22. Nach all den Jahren



„Das Pferd bringt dich schon nicht um", lachte Loki, als ich mich hinter ihm festklammerte und dafür betete, dass dieser Ritt schnell zu Ende sein würde, während wir in einer Geschwindigkeit vorankamen, die mir nicht gefiel, denn es war viel zu schnell. So schnell auf so einem Monster unterwegs zu sein, war ein Albtraum.

„Das glaube ich schon", jammerte ich und vergrub mein Gesicht an seinem Rücken, wo ich deutlich spürte, wie er lachte.

„Wir sind gleich da, Kleine." Und tatsächlich wurden wir schon langsamer, ehe wir schließlich zum stehen kamen und ich es wagte wieder aufzublicken, wo ich wirklich sah, dass wir auf der Regenbogenbrücke waren. Loki sprang genau wie die anderen vom Pferd runter, ehe er mir half auf zwei Beinen zu stehen, wo ich mit großen Augen zu Heimdall sah, denn ich zu meiner Lebzeit eher selten gesehen hatte, da ich nun ja eben auch nicht sonderlich oft hier war.

„Überlasst mir das Reden", sagte Loki an Thor gewandt und schritt schon siegessicher auf den großgewachsenen Mann zu, als dieser zuerst sprach: „Ihr seid nicht warm genug angezogen."
„Was?", fragte ich verwirrt und stellte mich neben Thor.

„Denkt ihr denn ihr täuscht mich?", fragte er nach und ich sah verblüfft zu Thor, der ebenso verwundert wirkte davon, dass Heimdall längst Bescheid wusste. Wie hatte er das bitte überhaupt gemacht?

„Dürfen wir passieren?", fragte Thor deswegen vorsichtig nach, fast als wüsste er nicht, mit was für einer Reaktion er rechnen müsste, was auch schwer einzuschätzen war.

„Niemals...ist ein Feind an mir vorbei geschlichen, nicht einer, bis zum heutigen Tag. Ich will wissen, wie das möglich war", antwortete er und ich lächelte leicht, denn das hieß wohl 'Ja'.

„Dann sage keinem wo wir hingehen, bis wir zurück sind, ist das klar?" Mit den Worten schritt Thor an ihm vorbei und zögernd folgten wir ihm alle, wo mein Herz wie wild zu schlagen anfing, denn ich war noch nie wo anders gewesen, als auf Asgard und war auch noch nie irgendwie gereist.

„Hoffen wir, dass sie nicht kotzen muss", lachte Volstagg, dem das wohl auch gerade klar geworden war und ich sah ihn empört an.

„Volstagg", rief ich deswegen aus und brachte alle außer Thor zum lachen, der die Sache sehr ernst sah.

„Nimm meine Hand", hauchte mir Loki beruhigend zu und ich tat es ohne zu zögern, denn was brauchte ich mehr, als seine Nähe? Er drückte sie beruhigend, als wir auch schon von dem Portal eingezogen wurden und ich krampfhaft versuchte nicht zu schreien, als wir in einer ungeheuerlichen Geschwindigkeit eingezogen wurden, ehe wir auch schon schneller als gedacht wieder festen Boden unter uns spürten und ich taumelnd zu stehen kam.

„Und?", fragte Volstagg mich neckend und ich versuchte mein Gleichgewicht beizubehalten, was ich nur dank Loki schaffte, der seinen Arm um meine Taille legte und murmelte: „Mutter wird mich umbringen, wenn sie erfährt, dass ich dich so etwas ausgesetzt habe."
„Dann sollte sie es nicht erfahren", murmelte ich und sah dann zu Volstagg, „Und keine Sorge, mir geht es gut. Ich werde nicht kotzen!" Volstagg wirkte ein wenig enttäuscht, doch unsere Aufmerksamkeit galt was anderem.

„Wir dürften hier nicht sein", murmelte Hogun da leise und ich sah mich das erste mal auf dem Planeten um, wo die widerlichen Kreaturen herkamen, die mir alles genommen hatten. Erst jetzt nahm ich die Kälte war und erst jetzt sah ich, dass es eine öde Gegend voller Eis und Schnee war.

„Kommt weiter", sagte Thor als einziger nicht wirklich beeindruckt und lief voraus, während ich zwischen Volstagg und Loki ganz hinten lief und das Gefühl hatte, dass ein jeder der Anwesenden alles dafür geben würde, um mich vor Gefahren zu bewahren. Wir liefen so schweigend einfach drauf los und ich schlang fröstelnd meine Arme um mich, während ich mir fasziniert die hohen Berge ansah und Ausschau nach einem der Monster hielt. Ob die von damals noch da waren? Würde ich sie erkennen?
„Wo sind sie?", fragte Sif schließlich angespannt und sah sich genaustens um.

„Sie verstecken sich, wie Feiglinge das eben tun", meinte Thor und schritt weiter, als wir den Palast, oder was auch immer es darstellen sollten, erreichten.

„Ihr seid einen weiten Weg gekommen, um zu sterben, Asen", ertönte da eine tiefe Stimme und ich zuckte augenblicklich zusammen, so sehr erinnerte sie mich an damals und ich war froh, dass Loki da war, der meine Hand sofort wieder in seine nahm.

„Ich bin Thor Odinssohn..."
„Wir wissen, wer du bist."
„Wie konnten eure Kämpfer nach Asgard gelangen?", fragte Thor nun sauer nach und mein Herz schlug wie verrückt, als ich den Riesen in der Dunkelheit anhand seiner roten Augen endlich ausmachen konnte.

„Das Haus von Odin ist voller Verräter", bemerkte der Riese daraufhin und mein Mund klappte minimal auf, denn was meinte er damit? Wer würde uns denn verraten?

„Entehre nicht den Namen meines Vaters mit deinen Lügen!", schrie Thor nun fast wie ein hysterisches Mädchen und ich wusste, dass das hier niemals gut enden würde. Ich wollte ja einen Kampf, aber zu wechem Preis würde ich diesen bekommen?

„Dein Vater ist ein Mörder und Dieb..."
„Und was seid Ihr?", schrie ich nun und konnte nicht mehr ruhig bleiben, denn was bildete er sich ein? Odin als Mörder beleidigen, aber selber aus dem Hinterhalt Unschuldige angreifen?
„Das kleine Mädchen, das versucht den Sinn hinter dem Tod ihrer Eltern zu finden", lachte der Riese nun und ich erkannte, dass er höchstwahrscheinlich der König sein musste. Laufey.

„Ihr habt sinnlos getötet. Ihr seid ehrenlose Mörder", zischte ich und schon zog mich Loki hinter sich, als Laufey aufstand und sich in seiner vollen Größe offenbarte.

„Du weißt rein gar nichts und solltest dankbar für dein Leben sein, das meine Leute dir gnädigerweise gegeben haben."
„Gnädigerweise?", schrie nun Thor für mich und sah ihn voller Hass und Verachtung an.

„Du sehnst dich auch nur nach Krieg", bemerkte Laufey fast schon zynisch, „Du bist nur ein kleiner Junge, der denkt sich beweisen zu müssen."

„Oh verdammt", murmelte da Volstagg leise und ich sah, wie sich immer mehr von den Riesen um uns versammelt hatten und ich sie gar nicht mehr zählen konnte, so viele waren sie und das war nicht nur Volstagg und mir aufgefallen.

„Dieser Junge, ist es leid sich beleidigen zu lassen", bemerkte Thor nun gereizt und ich schluckte schwer.

„Du weißt nicht, was deine Taten verursachen werden", sagte Laufey nun an Thor gerichtet, „Also geht nun, solange ich es noch erlaube." Mit den Worten schritt er auf uns zu und ich ließ Lokis Hand augenblicklich los und sah mit geweiteten Augen zu ihm hinauf, denn es war wie damals. Sie sahen aus wie damals, es war als würde ich gerade meine Mutter in der Ferne schreien hören können und ich konnte nichts dagegen machen.

„Wir nehmen Euer Angebot dankend an", antwortete Loki nun, der die Konfrontation wohl vermeiden wollte und lief auf Thor zu, wo er diesen am Arm packte und mit sich ziehen wollte, als Laufey natürlich noch ein dummes und zwar ein verdammt dummes Kommentar von sich geben musste: „Los, lauf nach Hause kleine Prinzessin." Und leider meinte er nicht mich dabei. In dem Moment sah ich auch schon, wie Thors Hammer auf den König zuflog und dann ging alles ganz schnell. Ich verlor Loki schneller aus den Augen, als mir lieb war und war schon einem Haufen Riesen konfrontiert, wobei Volstagg mir beistand, da er mich nicht eine Sekunde aus den Augen ließ. Ich kämpfte mit ihm Rücken an Rücken und spürte ein Gefühl des Glücks, als ich dem ersten Riesen es schaffte durch meine Schnelligkeit den Kopf abzuschlagen.

„Das ist für meine Eltern", sagte ich sauer und stürzte mich schon auf den Nächsten, dem ich mein Schwert in den Rücken rammte und Anerkennung in Volstaggs Augen sah.

„Mach weiter so", rief er noch, während ich lächelte und dabei immer wieder nach Loki Ausschau hielt, ihn nach mir rufen hörte und mich fragte, wie wir es hier heraus schaffen sollten? Ich sah wie Fandral lächelnd sich seinen Gegnern stellte, wie Sif mit leichtigkeit alles hinbekam und Thor sowieso ein Schlachtfeld veranstaltete und ich dreht mich erheitert zu dem nächsten Riesen um, der mich noch gar nicht bemerkt hatte, als ich mit Anlauf über seine Schulter sprang und ihm dann mein Schwert in den Magen stach, doch in dem Moment wurde ich von einem weiteren Riesen auf den Boden wegschmissen und mit einem drehenden Kopf rappelte ich mich hastig wieder auf, wo ich mal einen richtigen Kampf mit einem von ihnen hatte und der nicht so schnell vorhatte zu sterben.

„Ich habe ja gesagt, dass ich noch die Chance kriege würde, dich zu töten", lachte dieser und schaffte es so mich völlig aus dem Konzept zu bringen, denn nun erkannte ich ihn wieder. Er war es gewesen, durch den ich den Schnitt an meinem Bauch hatte, der meiner Mutter das Gift in die Hand gedrückt hatte.

„Du...", hauchte ich und kam nicht zu mehr, als er meine Verwirrtheit nutzte und mir mein Schwert aus der Hand schlug, ehe ich hart auf dem Boden landete und kurz nur Sternchen sah, als seine Eisklinge an meine Kehle gerichtet war.

„Aber vertrau mir, dich will ich qualvoller sterben lassen, genauso wie deine Mutter", lachte er, als er mir mit der Klinge einfach nur über die Wange schnitt und sich von mir abwandte, während ich komplett unbeholfen da lag und froh war, als Volstagg mir wie aus dem Nichts aufhalf und mir mein Schwert in die Hand drückte.

„Mach nicht schlapp", sagte er und ich sammelte mich wieder und wischte mir das herabfließende Blut aus dem Gesicht, als ich weiter rannte und von Sif rechtzeitig mit ihrem Schild geschützt wurde, als mehrere scharfe Eisspeere auf uns zuflogen.

„Danke", hauchte ich noch, ehe ich weiterlief, das Bedürfnis verspürte Loki bei mir zu haben, nicht die Verzweiflung wegen des Riesen an mich heranzulassen und dabei einem weiteren Riesen in den Rücken stach, als ich von weitem Volstagg rufen hörte: „Lasst euch nicht von ihnen anfassen." Doch genau in dem Augenblick musste mir natürlich genau das passieren, was für ein Glück ich doch auch hatte, denn plötzlich spürte ich einen harten Griff um mein Handgelenk und schon schrie ich vor Schmerzen auf, weil meine Narbe am Bauch sofort das Gefühl übermittelte, als würde sie brennen. Es waren Schmerzen, als würde er mich nicht einfach nur berühren, sondern mit seinem Schwert zweiteilen und dass ich überhaupt so schreien konnte, hätte ich nicht gedacht.

„Marcy", schrie Loki da auch schon und stellte sich vor mich, als der Riese mich los ließ und ich atemlos auf die Knie sank, als Fandral glüklicherweise schon auf mich zulief und einfach hochhob, um mich wegzutragen, während Loki sich um den Riesen kümmerte, da ich nicht mehr fähig dazu war, so kaputt fühlte ich mich plötzlich. Doch sehr weit kamen Fandral und ich da auch nicht, als einer der Viecher auf uns zustürmte und er mich kurz absetzte, um sich um diesen zu kümmern, nur leider wurde er dabei halb aufgespießt und ich schrie völlig verzweifelt auf, denn ich hatte das Gefühl, als würde meine Narbe aufgerissen werden und alles hier im Chaos enden. Ich wollte zu Fandral, ich wollte ihm helfen, wie er mir, doch es war unmöglich auch nur gerade aufzustehen.

„Thor!", schrie Sif verzweifelt, die auf mich dabei zueilte und half mir halbwegs aufzustehen, während Volstagg und Hogun Fandral wegtrugen.

„Wir müssen gehen", meinte Hogun nun.

„Dann geht doch!" In dem Moment erwachte aus dem Eis irgendein ziemlich großes, ziemlich schauriges und ziemlich wütendes Monster und ich konnte nur erstarrt dorthin sehen.

„LAAAUFFFT", rief Volstagg panisch, als Loki auf Sif und mich zu rannte und mich auch schon hoch hob und los rannte, während ich merkte, wie mein Kopf heiß wurde und mir schwindelig wurde. Wieso musste das eigentlich gerade jetzt geschehen? Nach hunderten von Jahren bekomme ich die Chance auf Rache und ich werde dabei krank? Bitte was? Das kann auch wirklich nur mir passieren.

„Ich verbrenne", hauchte ich leise vor mich hin und fasste mir an die Seite, wo ich es mir nicht nur eingebildet hatte, dass meine Wunde aufgerissen war, denn es war so. Diese Jahrhundert alte Narbe war einfach aufgerissen und blutete stärker als damals. Ich sah geschockt auf meine komplett rote Hand und hörte Loki vor sich hin fluchen, während das Monster dicht hinter uns war.

„Halte durch, gleich ist es vorbei", sagte er und klang gar nicht überzeugend dabei, als wir dort ankamen, wo wir gestartet waren und Thor sich auch mal so gnädig erwies um aufzutauchen, wo er das Monster vernichtete.

„Ich sage es ja...gar keine große Sache", sagte Thor und ich hatte das Verlangen die Augen zu verdrehen, denn für ihn war alles ganz leicht, doch dabei fiel sein Blick auf mich, „Oh verdammt..." Er lief dabei besorgt auf Loki und mich zu und musterte mich voller Angst.

"Kleine, wie geht es dir?", fragte er und strich mir sanft über die Wange, doch Zeit zum antworten blieb da nicht mehr.

„Wir müssen hier weg", sagte Sif schrill und so panisch hatte ich sie nie erlebt, als ich den Auslöser bemerkte, denn wir waren umzingelt von den Eisriesen und wir waren am Arsch. So würde es dann nun also enden und bei dem Versuch Rache zu bekommen, würde ich drauf gehen. Mal wieder eine echt klasse Leistung, dachte ich mir genervt, als plötzlich ein Lichtstrahl erschien und ich Odin sah, wie er auf seinem Pferd sitzend neben uns erschien.

„Vater, wir können sie gemeinsam bezwingen", rief Thor nun stolz und ich drohte gleich vor Schmerzen zu schreien, da das nicht mehr normal war, es fühlte sich an, als würde ich zerreißen, als würde ich komplett aufgerissen werden.

„Sei still!" Mit den Worten wandte Odin sich dann an Laufey und ich schloss meine Augen.

„Was ist mit ihr?", hauchte Sif leise und nahm meine Hand dabei in ihre.

„Ich weiß es nicht", sagte Loki verzweifelt und so hatte ich ihn auch schon lange nicht mehr erlebt, so besorgt und panisch, als ich spürte, wie jemand mein Oberteil ein wenig hochschob und die Reaktion dazu war eindeutig.

„Ach du scheiße", hauchte Sif nämlich erschüttert, „Sie braucht sofort Hilfe!"

Aloha :) Ja, da habt ihr eure Schlacht und ich bin echt nicht gut darin so etwas zu beschreiben. Die Leute, die das können, verdienen meine Anerkennung, denn bei Merlin wie soll man das alles so...krass, krass beschreiben? Aber gut, noch mal als Anmerkung. Wenn ich ein Kapitel hochlade, wäre es gut, wenn ihr zehn Minuten wartet bis ihr es anklickt, weil ich es danach immer noch kurz bearbeiten muss, da neuerding ein Großteil aller Wörter einfach verbunden wird nach dem Hochladen xD Donnerstag geht es weiter Babygirls and boys ♥ xx

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