Kapitel 3
Piep piep — piep piep
Ich bewegte meine Hand über den Wecker und schlug darauf ein, bis er aus ging. Dann öffnete ich meine Augen. Es war viel zu früh. Dachte ich. Heute war der erste Schultag nach den Weihnachtsferien. Der Schnee war schon wieder fast geschmolzen und ich hatte es nicht einmal geschafft einen Schneemann zu bauen! Ich hatte die letzten paar Tage nur damit verbracht, mit Nyx zu schreiben. wir hatten Telefonnummern ausgetauscht, damit wir uns auch Fotos schicken können. Damit habe ich viel besser verstanden, wie man alles machen musste. Ich war viele Level aufgestiegen, nur dank der Hilfe von Nyx. Innerhalb von drei Tagen bin ich 36 Level aufgestiegen! Ich lag noch eine Weile in meinem Bett und starrte an die Decke, dann stand ich auf und zog mich um, danach ging ich die Treppe herunter. Das Haus war still und dunkel, aber daran hatte ich mich bereits gewöhnt. Leo hatte vor einem halben Jahr seinen Abschluss gemacht und musste deshalb nicht mehr so früh aufstehen. Mama brauchte ihren Schlaf, weshalb ich sie morgens nie weckte. Ich nahm mir zwei Scheiben Toast und schmierte Nutella oben drauf.
Ich war kaum noch müde, als ich aus der Haustür ging. Draußen war es noch stockfinster. Ich sah auf mein Handy und stellte fest, das ich 10 Minuten zu früh dran war, aber das machte nichts.
Ich war die erste im Raum, da die Busse der anderen meistens ein paar Minuten später ankamen. Ich packte meine Mathesachen aus und genoss die Stille. Da öffnete sich die Tür und meine Mathelehrerin kam hinein und stellte ihre Sachen ab. „Oh guten Morgen Yuki." Begrüßte sie mich, als sie mich sah. „Guten Morgen." Sie lächelte und ging mit ein paar Arbeitsblättern wieder aus dem Raum. Sie musste wahrscheinlich noch etwas kopieren. Dachte ich. Ein paar Minuten später stürmten schon die ersten in den Raum. Es wurde laut, also nahm ich meinen linierten Block und kritzelte etwas auf die Pappe. Da sah ich Marie durch die Tür kommen, natürlich lief Lia neben ihr. Sie steuerten auf mich zu. „Guten Morgen Yuki!" sagte Marie freundlich. Ihre bernsteinfarbenen Augen leuchteten. Sie passten gut zu ihrem langen, gelockten Haaren. Früher waren sie immer verwuschelt gewesen, aber jetzt pflegte Marie ihre Haare besser. „Morgen Yuki." Lia klang, als würde sie am liebsten gleich wieder ins Bett und schlafen. So sah sie auch aus. Ihre schulterlangen, schwarzen Haare standen zu allen Seiten ab. Auch ihre dunklen Augen konnte sie kaum offen halten. „Guten Morgen! Wie waren eure Ferien?." Fragte ich. „Ziemlich gut. Ich hab viele Geschenke bekommen." Sagte Marie mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht. Ich lachte, war ja klar. Ihre Eltern hatten viel Geld. „Was hast du denn bekommen?" fragte ich. Sie fing an aufzuzählen. Es war wirklich, wirklich viel. Da klingelte es zum Unterricht, aber Frau Sülz, unsere Mathe Lehrerin, war noch nicht im Raum. Ich wusste, das es wieder das übliche Gezeter geben würde, von wegen das wir zu laut sind und das der Unterricht eigentlich schon begonnen habe. Marie und Lia gingen hinter mir auf ihre Plätze. Der Unterricht ging sehr langsam von statten. Ich konnte alles ziemlich gut, ich mochte Mathe und es viel mir leicht. Aber Heute war es sehr langweilig. Ich konnte kaum erwarten Marie und Lia von Platia zu erzählen. Maries Eltern würden ihr es wahrscheinlich nicht erlauben, aber vielleicht wollte Lia mit spielen. Nach dem Matheunterricht ging es raus, zur Pause. Marie und Lia erzählten viel. Ich wartete sehr lange, bis ich auch etwas sagen konnte. „Mein Bruder hat mir ein Spiel gezeigt." als ich das sagte sah Lia mich an. „Dein Bruder ist echt hot." sagte sie. Marie, Lia und ich vielen in Gelächter. Das hatte ich fast vergessen. Lia war in meinen Bruder verknallt. Sie hatte mich sogar schon ein mal nach seiner Nummer gefragt. Als wir uns wieder beruhigt hatten fragte Marie „Was für ein Spiel ist es denn?" „Es heißt Platia. Man muss Quests erledigen und die Landschaft ist verdammt schön! Das Ziel des Spiels ist es, den dunklen König zu besiegen, aber es dauert lange, bis man zu der Stelle in der Mainquest kommt." Das wusste ich alles von Nyx. Sie hatte zwar noch nicht gegen den König gekämpft, aber sie hat ein paar Menschen getroffen, die es geschafft haben. „Hört sich cool an, aber ich glaube nicht, das meine Eltern mir das erlauben würden." sagte Marie. Das hatte ich schon erwartet. Ihre Eltern waren sehr streng, was das Handy an ging. Sie hatte nur 30 Minuten Bildschirmzeit am Tag. Und keine Spiele. Nur Apps, die zur Kommunikation dienten. Ich war froh, das Mama und Leo zu beschäftigt waren, um sich um Bildschirmzeit zu kümmern. Ich hatte täglich eine Bildschirmzeit von drei bis vier Stunden. Ich verbrachte die meiste Zeit damit, online Geschichten zu lesen. „Ich würde es gerne spielen, aber ich möchte Marie ungerne unter die Nase reiben, dass sie es nicht spielen kann." sagte Lia. „Oh okay. Naja, war ja nur ein Vorschlag." Wir tauschten uns noch ein bisschen darüber aus, was wir in den Ferien gemacht hatten. „Wie spät ist es eigentlich?" Fragte ich nach einiger Zeit und in diesem Moment machte es Ding dang dong. Wir gingen wieder zum Unterricht. Chemie. Ich hasste Chemie. Früher dachte ich immer, das man viel experimentieren würde und das es lustig ist. Aber das ist es nicht. Wir schrieben die ganze Zeit, ohne auch nur eine Explosion oder Rauch. Vielleicht lag es aber auch an unserem Lehrer, Herr Zimmermann, Er war sehr grimmig. Es schien immer so, als würde er Chemie und Kinder eigentlich hassen. Glücklicherweise war ich eine seiner Lieblingsschüler, also traf es mich nicht ganz so schlimm wie manch andere. Aber trotzdem hasste ich es immer noch. Meine Fingerspitzen kribbelten. Ich würde am liebsten aufspringen und um die Schule rennen. Eigentlich war ich überhaupt nicht sportlich, aber es war so still und mir war so langweilig, das ich meine Energie nicht verbrauchen konnte.
Nach einer gefühlten Ewigkeit war Chemie endlich vorbei. Der Rest ging ziemlich schnell. Wir hatten nur noch Kunst und dann konnten wir nach Hause.
Werder Leo, noch Mama waren zu Hause. Ich überlegte was ich machen konnte, bis sie zu Hause waren. Da viel mir der eigentliche Zweck des Laptops ein. Stimmt, ich konnte eine Geschichte schreiben. Ich ging in die Küche und machte mir einen Tee. Dann ging ich die Treppe hoch und setzte mich an meinen Schreibtisch. Eigentlich müsste ich den aufräumen aber ich hatte nicht wirklich Lust dazu. Ich schob alles auf meinem Tisch auf eine Seite und kramte einen Untersetzer für die heiße Tasse raus. Dann startete ich den Laptop und öffnete Word. Ich überlegte. Worüber sollte ich schreiben? Ich dachte bestimmt eine halbe Stunde darüber nach. Da viel mir ein, dass ich doch jemanden fragen kann! Ich nahm mein Handy und ging auf Messenger.
Nyx
Yuki: Hey Nyx! Ich wollte gerade eine Geschichte schreiben aber ich habe überhaupt keine Idee worüber 😭 Welche Geschichten liest du gerne? oder hast du irgendwelche Ideen?
Ich machte mein Handy aus und wartete auf eine Antwort. In der Zeit machte ich mir Musik an und fing an meinen Schreibtisch aufzuräumen. Das musste ich ohne hin irgendwann machen. Ich wartete sehr lange auf die Antwort von Nyx. Ich konnte sogar noch ein Bild zeichnen. Da sah ich auf die Uhr. 17:30 Uhr. Ich wartete also schon drei Stunden. Eigentlich machte es jetzt auch nicht mehr viel Sinn. Leo würde bald nach Hause kommen. Ich ging die Treppe runter und deckte den Tisch auf. Ich überlegte, ob Mama heute länger im Büro bleibt. Stimmt, es war Montag, also würde sie lange arbeiten. Ich hatte zu lange Ferien. Dachte ich. ich schnitt das Brot und fing an Spiegeleier zu machen. Da hörte ich, wie dir Tür aufging und ein junger Mann mit verwuschelten, braunen Haaren in die Küche kam. „Du bist echt spät dran." Beschwerte ich mich sofort bei Leo. „Sorry, Harry hat mich aufgehalten." Entschuldigte er sich. Harry war Leos bester Freund. Sie arbeiteten auch zusammen, aber er machte mir Angst. Er verhielt sich zwar normal, aber seine Aura sah merkwürdig aus. Sie war rot-orange und außen blau. Ich mochte diesen Kontrast nicht so sehr. Außerdem waren seine Augen unheimlich. „Morgen bist du dran mit Tisch decken." „Hä warum denn das?" „Weil du Heute zu spät gekommen bist. Ich hab den Tisch ganz alleine gedeckt." „gut gemacht." „Was soll das denn jetzt?" „Achso, du hast so stolz gewirkt, da ist es mir so rausgerutscht." Lachte mich Leo aus. Manchmal nervt er wirklich. „Du nervst." sagte ich. „Klar, sonst wäre ich nicht dein großer Bruder." Ich gab mich geschlagen. Es ist unmöglich so eine Diskussion mit ihm zu gewinnen. Ich hatte es oft versucht. Er ist ein Profi darin. „Essen ist jetzt jedenfalls fertig." sagte ich und legte die Spiegeleier auf einen Teller. „Mhhh die hatten wir lange nicht mehr!" Man sag das er sich über das seltene Abendbrot freute. „Ja ich habe mir gedacht das es gut passt, weil die Ferien jetzt vorbei sind." Dann setzten wir uns an den Tisch und fingen an zu essen. „Wie war schule heute?" Fragte Leo. „Ganz gut. Lia und Marie haben so viel erzählt! Ich habe ihnen von Platia erzählt, aber Maries Eltern würden es ihr nicht erlauben, also wollte Lia auch nicht spielen." „Naja dann ist das deren Pech." Sagte Leo. Ich erzählte ihm alle Einzelheiten, von dem was ich heute gemacht hatte. Ich hatte zwar nur Schule und habe mich gelangweilt, aber ich erzählte Leo wirklich alles. Was ich dachte, was ich machte und was ich hasste. Er kannte mich wohlmöglich von allen am besten.
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