25. Gerechte Strafe

~Loki~

Ich rieb mir völlig mit den Nerven am Ende die Schläfen und wusste nicht mehr weiter. Ich war glücklich der König zu sein, die Macht zu haben, Thor losgeworden zu sein und ich war berauscht von dieser Macht, doch zufrieden war ich dennoch nicht, denn ich wollte sie an meiner Seite wissen, ich wollte sie neben mir als Königin sitzen haben, doch es würde niemals gehen. Ich musste ihr zur Liebe den Abstand wahren, denn egal wie sehr sie glaubte mich zu lieben, sie würde mich hassen, wenn sie wüsste, was ich war.

„Verdammt", fluchte ich laut und war kurz davor auszurasten, irgendwas kaputt zu machen. Ich wollte doch nur wieder die Wärme ihres Körpers spüren, ihre Lippen auf meinen gedrückt haben, doch es ging nicht.

„Mein König." Ich sah zu der Wache auf, auf die ich die letzten Stunden schon gewartet hatte und ich war überglücklich ihn endlich zu sehen.

„Wo ist sie? Erzähl mir alles!", sagte ich sofort und stand auf, wo ich auf ihn zulief, während er sich nicht wohl in seiner Haut zu fühlen schien.

„Mein König..."
„Ich will wissen, wo Marcy den ganzen Tag war, mit wem sie was gemacht hat und wie sie wirkt, ob sie traurig ist, glücklich ist", sagte ich nun langsam gereizt, denn war das so schwer zu verstehen? Natürlich war es leicht krank sie beschatten zu lassen, doch ich wollte einfach Teil ihres Lebens sein und wissen, was sie so machte. Irgendwie musste ich ihr doch nahe sein.

„Sie traf sich erst mit Lady Sif und Fandral, wo sie was gegessen hat. Lady Sif hat sich beschwert, dass Prinzessin Marcy zu wenig Schlaf bekommt und fertig aussieht..."
„Ist das wahr?"
„Euer...Sie...Sie wirkte müde, aber natürlich immer noch bezaubernd", stammelte er und ich verdrehte die Augen, denn der Kerl würde sich bald vor angst in die Hosen machen.

„Weiter..."
„Sie hat die Gemächer ihrer Eltern anschließend aufgesucht und blieb dort für einige Stunden, ehe sie nach draußen ging und sich dort mit Cole traf..."
„WAS?", schrie ich nun und dachte mich verhört zu haben, denn Cole? Was wollte Cole von ihr? Was wollte sie von diesem...diesem winzigen Stück Dreck?
„Sie...mein König...sie haben geredet, ich konnte nicht hören um was es ging, ich war zu weit weg, doch sie wirkte glücklich und..."
„Bring ihn mir!", sagte ich kalt und voller Hass, denn noch einmal würde ich nicht zulassen, dass er sich sie krallen würde. Marcy gehörte mir und niemand außer mir dürfte sie mehr haben, was sehr kompliziert war wenn man mal bedachte, dass das niemals klappen würde zwischen uns, doch es war mir egal.

„Mein König..."
„Ich sagte, ich will Cole. Ruf die Wachen und sperrt ihn ein, ich kümmere mich anschließend um ihn", sagte ich nun sachlich und mit einer Verbeugung ging er und ich setzte mich wieder hin, denn er würde leiden, er müsste leiden.



Und genau deswegen lief ich einige Stunden später nach unten zu den Zellen, wo ich die Wachen angewiesen hatte ihn in eine der Folterkammern zu stecken, die sonst kaum mehr benutzt wurden, doch für ihn würde ich sie nur zu gerne wieder einweihen.

„Mein König, sollen wir..."
„Ihr könnt gehen", wies ich die Wachen an, als ich den Raum betrat und Cole sah, wie er an einem Stuhl gefesselt da saß und mich verwirrt anblickte.

„Loki, was soll der Scheiß?", schrie er und ich lachte auf.

„Es ist ab jetzt König Loki und du weißt genau, was das soll", bemerkte ich und fand den Blick von ihm zu perfekt. Diese Angst, diese Verwirrtheit, es machte mich glücklich und wenn er erst einmal leiden würde, dann wäre mein Glück perfekt.

„Was habe ich bitte gemacht? Du bist doch total irre..."
„Du hast sie betrogen und dafür wirst du leiden müssen!"
„Es geht hier um Marcy?", fragte er nun wirklich eingeschüchtert und in mir bebte alles, denn alleine, dass er ihren Namen aussprach, machte mich krank.

„Du hast nicht das Recht ihren Namen in den Mund zu nehmen."
„Verdammt Loki, das zwischen uns ist geklärt, sie hat mir..."
„Es interessiert mich nicht, ob sie dir verziehen hat. Marcy ist zu nett für diese Welt und würde wahrscheinlich jedem verzeihen", zischte ich sauer und nahm ein Messer in die Hand, „Aber gut, dass sie mich hat und ich sorge dafür, dass Leute wie du nie wieder in ihre Nähe kommen werden!"

~Marcy~


„Meine Liebe...du solltest versuchen zu schlafen." Wie in Trance schüttelte ich meinen Kopf und sah zu dem Körper meines Vaters. Wie er so tot da lag, doch er war es nicht...noch nicht. Die ganze Nacht hatte ich an seinem Bett gemeinsam mit meiner Mutter gewacht und kam mir so leer innerlich vor. Langsam wusste ich nicht mehr weiter mit allem und wusste auch gar nicht, wohin mit mir, denn während Loki mich nicht sehen wollte, ertrug ich die anderen kaum, da sie durchgehend über Thor sprachen oder über Loki und diese Themen mich zur Verzweiflung trieben.

„Ich kann nicht schlafen", murmelte ich völlig fertig und hatte solche angst. Wenn Odin starb, dann hätte ich nicht nur erneut einen Vater verloren, sondern würde Loki endgültig verlieren. Als König würde er den Verstand verlieren und Thor würde er auch niemals wieder zurücklassen.

„Schatz, wieso quälst du dich so? Loki ist einfach nur aufgewühlt in letzter Zeit und Heimdall versicherte dir doch erst gestern, dass es Thor gut geht", sagte Frigga nun sanft und zwang mich sie anzusehen.

„Ich will doch nur, dass alles wieder so ist wie früher", sagte ich und schon flossen die Tränen.

„Marcy, es wird sicher wieder alles gut werden..."
„Nein wird es nicht", jammerte ich, „Nichts wird wieder gut werden." Zum Ende versagte meine Stimme und ich schlang schützend meine Arme um mich, während Frigga mich versuchte zu beruhigen, doch ich hatte das Gefühl zu zerbrechen, in viele tausend Stücke zu zerbrechen, denn nach und nach wurde mir alles genommen und wie sollte ich das ertragen?
„Schatz, ich verspreche dir, dass alles wieder gut werden wird", versuchte Frigga mich zu beruhigen, doch ich schüttelte nur den Kopf und stand auf, wo ich mir grob meine Tränen weg wischte.

„Ich glaube, ich gehe doch lieber."
„Versuch zu schlafen", sagte sie besorgt und es tat mir so leid. Sie hatte so viele eigene Sorgen und ich machte es mit meiner hysterischen total am durchdrehenden Art nicht besser, weswegen ich sie lieber sich weiterhin um Odin sorgen lassen sollte und meine Probleme verdrängte.

„Ja...", murmelte ich noch und schloss die Türe hinter mir, ehe ich langsam in mein Zimmer schlenderte und dort mich auf mein Bett warf, doch mir wurde schnell klar, dass ich kein Auge zubekommen würde, weswegen ich mich für den Tag herrichtete und mir Trainingssachen anzog, mit denen ich nach außen lief. Die letzten Tage hatte ich nämlich nur genauso überstanden. Ich habe trainiert und das mit keinem anderen als mit Cole, denn dieser sprach nicht über Thor, Loki oder Odin, er sprach nicht über unsere Beziehung und versuchte sich an mich heranzumachen, er war einfach nett und sprach über belangloses Zeug und genau das brauchte ich jetzt.



Draußen angekommen sah ich zu den paar Leuten, die schon fleißig den Schwertkampf übten, doch Cole erblickte ich nicht, weswegen ich mich abseits auf eine Bank setzte und nervös versuchte meine Gedanken auf irgendwas anderes zu konzentrieren, was gar nicht nötig war, da da auch schon zwei Kerle auf mich zuliefen, die ich als Freunde Coles erkannte.

„Marcy", rief ein großer blond haariger, der Fred hieß.

„Hi Jungs", sagte ich mit einem müden Lächeln, doch merkte ich schnell, dass irgendwas war.

„Was ist mit Cole?", fragte sofort der andere nach, der etwas kleiner war als Fred und wenn ich mich nicht irrte Zac hieß?
„Was soll mit ihm sein? Ich warte auf ihn", meinte ich verwundert, denn so ganz verstand ich noch nicht, was Sache war.

„Die Wachen haben ihn gestern Abend auf Wunsch deines Bruders gefangen genommen und keiner will uns sagen, was los ist", sagte Fred total besorgt und außer sich, während ich aufsprang und ihn erstarrt ansah.

„Mein Bruder?"
„Ja, der König...Loki", sagte er und raufte sich verzweifelt und voller Sorge die Haare, was ich nachvollziehen konnte, denn egal wieso Loki ihn hat, es würde nichts gutes bedeuten und sicherlich nicht gut für Cole enden.

„Verdammt", hauchte ich erschüttert und war erneut den Tränen nahe, denn was tat Loki da? Wieso machte er das? Was versuchte er zu bezwecken?
„Marcy...ich will wissen, was mit meinem Freund jetzt..."
„Ich regle das schon", sagte ich hastig und rannte auch schon ohne sie weiter zu beachten los nach Innen und direkt weiter in den Thronsaal. Ich wollte Loki zur Rede stellen, doch dort angekommen war niemand zu sehen, außer ein paar Wachen.

„Wo ist der König?", fragte ich deswegen die nächst beste und dieser sah mich verwundert an.

„Prinzessin...er ist derzeit unterwegs, wir wissen nicht, wann er vorhat wiederzukommen", sagte er verlegen und ich nickte nur und atmete zittrig aus, als ich den Saal verließ und mir die Haare raufte, denn was sollte ich nun machen? Ich biss mir nachdenklich auf die Lippe und fasste schließlich einen Entschluss: Ich würde Cole da rausholen. Er hatte es verdient gehabt zu leiden, für das was er mir angetan hatte, doch darüber war ich hinaus und eigentlich hatte es niemand verdient zu leiden, abgesehen von diesen verfluchten Eisriesen vielleicht mal.

Zielstrebig machte ich mich so auf den Weg nach unten zu den Zellen, wo sich schon eine Wache vor mir aufbaute.

„Wir dürfen Sie nicht passieren lassen!"
„Ich bin im Auftrag des Königs hier und soll einen Gefangenen raus lassen", sagte ich sauer und funkelte die beiden Wachen böse an.

„Aber..."
„Soll ich meinen Bruder sagen müssen, dass ihr seine Befehle missachtet?", fragte ich gereizt nach und schon erzielte ich die gewünschte Reaktion, denn beide wichen zur Seite und ließen mich in diesen unheimlichen Zellenbereich gehen, wo ich so viele Gefangene sah, die an den Scheiben gepresst mich anstarrten während ich nach Cole suchte, doch er war einfach nirgends. In allen Zellen sah ich die Gefangenen, doch in keiner befand sich mein Exfreund, bis mir eine Türe ganz hinten auffiel und plötzlich wusste ich genau, wo er war und mir graute es dort hinein zugehen, denn was würde ich sehen? Ich zitterte am ganzen Leib und ich drohte fast schon zu hyperventilieren, als ich vor der großen Türe ankam, wohinter sich ein ganzer Saal voller Folterinstrumente befand und wo ich ganz sicher Cole vermutete, denn wenn er da nicht war, dann war er vermutlich schon tot, doch daran wollte ich überhaupt nicht denken müssen. Langsam drückte ich die Türe auf, die mit einem Quietschen den Raum vor mir freigab und mit geweiteten Augen suchte ich schnell den Raum ab, viel zu geschockt von den Sachen, die hier drinnen waren, als ich ihn sah.

„Cole", hauchte ich geschockt und rannte auf ihn zu. Er lag halb bewusstlos auf dem Boden, eine schwere Eisenkette war an seinem Knöchel angebracht worden und überall an ihm war Blut. Kaum eine Stelle war ohne Blut an ihm zu sehen und mir war jetzt schon klar, dass ich das Bild nie wieder aus meinem Kopf bekommen würde. Niemals würde ich vergessen können, dass das hier Loki getan hatte, mein Loki.

„Cole...sag was...geht es dir gut?", fragte ich besorgt und versuchte ihn wieder wach zu bekommen, „Ok, blöde Frage natürlich geht es dir nicht gut." Ich wusste gar nicht so recht, was ich machen sollte, konnte nur besorgt über sein Gesicht streichen, das Gesicht mit dem ich mal Glück verbunden hatte, doch selbst nachdem, was er mir angetan hatte, verdiente er das hier nicht!

„M-marcy", brachte er schmerzvoll hervor und versuchte seine Augen aufzubekommen, doch so wirklich gelingen tat ihm dies nicht.

„Es wird alles gut werden, ich...ich hole dich hier raus", sagte ich panisch und schon flossen die ersten Tränen und ich wischte sie mir verstohlen weg, als ich mein Schwert zur Hand nahm und aufstand.

„Er ist nicht mehr er selbst, Marcy...Loki ist...ein Monster", murmelte Cole total benebelt vor sich her und ich schluckte schwer, wissend, dass er recht hatte, als ich das Schwert hob und die Kette zerschlug, doch was jetzt? Ich war wirklich nicht in der Lage Cole hier herauszuragen, er war immerhin über einen Kopf größer als ich und wog sicher um das dreifache mehr mit den ganzen Muskeln.

„Verfluchter Mist", murmelte ich völlig durcheinander und hatte so eine Angst, dass er mir wegsterben würde, weswegen ich ein letztes Mal auf den wieder bewusstlosen Cole sah, ehe ich raus rannte und wieder direkt auf die Wachen zu, die mich ansahen, als wäre ich angegriffen worden, was sicher an Coles Blut lag, das an meinen Hände klebte.

„Helft mir! Sofort, er muss in die Heilkammer", schrie ich außer Atem und sah wie die beiden irritierte Blicke wechselten.

„Aber..."
„Kein verfluchtes Aber! Wenn er stirbt, dann sorge ich dafür, dass euch das selbe Schicksal trifft", schrie ich, auch wenn das gelogen war, denn zu so etwas war ich nicht fähig und würde ich nicht übers Herz bringen, doch damit erreichte ich den gewünschten Effekt und beide folgten mir schnell zu Cole, wo sie ihm endlich halfen und ihn heraustrugen, während ich drohte von dem ganzen Schock zusammenzubrechen.

Aloha :) Ahja der arme arme Cole, Mensch, das hat er nun wirklich nicht verdient gehabt xD Achja aber im nächsten Kapitel gibt es wieder schön was von Larcy (Der Name ist zu witzig) Jaja da wird es abgehen, das sage ich euch, aber ihr müsst leider bis Donnerstag warten, also schön voten und geduldig bleiben xx

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