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"Komm wir gehen nach draußen..."
Sagte ich zu Luz um der peinlichen Situation zu entkommen.
Ich erwartete nicht das sie mit kam aber als ich meinen kleinen Kessel den ich von der Schule geliehen bekommen habe, fing Luz an mit zu gehen.
Ich öffnete die Tür des Zimmers, als King herein kam.
"Hey was macht ihr...und warum seht ihr aus wie Tiere?"
Fragte er verwundert.
"Wir gehen raus, ich mische ein paar Tränke und Luz..."
Ich drehte mich fragend zu ihr um, als das Mädchen plötzlich eine Idee bekommen schien.
"Lass uns doch zum Markt gehen und die Leute verwirren."
Ich sah sie an und mein Blick schweifte zurück auf meinem Buch.
"Ich weiß nicht..."
"Komm Charlie wenn wir schon so cool aussehen müssen wir das auch wem zeigen! Außerdem findest du dort bestimmt mehr Zutaten, mal sehen was dir damit so alles einfallen wird!"
Sie hob den Finger und zwinkerte mir zu.
Ich blickte zu King, dieser nur zu uns beiden blickte.
"Na schön du hast recht."
Ich ließ das Buch auf dem Tisch liegen und ging zurück ins Zimmer um meinen Selbstgenähten Beutel aus der Tasche zu ziehen.
Ich hatte diesen in der Schule genäht. Er sollte eigentlich als Geldbörse verwendet werden, aber ich hatte eine Schnur hinzugefügt, damit ich mir diesen um die Hüfte schnüren konnte. Eine kleine Stickerei mit meinem Gesicht darauf, erinnerte mich an der Zeit zurück wo ich angefangen hatte mir das Sticken selbst beizubringen. Ich hatte ja sonst nichts zu tun gehabt...
Ich legte mir den braunen Beutel also um und sah kurz in den Spiegel. Ein enges weißes Tanktop mit einer Jeans die nur bis über die Knie reichte. Dazu weiße Stoffschuhe auf denen ich mir zwei Augen drauf gemalt hatte.
Ein hoher Pferdeschwanz, aus dem mir ständig eine Strähne fiel. War ganz ansehlich.
"Super, kommst du mit King?"
Fragte Luz ihn.
"Ähm...nein ich treffe mich mit Steve."
Sagte dieser und drehte sich dann um.
"Tschüss!"
"Halt warte wer ist Steve...?"
Fragte Luz noch hinterher, aber King war schon über alle Berge.
Sie blickte zurück zu mir und zuckte mit den Schultern.
"Das heißt wir sind auf uns allein gestellt."
Ich lächelte.
"Finde ich gar nicht so schlimm."
Sagte ich und ging an ihr vorbei, blieb jedoch trotzdem noch stehen sodass ich sie von der Seite anschauen konnte.
"Na komm, Kotka."
Luz sah mich fragen an.
"Was bedeutet das?"
Ich lachte leise.
"Das bedeutet Katze auf Polnisch."
Luz Augen weiteten sich.
"Du bist Polin? Warum hast du mir nie davon erzählt?"
Fragte sie beinahe aufgebracht.
"Naja es war nie ein Thema gewesen...außerdem kann ich nur wenige Wörter von dieser Sprache. Meine Oma ist eine Polin aber mein Vater spricht auch nur mit sie in dieser Sprache, dass heißt ich kann sie auch nicht wirklich. Als ich dann gesehen habe wie gut du Spanisch kannst, und das du sie beherrschst wie deine Muttersprache da...fand ich es irgendwie peinlich das ich es eben nicht kann."
Erklärte ich ihr.
"Das stimmt doch nicht, Charlie. Es ist vollkommen egal ob du die Sprache gut kannst oder nicht, du bist aber dennoch ein Teil von ihr!"
Luz lächelte mich an.
"Ich...hab das Gefühl das du mir sehr wenig von dir erzählen willst..."
Ihr lächeln schwand für einen Moment, als ich sie mit großen Augen ansah. Das sie das Gefühl hatte ich wollte ihr nichts erzählen war hart für mich, denn wenn es etwas gab was ich nichts lieber tat, war es mit ihr über alles mögliche zu reden.
"Nein das stimmt nicht. Ich höre nur dir gerne zu. Deine Abenteuer die du erlebt hast, was du magst und was nicht. Ich habe nie oft von mir erzählt, weil es die Leute meist nicht interessiert hat."
Ich sah sie lächelnd an.
"...ich bin es wohl nicht gewohnt das jemand auch von mir etwas wissen möchte. Aber wenn du willst kann ich dir einiges erzählen. Nur ist das meiste davon eher langweilig."
"Ich mag langweilig."
Sie hakte sich bei mir ein.
➶➴➷➹
In der Stadt angekommen, liefen wir quer durch den Markt. Die Monster beachteten uns gar nicht, außer die wenigen die uns wohl schon kannten. Sie beugten uns mit Blicken und wunderten sich wohl warum wir so aussahen wie wir eben aussahen.
Ich musste gestehen, Luz sah ganz süß aus mit ihren kleinen Katzenöhrchen.
Umso weiter wir gingen, desto mehr kleine Stände fanden wir an denen ich nach neuen Zutaten ausschau hielt. Ich fand sogar einen kleinen Stand bei dem ich mir ein paar Kräuter aussuchen durfte.
"Super, bestimmt kann ich damit etwas cooles machen. Das hier sollen angeblich Feenhaare sein."
Sagte ich und hielt ein paar rosa Stängel in die Höhe, die alles andere aussahen wie Haare.
"...oder der Typ hat mich angezogen."
Setzte ich noch hinterher.
Luz lachte.
"Oder, du braust dir daraus etwas noch cooleres als unsere neuen Ohren!"
Sie strich sich über die Ohren als sie plötzlich stehen blieb und ihr Handy hervor holte. Ihre lila Fledermaus Hülle ließ mich wieder einmal schmunzeln.
"Das muss für die Nachwelt festgehalten werden..."
Sie hob das Telefon an und trat neben mir. Sie schoss ein Bild von uns zwei, eine normale Geste die bei mir jedoch ein flattern verursachte.
Als wir weiter gingen, ertönte plötzlich Musik. Auf einem kleinen Podest standen einige Barden die alle dieselbe Maske trugen. Es war eine geschnitzte Stiermaske.
"Hey hör dir das an..."
Sagte ich und beobachtete die Spieler. Alle kamen mir unbekannt vor, bis auf die Frau ganz hinten. Diese stand mit der Geige dort und spielte ein ruhiges Lied, welches mir plötzlich bekannt vorkam. Als hätte ich es schon einmal gehört...
"Luz, ist das nicht die Frau die uns angegriffen hat?"
Fragte ich das Mädchen, welches jetzt mit dem Blick suchte und schließlich fündig wurde.
"Das ist sie! Was macht sie denn hier?"
Als hätte sie uns gehört, hob sie den Kopf und schien uns anzusehen.
Da sie dieses mal nicht ihre Kapuze über den Kopf gezogen trug, sondern nur die Maske, konnte ich mehr von ihrem Kopf erkennen. Sie trug einen hohen Pferdeschwanz, dabei war ihre rechte Seite kurz rasiert. Ihr Pony auf der rechten Seite stand ihr lockig in der Stirn, und ihre Haarfarbe war ein helles Türkis.
"Ist sie das wirklich?"
Fragte Luz jetzt zweifelnd. Ich ließ meinen Blick weiter wandern und sah mir ihre Hände an. Die silbrigen Nägel glänzten im Licht.
"Doch sie ist es, sie hat die gleichen Nägel wie die die uns angegriffen hat!"
Die Frau blickte uns nur weiter an, bis ich plötzlich zum erstem mal ihre Stimme hören konnte. Ganz leise und beinahe so unverständlich das ich es mir hätte einbilden können, flüsterte sie etwas.
"Josie..."
Luz und ich sahen uns Zeitgleich an.
"Hast du das gerade gehört?"
Fragte ich.
"Sie hat Josie gesagt, ja...warum konnten wir das hören sie ist meterweit von uns weg..."
Ich dachte nach und berührte meine Ohren. Mir fiel plötzlich auf das ich viel deutlicher das streichen des Fells hörte, die Menge die sprach oder die Musik die wahrscheinlich gar nicht so laut war.
"Es liegt an den Ohren! Er verpasst uns wohl nicht nur das aussehen von Tieren sondern auch ihr Gehör!"
Viel mir auf.
"Cool! Aber warte was machen wir jetzt? Sprechen wir sie an? Wird sie uns angreifen?"
Ich blickte zu der Gestalt die plötzlich aufhörte zu spielen und auf uns mit ihren Geigenstab deutete.
"Abtrünnige!"
Die Menge zog erschrocken die Luft ein und drehte die Köpfe zu Luz und mir.
"Was?!"
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Bis zum Nächsten Kapitel ♥♥♥
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