20. Wiederversöhnung?
Haley war auch schon da.
Und sie war nicht alleine.
Sean war ebenfalls da.
Und das unfassbare war:
Sie lachten.
Okay......
Aber erstmal hassen, schon klar, kommentierte meine innere Stimme und in diesem Fall musste ich ihr irgendwie zustimmen.
Ich ging auf die beiden zu. Haley sah mich natürlich und stürmte zu mir.
,,Layla! Stell dir vor, Sean und ich machen unseren Tanz auf Mozart's kleiner Nachtmusik! Das Lied ist einfach so genial!"
,,Ja, das ist es!"
Um sie nicht zum 'weinen' oder sonstigen zu bringen, spielte ich einfach mal in ihrer guten Laune mit. Okay, ich hatte auch gute Laune, aber irgendwie war die jetzt gedämpft. Ob es daran lag, dass ich jetzt theoretisch mit Niall zusammen sein konnte oder weil Sean und Haley sich wieder vertragen hatten.
Genau jetzt kam Jessie. Ich ließ Haley mal kurz stehen und hüpfte aufgeregt mit Jessie auf und ab.
,,Weiht mich ein!", meinte Haley sofort und hüpfte mit.
,,Wenn Layla diesen scheiß Wettbewerb gewinnt, dann ist sie bei den Olympischen Spielen 2014 in Sotschi angemeldet! GENAUSO WIE IHR AUCH!!!!"
Jetzt fing Haley an zu kreischen und hyperaktiv durch die Halle zu rennen. Ich lachte belustigt, denn sie sah aus wie eine Irre.
,,Wir sollten jetzt aber mal trainieren", meinte Jessie ernst und wir nickten. Jetzt mussten wir wirklich hart trainieren. Und zwar sehr hart. Schwere Figuren, abwechslungsreiche Gestaltung, fließende Bewegung, Landung und so weiter. Es sah vielleicht ganz einfach aus, aber in der Praxis war es dann doch etwas schwerer.
,,Jetzt an der langen Seite versuchst du den Sprung!", rief Jessie mir zu.
,,It's in his DNA, d-d-d-DNA!", sang Little Mix dazu.
Ich tat wie mir geheißen. Rückwärtshaltung.....und los!
Nur leider hatte ich das Pech, dass ich mit viel zu viel Schwung absprang und bei der Landung ausrutschte. Ich kratzte eben die Kurve, aber bei der nächsten Figur verlor ich mein Gleichgewicht und flog hin.
,,Aus!", rief Jessie dem Heini an dem Musikplayer zu und kurz darauf stoppte die Musik.
,,Alles okay?"
Ich nickte matt, mein Po tat ziemlich weh. Ich rappelte mich auf und versuchte es erneut. Und erneut misslang mir dieser Sprung. Er wollte einfach nicht so wie ICH es wollte.
Meine Laune sank immer mehr und mehr bis sie schließlich auf dem Nullpunkt gelangt war, wenn nicht sogar darunter. Ich fühlte mich so mies gelaunt, weil ich immer verzweifelter wurde. Der Sprung wollte einfach nicht klappen! Er war wie verhext.
Ähm, da kam die Hexe gerade.
Ich glaub, ihr wisst, wen ich mit Hexe meine?
Genau.
Irina.
Sie lächelte ihr normales falsches Lächeln und gab Sean einen fetten Schmatzer, dass ich schon angeekelt wegschauen musste. Ich sah wie Haley's Muskeln sich ziemlich stark anspannten und sie die beiden mit einem wütenden Blick anschaute.
So schnell ich konnte eilte ich zu Haley, damit sie ihre Drohnung an Irina nicht wahrmachen konnte. Ich wollte hier keine Schlägerei.
,,Beruhig dich", flüsterte ich ihr zu und sah ihr tief in die Augen.
,,Wie soll ich das denn machen, wenn diese Bitch hier ist!", zischte Haley mit Augen, die sich vor Wut zu Schlitzen verwandelten. Oh oh, jetzt war Haley aber extremst wütend. Hola die Waldfee, da sollte jeder aber mal das Weite suchen. Denn wenn Haley sehr wütend war, und ich meine EXTREM wütend, dann Himmel, Arsch und Wolkenbruch. Dann suche lieber das Weite bevor sie dich auffrisst.
,,Alles okay?", fragte Sean jetzt, da er Haley's wütende Blicke gesehen hatte.
,,Wie-"
,,Nichts ist in Ordung!", unterbrach mich Haley wütend. ,,Du hast es anscheinend noch immer nicht gerafft! Sieh dir doch mal deine Freundin an! Sie mag zwar hübsch aussehen, aber achtest du überhaupt auf den Charakter deiner Freundin?! Du bewertest sie doch nur immer nach dem Aussehen! Das war genauso als du in Layla verknallt warst, nur weil sie hübsch aussieht!"
Sean war mal in mich verknallt? Das wurde ja immer besser und besser....
,,Was interessiert es dich, was für eine Art von Freundin ich habe?! Das kann dir doch vollkommen egal sein! Du bist schließlich nicht meine Mutter!"
Bitte, Haley mach jetzt keinen Fehler, den du später bereust!, warnte meine innere Stimme sie. Aber natürlich hörte sie es nicht.
,,Das hat einfach den Grund, weil ich seit 15 VERDAMMTEN JAHREN in dich verknallt bin! Und du hast es noch immer nicht kapiert!!!"
Sean's Gesichtsausdruck war oskarreif. Sein roter Kopf wurde schneller weiß als man denken konnte. Er war überrumpel. Das sah man nur zu deutlich. Und schneller als man sehen konnte, war Sean bei Haley und küsste sie.
Mitten auf den Mund.
Haley starrte Sean erst fassungslos an, dann erwiderte sie den Kuss. Irina sah die beiden mit aufgerissenen Augen an. Ich lächelte sie nur hinterhältig an.
Das hast du davon, Schlampe!, schrie meine innere Stimme triumphierenden und klopfte sich auf ihre nicht exestierenden Schulter.
,,Sean! Wie kannst du nur!", schrie Irina fuchsteufelswild und riss die beiden auseinander, Haley taumelte in meine Richtung und ich stützte sie bevor sie hinfliegen konnte.
,,WIESO??!!"
,,Weil ich gerade festgestellt habe, dass ich dich niemals geliebt habe, es war immer nur Haley gewesen, die ich wirklich geliebt habe", antwortete Sean ruhig.
,,DAS WIRD DIR NOCH LEID TUN!!", schrie Irina zu Haley und verschwand wenige Sekunden später aus der Eishalle. Sean wandte sich wieder Haley zu.
,,Es tut mir leid, dass mir es noch nie vorher aufgefallen ist, Haley."
Als Antwort küsste sie ihn wieder, auf ihren Lippen spiegelte sich ein Lächeln wider und ihre Wut war wie weggeblasen.
Innerlich tat es mir weh, Haley jetzt glücklich zu sehen. Versteht es nicht falsch, aber momentan hatte ich keine Geduld für glücklich Verliebte. Schließlich standen sie nicht unter dem enormen Druck eines Stars wie es bei mir war. Und wenn man selber in einen Star verliebt war. Ich entfernte mich von den beiden und nahm meine Tasche.
Ich ging nachdenklich den Piccadilly Circus entlang, mein Blick starr auf den Boden gerichtet. Wieso wollte nichts so klappen wie ich es wollte? Nichts war so wie es sein sollte. Ich hatte MAL WIEDER keinen Freund, alle um mich herum waren glücklich. Nur ich war ja mal die einzige Ausnahme. Und mein Ex war bestimmt noch immer traurig.
Dann erstarrte ich. Ich stand vor einem Laden. Na ja, Laden konnte man es nicht mehr wirklich nennen, denn es wurde zu einem Art 'Studio' umgerempelt, sodass jetzt zwei Sofas und ein Stuhl in der Mitte standen, umringt von Kameras.
Und auf den Sofas saßen alle fünf und auf dem Stuhl ein Interviewer.
Und sie alle lächelten.
Hatte ich gesagt, dass er noch immer traurig war? Ich meinte, dass er nicht mehr traurig war! Ich sah sie alle fassungslos an, aber sie entdeckten mich nicht. Nur mein Dad, der im Backstage-Bereich stand. Dann rannte ich einfach los. Nach Hause. Und schloss mich für den Rest des Tages in meinem Zimmer ein.
Mein Leben konnte mich mal!
Wütend schrie ich in mein Kissen hinein und schmiss es anschließend gen die Wand. Ich kreischte hysterisch oder heulte. Dann lachte ich wieder, weil ich daran dachte wie scheiße mein Leben doch war. Und dann kreischte ich wieder hysterisch und alles begann von vorne.
,,Layla?", ertönte eine sanfte Stimme und klopfte an meiner Tür.
,,Geh weg!", schrie ich, denn ich war der festen Überzeugung, dass es Dad war. Doch ich täuschte mich. Ich drückte mein Gesicht ins Kissen und ließ die Tränen einfach laufen. Dieser Jemand jedoch war hartnäckig und öffnete die Türe und setzte sich neben mich auf's Bett. Seine Hand berührte meinen Rücken und sofort durchfuhr mich ein merkwürdiges Ziehen meinen Körper.
Nein.
Nein, nein, nein!
Sofort drehte ich mich um und wandte ihm den Rücken zu. Er soll mich nicht trösten. Er soll mich einfach alleine lassen. Einfach alleine lassen!
,,Was willst du?", flüsterte ich wütend, denn ich war unfähig richtig zu sprechen. Mein ganzer Körper kribbelte von der Berührung, die er mit seiner Hand auf meinem Rücken bewirkte.
,,Dein Dad hat gesagt, ich soll versuchen, dich zu beruhigen", antwortete er immer noch sanft. Wie konnte man mit einem tollwütigen Mädchen in einem Zimmer so ruhig bleiben?!
,,Dann kannst du jetzt ja gehen", erwiderte ich und rutschte noch ein Stück weiter weg von ihm. Doch er blieb mal wieder hartnäckig und rutschte ebenfalls näher an mich heran.
,,Können wir nicht reden wie normale Menschen?"
,,Das Problem ist, dass wir KEINE NORMALE Menschen sind, Niall!", schluchzte ich und schloss krampfhaft meine Augen. ,,Und jetzt lass mich alleine!"
Aber natürlich tat er es nicht. Er nahm mich und setzte mich auf seinen Schoß. Erst wehrte ich mich mit harten Schlägen und Tritten, aber er gab noch immer nicht nach. Das musste bestimmt urkomisch aussehen wie Niall versuchte, mich auf seinen Schoß mit aller Macht zu zerren. Irgendwann jedoch verließ mich die Kraft und ließ mich auf seinen Schoß ziehen. Ich weinte mich an seiner Schulter aus. Er sagte nichts. Und das war auch gut so. Er streichelte nur beruhigend meinen Rücken und sagte nichts.
Irgendwann hatte ich mich schließlich ausgeheult. Doch ich wollte in dieser Position verbleiben. Für immer. Mich sollte niemand mehr von ihm wegziehen. Er sollte nie wieder gehen. Niemals.
Er scheinte meinen ruhigen Atem zu spüren, denn er strich mir nicht mehr beruhigend über den Rücken, sondern seine Hände verweilten an Ort und Stelle. Es war so schön. Ein wunderbarer Moment.
,,I won't let this little things out of my mouth,
But if I do, it's you, oh it's you, they add up to."
Niall's Stimme war wirklich die schönste, die ich jemals gehört hatte. Sie klang so ruhig. Und frisch! Mein Herz pochte um das achtfache schneller. Meine Hände fingen an zu schwitzen. Ich glaube, ich hatte noch nie so stark gefühlt wie ich es bei Niall tat.
Bitte, lass dieser Moment niemals zu Ende gehen!
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Irgendwie hab ich das Gefühl, dass jeder was mit jedem am laufen hat.
Ach keine Ahnung.... Mir fällt grad nichts ein, was ich hier drunter schreiben könnte....
Kommis und Votes sind immer willkommen;)
Das hat noch gefehlt :D
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