23. Die Wahrheit
Das nächste was ich wieder mitbekam war, wie wir in den Sog gezogen wurden und ich öffnete meine Augen, als wir schon zurück auf Asgard waren und mir das Atmen immer schwerer fiel.
„Warum hast du uns zurückgebracht?", schrie Thor nun sauer und sah Odin nicht gerade erfreut an, nein er schien verwundert zu sein, offensichtlich hatte er sich erhofft Seite an Seite mit seinem Vater kämpfen zu können.
„Siehst du denn nicht, was du angerichtet hast?", fragte Odin nur, „Schau dir deine Schwester an!" Loki drückte mich wie auf Knopfdruck noch enger an sich und sagte auch schon: „Ich sollte sie schnell zurückbringen."
„Ich komme mit", murmelte Thor verbittert, doch Odin war offensichtlich noch nicht fertig.
„Stehen geblieben! Du willst ein Königreich beschützen können? Du kannst nicht mal deine Freunde beschützen", schrie er Thor nämlich nun an und ich hielt Loki davon ab mich wegzutragen, wie die anderen es mit Fandral taten, „Du kannst nicht mal deine Schwester beschützen!"
„Ich habe versucht es ihr auszureden", sagte Thor nun verzweifelt und ich fühlte mich schuldig, weswegen ich sagte: „Er...er kann wirklich nichts da..." Weiter kam ich da nicht, denn schon unterdrückte ich einen Schmerzensschrei.
„Verdammt Loki, bring sie sofort in die Heilkammer", meinte Thor nun, doch ich wollte Thor nicht alleine den Zorn unseres Vaters ausgesetzt lassen.
„Versuch nicht mich hier herauszutragen. Ich schaffe das schon!", brachte ich hervor und zwang Loki dazu mich auf beide Beine abzustellen, wo ich zwar weniger stand als mich an Loki abzustützen, aber was solls.
„Sicher, dass das eine gute Idee ist?", fragte Loki mich leise, während Thor und Odin sich darüber stritten, wie bescheuert Thors Ausflug doch war, was ich ja mittlerweile auch so sah, doch schätze wir beide waren von unserem Hass geblendet gewesen.
„Ich...es ist doch auch meine Schuld", sagte ich und mir fiel das Atmen schwer, während Lokis Stimme voller Sorge klang und ich wusste, dass er das nicht mehr lange mitmachen würde und mich gleich wenn es sein muss mit Gewalt in die Heilkammer bringen würde, während ich anfing schwarze Punkte zu sehen und wusste, dass ich verblutete, doch musste eine Schwester nicht für ihren Bruder da sein? Vor allem, wenn man mit Schuld an allem trug.
„Du bist einfältig und ein alter Mann!", schrie da nun Thor lautstark und unterbrach unser kleines Gespräch. Während er Odin sauer ansah und die Spannung zwischen den beiden war deutlich spürbar.
„Ja...es war einfältig zu denken, dass du bereit wärst", sagte Odin enttäuscht und mein Mund klappte verwirrt auf, während ich kurz davor war das Bewusstsein zu verlieren, was ich Loki nicht mitteilen würde.
„Vater...", setzte Loki nun an, doch Odin unterbrach ihn gleich und wandte sich wieder an Thor.
„Thor...Odinssohn, unverfrorenen hast du den Befehl deines Königs missachtet. Durch deine Überheblichkeit und Dummheit hast du über diese friedlichen Welten und diese unschuldigen Leben das Grauen und die Verwüstung des Krieges gebracht. Du bist dieser Welt unwürdig geworden." Bei den Worten setzte mein Herz einen Schlag aus, vor allem als ich merkte, dass er anfing den Bifröst zu betätigen, „Unwürdig deines Titels....du bist unwürdig der Liebe derjenigen, der du verraten hast." Bei den Worten sah Thor schmerzvoll zu mir und ihn mir graute es davor, was als nächstes passierte. Ich wusste einfach, was als nächstes passieren würde und als hätte Loki es auch gespürt, als hätte er gespürt, wie ich vorhatte auf das Geschehen zuzulaufen, schlang er seine Arme um mich und zog meinen Rücken feste gegen sich, so dass ich keinen Schritt vorwärts gehen konnte.
„Ich nehme nun von dir deine Kraft", rief Odin aus und schon flog Thors geliebter Hammer in Odins Hand, „Im Namen meines Vaters, und seines Vaters und meinem, dem Allvater, verbanne ich dich!" Da wurde Thor auch schon eingezogen und ich schrie verzweifelt auf, konnte und wollte das nicht glauben, denn was tat er da. Ich hörte Loki, wie er versuchte mich selber zu beruhigen, doch ich konnte das nicht fassen und sank auf meine Knie.
„Marcy", rief Loki noch besorgt und wirkte selbst erschüttert, als ich nicht mehr konnte und alles dunkel wurde und alles hoffnungslos wurde.
Mein Körper brannte wie Feuer und ich fühlte mich einfach nur furchtbar. Es war als würde ich Ewigkeiten in dieser elendigen Dunkelheit gefangen sein und ich wollte nur noch, dass es aufhörte, doch stattdessen sah ich Dinge, die ich nicht sehen wollte. In meinem Traum war ich in einem verwüsteten Zimmer, es war alles zerstört, voller Schutt und Blut und mitten drinnen war ich und weinte. Ich weinte einfach, ohne zu wissen, wieso, als plötzlich Loki vor mir stand, doch irgendwie wirkte er nicht wie mein Loki, er wirkte anders, verändert. Seine Haare waren länger, er wirkte mehr mitgenommen und in seinem Blick mir gegenüber lag nur Kälte.
„Ich bringe es zu Ende", sagte er dann genauso kalt und eisig wie sein Blick und egal was er als nächstes tat, es war nicht erfreulich, doch zeitgleich schaffte ich es völlig benommen meine Augen zu öffnen.
„Oh endlich", seufzte Sif da auch schon auf, die als einzige neben meinem Bett auf einem Stuhl saß und nun ihr Gesicht in den Händen vergrub.
„W-was ist passiert?", fragte ich verwirrt, denn alles war so verschwommen in meinem Kopf.
„Du bist zusammengebrochen und warst die letzten Stunden außer Kraft gesetzt", erklärte Sif mir und sah mich traurig an, „Loki hat dich in die Heilkammer gebracht, wo er jetzt ist wüsste ich auch gerne. Volstagg und Hogun waren vorhin auch noch da, doch sie schauen schnell nach Fandral."
„Fandral...wie geht es ihm?", fragte ich besorgt und setzte mich mehr auf, wo ich es an meinem Bauch ziehen spürte.
„Ganz gut eigentlich, aber wie geht es dir?"
„Mein Bauch..."
„Ja, anscheinend hat dieser Eisriese es geschafft mit seiner Berührung das Gift in deinem Körper sozusagen anzuziehen und dadurch ist deine Narbe einfach aufgeplatzt", erklärte sie mir total geschockt davon, während ich nur nickte, denn so etwas hatte ich mir schon gedacht, doch da kam mir was anderes in den Sinn.
„Thor..."
„Loki hat es uns berichtet."
„Also ist er wirklich, verbannt?", fragte ich nach und konnte es nicht fassen. Odin konnte nicht Thor verbannen und wann würde er die Verbannung aufheben? Ich schluckte schwer und spürte da auch schon die ersten Tränen über meine Wange kullern.
„Ich vermisse ihn auch", sagte Sif augenblicklich und setzte sich zu mir aufs Bett, wo sie versuchte mich zu trösten, doch nur daran zu denken, dass Thor irgendwo ganz alleine war, verzweifelt, ohne seine Waffe, das ließ mich krank werden und am liebsten hätte ich gerade Loki bei mir.
„Ich...du.... es ist...kannst du Loki suchen?", fragte ich Sif deswegen verzweifelt nach einiger Zeit und sie nickte mit einem milden Lächeln und stand auf, ehe sie das Zimmer verließ und ich meine Decke zurückschlug, um mir meine Narbe anzusehen, die nur noch leicht rot war, doch die immer deutlich zu sehen sein wird. Ich seufzte schwer darüber und versuchte mühsam nicht an Thor zu denken oder wo auch immer er gerade war, als die Türe wieder aufging und Sif zurückkehrte.
„Er...naja...er will dich nicht sehen", sagte sie unbeholfen und ich runzelte die Stirn, denn bitte was?
„Was..."
„Keine Ahnung, er wirkt sehr...nachdenklich oder so", sagte Sif und ich wusste, dass sie am liebsten noch was anderes gesagt hätte, doch sie ließ es bleiben.
„Aber...ok gut", murmelte ich und beschloss ihm Zeit zu geben, denn vielleicht war er ja auch wegen Thor etwas aufgewühlt? Egal wie sehr er auch immer vorgab ihn nicht sonderlich leiden zu können, so war er immerhin noch sein Bruder.
„Soll ich dir noch Gesellschaft leisten?"
„Nein, ich glaube ich schlafe weiter", murmelte ich zur Antwort und mit einem letzten Lächeln ging sie und ich musste mit einem einzigen Chaos in mir fertig werden.
Ich schaffte es nicht lange meine Augen zuzubekommen und wachte auf, als die Sonne gerade dabei war unterzugehen, weswegen ich mich aufsetzte und erfreut feststellte, dass es mir immerhin schon ganz gut ging eigentlich, wobei mich wirklich am meisten wunderte, dass Loki nicht da war. Er war immer da, doch jetzt nicht. Ich fuhr mir durch meine Haare und stand schmerzvoll auf, ehe ich ins Bad ging und mich umzog und mit einem Kleid bekleidet mein Zimmer verließ, wo mir schon Volstagg entgegen kam.
„Kleine", sagte er erfreut und zog mich in eine Umarmung, „Ich wollte dich gerade eben besuchen gehen."
„Tjah, ist nicht nötig", wandte ich mit einem kleinen Lächeln ab und er lief mit mir langsam zurück den Gang entlang.
„Wie geht es dir? Sif sagte alles wäre ok, aber wir haben uns echte Sorgen gemacht, als du plötzlich..."
„Nein, nein, es war ja nur halb so wild", wimmelte ich schnell ab, da man sich um mich wahrlich weniger sorgen musste, als um Fandral, „Wie geht es ihm?"
„Er hat noch leichte Schmerzen, aber er ist hart im nehmen", lachte er und ich atmete erleichtert aus, denn dann hatte ich immerhin eine Sorge weniger, als plötzlich Loki vor uns im Gang auftauchte und stehen blieb, als er uns sah, wobei sein Blick meinen gefangen hielt.
„Loki, wie geht es dir?", fragte Volstagg erheitert, doch Loki nahm ihn kaum war.
„Loki....alles ok?", fragte ich ihn deswegen und er setzte ein falsches Lächeln auf. Ich würde sein falsches Lächeln immer erkennen.
„Alles bestens, aber ich habe keine Zeit für euch, also wenn ihr mich entschuldigen würdet..." Mit den Worten wollte er an uns vorbeilaufen, doch da machte ich nicht mit, denn was war plötzlich los mit ihm?
„Loki! Was ist los?", fragte ich und wollte ihn festhalten, doch als ich meine Hand nach ihm ausstreckte, wich er sofort zurück, als wäre ich eine ansteckende Krankheit. Er sah mich daraufhin mit einem Blick an, den ich nicht deuten konnte, doch mein Herz zerbrach innerlich.
„Nerv mich nicht Marcy, ich habe wichtigeres zu tun, als mit dir zu reden", fauchte er mich an und ging, während ich verdattert zurückblieb.
„Ich glaube, der gute Loki ist aufgewühlt wegen Thor", sprach nun Volstagg, doch irgendwie hatte ich das Gefühl, als ob da mehr wäre, „Na komm, Kleine." Er schob mich dabei langsam weiter den Gang entlang und wie in Trance ließ ich das geschehen, obwohl ich am liebsten Loki hinter her gerannt wäre.
Wir verbrachten den Abend zusammen dann bei Fandral, der dann auch wieder auf zwei Beinen stehen konnte und gemeinsam liefen wir in unseren Raum, wo wir uns immerzu aufhielten, als irgendwann sogar Loki sich zu uns gesellte. Den ganzen Tag habe ich über ihn gegrübelt, auch wenn Volstagg versucht hatte mir klarzumachen, dass er nur verwirrt sei. Doch selbst als er da war, wirkte er abweisend und sah seine Hand nur immerzu an. Was war los mit ihm?
„Wir hätten was unternehmen müssen", murmelte Volstagg schließlich, nachdem Minuten keiner was sagte.
„Und was? Thor war nicht aufzuhalten", bemerkte Sif gereizt.
„Und hätte der Wächter uns nicht verraten, wären wir tot gewesen", warf Fandral ein und ich zog meine Knie zu mir aufs Sofa und wusste gar nicht, was ich fühlen sollte, was ich denken sollte. Ich konnte nur mit Lokis Armband an meinem Handgelenk herumspielen.
„Woher hat der Wächter das überhaupt gewusst?", fragte Volstagg nun und schien es nicht zu verstehen, schien sich selber Vorwürfe zu machen.
„Von mir", antwortete Loki da gelassen und ich sah verwirrt zu ihm, wie die anderen auch, denn er war das gewesen?
„Was?", fragte Fandral als erster nach und sah Loki an, als wäre er verrückt.
„Ich befahl ihm Odin sogleich zu unterrichten. Er verdiente die Peitsche für sein Zögern, wir hätten Jotunheim nie erreichen dürfen", erklärte er und ich wusste nicht, was ich davon halten sollte. Ich sah ihn einfach nur geschockt an, doch es war, als würde er meinen Blick vollkommen meiden.
„Du hast uns verraten?"
„Und unser Leben bewahrt", meinte Loki sachlich, „Und das von Thor. Ich ahnte nicht, dass Vater ihn für seine Tat verbannt."
„Loki", sprach nun Sif, die auf ihn zulief, „Nur du kannst den Allvater bitten seine Entscheidung rückgängig zu machen." Da hatte sie allerdings recht. Meine Meinung zählte nicht, doch Lokis schon und auf Loki würde Odin hören, da war ich mir sicher.
„Und wenn ich das täte, was dann? Ich liebe Thor inniglicher als jeder von euch, aber ihr kennt sein Wesen, er ist hochmütig, unbesonnen und gefährlich."
„Das kannst du nicht ernst meinen", sprach ich nun meine Gedanken aus, denn ich wollte das nicht wahrhaben. Wie konnte ihm all das nur so egal sein? Daraufhin sah Loki zu mir und musterte mich knapp.
„Er hätte dich sterben gelassen", sagte er dann eiskalt und erneut schmerzte mein Herz bei seinen kalten Worten, „Braucht Asgard einen solchen herzlosen Herrscher?" Mit den Worten und einem letzten intensiven Blick, lief er raus und ich atmete zittrig ein, als Sif sich neben mich setzte.
„Er mag vom Wohle Asgards sprechen, aber er war immer schon eifersüchtig auf Thor", sagte sie und ich wusste ja, dass es so war, doch was nun? Ich kam nicht an Loki ran, ich litt wegen Thor und keiner von uns konnte was unternehmen.
„Er hat unser Leben gerettet, wir schulden ihm Dank", meinte Volstagg nun, der mein Gesicht dabei musterte und wohl nicht weiter auf Loki herumtrampeln wollte mir zur Liebe.
„Laufey meinte, es gäbe Verräter im Hause Odin", sprach nun Hogun seine ersten Worte und ich sah ihn empört an.
„Loki würde das niemals machen!", sagte ich nun gereizt und blinzelte meine aufsteigenden Tränen weg, denn Loki kannte zwar viele geheime Wege zu anderen Welten, von denen er mir manche auch gezeigt hatte, doch niemals würde er das machen. Niemals würde er mir das antun.
~Loki~
Ich fühlte mich furchtbar. Es war ein Gefühl, als würde ich gleich den Verstand verlieren und ich wollte so gerne zu Marcy rennen und sie in meine Arme schließen, doch konnte ich es nicht. Ich konnte nicht zu ihr, konnte sie nicht anfassen, konnte sie nicht ansehen. Irgendwas stimmte nicht mit mir und bevor ich nicht wusste, was es war, konnte ich nicht zu ihr. Mein Plan um Thor loszuwerden hatte Ausmaße angenommen, an die ich nie gedacht hätte, doch um ehrlich zu sein interessierte mich das gerade nicht, ich wollte nur wissen, was mit mir nicht stimmte, wie meine Hand sich so verfärben konnte. Mit dieser Ungewissheit lief ich deswegen nach unten in die Waffenkammer, wo ich zielstrebig auf die Urne zulief, die Vater vor Ewigkeiten von den Riesen hier aufbewahrt hatte und nahm sie in die Hände, wo zu meinem Bedauern genau das erneut passierte, wie auf Jotunheim, denn meine beiden Hände wurden blau.
„Halt."
„Bin ich verflucht?", fragte ich verzweifelt, nachdem ich die Stimme Odins vernahm.
„Nein." Nein? Konnte er nicht Klartext reden? Nicht sagen, was los war?
„Was bin ich dann?", fragte ich deswegen und stellte die Urne wieder ab, während mein Herz so schnell schlug, dass ich kurz vorm durchdrehen war, denn wollte ich die Antwort hören? Wollte ich sie wirklich hören?
„Du bist mein Sohn."
„Was bin ich noch?", fragte ich nach und fing langsam wieder an meine normale Hautfarbe anzunehmen, was der letzte Beweis war, den ich gebraucht hatte. Ich war auch nur einer von ihnen. Ich war ein Eisriese. Ich war ein Monster. Ich war eins der Monster, das Marcy verletzt hatte. Oh Marcy...ich würde sie nie wieder ansehen können. Nie wieder würde ich ihr vor Augen treten können. Ich war das, was sie am meisten hasste, was sie verabscheute und hatte ich ihr nicht versprochen, irgendwann alle meiner Sorte auszurotten? Würde sie nicht auch meinen Tod wollen?
„Die Urne war damals nicht das einzige, das du aus Jotunheim mitgenommen hast oder?", fragte ich nach und lief langsam auf Odin zu, der Mann, der mich all die Jahre nur belogen hatte.
„Nein, nachdem die Schlacht beendet war, nahm ich den Weg zu ihrem Tempel ein und fand ein Neugeborenes", sagte er, „Klein, für den Sprössling eines Riesen, verlassen, bleibend dem Tode nahe. Laufeys Sohn." Mein Herz setzte einen Schlag aus. Ich war der Sohn Laufeys. Ich war nichts als ein Monster.
„Laufeys Sohn", hauchte ich immer noch geschockt.
„Ja..."
„Wieso?", schrie ich nun, da ich den Sinn dahinter nicht verstand, „Du standest Knietief in Blut, warum hast du mich mitgenommen?" Immerhin hatte ich die Antwort auf so viele Fragen jetzt. Wieso ich so kalt war, wieso es allen so wichtig war, dass Marcy ihren Hass gegenüber den Riesen verlor, wieso ich davon träumte, wie Marcy mich als Monster ansah, denn genau das war ich.
„Du warst ein unschuldiges Kind", sagte Odin leise.
„Nein, du hast damit eine Absicht verfolgt, was war es?", fragte ich verzweifelt und war nahe daran in Tränen auszubrechen, denn meine Welt war zerbrochen, nichts machte mehr Sinn, „SAG ES MIR!"
„Ich dachte, wir könnten mal unsere Welten vereinen, ein Bündnis formen, dauerhaften Frieden stiften durch dich."
„Was?", fragte ich fast schon angeekelt nach und dachte daran, was er bezweckt hatte. Ich dachte daran, wie Marcy reagiert hätte, wenn unsere Beziehung vertieft gewesen wäre, was hätte sie davon gehalten? Was würde sie jetzt davon halten? Ein Eisriese hatte sie geküsst, sie angefasst, mit ihr gelacht, geweint mit ihr sein Leben geteilt. Es widerte mich ja selbst an, doch sie durfte es niemals herausfinden. Sie sollte mich meinetwegen hassen, es wäre besser so, doch sie dürfte die Wahrheit nicht kennen, ich würde den Blick nicht ertragen, mit dem sie mich dann ansehen würde.
„Doch diese Absicht ist belanglos geworden."
„Ich bin also nichts weiter, als noch so ein gestohlenes Relikt, hier eingesperrt, bis ich von Nutzen sein kann."
„Du verdrehst meine Worte", meinte Odin, doch ich ließ es ihn nicht erklären.
„Du hast all die Jahre meine wahre Herkunft vorgehalten, wieso? Wie konntest du uns alle belügen, mich so belügen und...Marcy", sagte ich und wurde zum Ende immer leiser.
„Du bist mein Sohn. Ich wollte dich nur vor der Wahrheit beschützen."
„Wieso, weil...i-ich das Monster bin von dem Eltern ihren Kindern Schauergeschichten erzählen? Das Monster bin, das Marcys Familie ausgerottet hatte?"
„Nicht..."
„Auf einmal ergibt alles einen Sinn", schrie ich nun völlig außer mir, „Warum du Thor den Vorzug gabst, all die Jahre, ganz gleich wie sehr du vorgibst mich zu lieben, du hättest nie zugelassen, dass ein Eisriese auf dem Thorn von Asgard sitzt." Ich sah während ich sprach Odin dabei zu, wie er auf den Boden fiel und seine Hand nach mir ausstreckte, doch es interessierte mich nicht. Er hatte alles zerstört. Alles war zerstört und erst als Odin sich nicht mehr rührte wusste ich, dass ich dennoch handeln musste und dass sich ab jetzt was ändern würde.
„Wachen!"
Heyho :)) Uhh ja, die Stelle war schon immer die in der mein Herz zerbrach im Film. Armer Loki und arme Marcy, jaja, die beiden haben es wirklich nicht leicht miteinander, aber Loki macht sich ja nur Sorgen :/ Najaaa, auf jeden Fall geht es Samstag auch schon mit einem leider etwas kürzeren Kapitel weiter und ganz viel Liebe von mir aus ♥
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