64- Familienbande

V I E R   M O N A T E   S P Ä T E R:

Die Schlacht von Hogwarts hat jeden verändert, zumindest die meisten Personen. So hat sich auch meine gesamte Familie verändert. Meine Mutter hat gelernt ihren eigenen Willen durchzusetzen, weswegen sie meinem Vater öfters widerspricht. Mein Vater musste lernen zu verstehen was ihm wirklich in seinem Leben am wichtigsten ist. Die Familie.
Ich denke ihm wurden durch die ganzen Ereignisse die Augen geöffnet.
Eben weil zwei seiner Kinder entführt wurden, weil Voldemort ihm eines nehmen wollte und es sogar "getötet" hat. Er ist nun auf dem Weg die Welt mit anderen Augen zu sehen. Natürlich wird ein Teil seiner rassistischen Gedanken nie verschwinden, aber ich denke es wird nie wieder unser Leben derart beeinflussen. Auch aus dem Grund das ich noch mutiger wurde und mich nun traue ihm die Meinung zu sagen. Von Mai bis September hatten wir Ferien, sehr lange Ferien, denn Hogwarts musste schließlich wieder neu aufgebaut werden. Ja und in dieser Zeit hat sich einiges geändert. So kam es das wir zum ersten Mal in den Urlaub gegangen sind. Wir waren in einem großen Ferien-Haus mit einem kleinen See mitten in den Bergen. Natürlich war es nicht so ein Urlaub wie man es sich vorstellt, schließlich sind meine Eltern immer noch sehr eitel und edel noch dazu. Zur Erholung von alldem war es jedoch genau das richtige und wer weiß vielleicht befinden wir uns schon auf dem Weg eine richtige Familie zu werden.

"Draco nicht so schnell!", kreische ich und klammere mich an dem Koffer fest, aber fast nützt mein gekreische schon? Er rast mit einem zügigen Tempo auf die Wand zu. Er lacht "Siehst du nichts passiert", ich öffne vorsichtig meine Augen und sehe die rote Dampflok vor mir. Ich puste mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht und klettere von dem Gepäck-Wagen
"Das mach ich nie wieder! Das war definitiv das letzte mal hörst du!", meine ich und verschränke meine Arme vor der Brust. Hinter mir lacht meine Schwester auf "Wer war den gerade zu faul zum laufen und sagte Draco bitte schieb mich?"
"Dazu hat sie den ganzen Bahnhof auf sich aufmerksam gemacht", fügt Draco grinsend hinzu. Ich rolle mit den Augen, kann mir aber das Grinsen nicht verdrücken. "Habt ihr auch alles Kinder?", fragt meine Mutter, als sie mit Vater zu uns stößt. May und ich sehen beide zu Draco "Fehlt dir irgendetwas?" "Hast du es dir in letzter Sekunde anders überlegt?, fragen wir. Draco zieht seine Augenbrauen hoch "Träumt weiter, ihr werdet mich nicht los." May und ich sehen uns an und seufzen "Wäre auch zu schön um wahr zu sein."

Alle Schüler wurden darum gebeten das letzte Schuljahr zu wiederholen, eben wegen den ganzen Umständen und einige Schüler letztes Jahr nicht anwesend waren. Deswegen macht Draco seinen Abschluss, sowie May und ich das vierte Schuljahr noch einmal machen müssen. Wenigstens haben wir so ein Jahr länger auf Hogwarts und mit McGonagall als Schulleiterin ist das völlig in Ordnung.

Es ist kurz vor elf Uhr, so verabschieden wir uns von unseren Eltern. "Habt ein schönes Jahr. Wir lieben euch", sagt mein Vater und lächelt. Ja und dieses mal meint er es auch so.

Kaum betrete ich den Zug kommt mir Ginny entgegen "Kira gut das ich dich sehe", sie begrüßt mich mit einer Umarmung. Sie ist gut einen Kopf größer als ich, aber das stört mich nicht. "Hast du meine Nachricht bekommen?", fragt sie mich lächelnd. Ich nicke "Natürlich. Ich habe total vergessen zu antworten, entschuldige. Aber die Idee ist genial, ich bin dabei." Ich fange an zu grinsen. "Super! Kommst du mit, wir müssen noch einiges besprechen", ich nicke und folge der jüngsten Weasley.


Mays Sicht

"Kein Problem Schwesterherz, lass mich einfach stehen", murmle ich als ich ihr hinterher sehe. Ich mache mich auf die Suche nach unseren Freunden. Im Slytherin Abteil sind sie nicht, also laufe ich durch den Gang. Nach zehn Minuten habe ich sie endlich gefunden. "Ach May ich hab irgendwie das Gefühl das wir uns im Kreis drehen", meint Aiden als ich mich setze. Ich lache "Liegt vielleicht daran das wir schon wieder am Anfang unseres vierten Schuljahres stehen." Ich bin schon gespannt auf Hogwarts. Das neue Hogwarts, schließlich ist nun alles anders.

*

Dieses Jahr gibt es wesentlich mehr Erstklässler, da auch die alten Erstklässler ihr Schuljahr noch einmal machen. Doch es stört keinen. Man merkt schnell dass die Stimmung anders ist, es wird eben eine Weile dauern bis die alten Wunden geheilt werden. McGonagalls Rede ist Dumbeldores Rede sehr ähnlich, was mich zum Lächeln bringt. "Ab diesem Jahr gibt es neues. Nun sind nicht nur die Vertrauensschüler und Schulsprecher für euch zuständig. In den dunkelsten Zeiten haben sich zwei Mädchen zusammen geschlossen um denjenigen zu helfen die sich selbst nicht helfen können. Wir begrüßen unsere neuen Schulpsychologen Ginny Weasley und Kira Malfoy." Die beiden stehen auf und bekommen einen Applaus. Ich grinse, ich bin so unheimlich stolz auf Kira.


Kiras Sicht

Es war längst Nachtruhe, als ich mich dazu entschied duschen zu gehen. Das Quidditch Training war unnormal anstrengend, dazu wollte ich nicht völlig verschwitzt ins Bett gehen.

Ich kämme meine nassen Haare nach hinten, in der Hoffnung das sie mir nicht ins Gesicht fallen. Ich will gerade nach meinen Klamotten greifen, als ich merke das sie nicht da sind. Ich muss sie wohl vergessen haben, also binde ich mir das Handtuch fester um den Körper.

Zu dieser Uhrzeit wird mich schon niemand sehen, die meisten schlafen bestimmt schon, denke ich. Selbst sicher öffne ich die Tür und sehe den Gang entlang, den ich zurücklegen muss um in meinen Schlafsaal zu kommen.
Vorsichtshalber lege ich meine Arme schützend um meine Brust.
Dann gehe ich los, etwas zu stürmisch merke ich als ich gegen etwas laufe.

Durch den harten Aufprall verliere ich mein Gleichgewicht und falle nach hinten. Sofort schießt mir eine auffallende Röte ins Gesicht, als ich sehe das Ethan nur mit einem Handtuch bestückt vor mir steht. Er packt grinsend nach meinen Schultern und zieht mich zurück auf die Beine "Upps", sagt er und lacht.
Nun sehe ich auch weshalb der Aufprall so hart war. Ethan ist um einiges muskulöser geworden, er hat sicher viel trainiert so wie er aussieht. Sein Sixpack ziert seinen wunderschönen Körper.
"Mein Gesicht ist hier oben", meint Ethan belustigt. Ich werde augenblicklich noch röter, als ich es ohnehin schon war und wende mich von seinem Oberkörper ab.
Ich sehe ihm verlegen in die Augen, erst jetzt merke ich wie nah wir einander sind.
Doch es stört mich nicht, für einen kurzen Moment vergesse ich sogar das wir beide fast nackt sind.

Wir sehen uns lange in die Augen, auch wenn ich hin und wieder einen Blick auf sein Sixpack werfe. Plötzlich ertönt ein mir viel zu bekanntes Räuspern und wir lösen uns blitzschnell voneinander.

Draco sieht mit hochgezogen Augenbrauen zu uns und ich würde am liebsten im Erdboden versinken. Dann sieht er zu Ethan, ich bin mir sicher ich habe noch nie so einen vernichtenden Blick gesehen.

Ich will einfach nur noch hier weg, aus dem Grund husche ich schnell an ihnen vorbei. In der Hoffnung das niemand das gesehen hat renne in den Schlafsaal. Als ich merke das die Tür bereits offen war, fällt mir meine Schwester auf welche neben der Tür steht. Sie hat also alles gesehen, als könnte es nicht noch peinlicher werden.

"Sag jetzt nichts", murmle ich und laufe an ihr vorbei. Ich sehe wie sehr sie damit kämpft nicht lachen zu müssen. "Das ist nicht komisch", meine ich nur und ziehe mich um. Nun kann sie es sich nicht mehr verdrücken und bricht in schallendes Gelächter aus "Doch und wie. Du solltest froh sein das du nicht auch noch dein Handtuch verloren hast", feixt sie.

Ich rolle mit den Augen und verstecke mich unter meiner Decke.


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