log ich, wusste dass wir nichts wieder hinkriegen würde, doch er musste es mir glauben. Er musste einfach.
„Es tut mir so leid", hauchte er verbittert und Tränen kullerten ohne Ende über mein Gesicht. Denn er verabschiedete sich und egal was er vor hatte, das konnte er nicht machen.
„Loki Bitte!"
„Ich liebe dich, ich werde dich immer lieben. Ich werde immer nur dich lieben und habe auch nie jemand anderen geliebt", sagte er, als er sich meinem Griff entzog und meine linke Hand einfach los ließ, wo alles was von ihm zurückblieb das Armband war, während ich ihm nach wollte, ihn festhalten wollte, ihn nicht einfach gehen lassen konnte, doch als hätte Thor es geahnt, hatte er mein Handgelenk fest umklammert und redete beruhigend auf mich ein, doch keiner seiner Worte drang zu mir durch.
„LOOOOOKKKKIII!", schrie ich schmerzerfüllt auf, als alles dunkel wurde.
Huhu :) Ohhhjaa schönes Drama xD Gut damit sind wir am Ende von Thor angelangt und jetzt kommt wieder schön viel eigener Mist, ehe wir zu den Avengers kommen ^_^ Ich hoffe ihr ertragt das alles und wir sind schon fast bei 5K reads und das ist einfach unglaublich :o Immer schön voten meine Kinder der Sonne und am Donnerstag geht es weiter :) xx
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