Chapter 17 - A Lie and a Secret

                   P.o.V. Tommy
Meine kleine Schwester so da liegen zu sehen, brachte mich schier um den Verstand.

So schutzlos, so unfähig irgendwas zu tun. Einfach nicht mehr sie selbst.

Ich war seit Stunden hier und nichts hatte sich geändert.
Noch immer hing sie an den ganzen Geräten, die ihr Überleben sichern sollten, noch immer hielt ich ihre kleine Hand.

Das durfte alles nicht wahr sein!
Ich brauchte sie doch!

„Scheiße, Charlie! Was soll das hier?!“, klagte ich. In meiner Stimme klang die pure Verzweiflung mit.

Unter Tränen vergrub ich schließlich mein Gesicht in der harten Matratze neben ihrem Bauch.

Eine Weile verging, bis es plötzlich an der Tür zu diesem kleinen Einzelzimmer klopfte.

Sekunden später sah ich die vertrauten Gesichter von meiner Mutter und Charlenes Bodyguard.
Letzterer musste anscheinend die Königin stützen.

Ich eilte auf Mom zu, bedankte mich knapp bei James und platzierte Mom auf einem der beiden Stühle hier im Raum.

Einen Moment lang schwiegen wir nur, starrten auf den verletzten Körper meiner Schwester.

„Ich...ich verstehe das alles nicht...“, weinte Mom irgendwann.
„Cha...Charlie hätte doch gar nicht nach...London kommen müssen!“.

Sofort wurde das schlechte Gewissen in mir größer und mir kam eine furchtbare Tatsache in den Sinn:

Sie war nur gefahren, weil ich ihr von Dad erzählt hatte.
Und wenn Charlene das hier nicht überleben würde, dann hätte ich sie auf dem Gewissen.

Doch meiner Mutter das zu sagen, konnte ich einfach nicht.
Auch, wenn ich gewollt hätte.
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                P.o.V. Philippa

Zitternd vor Trauer öffnete ich die Tür zu unserem Appartement.
Als ich erkannte, wer da vor mir stand, warf ich mich in seine Arme.

„Oh man, Pia!“, begrüßte mein Schwager mich, „Ich wünschte, ich könnte irgendwie helfen...“.

Wir lösten die Umarmung und er folgte mir in die Küche, wo ich gerade mit meinen Kindern gegessen hatte.

Jamie lachte fröhlich, er verstand das Ganze nicht.
Amelie hingegen weinte seit Stunden immer wieder. Ihr ging es ganz genauso wie mir.

„Philipp! Philipp!“, machte mein Sohn auf sich aufmerksam, als der Kronprinz den Raum betrat. Der Bruder meiner Frau lächelte.

Er begrüßte die Beiden, während ich noch mehr Besteck und einen weiteren Teller aus den Schränken holte, damit auch Phil etwas essen könnte, wenn er wollte.

Mit einem dankbaren Blick nahm er mir die Sachen ab, setzte sich nun auf den Platz, welcher sonst von seiner Schwester belegt war.

Irgendwie schaffte ich es, das Essen über mich ergehen zu lassen.
Brachte meine Kinder in ihre Betten.
Und schließlich landete ich auf dem großen Balkon, wo Phil bereits auf mich wartete.

„Wieso wollte sie eigentlich nach London?“, erkundigte er sich.

„Ich habe keine Ahnung. Sie hatte keinen Termin, also war sie wahrscheinlich auf dem Weg zum Buckingham Palace...“, seufzte ich zur Antwort.

Philipp nickte bedächtig. Das war der Moment, in dem mir ein weiteres -vielleicht wichtiges- Detail in den Sinn kam.

„Ich glaube Tommy könnte den Grund kennen...“.

„George? Was hat er damit zu tun?!“, harkte mein Schwager nach.

Irgendwie wollte ich wissen, was passiert war, andererseits machte mich diese Fragerei auch wahnsinnig.

Hatte ich irgendwas verpasst?!

„Charlie war letzte Nacht bei ihm und meinte dann beim Frühstück, dass sie nochmal nach London müsse...“.

Phillip verlor sämtliche Farbe aus seinem Gesicht, dann begann er lautstark zu fluchen.

„Hey, beruhig' dich! Sonst werden die Kinder wach!“.

Mit zu Fäusten geballten Händen wandte er sich von mir ab, marschierte auf dem Balkon auf und ab.

„Könntest du bitte mit mir reden?! Was ist los?“.

Plötzlich hielt der Kronprinz mitten in der Bewegung inne, sah mich eindringlich an.

Das war ja schon fast gruselig.
„Phil, was ist los?“, versuchte ich es nochmal.

„George muss ihr erzählt haben, dass unser Vater krankheitsbedingt abdanken wird...“.

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