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Stimmen riefen durcheinander, und ich wurde ständig an den Klamotten gezupft. Dabei wollte ich doch einfach nur weiterschlafen...
Plötzlich schien die ganze Situation so überwältigend zu sein, dass ich nichts mehr davon sehen oder hören wollte. Und selbst wenn, ich konnte meine Augen nicht öffnen- zu schwer waren meine Lider um sie offen halten zu können...
Charlie lag dort auf dem Boden und wollte nicht aufwachen. Panik stieg in mir hoch, als die weiteren Barden den Collector von ihr weg zogen. Seine Gestalt verblasste und der Schatten seiner alten Gestalt wurde wieder sichtbar.
"Schnell, er wacht sonst auf. Wir müssen den Ort finden wo er eingesperrt ist, damit wir ihn versiegeln können..."
Ceron huschte die anderen um danach zu suchen. Ich hingegen hockte mich neben Charlie und rüttelte sie, während ich mich nach Eda umsah. Wo war sie zur Hölle?
"Wo ist die Eulenlady?"
Fragte Mhari jetzt, als diese von dem Raum nebenan kam.
Hinter sich her, schlürte sie eine kleine Gestalt mit roter Haut und grüngräulichen Klauen die als ihre Haare stehen sollten, hinterher. Diese bewegt sich noch etwas, aber Eda hielt sie fest im Griff.
"Hat wer... das hier gesucht?"
Sie hob eine dunkelblaue Scheibe an.
"Ja, gib sie her!"
Die Barden beeilten sich den Collector wieder in seiner Scheibe zurück zu zwingen, doch dieser wurde dadurch wieder Wach.
"Hm..."
Charlie rührte sich und riss plötzlich die Augen auf, und schreckte hoch.
"Der Collector! Wo-"
"Du hast mich verraten! Ich hab's gewusst, ich hab's gewusst! Verräterin, Verräterin!"
Rief der Collector laut und wehrte sich gegen den Zauber.
"Du sollst verflucht sein! Verflucht, verflucht- ein Fluch dessen abscheuliche Liebe erwidert werden muss!"
Seine Stimme war verzerrt, als ein Blitz erschien, der Charlie direkt auf die Brust schlug, kurz bevor er wieder eingezogen wurde.
"Charlie!"
Rief ich geschockt und hielt das Mädchen in meinen Armen fest. Der Blitz fraß sich in ihren Herzen ein, und hinterließ dort eine Narbe die sich bis zu ihren Hals hochzog. Glühend flimmerte diese noch ein paar Sekunden weißlich, bevor das leuchten verschwand und nur die dunkle Narbe übrig blieb.
Meine Lippen zitterten, als ich sie rüttelte.
"Komm schon steh auf...bitte."
Tränen drängten sich in meine Augen, als sie leblos dort in meinen Armen lag. Eda funkelte ihn wutentbrannt an.
"Was hast du getan, du abscheuliches Biest!"
Fauchte sie. Doch der Collector wurde schon mit einem Satz wieder zurück in seiner Platte eingezogen, und es wurde ruhig im Raum.
Das einzige was man hören konnte, war mein leises schluchzen. Sie schien nicht nicht zu atmen, doch ich hatte zu viel Angst es zu testen, um wirklich sicher zu sein.
Eda lief zu uns und war an unserer Seite, Ceron genauso.
"Charlie...nein, nein nein..."
Sagte er hektisch und legte die Finger an ihrem, Hals.
In seinen Augen leuchtete kurz die Erleichterung auf, doch trotzdem konnte man ihn im Gesicht ablesen das er Angst hatte.
"Sie...ist nur ohnmächtig."
Eda stieß ein Geräusch der Erleichterung aus.
"Was hat er gemacht?"
Fragte ich, als ich meine Stimme wiedergefunden hatte.
"....er hat sie verflucht."
Mhari stand dort emotionslos mit den Armen vor der Brust verschränkt.
"Verflucht? Mit was denn, und warum?"
Aufgebracht wollte ich schon aufstehen, doch da das Mädchen auf mir drauf lag, ließ ich es.
"Keine Ahnung wieso und wie, dieser Junge ist ein Kind der Sterne! Er ist übermächtig wie es scheint. Wer weiß ob man sie je wieder heilen kann."
"Wow du machst einen ja Hoffnungen."
Antwortete Eda patzig.
"Das kann nicht stimmen!"
Ich drehte mich von ihr weg, und sah flehend zu Ceron und Eda.
"Es muss doch ein Heilmittel geben oder? Sie, sie kann doch nicht ewig mit einem Fluch leben müssen wie-"
Ich stockte, als sich ein dunkler Schatten über Eda's Gesicht legte.
"Es bringt nichts wenn wir uns jetzt den Kopf zerbrechen. Wir müssen sie erstmal wieder dazu bringen aufzuwachen, und dann sehen wir weiter. Vielleicht ist der Fluch zu lösen."
Sagte der Silberhaarige.
"Genau...komm Kind wir bringen sie zurück."
Eda stand schon auf und hob Charlie hoch, als ihr Onkel plötzlich innehielt.
"Nein das ist zu riskant."
Die Eulenlady sah ihn nur mit einem genervten Blick an.
"Wieso das denn? Was sollte er jetzt noch von ihr wollen?"
"Es kann sein das der Collector wieder zuschlägt. Oder Belos selbst."
Er sah uns ernst an.
"Hier ist sie aber auch nicht sicher, sonst wäre das alles wohl nicht passiert!"
Keifte sie. Plötzlich schien Eda gereizter zu sein als vorhin. Hatte ich sie mit meinem Spruch zu sehr angegriffen? Dabei wollte ich es doch nur nicht wahr haben das auch sie mit einem Fluch leben musste. Sie war noch gar nicht lange heir, und schon wurde sie angegriffen und verflucht.
Das war nicht fair.
"Wir haben hier eine Heilende Hexe in der Gruppe. Sie kann sofort eingreifen wenn etwas passiert, und im Allgemeinen können wir so viel besser herausfinden wie wir ihr helfen."
"Ich dachte ihr seit Barden! Seit wann könnt ihr auch heilen..."
Fing ich jetzt an, als sich eine weitere Hexe meldete. Sie hatte langes weißes glattes Haar, Asiatische Züge und Eisblaue Augen.
"Ich bin sowohl Barde als auch...wild."
Ich blickte zu Eda, diese die Lippen zusammenpresste.
"Bist du gut darin? Im heilen?"
Sie verbeugte sich leicht mit dem Kopf.
"Ich würde sagen das ich schon einige Erfahrungen gesammelt habe. Ich bin mir sicher das ich eingreifen kann wenn mit...ihrer Tochter etwas ist."
Eda lachte zum ersten mal auf.
"Sie ist nicht meine..."
"Sie ist hier in guten Händen."
Sagte der blonde mit dem Locken.
Eda schloss den Mund wieder und blickte auf dem verfluchten Kind, welches angelehnt an ihrer Brust lehnte. Sie schloss die Augen und atmete durch.
"Na schön. Sie bleibt hier."
Meine Augen weiteten sich.
"Gut dann..."
Ceron streckte schon die Arme nach ihr aus, als Eda zurück zog.
"Aber nicht allein. Ich bleibe auch hier-"
"Ich auch!"
Sagte ich sofort und stellte mich neben ihr.
Ceron sah uns beide nur mit großen Augen an.
Hinter ihn fingen die anderen Barden an zu raunen.
"...seit ihr euch sicher?"
Fragte er uns jetzt.
"Ja, ohne uns bleibt sie auch nicht hier."
Der Barde seufzte und lächelte.
"Na gut okay. Ihr könnt bleiben aber ihr mischt euch nicht ein, verstanden? Überlasst die Sache Quinn. Sie wird wissen was zu tun ist."
Mit diesen Worten nahm er ihr Charlie aus den Armen und trug sie zurück durch den Raum. Eda und ich sahen uns nur an und plötzlich lächelte sie mich leicht an und legte den Arm um meine Schultern.
"Tut mir leid Eda. Ich wollte nicht..."
"Ist schon in Ordnung."
Sie winkte ab.
"Ich will ja auch nicht das sie sich mit so etwas herumschlagen muss. Es ist nicht leicht, und jeder geht damit anders um. Ich hab zwar ein dickes Fell, aber..."
Sie blickte zu Charlie, die auf eine Liege gelegt wurde.
"Sie ist sensibler. Ihr geht der Fluch vielleicht mehr zu Herzen. Vor allem da wir nicht wissen was für eine Art Fluch es ist."
Ich senkte den Blick.
Ceron suchte mit Quinn einige Decken zusammen, und unterhielt sich mit ihr. Wahrscheinlich diskutierte er mit ihr wie sie vorgehen sollen. Ich hingegen wollte einfach nur mit Charlie über all das was heute passiert war, reden.
Ich hoffte das sie so schnell wie möglich wieder wach wurde. Ohne das es ihr furchtbar schlecht ging. Ich ging zu ihr, und rieb mir den Arm als wenn ich mich nicht trauen würde in ihrer Nähe zu sein.
Ich setzte mich neben ihr auf dem Boden und angelte dann nach ihrer Hand, diese eisskalt war.
Die Narbe erinnerte mich an die von Hunter, nur das ihre viel länger und heftiger aussah.
"Keine Sorge Puppy. Ich bleibe bei dir."
Sagte ich und lächelte dabei. Mir war gar nicht aufgefallen wann unsere dumme kleine Verwandlung aufgehört hat zu wirken.
Wer hätte gedacht das ein Ausflug zum Markt so enden konnte...
Wären wir doch nur Zuhause geblieben wie sie es von Anfang an wollte.
Das war alles meine Schuld.
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Bis zum Nächsten Kapitel ♥♥♥
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