1. Kapitel ~
true friends ~
Die Töne der Schulglocken drangen gedämpft an mein Ohr. Die Hände in den Jackentaschen vergraben und die Kaputze über den Kopf gezogen, ging ich langsam den Weg entlang. Der Weg, der mich in mein sicheres Heim führte, weg von der Schule und damit weg von dem Gelächter und Gespött der Anderen.
Eine rote Haarsträne fiel mir ins Gesicht, doch statt sie mit einem Finger wieder zurückzuführen, ließ ich sie hängen. Sie störte mich nicht, im Gegenteil. Durch sie, konnte ich meine geröteten, glänzenden Augen zumindest ein wenig vor der Außenwelt verstecken.
In der Ferne sah ich unsere Wohnung schon von weitem und zum ersten Mal an diesem Tag huschte ein leichtes Lächeln über mein Gesicht. Ich lief langsam immer schneller, bis ich schlussendlich den Gehweg entlangrannte. Durch die Bewegung schlug mir meine Schultasche immer wieder in die Seite, jedoch bemerkte ich es kaum. Auch rutschte mir die Kaputze vom Kopf und gab meine roten Haare frei, welche nun im Wind flatterten.
Dann hörte ich es endlich: Hundegebell und aufgeregte Pfotenschritte. Mein Lächeln wurde noch ein Stück breiter, als die Beiden auf mich zurannten und ehe ich mich versah, ging ich zu Boden, zwei Schäferhunde über mir, die mir über mein Gesicht leckten. "Keto, Richie, ich bin auch froh euch zu sehen. Ich habe euch so schrecklich vermisst", sagte ich zu meinen beiden Hunden und schob ihre Köpfe sanft ein Stück von mir fort, um mich aufsetzen zu können. "Anscheinend habe ich euch auch gefehlt. mhh?", fragte ich sie und kraulte Beiden den Kopf, wobei mir, ohne das ich es bemerkte, wieder Tränen über das Gesicht liefen.
Keto winselte leise und näherte sich mit seinem Kopf meinem, um vorsichtig die Tränen wegzulecken, die bereits über meine Wangen liefen und auf meine Jacke tropften. Richie hingegen stupste mich leicht mit der Nase an und sah fragend zu mir auf. "Es ist alles in Ordnung ihr Zwei.", versuchte ich sie zu beruhigen, wobei aber die Tränen nicht nachließen. "Ich bin eben eine kleine Heulsuse", fuhr ich fort, wobei ein kurzes Lachen meiner Kehle entschlüpfte. Mit dem Ärmel wischte ich mir über das Gesicht und stand auf, nachdem die beiden Hunde ein Stück von mir weggerückt waren.
"Na kommt schon ihr Beiden, lasst uns zurückgehen. Ich bin am verhungern und kann es kaum erwarten nach Hause zu kommen", fuhr ich, nach wie vor lächelnd, fort. Wir erreichten die Haustür und ich versuchte den Schlüssel in einer der Jackentaschen zu finden. Doch verwundert hielt ich inne, als ich sah, dass die Tür nur angelehnt war. Keto und Richie schlüpften nach drinnen, während ich noch für ein paar Sekunden verharrte und die Tür betrachtete. Langsam verschwand mein Lächeln und die Freude in meinen Augen verblasste. Ohne weiter abzuwarten ging ich ebenfalls hinein und schloss wortlos die Tür hinter mir.
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