Kapitel 1

"Riley, bitte hilf mir doch.", jammere ich in das Telefon und bekomme als Antwort nur ein leises Lachen.
Riley ist der Mann von Robins besten Freund Paul.
Er und ich verstehen uns wirklich gut und das, obwohl er nicht in meinem Alter ist, denn er ist schon neununddreißig. Ich vertraue Riley und bin froh, dass er für mich da ist, wenn ich ihn brauche.
"Ich finde das gerade wirklich nicht witzig.", sage ich und schmolle ein wenig.
"Ach Toby, was soll ich denn sagen? Ich weiß das du Robin vermisst. Wie lange ist er jetzt schon weg?", antwortet Riley und ich antworte traurig: "Insgesamt sechs Wochen."
"Echt sechs Wochen schon?", fragt mein einziger Freund und ich spüre, dass mir Tränen in die Augen steigen.
Ich vermisse Robin so sehr.
Wir versuchen jeden Abend zu telefonieren, doch das ist nicht dass selbe, als würde er hier bei mir sein.

Vor vier Wochen habe ich gegen den Vertrag verstoßen, weil ich mich selbst befriedigt habe, obwohl mir Robin dies nicht erlaubt hat. er hat mit Konsequenzen gedroht und immer noch weiß ich nicht wie diese aussehen werden. Es ist auch die Frage, ob er sich überhaut noch daran erinnern kann, denn es war nur so eine kleine Sache und Robin hat so viel um die Oren, dass er das bestimmst schon längst wieder vergessen hat.
Ich will das Robin endlich wieder bei mir ist. Ich will ihn spühren, ich will von ihm gehalten werden und ich will ihn glücklich machen, doch noch immer ist nicht abzusehen, wann Robin endlich wieder nach Hause kommt.

Die erste Träne löst sich, rollt über meine Wange und ich anworte mit belegter Stimme: "Ja Riley, es sind schon sechs Wochen. Können wir zwei heute nicht etwas zusammen machen? Bitte, ich brauche Ablenkung."
"Na klar. Ich hole dich in dreißig Minuten ab und du überlegst dir, was wir zwei machen können, okay!?", meint Riley und ein kleines Lächeln schleicht sich auf mein Gesicht, bevor ich sage: "So machen wir das. Ich freu mich und vielen, vielen Dank Riley."
"Bis gleich.", entgegnet er mir und legt dann auf.
Ich bleibe noch einen kurzen Moment auf der Liege sitzen und betrachte das Poolwasser, wie es sich sanft und ruhig hin und her bewegt. Es ist angenehm warm draußen und es durftet nach Blumen Xander und sein Sohn Justin, pflegen das Anwesen und haben den Garten, erst vor kurzem frisch bepflanzt.
Ich stehe auf, gehe in das Haus und höre Sarina, die Frau die sich um das Essen kümmert, in der Küche, wie sie mit dem Geschirr klappert.
Ohne darüber nachzudenken, gehe ich in die Küche und beobachte sie kurz, bevor ich sage: "Ich bin gleich unterwegs und ich werde auswärts essen. Du brauchst also nichts kochen."
Sarina wendet sich mir zu, nickt kurz und antwortet dann: "Okay. Weißt du nun schon, wann Mister Troysen zurück kommt?"
Traurig schüttel ich kurz den Kopf und meine dann: "Nein, keine Ahnung. Ich hoffe, dass es nicht mehr zu lange dauert."
"Das wird schon, Irgendwann wird Mister Troysen wieder da sein. Lass den Kopf nicht hängen. Versuch dich darüber zu freuen wie es sein wird, wenn ihr euch endlich wieder seht.", sagt Sarina und kommt vor mir zum stehen.
"Komm her.", schiebt sie hinter her und breitet ihre Arme aus.
Nur zu gerne nehme ich das Angebot an und schmiege mich in ihre Arme, lasse los und weine, lasse all die Tränen raus, die ich auf der Terrasse gerade noch zurückgehalten habe.
Sarinas Hände streichen über meinen Rücken und spenden mir Trost.

Erst das Klingeln, an der Haustür, lässt uns auseinander fahren.
Unsicher schaue ich Sarina an, die ganz leicht lächelt und dann sagt: "Ich bin für dich da. Ich werde niemandem etwas sagen, auch nicht, dass du gerade geweint hast."
Ich will gerade antworten, da klingelt es erneut an der Tür.
"Ich mach eben auf und du gehst ins Bad und machst dich nochmal kurz frisch.", meint Sarina und geht an mir vorbei.
Ich hingegen verschwinde ins Gästebad.
Dort angekommen, blicke ich mich kurz um und weiß noch ganz genau, wie ich damals, als ich das erste Mal in Robins Haus war, hier geduscht habe, weil es draußen geregnet hatte und er nicht wollte, dass ich mich erkälte. Ich weiß auch noch, dass die Hose die Robiin mir damals gab, weil meine Kleidung nass war, viel zu groß war und ich deshalb nur das Shirt, welches Robin mir ebenfalls gab, übergezogen hatte.

Ich blicke in den Spiegel, öffne den Wasserhahn am Waschbecken und wasche mir mein Gesicht, richte meine blonden Haare und verlasse dann das Badezimmer.
Im Foyer steht Riley, grinst mich an und meint dann: "So, da bin ich. Wo soll es denn hingehen?"
"Warte, ich brauche noch mein Handy und meine Geldbörse, dann kann es losgehen. Was hältst du von shoppen, einem Verwöhnprogramm für Haut und Haar und gemeinsames Essen?", plappere ich los, während ich zurück auf die Terasse laufe, denn dort habe ich vorhin mein Telefon vergessen.
Ich höre das Riley mir hinterher kommt und auch das er antwortet: "Okay, dass klingt nach einem Plan."
Ich schnappe mir mein Handy, stecke es in die Gesäßtasche meiner Jeans und laufe, mit Riley im Schlepptau zurück ins Foyer.
An einer kleinen Kommode, öffne ich das Schubfach, nehme Geldbörse und Schlüssel heraus und schaue dann Sarina an, bewor ich meine: "Wie gesagt, du brauchst heute nicht kochen. Bis morgen."
"Bis morgen. Macht euch einen schönen Tag.", verabschiedet sie uns und ich verlasse mit Riley diese wunderschöne Villa.
Schwungvoll lasse ich mich auf den Beifahrersitz, seines Autos fallen und warte das Riley sich hinter das Steuer setzt.
"Womit willst du anfangen?", fragt dieser, als er den Motor startet und ich überlege kurz.
Ich sehe Riley dabei zu, wie er langsam die Ausfahrt hinunter fährt und antworte dann: "Ich denke wir beginnen mit dem shoppen und dann kommt Wellness."
"Okay. dann mal los. Willst du zu einem bestimmten Laden?", fragt Riley und schielt kurz zu mir.
"Das darfst du entscheiden.", meine ich kurzerhand und schalte das Radio ein, lausche der Musik, während Riley uns immer näher Richtung Stadt fährt.

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