110. Unser Leid


Schatten. Die Dunkelheit. Eine eisige Kälte. All das war um mich herum, all das versuchte mich zu verschlingen. Nichts als Schreie waren zu hören, nichts als verzehrte, grauenvolle Bilder zu erkennen und ich wollte nur, dass es aufhörte, dass es ein Ende fand, dass...

„MARCY!" Ruckartig setzte ich mich gerade hin, sah mich panisch um, doch alles war so dunkel hier. Wieso war es dunkel? Es durfte nicht dunkel sein! Unbewusst fing ich zu schreien an, raufte mir hysterisch die Haare, wollte weg von hier, wollte Licht sehen, wollte die Sonne sehen, dem Albtraum entkommen, doch da schlossen sich zwei kühle Hände um mein Gesicht, zwangen mich meinen Kopf etwas zu drehen und ich verstummte augenblicklich, als ich in der Dunkelheit Lokis Augen ausmachen konnte.

„Es ist alles gut. Du bist in Sicherheit", besänftigte er mich so, wie all die Nächte zuvor schon. Ich war jetzt seit fast zwei Wochen wieder da und doch fühlte ich mich nach wie vor so, als wäre ich wo ganz anders. Die Dunkelheit trieb mich in den Wahnsinn und würde Loki nicht jede Nacht bei mir schlafen, würde ich vermutlich völlig irre werden, doch er weckte mich auf, wenn ich einen Albtraum hatte und beruhigte mich, wenn die Nacht mir Angst einjagte.

„Es war ein Traum?", fragte ich unsicher nach, atmete beruhigend ein und aus und versuchte mich einfach nur auf Lokis Händen an meinem Gesicht zu konzentrieren, alles andere zu vergessen.

„Nur ein Traum. Du bist hier, nichts wird dir passieren", meinte er sanft ich seufzte schwer, ehe ich mich erschöpft wieder zurück legte, was er mir gleich tat. In den letzten Tagen hatte sich kaum etwas an meinem Zustand verändert. Ich war nach wie vor panisch, verließ vor lauter Angst mein Zimmer nicht, höchstens um ins Bad oder um auf den Balkon zu gehen und Sif war so wie Fandral, Volstagg und Thor durchgehend bei mir. Sie erzählten mir von dem, was ich verpasst hatte, halfen mir dabei meine Erinnerungen wieder zu ordnen oder berichteten mir von den Dingen, die ich vergessen hatte und an die ich mich noch nicht bisher wieder erinnerte. Es war ein schwerer Weg, doch ich war dankbar sie alle bei mir zu haben, auch wenn ich jedem ansah, dass keiner von ihnen mit den Folgen des Krieges so ganz klarkam. Sie alle konnten die Ereignisse nicht vergessen, doch irgendwann würde es leichter werden, da war ich mir sicher. Das schlimmste war wohl nach wie vor jedoch das, was zwischen Loki und mir war. Es gab immer noch so vieles, was wir klären mussten, so viele unausgesprochene Worte, so viel Schmerz und doch wagte keiner von uns es den ersten Schritt zu machen. Ich war zu verletzt, zu traumatisiert und er schien seine ganz eigenen Dämonen zu haben, die er zähmen musste.

„War es wieder die andere Seite?", fragte Loki mich nach einiger Zeit der Stille, in der wir nur nebeneinander da lagen, so nahe aneinander und doch auch so weit entfernt.

„Ja."
„Irgendwann wird es vergehen. Irgendwann wirst du nicht einmal mehr wirklich wissen, wie es dort aussah", erwiderte er zuversichtlich und ich lächelte verbittert, dachte daran, dass man mir das nach dem Tod meiner Eltern auch immerzu gesagt hatte, doch das war nun Jahrhunderte her und doch erinnerte ich mich noch ziemlich gut an diesen Tag zurück, hatte vielleicht lediglich kleine Details vergessen, aber nicht mehr.

„Ich hoffe es", hauchte ich leise, wollte ihm nicht sagen müssen, dass er damit leider niemals recht haben würde, doch ich wusste aus Erfahrung, dass es immerhin irgendwann einfacher werden würde. Ich hatte schon so vieles gesehen, so vieles erlebt, alles wurde irgendwann erträglicher.




„Und zwischen dir und Loki ist immer noch nicht alles in Ordnung?" Bedrückt schüttelte ich den Kopf, als Sif mir leise diese Frage stellte, dabei neben mir auf meinem Balkon stand und nach draußen blickte. Ich konnte mich kaum satt sehen bei dem Anblick Asgards, bei dem Anblick eines blühenden, lebendigen Asgards. Es war einfach zu wunderschön und hatte keine Ähnlichkeiten mit dem tristen, grauenvollen Asgards der anderen Seite.

„Ihr braucht wohl einfach eben Zeit, auch wenn ich zugeben muss es irgendwie traurig zu finden ihn so leiden zu sehen", sprach sie bedrückt weiter und irritiert sah ich bei den Worten zu meiner besten Freundin auf, hatte keine Ahnung, was genau sie meinte.

„Leiden?"

„Schau ihn dir doch bitte mal an, Marcy. Er lässt dich kaum eine Sekunde mehr aus den Augen, sieht tot müde aus und sogar noch blasser als üblich. Er wirkt so, als würde er nachts nicht eine Minute schlafen, um ja sicherzugehen, dass du nicht verschwindest, scheint völlig krank vor Sorge zu sein", erklärte sie mir ihre Aussage und bedrückt drehte ich mich um, sah zu Loki, der drinnen auf einem Sessel saß und ein Buch las. Er würde vermutlich wirklich niemals mehr von meiner Seite weichen und doch sollte er das dürfen. Ich hasste es ihn so zu sehen und vermutlich hatte Sif recht damit, dass er litt, doch ich litt ebenfalls und hatte kaum die Kraft für ihn und für mich da zu sein.

„Schätze meine Rückkehr von den Toten macht ihn kaputt", murmelte ich verbittert und drehte mich wieder zurück, wo ich Sif auflachen hörte.

„Oh ja, weil es ihm davor so gut ergangen war. Das hier ist eine Verbesserung. Vermutlich ist er auch einfach nur so angeschlagen wegen seinen Schuldgefühlen, weil er plötzlich ohne Alkohol klarkommen muss, weil er mit deinem echten Anblick konfrontiert wird und dieser ihn immerzu daran erinnern wird, was geschehen war."

„Ich will nicht, dass er sich für irgendwas schlecht fühlt."

„Sicher? Niemand würde es dir übel nehmen. Du bist schließlich seinetwegen fast durch die Tore Helheims gelaufen und bist nun zurück, nur um zu erfahren, wie er sich während deiner Abwesenheit benommen hatte", bemerkte Sif und brachte mich zum seufzen, denn sie verstand das alles einfach genauso wenig, wie fast jeder, abgesehen von Thor. Sie alle glaubten, ich müsste Loki verabscheuen, sie alle glaubten, ich wäre wütend, doch im Grunde war ich viel zu erschöpft für solche kraftvollen Emotionen, wusste selbst kaum was mit mir anzufangen oder mit Loki. Ich liebte ihn, ich liebte ihn mehr als irgendwen sonst, doch er verstand eben auch, dass das manchmal nicht ausreichte.

„Es ist nicht seine Schuld, dass ich da durch musste. Ich meine sicher trägt er dazu bei, doch er hätte mir niemals mit Absicht das zugefügt", erwiderte ich und fasste mir traurig an meinen Bauch, hatte mich immer noch nicht daran gewöhnt diesen so normal vorzufinden, würde vermutlich noch lange brauchen, um wirklich realisiert zu haben, dass mein kleines Mädchen fort war, dass alles was gewesen war, wirklich echt war.

„Marcy...", begann Sif, als da schon meine Zimmertüre laut auf knallte und ich mich panisch augenblicklich an meine Freundin krallte, glaubte nur gleich irgendein Monster vorzufinden, doch es war lediglich Thor, der mit einem breiten Grinsen das Zimmer betrat und bei meinem verschreckten Gesichtsausdruck immerhin schnell bemerkte, dass er nicht so rücksichtslos durch die Gegend schreiten kann.

„Tut mir leid", entschuldigte er sich hastig und ich entspannte mich wieder ein wenig mehr, betrat mein Zimmer gefolgt von Sif.

„Wie ich sehe, hast du immer noch nicht gelernt anzuklopfen, Bruderherz", bemerkte Loki zynisch, der sein Buch weg gelegt hatte und wie von alleine sich neben mich hinstellte.

„Nah, ich bin der König jetzt, das heißt ich muss nie wieder anklopfen", erwiderte Thor gut gelaunt und augenblicklich sah ich dabei zu Loki, lächelte als ich deutlich erkannte, dass er an das selbe dachte, wie ich und zwar wie Thor schon oft genug genau so ein Verhalten bereut hatte, doch mein Lächeln verschwand schnell wieder, als mir klar wurde, wie lange solche Momente schon wieder her waren, wie anders die Welt da noch ausgesehen hatte.

„Ich hoffe wirklich, dass du dir das noch anders überlegst", warf Loki amüsiert ein und ich sah wie Thor nun wohl auch an das selbe wie wir dachte und etwas rot wurde.

„Ähm... also... ja gut, ich bin eigentlich hier um zu verkünden, dass in einer Woche eine Feier dir zu Ehren stattfinden wird, Marcy."
„Eine Feier?", fragte ich, als wäre es ein schlechter Scherz, denn wie dachte er sollte ich auf einen Ball gehen?

„Es ist eine wunderbare Idee, um dich von hier herauszuholen und außerdem will das Volk dich sehen."
„Ich kann auf keinen Ball, Thor!", erwiderte ich schnippisch, spürte wie Panik in mir hochkam bei dem Gedanken unter so vielen Leuten zu sein, die mich alle neugierig anschauen würden, irgendwo anders als in diesem Zimmer zu sein, so tun zu müssen, als wäre alles ok.

„Ganz ruhig, Marcy. Es ist noch eine Woche bis dahin und du musst gar nicht lange bleiben", besänftigte Sif mich sofort, als sie sah, wie aufgewühlt ich wirkte, doch wirklich beruhigen konnte sie mich nicht. Die Vorstellung an das Kommende war zu grauenvoll.

„Ok, vielleicht solltet ihr gehen und sie Schlafen lassen. Sie muss sich nach wie vor schonen", mischte Loki sich ein und schien besorgt zu sein von meinem Zustand.

„Das wäre das nächste, worüber ich reden will", meinte Thor und sah besorgt zu mir, wie ich mich an Sif klammerte und Tränen in den Augen hatte, auf ihn vermutlich wie ein Wrack wirkte, „Ich finde ja, dass Marcy auf die Erde gehen sollte für ein paar Jahre."
„Wie bitte?", fragte Loki so, als wäre das ein schlechter Scherz und ich selbst sah meinen Bruder verblüfft von diesem Vorschlag an.

„Sie ist traumatisiert von diesem Ort, hier erinnert sie alles an den Krieg, an das Vergangene und die andere Seite. Auf Midgard würde sie weg von alledem sein, sie könnte die anderen sehen, die nach wie vor denken sie wäre tot."
„Oh, also nur weil du sie sofort wieder los werden willst, kaum ist sie hier, muss jeder von uns jetzt dafür sein? Sie braucht uns, Thor und ich werde nicht zulassen, dass sie wieder geht!", rief Loki zornig aus.

„Ich will sie nicht los werden, ich will ihr helfen!", schrie Thor ihn nun dafür an und brachte Loki damit dazu völlig auszurasten. Wütend schmiss er einen Beistelltisch um, genauso wie eine Vase, ehe er auch schon zornig das Zimmer verließ und die Türe lautstark hinter sich zuknallte.

„Wow", staunte Sif neben mir verblüfft davon, während ich selbst mit geweiteten Augen zu dem kleinen Chaos sah und nicht wusste, was ich sagen sollte.

„Ich... ich finde deinen Vorschlag ganz gut eigentlich, aber ich würde vermutlich so nur von dem wegrennen, was mir Angst macht", sagte ich leise und sah zu Thor auf, „Ich muss das so hinkriegen und außerdem will ich mich nicht so schnell wieder von euch trennen, auch wenn ich die anderen vermisse."

„Es ist deine Entscheidung, Kleine", erwiderte Thor mit einem traurigen Lächeln, drückte mir einen Kuss auf die Stirn, ehe er ging.

„Es ist wirklich deine Entscheidung, auch wenn ich nicht will, dass du gehst", bemerkte Sif nun lächelnd, doch ich hatte mich dafür entschieden zu bleiben. Ich könnte Asgard nicht verlassen, ich könnte meine Freunde nicht verlassen und ich könnte vor allem Loki nicht verlassen.



Ich wartetet Stunden auf Loki, doch er kam einfach nicht zurück. Die Sonne fing mittlerweile an unterzugehen und ich hatte Sif versichert klarzukommen, als sie ging, um die anderen aufzusuchen, doch leider war das komplett gelogen. Zitternd vor Panik alleine zu sein, während mein Zimmer immer dunkler wurde, saß ich auf meinem Bett, hatte meine Knie angezogen und wusste nicht weiter. Ich wollte Loki suchen, doch dafür müsste ich mein Zimmer verlassen und ich war mir nicht sicher, ob ich das schaffen würde. Panisch sah ich zu meiner Zimmertüre, wartete auf ein Wunder, wusste kaum was mit mir anzufangen, denn würde er nicht kommen, wäre ich alleine in der Dunkelheit hier, doch würde ich ihn suchen gehen und ihn nicht rechtzeitig finden, dann wäre ich alleine in der Dunkelheit draußen auf dem Gang und das machte mir weitaus mehr Angst. Zitternd vor Angst atmete ich tief durch, versuchte nicht die Nerven völlig zu verlieren und dachte daran es einfach nur bis zu Lokis Zimmer zu wagen. Wäre er nicht dort, dann müsste ich eben die Nacht alleine verbringen, wäre er es jedoch, dann hätte ich es geschafft mein Zimmer zu verlassen und nicht alleine zu sein. Es kostete mich dennoch viel Überwindung auch wirklich aufzustehen und zu meiner Zimmertüre zu schreiten, diese zu öffnen und das erste Mal seit langem auf den vertrauten leeren Gang zu blicken. Ich unterdrückte die aufsteigenden Bilder an den Moment, wo ich in Begleitung von Sif und Ivanka das letzte Mal dieses Zimmer verlassen hatte, damit wir um unsere Leben rennen konnten, und schritt mutig die paar Meter weiter zu Lokis Zimmertüre, wo ich schon schockiert anhielt, als ich den Lärm von dort drinnen vernahm. Es klang so, als würde Loki sein Zimmer zerstören, als würde er sich dabei die Seele aus dem Leibe schreien und unbeholfen davon, was ich nun machen sollte, verweilte ich kurz einfach so, die Hand schon am Türgriff. Lokis Ausraster dort drinnen erinnerte mich nur zu gut an die Zeit in der Schattenwelt, wo ich ihn nur zu oft hatte so ausrasten gesehen, doch nun würde ich endlich handeln können, ich würde nicht mehr nur zusehen können und genau deswegen wagte ich es auch die Türe zu öffnen, wo ich mit geweiteten Augen zu dem Schlachtfeld hier drinnen blickte und schnell Loki ausmachen konnte, der grade eine ganze Flasche Wein austrank und diese auch schon gegen die nächste Wand schmetterte.

„Loki?" Überrascht drehte er sich bei dem Erklingen meiner Stimme zu mir, schien nicht begeistert zu sein mich zu sehen.

„Verschwinde! Ich ertrage das alles nicht mehr!", schrie er mich an und trieb mir Tränen in die Augen, doch ich wusste, dass er verletzt war, dass es ihm nicht gut ging und ich musste nun für ihn da sein.

„Ich werde nicht gehen, Loki", erwiderte ich deswegen standhaft und versuchte keine Panikattacke zu kriegen in diesem Zimmer, dem Zimmer, in dem ich die meiste Zeit das letzte Jahr über verbracht hatte.

„Wieso? Willst du mich weiter leiden sehen?", schrie er mich weiter wütend an, schmiss einen Tisch dabei um, ergriff die nächste Weinflasche.

„Ich will dir helfen, so wie du mir hilfst", meinte ich und zuckte zusammen, als er laut zu lachen anfing, die Flasche auf den Boden fallen ließ, wo sie in hunderte Teile zersprang und der Flascheninhalt fast wie Blut wirkte. Mein Magen drehte sich bei dem Anblick, mir wurde schwindelig bei den ganzen Erinnerungen, die mir hochkamen, die mir Angst machten, die mich zum Heulen brachten und ich war kurz davor wieder einmal das Schreien anzufangen, mich in eine Ecke zu verkriechen und mir die Augen zuzuhalten, doch Loki hielt mich davon ab, als dieser auf mich zugelaufen kam.

„Du bist nicht echt und ich lasse nicht zu, dass du auch weiterhin mir mein eigenes Versagen vor Augen hältst", sprach er angewidert aus, ließ mich kurz vergessen, dass das hier echt war, zu sehr glaubte ich wieder in der Dunkelheit zu sein, glaubte Lokis Illusion nur vor mir stehen zu haben.

„Dann geh doch zu einer deiner Affären und vögel sie schön, während ich alleine gefangen war und alles mitansehen durfte", schrie ich ihn hysterisch an, hatte Schwierigkeiten die Realität von meinen ganzen Illusionen auseinanderzuhalten, nicht irre zu werden, doch ich sah all diese Male wieder vor mir, wie er hier eine andere Frau küsste, sie berührte, mich vergessen ließ.

„Ich wollte dich wenigstens für ein paar Stunden vergessen können und eben nicht daran denken müssen, wo du warst und wie es dir erging", erwiderte Loki sauer, lief weiter auf mich zu, schien genauso wenig wie ich noch klar denken zu können und doch wurde ich, genauso wie er, ganz schnell wieder zurück in die Realität gerissen, als er mich am Arm packte und wir beide verwundert davon waren, dass wir uns wirklich berühren konnten, dass das möglich war, denn wären wir nur Illusionen, dann hätte das nicht funktioniert.

„Du bist echt", hauchte Loki fassungslos, sah mich an, als wäre ich ein Geist und schien langsam aus seinem Rausch zu erwachen, während mein Herz wie verrückt raste vor Erleichterung hier zu sein und nicht auf der anderen Seite, ihn wirklich hier vor mir stehen zu haben und nicht wieder nur Dinge zu sehen, die gar nicht echt waren.

„Ich bin echt", erwiderte ich genauso leise wie er und erschauderte, als er seine Hände an mein Gesicht legte, mir sanft übers dieses strich, als würde er wirklich sichergehen wollen, dass ich echt war. Seine Augen zeigten deutlich den ganze Schmerz, den er erlitt, zeigten wie verzweifelt er war, doch mir erging es kaum anders.

„Ich liebe dich so sehr", sagte er da auch schon voller Kummer, drückte mich gegen die Wand hinter mir und mir liefen nur neue Tränen übers Gesicht bei seinem traurigen Gesichtsausdruck und bei diesen Worten, die Worte, die mein Herz schneller schlagen ließen, die wie Musik in meinen Ohren klangen.

„Ich liebe dich auch, Loki."

„Ich will dich niemals wieder verlieren müssen, Marcy. So oft habe ich dich schon verloren, doch dieses Mal... es hat mich so zerstört, ich... ich werde das niemals wieder ertragen können."
„Du wirst mich auch niemals wieder verlieren", erwiderte ich lächelnd.

„Mir ist egal, wer es auch sein sollte, aber wenn irgendwer jemals wieder versuchen sollte dich mir wegzunehmen, dann wird er sterben!", versprach Loki mir und bevor ich irgendwas hätte sagen können, wirklich realisieren können, was hier geschah, hatte er seine Lippen schon auf meine gepresst, drückte seinen ganzen Körper gegen meinen und auch wenn das hier kein sanfter, leidenschaftlicher Kuss war, der viel eher grob war und nach Wein schmeckte, so glaubte ich sterben zu müssen vor Glück. Tränen liefen mir unkontrolliert übers Gesicht, während ich den Kuss hingebungsvoll erwiderte, meine Hände in seinen weichen Haaren vergrub, ihn zu mir herunterzog und ihn nach all der Zeit endlich wieder küsste. So vieles war seit unserem letzten Kuss geschehen, so viele grauenvolle Dinge hatten passieren müssen, doch nun standen wir hier, waren uns so nahe, dass nicht ein Blatt zwischen uns gepasst hätte, küssten uns mit einer solchen Hingabe, dass meine Beine unkontrolliert am zittern waren, ich drohte ohnmächtig zu werden.

„Ich liebe dich so unfassbar sehr", schluchzte ich, als wir uns notgedrungen voneinander lösten, um Luft zu kriegen, er daraufhin nur jede Stelle meines Gesichts mit Küssen bedeckte, die ihm ins Auge fiel, ehe ich mich heulend in seine Arme warf, mein Gesicht an seiner Brust vergrub, während er selbst völlig aufgelöst die Umarmung erwiderte.

„Ich passe auf dich auf, Prinzessin, für immer und ewig."


Aloha :) Das letzte Kapitel vor Infinity War und ich habe echt keine Ahnung, wie sehr ich nach dem Film in der Lage sein werde weiter zu schreiben xD Naja ich hoffe euch hat das hier gefallen und seid alle stark für den Film xx


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