Kapitel 7
Es war inzwischen eine Woche vergangen. Leo und mir ging es ein wenig besser. Leo hatte nach einer Wohnung gesucht, in der wir wohnen konnten. Leider war sie zu weit weg, als dass ich weiterhin auf meine Schule gehen konnte. Heute wollten wir uns die Wohnung anschauen. Ich hoffte wirklich, das diese Wohnung in einem guten Zustand war. Die letzten paar Wohnungen, die wir besichtigt hatten, Waren häufig sehr herunter gekommen oder fingen an zu schimmeln. Ich war froh, das wir umziehen würden. Ich konnte nicht in dem Haus wohnen, in dem Mama ihr Leben lassen musste. Als ich das dachte zog sich mein Bauch zusammen und erneut kamen mir die Tränen. Warum? Warum musste es uns passieren?
Der Verkäufer schien sehr freundlich. Er hatte von unserer Geschichte erfahren und gab uns einen „Mittleids-Rabatt" wie er es genannt hatte. Wir gingen zur Tür herein. Es war nur ein kleiner Flur mit vier Türen. Wahrscheinlich waren es Küche, Badezimmer und unsere Zimmer. Es waren noch ein paar Möbel in der Wohnung, die wir nutzen konnten. Alles ging ziemlich schnell. Leo sprach mit dem Verkäufer und unterzeichnete einen Vertrag. Er sagte, wir würden sofort in die Wohnung ziehen können. Die Möbel aus unserem Haus würden wir erst in ein paar Tagen hier her bekommen, das war jedoch erst mal kein Problem. Wir fuhren wieder zurück zur Polizeistation. Leo rief in der Schule an und beschrieb unsere Situation. Während dessen schrieb ich Marie und Lia.
Yuki: Hey. Ich werde die Schule aus persönlichen Gründen wechseln. Tut mir leid. Ich würde am liebsten auch bleiben, aber ich kann nicht.
Marie: Oh nein. Du hast aus persönlichen Gründen geschrieben, ich vermute du möchtest nicht darüber reden? Ich hoffe das wieder alles gut wird!! Fühl dich umarmt :)
Lia: Oh
Lia: Alles gute und hoffentlich bessert sich das, was auch immer es ist, bald wieder. Wir sind für dich da, wann du ein offenes Ohr brauchst.
Yuki: Danke. Wir können ja in Kontakt bleiben. Ich erzähle euch alles über meine neue Schule.
Ich hatte nicht erwartet, das beide sofort antworten würden. Ich lächelte. Es war schön, das Gefühl zu haben, dass jemand für mich da war.
Wir zogen also in eine Wohnung. Ziemlich weit weg von ‚zuhause'. Als wir die wichtigsten Sachen in die Wohnung gebracht hatten, rief Leo Harry an. Es viel es mir wieder ein. Das Päckchen. Was war mit dem Päckchen? Ich konnte das Gespräch der beiden nicht verstehen. Jedoch schien Leo Harry anzubetteln. Wieso? Was war es, was er dort mit Harry am Wickel hatte. Da traf es mich wie ein Blitz. Hatte das Päckchen etwas mit Mamas Tod zu tun? Mir wurde schwindelig bei diesem Gedanken. Nein. Ich war mir sicher es hat nichts damit zutun. Die Polizei hatte immer noch kaum Hinweise gefunden. Wieder liefen mir unglaubliche Mengen an Wasser die Wangen herunter. Warum sollte jemand eine überarbeitete Frau mit zwei Kindern umbringen wollen? Leo kam wieder aus seinem neuen Zimmer. Auch seine Augen waren rot, von seinen Tränen. Als er mich im Flur stehen sah umarmte er mich. „Es tut mir leid Yuki." glaubte ich das Flüstern zu verstehen. Nein. Es tat mir leid. Ich war all die Jahre eine Last. Dachte ich. Während ihr euer bestes geheben habt, damit wir nicht auf der Straße landen, habe ich mir das leben schön gemacht. Ich fühlte mich fürchterlich. Könnte es meinetwegen sein? Mamas Tod? Es war absurd. Ich wusste, das ich mir nur falsche Vorwürfe machte. Aber denk an deine Mutter. Würde sie doch wirklich so sehen wollen? Ich erinnerte mich an die Worte von Nyx. Sie hatte recht. Mama hatte nicht so hart gearbeitet, nur damit wir jetzt Schuldgefühle hatten. Ich löste mich aus der Umarmung und wischte mir die Tränen weg. „Wir schaffen das. Ich glaube nicht, das Mama und so sehen wollen würde. Sie wird immer bei uns sein. Wir schaffen das." Als ich das sagte, wischte sich auch Leo seine Tränen ab. „So erwachsen ist klein Yuki also schon." Er war also noch zu seinen ironischen Bemerkungen fähig. Das war ein gutes Zeichen. Dachte ich. Wir setzten uns in die Küche und aßen ein bisschen. Ich hatte kaum hunger. Als wir fertig waren ging ich in mein Zimmer. Ich sah auch mein Handy. Keine Nachrichten. Dann ging ich auf Messenger und schrieb mit Nyx.
Yuki: Hey wie gehts?
Yuki: Wir sind jetzt umgezogen. Ziemlich weit weg von zuhause. Ich muss sogar meine Schule wechseln.
Nyx: Oh das hört sich schwer an.
Yuki: Ja. Ich hoffe es gibt coole Leute.
Nyx: Das hoffe ich auch. Wie geht es dir?
Yuki: Ich vermisse Mama
Nyx: Das verstehe ich. Im ersten Moment ist es fürchterlich.
Yuki: ...
Nyx: Jetzt ist erst mal genug traurig sein. Du zeichnest gerne oder?
Yuki: Ja, am liebsten zeichne ich Augen!
Nyx: Möchtest du meins zeichnen?
Yuki: Ja gerne!
Nyx schickte mir ein Foto von ihrem Auge. Es war dunkel braun und schien beinahe tot. Ich konnte sehen wie schwer sie es hatte. Und trotzdem hatte sie ein offenes Ohr für mich. Für meine Probleme. Ich war ihr nicht zu viel.
Das Foto hatte eine ziemlich schlechte Qualität. Es war eine Herausforderung, da ich Augen selten mit so wenigen Deteils zeichnete. Ich gab mir sehr viel Mühe, es war schließlich das Auge von Nyx. Ich hatte zwei Stunden gebraucht um es fertig zu machen. Ich schickte ein Foto von der Zeichnung an Nyx.
Nyx: Woah, das sieht echt gut aus! Fast ganz genau so, wie das Foto!
Yuki: Neinn eigentlich gibt es noch viel zu verbessern. Aber ich bin froh, dass es dir gefällt!
Nyx: Ich habe nicht so viel Ahnung von Kunst. Ich kann nicht zeichnen.
Yuki: Wenn du möchtest, kann ich es dir geben wenn wir uns irgendwann mal treffen!
Nyx: Das wäre schön.
So endete unser Gespräch. Dann legte ich mich schlafen. Ich war sehr müde, da ich in letzter Zeit sehr schlecht geschlafen hatte.
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Das 7. Kapitel ist mir ein bisschen kurz geraten. :,D
Und DANKE für 100 reads nach so wenigen Tagenn <33
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Ihr könnt mich gerne auf Rechtschreibfehler Hinweisen. Ich glaube ich habe ein paar viele davon in der Geschichte :,)
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