Kapitel 1
Lucy stieg auf die Leiter. In der rechten Hand hielt sie einen kleinen Eimer mit Farbe, und in der linken einen großen Pinsel. Sie tauchte den Pinsel in die Farbe und bemalte dann damit die Wand. Es war ein frisches Grün, was das Zimmer mit einem hauch von Sommer erfüllte. Lucy und ihr Mann hatten das Haus erst vor ein paar Wochen gekauft. Aber da Ed, ihr Mann, sehr mit seiner Arbeit beschäftigt war, blieb die meiste Arbeit der Renovierung an Lucy hängen. Doch sie tat es gerne. Sie liebte es nämlich Räume einzurichten und zu gestalten. Lucy hatte schon die Küche, das Badezimmer und wenn sie jetzt diese Wand fertig gestrichen hat, auch das Schlafzimmer renoviert. Sie war sehr stolz auf sich, dem Haus neues Leben einzuhauchen. Als sie das Haus kauften, war es sehr marode, und viele Sachen waren kaputt. Lucy musste sehr viel neukaufen um die Schäden zu reparieren. Aber die Lage des Hauses, mitten auf dem Land und umgeben von Feldern, hatte die beiden einfach in ihren Bann gerissen. Das nächste Dorf, wo es einen Supermarkt gab und ein paar Kneipen , war so ungefähr eine drei viertel Stunde entfernt. Ihr Mann Ed, fuhr einmal die Woche in die Stadt um Lebensmittel einzukaufen. Lucy selber war nur einmal in der Stadt gewesen, als ihr Mann für drei Tagen in China war, um Anweisungen für sein Bau Projekt zu erteilen. Er ist ein angesehener Architekt in der ganzen Welt, und deswegen viel auf Reisen. Lucy hasste es wenn er weg war, dann fühlt sie sich immer unsicher und hatte Angst das jemand fremdes in das Haus kommt. Außerdem nimmt sie Tabletten gegen Angstzustände, an denen sie ab und zu leidet.
Lucy verspürte in ihrer Kehle das verlangen nach Wasser. Sie stieg die Leiter hinab und lief zum Ausgang des Zimmers, und drehte sich dann kurz nochmal um, um zu betrachten was sie geschafft hatte. Sie hatte fast die ganze Wand, gegenüber des Fensters, gestrichen. Nur in der Rechten oberen Ecke fehlte ein bisschen Farbe. Lucy war zufrieden mit sich. Sie ging die Treppen herunter in die Küche und holte zwei Gläser aus dem Schrank. Sie wollte ihrem Mann gleich eine Limonade mit machen. Dazu füllte sie beide Gläser mit Wasser und presste jeweils eine Halbe Zitrone in das Glas. Dann packte sie noch Eiswürfel in Limonade, und fertig war sie. Lucy trank ihre schon bis zur hälfte leer. Sie trug beide Gläser hoch und klopfte am Arbeitszimmer von Ed.
,, Herein.", hörte sie seine Stimme.
Also öffnete sie Tür und betrat sein Zimmer.
,,Ich habe uns Limonade gemacht.", sagte sie.
,,Hmm, lecker, kannst du sie mir hier auf dem Tisch stellen?", bat Ed sie.
Lucy stellte ihm die Limonade auf den Tisch und sagte dann:,,Ich werde eben noch das Schlafzimmer zu Ende streichen, und dann Essen machen."
,,Lucy, du sollst hier nicht alles machen, ich kann uns auch das Essen machen, du überarbeitest dich sonst noch."
,,Ich mache das gerne.", antwortete Lucy, und lächelte ein wenig dabei.
Nach dem sie ihr Getränk ausgetrunken hatte, kehrte sie wieder ins Schlafzimmer zurück, und stieg erneut auf die Leiter. Sie nahm sich den Eimer und den Pinsel und fing an zu Streichen. Da fiel ihr Plötzlich etwas auf. Ein kleiner roter Fleck war auf der Grünen Farbe zu sehen. Es sah aus wie Blut. Lucy streckte ihren Zeigefinger aus, und berührte den Fleck. Er war noch Feucht. Sofort zog sie ihren Finger wieder zurück. Hatte sie sich vorhin vielleicht irgendwo unbewusst geschnitten, und dann Ausversehen die Wand berührt? Sie betrachtet beide Hände, fand aber keinen Schnitt oder sonst eine Verletzung.
Ohne weiter darüber nachzudenken übermalte Lucy den Fleck einfach und Strich die Letzte Ecke fertig. Als sie dann in der Küche war, um Essen zu machen, fühlte sie sich auf einmal unnormal Müde. Sie fühlte sich sogar so Müde das sie sich kurz hinsetzten musste, um nicht umkippen zu müssen.
Als es dann wieder ging, holte sie eine Bratpfanne aus dem Schrank und kippte ein bisschen Öl hinein. Als das Öl heiß genug war, legte sie zwei Steaks hinein. In einer anderen Pfanne briet sie Kartoffeln an.
Das Steak war fertig und die Kartoffeln aus. Lucy richtete das Essen auf zwei Tellern an und stellte es dann auf den Tisch. Sie rief ihren Mann und kurze Zeit später saßen sie beim Essen. Es wurde nicht viel gesprochen. Nur das Ed bald an dem Bau eines neuem Gebäude in Hongkong beteiligt sein wird. Lucy hörte aber auch garnicht richtig hin, sie war schon wieder so unfassbar müde. Nach dem sie ihr essen aufgegessen hatte, räumte sie beide Teller vom Tisch, und stellte sie in die Spüle.
,,Ed, ich bin so müde, ich gehe schonmal hoch schlafen."
,,Ich komme dann gleich nach.", antwortete er mit einem Lächeln.
Lucy hatte sich bettfertig gemacht, und wollte sich gerade ins Bett legen. Da viel ihr die Wand wieder ins Blickfeld. Eher gesagt, der rote Blutfleck, den sie vorhin übergestrichen hatte, war wieder da.
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