30. Wettkampf - Teil 2

Perrie und ich gingen zu meiner Bank, dort saßen schon Haley und Sean, die sich ihre Schuhe enger bunden.

,,Auch schon aufgeregt?", fragte ich die beiden. Haley nickte, ihr Kopf war rot und sie zappelte die ganze Zeit. Sean nickte ebenfalls. Perrie lehnte sich an die Bande, ihren Blick ließ sie durch die ganzen Zuschauer schweifen. Als wäre sie auf der Suche nach jemanden.

,,Suchst du wen?", fragte ich also und stellte mich neben sie.

,,Ja, Zayn... Anscheinend haben die fünf verschlafen. Bei denen würde es mich nicht wundern. Sie sind die Unpünktlichkeit in Person", antwortete sie. Stimmt ja, sie war ja mit Zayn verlobt! Das hatte ich ja ganz vergessen.

,,Außer Sophia hält sie auf trapp", warf ich lachend ein. Perrie lachte ebenfalls.

,,Oder das."

Draußen kreischte jemand. Oder viele.

,,Die sind ja mal pünktlich!", meinte Perrie und sah auf ihre Uhr. Genau jetzt kamen Louis, Zayn, Liam, seine Freundin Sophia, Niall und Harry reingerannt, ihre Kapuze noch immer übergezogen, die Brillen hingen schief im Gesicht. Niall trug noch immer den Schal, seine Nase steckte in einem Verband.

,,Was ist denn mit Niall passiert?", entfuhr es Perrie, ich zuckte ahnungslos die Schultern.

,,Keine Ahnung. Als ich ihn gefragt habe, hat er nicht geantwortet, sondern hat schnell das Thema gewechselt." Ich verschwieg ihr extra, dass ich es eigentlich wusste. Aber ich wollte jetzt nich als Spionin dargestellt werden. Wäre dann doch irgendwie doof.

,,Vielleicht ist er mit irgendjemanden aneinandergeraten?", vermutete Perrie weiter.

,,Bestimmt mit Harry."

,,Wieso Harry?" Sie sah mich verwirrt an.

,,Sie sind letztens schon aneinander geraten. Lange Geschichte." Zayn entdeckte mich und Perrie und steuerte sofort auf uns zu. Ich sah mich um. Hinter uns würde ein länger Tisch aufgebaut, wo die Jury gleich sitzen wird. Eine Frau Mitte 50 und zwei Männer mit gefähr 40 Jahren bildeten diese.

,,Seht ihr die ältere Frau da oben am Jury-Tisch?" Jessie war ebenfalls zu uns gekommen und stand zwischen mir und Haley, während Sean sich einfach auf der Bank umgedreht hatte.

,,Das ist Emilia Colins. Sie war eine fantastische und weltberühmte Eisläuferin und hatte bei den Olympischen Spielen immer Gold gewonnen. Deswegen wird sie besonders hart bewerten. Also tut euer bestes, wenn ihr gleich auf dem Eis seid. Ihr habt jetzt nochmal ne Viertelstunde Zeit um euch warm zu laufen. Dann fängt ihr beide an", erzählte sie uns.

In meinem Hals bildete sich ein Riesen Kloß. DIE Emilia Colins, mein Vorbild im Eislaufen. Ich habe früher als kleines Kind immer zu ihr aufgesehen, ich habe sie sogar mal kennengelernt! Aber nur durch die Kontakte meines Vaters konnte ich sie kennenlernen. Sie war sehr nett zu mir gewesen, aber ich hatte auch gehört, dass sie sehr streng sein konnte. Ich hatte Angst, große Angst. Vielleicht erkannte sie mich ja wieder und würde bei mir noch härtet bewerten. Dad hatte ihr ja damals erzählt, dass ich ein riesengroßes Talent für's Eislaufen wäre.

Ha ha, lachte mich meine innere Stimme aus.

Halt die Klappe, knurrte ich sie an und band schnell meine Schuhe zu. Haley und Sean warteten währenddessen auf mich, sodass wir alle gleichzeitig die Eisfläche betreten konnten. Ich hatte so einer Art kurzen Bademantel an, die Kapuze sollte ich aufziehen um mein Gesicht zu verdecken. Die ganze Menge fragte sich schon, wer ich war.

,,Kannst du so überhaupt fahren?", flüsterte Haley mir leise zu. Ich nickte. Dann sah ich mir meine Gegner an. Irina, Sean's Ex, trat ebenfalls auf, sie sah uns wütend funkelnd an. Haley konnte sich kein Grinsen verkneifen und streckte ihr die Zunge raus. Ich musste leicht Kichern, Sean stieß mir in die Rippen. Ihm war das sichtlich unangenehm, das merkte man sofort.

,,Lass sie. Irina ist es wirklich nicht wert, Sean", meinte ich leise zu ihm.

,,Ich weiß. Kommt, lasst uns aufwärmen."

Die Leute schaute uns aufmerksam zu wie wir kleine Sprünge wiederholten oder komplizierte Drehungen nochmal übten. Sie wussten noch immer nicht, wer das mysteriösen Mädchen in dem Bademantel war. Man erkannte mich nur durch mein Können. Ein paar Mal wagte ich den Blick zu den Jungs, die auf den hinteren Rängeh saßen um einen besseren Blick auf uns zu erhaschen können. Es machte mich jedoch traurig, dass Niall mich nicht erkannte. Sein Blick schweifte über die Eisfläche, wahrscheinlich auf der Suche nach mir. Er müsste meinen Fahrstile doch kennen, schließlich hab ich ihm gezeigt, was ich alles drauf habe. Es tat weh.

Ich fuhr jetzt ein wenig schneller und machte das gleiche nochmal, was ich Niall damals gezeigt hatte, in der Hoffnung, er würde mich dann erkennen. Aber er schien mich immer noch nicht zu erkennen.

,,Layla! Jetzt komm!", rief Haley und winkte mir zu. Anscheinend bemerkte Niall jetzt, wer das mysteriöse Mädchen war. Ich sah nämlich durch den Spiegel, dass er sein Blick nicht mehr durch die Menge glitt, sondern an mir kleben blieb. Ich verließ das Eis und stellte mich neben Haley an die Bande.

,,Ich heiße Sie herzlich Willkommen zum Ice Prince Gold Cup hier im Lee Valley Ice Centre in London! Heute ist ein ganz besonderer Tag für unsere Wettkampfteilnehmer, und das auch nur zu Recht. Wahrscheinlich hab ihr es schon gehört, aber für unsere Zuschauer noch einmal: Die ersten drei Plätze erfüllen automatisch die Bedingungen für die Olympischen Winterspiele 2014 in Sotschi, die am 5. Januar stattfinden werden und sich bis zum 19. Februar fortsetzen werden. Und jetzt bitte ich mal alle Wettkampfteilnehmer auf die Eisfläche", sagte der Kommentator, der mit normalen Schuhen auf dem Eis stand und sein Mikro in der Hand hielt.

Ich zog meinen Bademantel aus und schlitt als erster auf's Eis. Hinter mir kamen die anderen 25 Teilnehmer, darunter Haley, Sean und Irina. Wir reihten und in eine Reihe auf. Der Typ mit dem Mikro klebte uns unsere Startnummern auf, ich hatte Nummer 3.

,,Das Mädchen mit der Startnummer 1 heißt Haley Johnson, ist 20 Jahre alt und läuft seit sie klein ist. Der Junge mit der Nummer 2 ist Sean Woston, 19 Jahre jung und läuft seit er sechs Jahre alt. Die junge Frau neben ihm heißt Layla Cowell, ist ebenfalls 19 Jahre alt und hat die Eisfläche das erste Mal betreten als sie gerade mal vier Moante alt war."

Und es ging so weiter. Ich sah die anderen Teilnehmer an bis mein Blick bei Irina hängen blieb. Sie schaute zwar den Kommentator an, aber nebenbei hakte sie mit der Spitze ihrer Kuven in das Eis und erschaffte so eine kleine Kule. Wenn man darüber fährt und fällt, konnte das einen schlimmen Unfall geben. Sie bemerkte meinen wütenden Blick, schaute mich jedoch so an als wäre nichts.

,,Blöde Kuh...", murmelte ich leise.

,,Dann bitte ich jetzt die anderen Teilnehmer auf ihre Plätze zu gehen. Und sehen Sie nun Sean Woston und Haley Johnson bei ihrem Eistanz auf Mozart's kleiner Nachtmusik!"

Das Publikum klatschte. Ich warf Irina einen wütenden Blick zu und drückte meinen besten Freunden die Daumen. Jessie zerrte mich auf meinen Platz, sie war total zappelig und aufgeregt.

,,Jetzt setzt dich auf die Bank und zappel nicht so rum!", ermahnte ich sie lachend, mit ihrem ganzen Rumgezappel machte sie mich noch ganz Kirre. Und mehr Stress brauchte ich jetzt wirklich nicht. Mein Blick galt noch immer der Kule, die Irina mit ihren Kuven erschaffen hatte. Was hatte Irina vor? Ich traute ihr nicht. Von hier bis nach New York. Ich traute ihr sowas von nicht, sie wollte Rache, das wusste ich. In meinen Gedanken betete ich vor mich hin und knetete nervös die Hände. Die Musik erklang. Haley und Sean sahen sich noch einmal an ehe sie anfingen. Zwischen ihnen herrschte Harmonie, so wie sie über die Eisfläche schwebten.

Ab und zu musste ich mir die Augen zuhalten, zu groß war meine Angst, dass einer der beiden über diese Kule fahren wurde und einen Unfall baute. Jessie war erst verwirrt gewesen, weshalb ich mir solche Sorgen mache, weil doch alles nach Plan liefe, aber als ich ihr von Irina und der Kule erzählte, wurde ihr Gesicht abwechselnd rot und weiß. Rot, weil sie ziemlich sauer auf Irina war, und weiß, weil sie sich jetzt totale Sorgen um Haley und Sean machte.

Und bei dem nächsten Sprung sah ich es kommen. Ich hielt mir schon die Augen zu. Und das letzte was ich hörte war ein lautes:

Knack.
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Die Spannung steigt!

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