Kapitel 6

Ich bin mir nicht sicher, ob man irgendwie warnen muss wenn man ein paar blutige Inhalte geschrieben hat. Also falls ihr empfindlich in dem bereich seid, empfehle ich euch dieses Kapitel nicht zu lesen. (Yui hat sich mal wieder nicht informiert)

Viel spaß beim lesenn :3 (falls ihr sehr emotional seid nehmt euch eine Packung Taschentücher)
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Als ich heute von der Schule nach Hause kam, roch das Haus merkwürdig. Ein wenig faulig. War schon wieder etwas im Kühlschrank verschimmelt? Ich hatte jetzt nicht wirklich die Lust, nachzusehen, was schlecht geworden war. Ich war sehr müde. Ich hatte die letzten zwei Tage nicht richtig geschlafen. Nyx sagte, dass es daran lag, dass bald etwas passieren würde. Sie fühlte es. Jedoch konnte sie nicht sagen, was genau es war. Ich wusste nicht, warum ich ihr glaubte. Es hörte sich alles so unrealistisch an, trotzdem hatte ich nicht das Gefühl, das Nyx log.
Ich ging hoch in mein Zimmer und schlief ein.

Ich rannte. Ich wusste nicht wohin, aber weg von hier. Weg, von dem, was mich jagte. Ich wusste nicht, was es war ich hatte zu viel Angst, mich umzudrehen. Ich konnte es hinter mir schnaufen hören. Es war erschöpft vom Laufen. Genau so wie ich. Mir lief ein kalter schauer über den Rücken. Ich erkannte nur verschwommen die Bäume um mich herum. Ich befand mich wahrscheinlich in einem Wald. Aber ich dachte nicht viel darüber nach. Ich hatte Angst vor dem, was hinter mir her war. Was auch immer es war, ich vermutete, dass es nichts gutes wollte. Plötzlich verhakte sich mein Fuß in einer Baumwurzel. Ein Schock durchfuhr mich. Ich bekam kaum noch Luft.
Ich schreckte hoch und brauchte wine Weile, bis ich realisierte, das ich nur geträumt hatte. Mein Herz raste und meine Hände zitterten. „Alles gut, Yuki. Es war nur ein Traum." versuchte ich mich selbst zu beruhigen. Ich atmete tiefer ein und entspannte mich. Mein Bauch tat immer noch weh, da ich mich im Schlaf so zusammengekrampft hatte, das mir beinahe übel war. Ich ging in die Küche und trank ein Glass Wasser. Dann sah ich auf die Uhr. 18 Uhr. Ich hatte lange geschlafen. Leo und Mama würden gleich nachhause kommen. Ich deckte den Tisch. Als ich fertig war klingelte es auch schon. Es war Leo. Er umarmte mich und fragte wie Schule war. Dann gingen wir in die Küche. „Was riecht hier eigentlich so?" Bemerkte er, bevor er sich hinsetzte. „Ich weiß es nicht. Vielleicht ist im Kühlschrank etwas schimmeliges." Als ich das gesagt hatte, schien ihm etwas eingefallen zu sein. Er sah mir panisch in die Augen. „Ist Mama heute nicht normalerweise schon zuhause?" Mein Bauch zog sich zusammen. Stimmt. Heute hatte Mama immer schon 17 Uhr Schluss. Leo stürmte in den Flur und in Mamas Zimmer. Stille. Mein herz klopfte schneller. Bitte lass Mama nichts passiert sein. Bitte bitte bitte. Ich schob mich durch den Türspalt. Da nahm ich den faulen Geruch wieder wahr. Mein Herz schlug mir bis zum Hals. Ich ging an dem großen Schrank vorbei, welcher die Sicht auf das Bett verdeckte. Da sah ich Leo. Er war wie versteinert. Sein Blick war auf die Bettdecke gerichtet. Etwas war in ihr eingewickelt. Mein Kopf war leer. Meine Beine fingen an zu zittern. Ich wich einen Schritt rückwärts, als meine Beine versagten.
-Leere- Yukis Kopf war leer. Sie starrte ungläubig auf das Bett. War es wirklich, wonach es aussah? Leo zuckte. Sein Atem zitterte. Er nahm eine Ecke der Bettdecke und wickelte aus, was darin eingewickelt war. Eine Frau. Ihre Augen waren zu. An ihrem Mund klebte vertrocknetes Blut. Ihr T-shirt hatte sich im Bauchbereich dunkel gefärbt. Aus Yukis Augen liefen Tränen. Sie bewegte sich nicht. Sie saß einfach nur da. Zusammengesackt. Auch Leo zitterte. Er setzte sich neben Yuki und sackte in sich zusammen.

Leo und ich saßen im Streifenwagen. So bald sich  Leo wieder bewegen konnte hatte er die Polizei gerufen. Seine Stimme hatte gezittert und er hatte viel gestottert. Die Polizisten untersuchten immer noch das Haus. Leo und ich waren unfähig irgendetwas zu tun. Wir saßen da und umarmten uns. Wir versuchten uns gegenseitig zu trösten. Leo war der einzige, den ich jetzt noch hatte. Ich fühlte mich so leer. Am liebsten würde ich mich einfach in ein Zimmer einschließen und nie wieder raus kommen. „Wir müssen weg. Ich bin mir sicher Mama ist nicht die einzige, die sie tot sehen wollen." Ich konnte Leos Flüstern kaum hören. Seine Stimme zitterte. Ich wusste nicht, worüber er sprach, aber ich vermutete, er wollte nicht mehr in dem Haus leben, indem Mama gestorben war. Ich drückte ihn noch fester und wimmerte leise. Mehr brachte ich nicht heraus.

Auf der Polizeistation mussten wir Fragen beantworten, jedoch standen wir immer noch unter Schock. Auf dem Revier begannen wir beide wieder zu weinen. Die Beamten versuchten vergeblich alles, um uns zu trösten. Wir beide sollten zu einem Therapeuten gehen. Aber das war in Ordnung, wenn es uns dann besser gehen würde, war ich damit einverstanden. Das alles kam so unerwartet. Was sollte ich jetzt tun? Ein Leben ohne Mama war schwer vorstellbar. Warum? Warum wir und nicht jemand anderes? Ich war zu traurig um mich schlecht zu fühlen, nachdem ich das gedacht hatte.
Der Tag ging sehr schnell vorbei. Ich war froh, dass es so war. Ich wollte einfach nur schlafen gehen. Der Schmerz war zu schlimm, als das ich es aushalten könnte. Wir schliefen auf dem Revier. Es wäre zu gefährlich, nach Hause zu gehen. Immerhin konnte der Täter immer noch dort herum laufen. Ich schlief sehr schlecht. Ich wachte mehrere Male in der Nacht auf. Auch Leo wälzte sich im Schlaf hin und her. Er wimmerte. Er hatte Albträume. Dachte ich. Da erinnerte ich mich an mein Handy, das ich in meine Pullovertasche gepackt hatte, als ich Leo die Tür geöffnet hatte. Ich tastete neben dem Bett nach meinem Pullover und suchte nach meinem Handy. Wieder kullerten mir Tränen aus den Augen. Ich entsperrte es und hielt inne. Was sollte ich jetzt machen? Ich hatte niemanden, mit dem ich jetzt reden konnte, niemand, der für mich da war, der eine Idee hatte, was ich jetzt machen sollte. Doch. Sagte eine Stimme in meinem Kopf. Ich dachte an Nyx. Würde ich mich besser fühlen, wenn ich mit ihr schrieb? Ich ging auf Messenger.

Yuki: Nyx
Yuki: Ich weiß nicht was ich machen soll
Nyx: Was ist passiert? Es ist spät. Für gewöhnlich schreibst du nicht um diese Zeit.

Ich hatte nicht erwartet, das sie mir schreiben würde. es war 3:17 Uhr. Ich dachte, sie würde längst schlafen.

Yuki: Du hattest recht. Etwas passiert. Mir geht es wirklich dreckig.
Nyx: Was ist passiert?
Yuki: Mama.. Mein Bruder ist heute nachhause gekommen und Mama..
Nyx: Was ist mit deiner Mutter?
Yuki: Sie ist tot

Mein Bauch krampfte sich zusammen, als ich das schrieb.

Nyx: ...
Nyx: Ich weiß wie du dich fühlst. Meine Mutter ist auch gestorben, als ich ungefähr so alt war wie du. Es ist sehr schwer aus diesem Loch wieder heraus zu kommen. Aber denk an deine Mutter. Würde sie dich so sehen wollen? Ihr Körper ist vielleicht tot, aber ihr Geist und die Erinnerungen an sie leben weiter. In deinem Herzen. Sie wird immer da sein und dir den Weg weisen. Es ist okay. Es ist ein großer Schock, lass alles raus. Aber die Welt dreht sich weiter. Sie wartet nicht, bis es dir wieder besser geht. Ich bin mir sicher, deine Mutter möchte nicht, das du deine wertvolle Zeit vergeudest, indem du nicht über ihren Tod hinwegkommst. Du schaffst das!! Fühl dich umarmt <33

Das Wasser, welches aus meinen Augen gelaufen war, trocknete. Ich lächelte. Nyx hatte recht. Mama würde uns sicherlich nicht so sehen wollen.

Yuki: Danke
Nyx: Wenn du dich nicht gut fühlst, werde ich immer ein offenes Ohr haben. :) Ich hoffe du und dein Bruder erholt euch schnell wieder von dem Schock.
Yuki: Danke

Ich wusste nicht warum, aber mir ging es besser. Ich kannte Nyx kaum. Trotzdem fühlte ich mich sicher um sie herum. Ich legte mein Handy zur Seite und versuchte wieder einzuschlafen. Ich fühlte mich nicht mehr ganz so leer wie zuvor. Ich viel ziemlich schnell in einen tiefen Schlaf.

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