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Völlig ausgelaugt, flog ich wieder zurück zum Eulenhaus. Heulbert war zum Glück nur auf einen der Bäume gewesen und hatte auf mich gewartet.
Als ich wieder Zuhause war, fand ich Eda vor. Sie saß vor dem Haus im Gras und trug ein kleines Instrument in den Händen.
Ich lief zu ihr und versuchte dabei so wenig Geräusche wie möglich zu machen.
Als ich bei ihr war, flog Heulbert der sich inzwischen schon wieder in seiner gewöhnlichen Gestalt zurück verwandelt hat, zu der Eulenlady und landete auf ihrer Schulter.
Zu meiner Verwunderung war sie nicht verwundert das ich plötzlich hinter ihr stand. Stattdessen drehte sie den Kopf und lächelte mich freundlich an.
"Hey Kiddo du bist wieder zurück! Wie war es?"
Ich lächelte leicht und ließ mich neben ihr ins Gras fallen.
"Gut....ich, ich habe gezaubert."
"Was? Niemals, das musst du mir zeigen!"
Ihr musste über ihren Enthusiasmus lachen, und streckte den Arm aus.
Ich spürte wie geschwächt ich schon war, also versuchte ich nicht allzu viel Magie zu verbrauchen. Als ich einen Kreis in der Luft malte, und eine kleine Pflanze aus dem Boden wuchs, machte Eda große Augen.
"Wow, das gibt's ja nicht...
Die Frau lachte auf und freute sich mit mir.
"Ja oder?"
Wir verstummten beide nach einiger Zeit, als ich meinen Blick auf der kleinen Gitarre warf.
"Du hast mal gesagt du warst eine Barde. Warum hast du aufgehört?"
Fragte ich jetzt. Eda sah mich mit großen Augen an und dachte dann nach.
"Naja, ich wollte keinen Zirkel angehören. Und...es hat auch etwas mit Raine zu tun gehabt."
Fing sie an und sah auf die Saiten.
Ich nickte nur leicht.
"Es tut mir leid für dich. Oder für euch. Raine scheint auch verletzt zu sein über das was passiert war, und seltsamerweise kann ich euch beide jetzt verstehen. Zumindest wie ihr euch fühlen müsst..."
Ich holte das Kalimba aus meiner Jackentasche hervor und lächelte leicht als ich anfing zu spielen.
"Raine hat mir dieses Lied gezeigt. Naja, eigentlich hat dieser mir einen Zettel mit den Noten darauf gegeben..."
Als ich anfing zu spielen, fingen kleine weiße Punkte, die mich an Pollen erinnerten an, in der Luft zu schweben.
Eda sah mir dabei zu, während die Pollenartigen Partikel anfingen uns zu umrunden. Die Eulenlady fing an auf ihrer Gitarre zu spielen, und ein lieblicher Klang ertönte.
"Weißt du, ich habe ein gutes Gefühl..."
Fing sie plötzlich an.
"Bei...was?"
Fragend sah ich sie an.
"Bei allem. Es wird alles gut werden. Bestimmt hat mich Luz mit ihrer positiven Art angesteckt, aber...ich finde es ist gar nicht so schlecht das ganze nicht negativ zu sehen."
Ich lächelte, als die Frau ihren Kopf zur Seite neigte und vor sich hin lächelte.
Doch als sie spielte, bemerkte ich erst jetzt das die Grashalme plötzlich anfingen schwarz zu werden. Der Klang ihrer Melodie wurde von einer verzerrten Note mitgeführt, und gerade als ich anfing Panik zu bekommen, hielt sie inne.
"Ist nur der Fluch..."
Erklärte sie die Frage die keiner gestellt hat.
Ich hörte sofort auf und sah auf meine Brosche. Sie glänzte immer noch rötlich, nicht so wie bei Eda, Pechschwarz.
"Wird...wird das bei mir auch so sein?"
Fragte ich jetzt. Sie sah mich mit einem Blick an, der mir so viel sagte wie; ich kann es dir nicht sagen, aber ich denke schon.
"Verdammt..."
"Das muss nichts bedeuten. Jeder Fluch ist anders, mach dir darüber jetzt keinen Kopf."
Ich ließ die Schultern hängen, als es plötzlich in den Büschen raschelte.
Unsere Köpfe fuhren herum, und ich erschrak als ich den Jungen erkannte.
"Er ist da!"
Hunter stolperte aus den Gebüschen bis zu uns, und fiel dabei auf die Knie. Der rote Vogel flatterte neben ihn her und ließ sich erschöpft auf mein Knie fallen.
"Hunter, was zur Hölle ist passiert?"
Fragte ich ängstlich.
"Belos! Er ist da, er- er sucht dich- uns- ach was uns alle!"
Seine Augen waren geweitet, und ich konnte ihn die Angst im Gesicht geschrieben sehen. ER machte also keinen Scherz, was auch so gar nicht seine Art gewesen wäre. Die Alarmglocken schrillten als seine Worte langsam Sinn ergaben.
"Belos ist hier? Woher weißt du das, wo ist er?"
Eda stand auf.
"Er war gerade auf dem Marktplatz, und als er mich gesehen hat ist er mir gefolgt und hat gesagt- er...er hat-"
Der Junge sah aus als wenn er gleich eine Panickattacke kriegen würde, weshalb ich ihn beruhigend die Hände auf die Schultern legte.
"Ganz ruhig Hunter, beruhige dich..."
Fing ich an und sah ihn fest in die Augen.
"Bleib ganz ruhig und erzähl mir was er gesagt hat. Tief einatmen."
Hunter atmete einmal tief durch und schloss dabei die Augen. Eda kniete sich neben mir und sah den Jungen vor uns ebenfalls besorgt an.
"Er hat gesagt, er wird dafür sorgen das jeder Mensch und jede wilde Hexe vor dem Tag der Vereinigung vernichtet wird."
Mir lief es kalt den Rücken herunter.
"Das kann nicht sein. Wieso gerade jetzt?"
Eda stand auf und lief auf und ab. Plötzlich hörte ich noch eine weitere Stimme hinter uns.
"Belos ist hier...?"
Luz stand dort und starrte uns drei sprachlos an.
In ihren Blick lag die Angst und Anspannung geschrieben.
"Okay, okay wir bleiben jetzt alle mal ruhig!"
Eda streckte die Hände jeweils zu Hunter und Luz aus und sah uns dann an.
"Wir wissen nicht ob er wirklich kommt, oder er euch nur Angst machen wollte. Ich glaube nicht das er jetzt einfach wahrlos jemanden angreifen wird."
Ich biss mir auf die Lippen.
"Was wenn doch?"
Eda sah mich nur an.
"Wird er nicht, Belos ist nicht so dumm sich einfach Kindern gegenüber zu stellen und sie zu bekämpfen. Er wird einen Plan haben."
Ich stieß nur einen verächtlichen Laut aus, während Luz nur hin und her tigerte.
"Trotzdem. Wir müssen uns vorbereiten und- und einen Plan schmieden!"
Sagte sie entschlossen und schlug die Faust in die flache Hand.
Und so passierte es auch.
Wir hatten unsere Ruhe, für Wochen. Doch diese Wochen waren gefüllt mit endlosen Nächten in denen wir uns zusammen setzten und Pläne schmieden. Ich war dabei zu üben um meine Magie auszutesten, bis sie fast vollkommen verbraucht wurde.
"Charlie, wenn du so weiter machst kippst du noch um."
Warnte mich Ceron immer öfter als ich bei ihn war.
"Nein, ich muss besser werden. Belos fragt nicht danach ob ich noch etwas Zeit benötige."
Antwortete ich ihn nur.
So wie heute. Ich konnte bereits alle Elemente beherrschen, sowohl Feuer als auch Eis- die mir sonst solche Probleme bereitet hatten.
Jetzt war ich dabei auf der Gitarre zu üben, da ich gemerkt hatte das ich dort ebenfalls zaubern konnte. Sie war klein und handlich, und ich versuchte sie immer in meiner Nähe zu behalten, um vor möglichen überraschungsangriffen gewappnet zu sein.
Ich ließ den Arm sinken, und die Flamme die sich vor mir entfacht hatte- erlisch.
Ceron seufzte nur, während ich müde und ausgelaugt auf den schwarzen Rußfleck der sich auf dem Holzboden gebildet hatte, starrte.
"Wie kann man nur so Sturköpfig sein."
Der Barde kam zu mir und sah mich streng an.
"Ich weiß deinen Ehrgeiz zu schätzen, aber es reicht langsam Charlie. Du machst dich körperlich so fertig, dass du im Kampf zusammenklappen könntest!"
Seine Stimme wurde fester und lauter. Ich sah nur zu ihn hoch.
"Wen kümmert's? Es ist doch meine Sache wie oft ich übe Ceron."
Er schüttelte nur den Kopf, sein Pferdeschwanz wippte dabei hin und her.
"Nein ist es nicht. Du bist meine Nichte, ich habe so zu sagen die Verantwortung für dich!"
Ich schnaufte. Das konnte ja wohl nicht wahr sein, ich war doch kein kleines Baby mehr!
"Du brauchst nicht auf mich aufzupassen, nur weil ich noch ein Kind bin!"
Wetterte ich los, und sah ihn fest in die Augen.
"Charlie-"
"Nein jetzt nicht Ceron!"
Ich drehte mich um.
"Ihr Erwachsenen braucht uns nicht immer so zu behandeln als wenn wir zu nichts in Stande wären- oder das ihr das Gefühl haben müsst auf uns aufzupassen. Wir können auch einiges ausrichten, und auch wenn es nicht so aussieht habe ich trotzdem genügend Kraft um Belos vielleicht in Schacht zu halten..."
Ich hörte Ceron hinter mir seufzen, als er zu mir kam.
"Ich weiß."
Sagte er, seine Stimme war plötzlich in einem sanfteren Ton über geschwungen.
"Ich habe auch keine Sekunde daran gezweifelt, du hast mir schon längst bewiesen das du das Zeug dazu hast. Aber wenn du dich bis an deine Grenzen treibst, dann bringt das weder dir, noch deiner Kraft oder sonst etwas."
Er legte mir vorsichtig die Hand auf die Schulter.
"Wir wäre es wenn du mal eine kleine Auszeit nimmst, hm? Deine Magie sit so wie so ausgelaugt, und um sie wieder aufzuladen brauchst du Ruhe."
Den letzten Satz mit der 'Ruhe' betonte er genauen Gewissens extra, da er genau wusste das ich mich sonst an der anderen Tätigkeit zu schaffen machen würde. Denn ich hatte mir angewohnt, jedes mal wenn meine Magie aufgebaraucht war, Trainieren zu gehen. Nicht das ich irgendwelche Kampfkünste beherrschen würde- nein, es waren einfach nur Momente für die ich vorbereitet sein wollte. Ich übte mit der Gitarre an meiner Seite zu laufen, ohne das sie mich behinderte, ich übte schnell zu spielen, oder mich möglichst schmerzlos zur Seite zu rollen. All die Blauen Flecken und die noch dunkleren Ränder unter meinen Augen schienen Ceron mehr als aufgefallen zu sein.
Es hatte also keinen Zweck mit ihn zu streiten. Außerdem hatte er ja recht. Wenn ich wollte das ich meine Magie wieder voll nutzen konnte, dann musste ich mich wohl ausruhen.
"Na schön. Ich mache heute nichts mehr mit Zaubern."
Er hob die Augenbraue.
"...und auch keine Survival Techniken, keine Panik."
Fügte ich dann noch hinzu.
"Ahja. Und heute Abend komme ich spontan durch die Gegend und sehe dich dann..."
"Nein wirst du nicht."
Ich sah ihn nur an und lächelte.
"Ich lass es für heute gut sein, du hast ja doch irgendwie recht."
Ceron lächelte nur schief.
"Schön das du das auch endlich bemerkst. Hat ja nur einen Wutanfall und zwei Wochen gebraucht..."
Ich schmiss ihn eine der Wundererbsen, die mir Eda geschenkt hatte, vor die Füße diese in einen grellen Licht aufflackerten, und lachte. Ceron schüttelte nur grinsend den Kopf.
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