5. Streit
,,Was soll ich nur anziehen?" Haley seufzte teathralisch. ,,Ich such etwas für dich aus und du für mich, okay?" Sie nickte und machte sich daran, mir ein Outfit zu kreieren.
Ich suchte für sie ein schwarzes Kleid, das ihr knapp über die Knie ging, ein dunkelgrünes Cardigan, schwarze Schuhe mit 13 Zentimetern Absatz, lange Ohringe und eine roséfarbene Tasche aus. Ihre lockigen Haare sollte sie am besten offen lassen, sie würde bestimmt sehr sexy aussehen. Ich legte alles ordentlich auf mein Bett und wartete bis Haley wieder kam.
,,Das soll ich anziehen?!" Ich nickte. ,,Wirkt das nicht irgendwie ein wenig....freizügig?" Haley betrachtete das Outfit schüchtern.
,,Haley, du hast einen wunderschönen Körper! Du brauchst dich nicht zu fürchten! Du besitzt wunderschöne blaue funkelnde Augen, die leuchten wenn du dich über etwas freust! Ich weiß, dass du die Falten an deinen Augen wenn du lachst, nie geliebt hast, aber wirklich jeder Junge zerfällt dabei! Deine Sommersprossen lassen dein Gesicht so unglaublich süß wirken! Hale! Du bist das schönste Mäschen, was ich jemals gesehen habe! Und das meine ich ernst!"
Haley starrte mich nur an. ,,So etwas hat noch nie jemand zu mir gesagt. Ach Layla, du bist wirklich die beste Freundin, die man sich nur wünschen kann!" Zu Tränen gerührt nahm sie mich in den Arm und wir knuddelten eine ganze Weile.
Dann zeigte sie mir ihr Outfit. ,,Ich bin leider nicht so ein Modephänomen wie du, aber ich hoffe, das Outfit gefällt dir." In der Hand hielt sie eine graue Skinny-Jeans, ein weißes T-Shirt mit Aufdruck und eine Jeans-Jacke.
,,Es ist wirklich schön! Komm, lass uns die Sachen anziehen und dann schminken!"
Wir zogen uns unsere Sachen und betrachteten uns im Spiegel.
,,Die Sachen stehen uns wirklich gut", meinte Haley anerkennend und drehte sich ein wenig. ,,Du hast Recht, Layla. Ich sollte mich wirklich mehr trauen." Sie lächelte mich zaghaft an, dann nahm sie meine Hand und zog mich ins Badezimmer.
Dort stylten wir und ein wenig. Ich trug ein wenig Rouge auf, die Wimperntusche durfte natürlich auch nicht fehlen. Noch Eyeliner und roten Lipgloss...Die Haare band ich zu einem lockeren Dutt zusammen. Haley trug nur ein wenig Wimperntusche auf und etwas Rouge. Dann waren wir fertig.
,,Wie viel Uhr haben wir?" Ich schaute auf mein Handy. ,,Halb Acht. Wollen wir dann mal los?"
Haley nickte und ich nahm den Autoschlüssel. Haley wirkte erst etwas schüchtern, aber mit jedem Schritt verflog diese und sie wurde wieder die alte, unberechenbare und vorlaute Haley. Sie sang während der Fahrt wirklich jedes Lied mit und man musste sagen, ihre Stimme klang schief und quietschte.
Vor dem P1 warteten bereits Sean und Irina (hust, hust, Bitch, hust, hust) und zusammen gingen wir rein. Laute Musik dröhnte in meine Ohren und ich roch buchstäblich den Alkohol. Leute tanzten ausgelassen auf der Tanzfläche und Pärchen machten in den vielen Ecken rum. Alltag hier im P1.
Wir gingen zur Bar, wo Sean erst einmal vier Shots bestellte.
,,So, worauf stoßen wir an?", fragte Sean in die Runde. ,,Auf Layla's Rückkehr", sagte sofort Haley und grinste mich an. Ich lachte und nickte. ,,Und auf unsere Beziehung!", stieß Irina noch hervor und gab Sean einen Kuss auf den Mund. Haley sah die beiden angeekelt an und rümpfte die Nase. ,,Rummachen könnt ihr später", zischte sie und ihre Augen verengten sich zu Schlitzen. ,,Ist ja gut, Blonder", erwiderte Sean und erhob das Glas.
,,Auf Layla und meine und Irina's Beziehung."
,,Auf Layla und eure Beziehung", wiederholten wir und stießen an. Mit einem Schluck trank ich das Mini-Glas leer und der Alkohol rann meine Kehle hinunter. ,,Noch einen", meinte Haley und wandte sich der Bedienung zu.
,,Haley, wie sind nicht hier um uns zu betrinken", sagte Sean und wollte sie von der Bar wegziehen als sie seine Hand wegschlug.
,,Ich bin erwachsen und kann machen was ich will!"
,,Was ist denn mit dir los? Du bist schon die ganze Zeit so komisch!", erwiderte Sean und stellte sich mit den Armen in die Hüfte gestemmt vor sie.
,,Ich soll dir sagen was los ist? Layla kommt endlich mal wieder hier her, doch für dich spielt nur deine ach so tolle Irina eine Rolle. Hast du überhaupt mitbekommen, was die Leute in den Nachrichten sagen? Layla's Mum ist bei einem Autounfall ums Leben gekommen! Und du als einer ihrer besten Freunde solltest mir helfen, sie zu trösten! Stattdessen hängst du mit dieser Bitch rum, die du deine FREUNDIN nennst! Ich weiß nicht, ob du das merkst, aber sie nutzt dich doch nur voll aus!", warf sie ihm wütend an den Kopf.
,,Wie hast du gerade meine Freundin genannt?!", fuhr Sean sie ebenfalls wütend an.
,,Ich zitiere 'Bitch'."
Irina kicherte hasserfüllt und stellte sich neben Sean. ,,Du bist eher die Bitch hier! Ich weiß gar nicht, wieso ich hier meine Zeit mit dir verschwende, komm Sean, lass uns gehen."
,,Und jetzt läufst du weg. Wie immer", sagte Haley laut.
Ich war stumm. Einerseits war ich sauer, was Haley hier für eine Show abzog, andererseits auch auf Sean. Es stimmte, er hatte sich nicht einmal nach meinem Befinden erkundigt. Sean stand er Mund offen. Er konnte sich nicht zwischen seinen besten Freundinnen und seiner eigenen Freundin entscheiden. Dann sagte er, was Haley und mir schier den Atem raubte: ,,Meiner Freundin vertraue ich wenigstens mehr als euch beiden."
Da explodierte es wirklich in mir. ,,Bitte?!"
Ich trat neben Haley und funkelte ihn an. ,,Wen kennst du länger? Haley und mich oder diese Bitch?" Irina funkelte mich wütend an.
,,Wenn ihr wirklich meine besten Freundinnen wäret, dann würdet ihr mir diese Beziehung gönnen. Das ich endlich jemanden gefunden habe, der mich wirklich vertsteht."
,,Wenn du wirklich unser bester Freund wärest, würdest du auf unsere Wahrnungen hören", konterte ich. Sean sah uns noch einmal an, dann zog er Irina durch die Menge und verschwand.
,,Du bist so ein Arsch, Sean! Wag es ja nicht noch mal in die Halle zu kommen!", rief Haley ihm hinter.
Benommen wandte ich mich der Bedienung an der Bar zu und bestellte einmal Whiskey für zwei Personen. Ich brauchte jetzt etwas starkes, Haley anscheinend auch.
,,Was für ein Tag.." Mit einem Nicken stimmte ich Haley zu und trank das Glas aus. Der Alkohol benebelte meine Sinne und langsam Drang er in meine Knochen ein. ,,Lass uns tanzen."
Ich zog Haley auf die Tanzfläche und fing an, mich rhythmisch auf der Musik zu bewegen. Mum würde das für nicht gut heißen, sie hatte schon immer eine Abneigung gegenüber Partys und Alkohol. Deswegen habe ich sie auch sosehr geliebt, sie hat mich immer von solchen Sachen ferngehalten. Doch jetzt war sie nicht mehr da.
,,Siehst du den gutaussehenden Jungen dahinten an der Bar, der dich die ganze Zeit über anstarrt?", schrie mir Haley zu, denn die Musik war hier ziemlich laut. Ich sah zur Bar herüber und entdeckte einen wirklich gutaussehenden Jungen, mit blonden Haaren und funkelnden blauen Augen. Ich hatte diesen Jungen schon irgendwo mal gesehen. Aber mir fiel es nicht mehr ein, der Alkohol zeigte schon zu viel Wirkung.
,,Wollen wir wieder an die Bar?" Haley nickte und wir bahnten uns einen Weg durch die Menge.
,,Zwei Mal Tequila, bitte."
,,Für mich auch bitte, geht auf mich", kam es plötzlich neben mir und es war dieser Junge mit den strahlenden blauen Augen. ,,Na, Ladies."
Neben ihm tauchte ein Junge mit braunen Locken und funkelnden grünen Augen auf und Haley verfing sich in seinen Augen.
,,Na", erwiderte Haley leicht angetrunken. Zusammen tranken wir den Tequila und begaben uns wieder auf die Tanzfläche. Haley sah ich nicht mehr, dass letzte Mal sah ich sie mit dem Lockenschopf.
Der Blonde blieb bei mir und wir tanzten gemeinsam. Fieberhaft dachte ich nach, wer dieser Junge nochmal genau war. Er nahm meine Hand und ließ mich herumwirbeln. Das war hier in der Menge gar nicht so einfach, un ich knallte gegen ihn. Ich verfing mich in seinen wunderschönen, blauen Augen. Er nahm mein Gesicht in seine Hände und zog es zu sich herüber. Dann berührten seine Lippen meine. Ich schloss die Augen und erwiderte den Kuss. Er wurde immer fordernder.
Schließlich löste sich der Junge und nahm meine Hand. Zusammen gingen wir aus dem Club und er bestellte ein Taxi. Ein paar Paparazis kamen und fotographierten uns. Entweder lag es an mir oder der Junge neben mir war berühmt. Wieder ratterte es in meinem Kopf. Wer war der Junge? Das Taxi fuhr uns zu einem noblen Hotel und es dauerte auch nicht lange, ehe wir in einem Hotelzimmer landeten...
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Na, wer denkt ihr wird wohl der 'mysteriöse' Junge mit den blauen Augen und den blonden Haaren sein? Ich glaub, ihr kennt ihn alle;) Also ich auf jeden Fall:)
Kommis und Votes sind immer erwünscht;)
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