Kapitel 19
Ich blieb auf der Couch sitzen und verfluchte mich dafür, dass ich mich wie ein Trampel verhalten hatte. Schließlich stand ich auf, tapste Richtung Schlafzimmer. Die Tür war zu. Vorsichtig drückte ich die Klinke runter, hoffte, dass er nicht abgeschlossen hatte. Ich wollte mich entschuldigen, die Worte zurücknehmen mit denen ich ihn verletzt hatte. Die Türe ließ sich öffnen. Ich schloss sie hinter mir und ging zum Bett. Nicolaj lag auf der Seite, eingerollt in seiner Decke. Aber ich merkte, dass er wach war. Ich schlüpfte aus meinen Sachen, stieg zu ihm ins Bett und kuschelte mich an ihn. Er versteifte sich, kaum merklich, aber es tat trotzdem weh. „Es tut mir leid" murmelte ich in seinen Nacken. Er antwortete nicht. „Ich war nur...es war alles so viel auf einmal." Ich verstummte. Ehrlich gesagt wusste ich nicht was ich zu ihm sagen sollte. Ich hatte das Gefühl, dass ich alles nur noch schlimmer machen würde mit jedem Wort was ich jetzt noch zu ihm sagen würde. Also schwieg ich, schmiegte mich enger an ihn in der Hoffnung es würde als Entschuldigung reichen. Ich war schon im Halbschlaf als ich merkte wie Nicolaj sich mit einem kleinen Seufzer entspannte und seine Arme fest um mich schlang. „Es ist ok, Belle. Es ist ok, wenn du es anders siehst als ich."
Mir war heiß als ich wach wurde. Murrend versuchte ich die Decke von mir zu strampeln um mir etwas abkühlung zu verschaffen. Die Decke war ziemlich schwer und fing jetzt ziemlich unwirsch an zu knurren. Nicolaj lag halb auf mir, halb neben mir, hatte seine Arme um mich geschlungen und zog mich nun wieder fester an seine Brust. Vorsichtig versuchte ich mich in seinen Armen zu bewegen. Ich wollte ihn nicht wecken. „Kannst du mal ruhig liegen bleiben, bitte?" So viel zu „ich wollte ihn nicht wecken". Ich drehte mich um. Nicolaj sah mich vorwurfsvoll an. „Guten Morgen und tut mir leid" murmelte ich zerknirscht. „Mir war nur so warm." Ich hob meine Hand und strich ihm eine Locke aus dem Gesicht, die sich dorthin verirrt hatte. „Wie wär's, ich stehe auf und mach Frühstück und du bleibst noch ein paar Minuten liegen" murmelte ich, ehe ich mich vorbeugte und ihm einen keuschen Kuss auf die Lippen drückte. Ich wollte es wieder gut machen, wollte ihm zeigen, dass er mir etwas bedeutete. „Hört sich gut an." Seine Stimmt klang rauer, als sonst und ich war mir nicht sicher, ob das an dem Kuss lag oder ob es einfach diese sexy morgen Stimme war, von denen in Bücher immer so geschwärmt wurde. Ich schälte mich aus seiner Umarmung, stand auf und tapste in die Küche. Erst da wurde mir bewusst, dass ich nur BH und Slip anhatte, die beiden Teile passten noch nicht einmal zusammen. „Was soll's" seufzte ich, blieb wie ich war und machte mich daran Kaffee zu kochen, Brötchen aufzubacken und gleichzeitig nebenher den Tisch zu decken. Ich war gerade dabei, die Brötchen unfallfrei aus dem Ofen zu fischen als ich Nicolajs Hände an meiner Taille spürte. „Du bist dir bewusst, dass dieses Outfit unglaubliche sexy ist. Und ich mich gerade extrem beherrschen muss, nicht den Tisch abzudecken und dich auf ihm zu vögeln." Ich erschauert und die Tatsache, dass seine Hände immer mehr in Richtung meines Hinterns wanderten trug nicht gerade zu Entschärfung der Situation bei. „Aber im Moment hab ich zu großen Hunger um mich um dich zu kümmern." Er gab mir einen Klaps auf den Po und mit einem überraschten Kreischen hätte ich nun beinahe doch noch den Brotkorb auf den Boden fallen lassen.
Die Sonne schien mir auf die Nase und auch wenn es noch nicht wirklich sommerlich warm war konnte man erahnen, dass der Sommer nicht mehr fern war. Ich mochte diese Zeit zwischen Frühling und Sommer. Wenn es warm war aber noch nicht zu warm. Das perfekte Wetter um faul draußen zu liegen ohne sich vorher mit einer Tonne Sonnencrem eincremen zu müssen. Und genau aus diesem Grund lag ich nun faul auf der äußerst bequemen Rattanliege und sonnte mich. Nicolaj war vor einer Stunde aufgebrochen um noch „Ein paar Sachen zu erledigen". Ich wollte gar nicht wissen was das für Sachen waren. Seufzend rückte ich das Kissen in meinem Nacken zurecht und griff nach dem Buch, das neben mir lag. Ich hatte mich schon ewig nicht mehr einfach hingelegt und gelesen. Als ich das Buch aufschlug und mir der vertraute Geruch des Papieres entgegenschlug wurde mir bewusst, wie sehr ich es vermisste hatte. Mich von einer Geschichte gefangen nehmen zu lassen, in den Worten zu schwelgen, mich hineinzuversetzen. Ich wusste nicht wie lange ich so dalag und las. Erst als meine Arme schmerzten und es langsam doch etwas frisch wurde lies ich das Buch sinken und warf einen Blick auf mein Handy. Es war kurz vor halb sechs. Ich hatte fast 4 Stunden am Stück gelesen. Mit der Hand fuhr ich mir über meine schmerzenden Augen, ehe ich mich ächzend aufsetzte und meine eingeschlafenen Füße ausschüttelte. Von Nicolaj hatte ich keine Nachricht erhalten, dass hatte ich bei dem kurzen Blick auf mein Handy festgestellt. Da es langsam wirklich kühl wurde beschloss ich ins Haus zu gehen. Im Wohnzimmer auf dem Sofa konnte ich es mir auch gemütlich machen. Auch wenn es ohne Nicolaj als Kissen, nur halb so gemütlich war. Ich weigerte mich mir jetzt schon Sorgen um ihn zu machen. Also stand ich auf und zog von draußen nach drinnen auf die Couch. Dort kuschelte ich mich in die Sofakissen und las an der Stellte weiter an der ich aufgehört hatte.
Ich schreckte hoch, als ich spürte, wie ich hochgehoben wurde. „Ich bin's nur. Schlaf weiter, Liebste." Nicolajs raue Stimme drang an mein Ohr. Sofort war ich wach. „Wie spät ist es?" murmelte ich. „Halb eins" antwortete er knapp. Ich sah ihn mit zusammengekniffenen Augen an. „Halb eins?" „Ich musste noch einen neuen Ort für uns organisieren. Er hat spitz gekriegt, dass wir hier sind." Ich seufzte ergeben. „Ok" sagte ich nur. Nicolaj ließ mich aufs Bett gleiten. Er sah mich skeptisch an. „Ok? Kein großes Drama? Keinen Tobsuchtsanfall? Warst du zu lange in der Sonne, Belle?" Der bissige Sarkasmus in seinem Tonfall war mir zuwider aber ich ignorierte ihn. „Ich hab nachgedacht. Über das was du gestern gesagt hast. Vielleicht hast du Recht. Du bist hier, das reicht." Stumm sah er mich an. „Du musst das nicht sagen, Belle." Er setzte sich zu mir, sein Gesicht nur wenig Zentimeter von meinem entfernt, seine Lippen berührten fast meine. „Es stimmt aber" ich lehnte mich weiter vor, strich mit meinen Lippen über seine. Er erwiderte meinen sanften Kuss, vertiefte ihn. Vorsichtig nahm er mein Gesicht zwischen seine Hände, saugte sanft an meinen Lippen, lies seine Zunge in meinen Mund gleiten. Ich stöhnte leise in seinen Mund, glitt mit meinen Händen unter sein Shirt, berührte seine heiße Haut. Er drückte mich zurück, lag, wie heute Morgen schon einmal, halb auf mir. Ich spürte seine Hände an meinem BH, seine Finger, die meine Knospen zwirbelten, mich damit schier in den Wahnsinn trieb. Gierig regte ich mich ihm entgegen. „Nicht so gierig, Liebste" rügte er mich sanft. „Ich will es genießen." Mit einer raschen Bewegung hatte er mir mein Shirt über den Kopf gezogen, betrachtete mich. Ich wandte mich unter seinem Blick. Ich sah Gier, Verlangen, Lust und...Liebe in seinem Blick. Wieder beugte er sich vor, zog mir meine Hose aus, strich über den Bund meines Höschens. „Ich will dich schmecken." Langsam, fast quälend, zog er mir das Höschen von meinen Beinen. Zu viele Gefühle rauschten durch meinen Körper. Lust, Verlangen, Wollust, Gier...Liebe. Ich konnte es nicht zuordnen und es war vollkommen neu. Der Sex mit Nicolaj war immer gut, nein, besser als gut. Aber das, was im Moment hier passierte, war neu und es verwirrte mich. Stöhnend warf ich meinen Kopf zurück in den Nacken, als ich seine Zunge an meinem süßen Punkt spürte. „Nicolaj!" Halt suchend krallte ich mich in das Lacken, stemmte meine Füße in die Matratze. Er leckte mich so zart, so...genussvoll als hätte er alle Zeit der Welt während ich kurz vor der Explosion stand. Frustriert stöhnte ich auf als er kurz darauf aufhörte und mir somit meine Erlösung verweigerte. „Gleich, Liebste." Er stemmte sich zu mir hoch, küsste mich. Ich konnte mich auf seinen Lippen schmecken. Meine Lust nach ihm. Nicolaj packte mich an meiner Wade und legte sie um seine Hüfte. Ich spürte seine pralle Eichel an meinem Eingang, spürte, wie sehr er sich beherrschen musste, mich nicht einfach zu nehmen. Er liebte mich. Das hier war keine rauer, zügelloser Sex. Kein hemmungsloses Ficken. Er liebte mich. Er stieß in mich, langsam, gefühlvoll. „Nicolaj!" hauchte ich, drückte meine Lippen auf seine, zeigte ihm somit das, was ich ihm noch nicht sagen konnte. „Komm für mich, Belle!" Und ich kam. Mein Orgasmus war so intensiv, dass ich kurz die Augen schließen musste, um nicht abzuheben. Meine Muskeln schlossen sich um seinen Schwanz, massierten ihn. Nicolaj verspannte sich, stöhnte leise meinen Namen, eher er sich in mir ergoss und auf mir zusammensackte. Erst jetzt wurde mir wirklich bewusst was ich für ihn empfand. Das ich ihn wirklich liebte, dass ich gar nicht mehr ohne ihn konnte.
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