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"Argh, scheint wohl so als wären ihre Erinnerungen anders aufgebaut als gedacht."
Ich blickte zur Seite, nur um Ceron zu sehen wie er sich gerade aufrappelte und sich den Sand von der Kleidung klopfte.
"Ich versteh das nicht...hier- hier ist nur ein einzelner Ort, nicht so wie bei Willow..."
Sagte ich hektisch und stand ruckartig auf.
"...außerdem- mein Zauber, er-er wirkt immer noch..."
"Hey ganz ruhig..."
Er kam zu mir und legte die Hand auf meiner Schulter.
"Der Zauber wächst nicht mehr weiter, außerdem haben wir dort draußen viele Zauberer die aufpassen das nichts passiert. Sie ist ohnmächtig, sonst nichts."
Ich starrte ihn an, versuchte ihn zu glauben. Doch die Angst die noch immer tief in mir saß, ließ sich nur mäßig besänftigen.
"Jeder Mensch ist anders aufgebaut..."
Fing er jetzt abermals an.
"...wenn du bei deiner Freundin mehr Ordnung gesehen hast, liegt das vielleicht daran weil sie generell ein organisiertes Wesen ist. Aber Charlie ist anders. Sie hat Chaos im Kopf. Eine Unruhe die nicht unbedingt schlecht sein muss. Sie denkt oft anders als wie es andere tun würden."
Der Wind bewegte die Wellen, und ließ eine kühle Brise zu uns wehen.
Plötzlich lachte er auf und sah in die Ferne.
"Sie hat doch schon einiges von Emrys..."
Ich wollte fragen wer Emrys war, aber schob die Frage beiseite. Wir hatten keine Zeit zu verschenken. Schließlich wusste niemand wie lange Charlie ohnmächtig bleiben würde.
"Okay- okay wir sollten lieber anfangen zu suchen bevor es zu spät ist."
Ich striff mir die Haare zurück, nur das mir diese wieder in die Stirn fielen. Stampfend lief ich durch den Sand, und sah mich um. Hier war es ruhig, aber nichts wies auf einen Weg oder einer Tür hin.
"Wie sollen wir nur heraus finden wie wir hier wieder raus kommen?"
Fragte ich.
"Ihr zwei scheint euch sehr nahe zu stehen. Was weißt du über sie? Vielleicht kann uns das bei der Suche helfen."
Ceron lächelte mich an, doch bei meinem Blick wurde seine Miene unsicherer.
"...ihr seit doch Freunde oder nicht?"
Ich nickte.
"Sie ist meine Beste Freundin...aber dabei bin ich alles andere als eine gute Freundin für sie. Ich weiß ja nicht einmal wie ich das was ich über sie weiß, einsetzten kann."
"Ganz ruhig. Wir finden schon die Tür zu allem. Lass uns etwas herum gehen, vielleicht finden wir etwas. Was auch immer es ist, ruf mich."
Mit diesen Worten ging der Barde in die andere Richtung. Ich sah ihn hinterher und schluckte als ich meinen Weg fortsetzte.
"Argh...Charlie sag mir nur wie ich dir helfen kann..."
Sagte ich zu mir selbst, als ich mit dem Fuß den Sand vor mir her trat. Die feinen Körner schimmerten trüb, und allgemein kam es mir vor als wäre es früh am Morgen.
Ich sah dem Himmel zu wie die hellen Wolken langsam vorbei zogen, und wie das Rauschen meine Sinne beruhigte, als ich Kinderlachen hörte. Sofort blieb ich stehen und suchte nach dem Geräusch. Hinter einigen großen Felsen konnte ich dann zwei Silhouetten erkennen. Ich duckte mich halb und huschte zu einem der großen Steine, nur um mich dahinter zu verstecken und die Szene zu beobachten.
Ein Mann stand dort und lachte. Er hatte kurz rasierte Haare, diese sich in leichten Locken eng um seinen Kopf schmiegten. Er hatte die gleiche Haarfarbe und ähnliche Augenfarbe wie Charlie selbst. Ein Dreitage-Bart zierte sein Kinn.
"Puppy, lauf nicht zu weit ans Meer!"
Rief er zu ihr.
"Papa schau mal! Da ist eine Schildkröte!"
Ein Kind lachte, und als ich den Kopf drehte, erkannte ich ein kleines Mädchen mit kurzen Haaren die zu zwei Zöpfen geflochten wurden.
Ihre großen, blassgrünen Augen schimmerten als sie sich bückte und mit ihren kleinen Händen das Tier aufhob. Ihr hellgrünes Kleid wehte im starken Wind. Als sich die kleine Charlie umdrehte, baumelte dort ihr Schlüssel den sie auch jetzt noch trug.
"Hey...schau mal das ist auch noch ganz klein, wie du!"
Sagte ihr Vater und bückte sich zu ihr. Ich musste lächeln. Das erste was man sah wenn man in ihren Kopf eindrang, war die Erinnerung an einem Tag am Meer mit ihren Vater. Wie süß...
Neben den beiden lag eine dünne Decke mit einem Bilderbuch darauf. Ich reckte den Hals. War das vielleicht das Symbol? Ich dachte nach aber mir kam nichts in den Sinn was mir Charlie erzählt haben könnte was mit diesen Buch zu tun hatte. Dennoch stand ich auf und lief immer noch geduckt an den beiden vorbei, als sich Charlie plötzlich umdrehte und auf mich zeigte.
"Schau mal Papa!"
Mein Herz stockte, aus Angst ihre Erinnerungen zu vermischen- doch sie meinte gar nicht mich. Denn als sie auf mich zu gerannt kam, wich ich aus und sah das sie zu einer weiteren Schildkröte gelaufen war.
"Noch eine..."
Sie duckte sich erneut. Ich lächelte und lief zu dem Buch. Als ich es hoch hob und durchblätterte, sah ich Bilder von ihrem Leben.
"Das muss es sein."
Sagte ich zu mir selbst, als ich einen Schatten neben mir bemerkte.
Die kleine Charlie stand neben mir und sah mich mit großen Augen an. Mir blieb die Spucke im Hals stecken als ich sie ansah.
"Findest du den bösen Jungen für mich?"
Fragte sie mich plötzlich.
Zu schockiert um etwas zu sagen, scharrte die kleine mit den Füßen.
"...ich sage Papa auch nichts, versprochen. Lass ihn nur nicht zu uns kommen okay?"
"Hm..."
Ich nickte.
"Na klar fand ich den bösen Jungen. Ich bring dich wieder zurück zu uns Charlie."
Plötzlich schimmerte in dem kindlichen Gesicht vor mir, eine zweite Schicht die kurz so aussah wie die jetzige Charlie.
"Gut. Nimm den mit."
Sie gab mir ihre Schlüssel Halskette, drehte sich schon um und hüpfte einige Schritte bevor sie noch einmal stehen blieb und sich umdrehte.
"Du bist echt hübsch!"
Die röte schoss mir ins Gesicht.
Ich nahm das Buch und hang mir den Schlüssel um den Hals, als ich durch den Sand lief.
"Ceron!"
Rief ich und suchte den Mann, der nach einiger Zeit hinter einer Nische hervor kam.
"Ich hab etwas gefunden..."
Ich zeigte ihn das Buch. Er warf einen Blick hinein und nickte.
"Okay...wir schauen einfach mal wo er sich befindet."
Ich sah ihn entbrüstet an.
"Wie denn, wir wissen noch nicht einmal wie wir dorthin kommen..."
Der Silberhaarige strich über ein Bild was Charlie in ihrer jetzigen Gestalt zeigte. Sie lag auf ihrem Bett im Zimmer. Plötzlich zog er das schwarz-weiße Bild aus seiner Lasche und hob es hoch. Das Bild vergrößerte sich und formte sich zu einer Tür die wie eine Wasseroberfläche schimmerte.
"Du hast doch den Schlüssel oder? Steck ihn ein."
Sagte er plötzlich an mich gewandt.
Wortlos trat ich vor der Tür und schob den Schlüssel in das Loch. Aus diesem formte sich ein Knauf, den ich umschloss und einen Blick zu ihrem Onkel warf.
"Ich bleibe hinter dir. Vielleicht versteckt er sich dort."
Ich nickte und öffnete die Tür. Als ich eintrat, stand ich in ihrem Zimmer. Röte schoss mir ins Gesicht, als ich Charlie auf ihrem Bett mit Kopfhörern und einem Controller in der Hand sah.
Ich sah mich in ihrem Zimmer um und musste lächeln. Genauso wie ich es mir vorgestellt hatte. Sehr kreativ gestaltet, mit Zeichnungen und genähten Accesoires.
Plötzlich fühlte ich mich als wäre ich nur zu Besuch bei ihr, und würde mich zum ersten mal in ihre vier Wände wagen. Es war komisch, denn es fühlte sich nicht so an als würde ich nur das Zimmer eines Freundes betreten. Nein, es fühlte sich an als würde ich zu jemanden gehen, bei dem ich Herzrasen bekam wenn ich denjenigen nur sah.
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Leute ich hab's Finale gesehen...ich bin broken mehr kann ich dazu nicht sagen.
Bis zum Nächsten Kapitel ♥♥♥
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