26- Mit extra viel Honig
Die erste Schulwoche wurde mir dank Umbridge vermiest.
Doch nicht nur sie war daran schuld, Draco hat auch einen großen Teil dazu beigetragen. Er findet es offenbar lustig mich die ganze Zeit zu bevormunden. Er spielt seine Macht als Vertrauensschüler vollkommen aus. Macht mir Vorwürfe das ich mir am ersten Tag Nachsitzen eingehandelt habe, reibt es mir ständig unter die Nase.
Ich dachte eigentlich die erste Woche könnte nicht besser laufen, doch da habe ich mich geirrt. Es war lästig, wir haben viel mehr Hausaufgaben auf bekommen als letztes Jahr.
Und als krönenden Abschluss der Woche, darf ich nun meinen Freitagabend mit Nachsitzen verbringen.
Um drei Viertel sieben laufen Callie, Leia und ich los.
"Professor Umbridge?", frage ich verwirrt als nach meinem anklopfen keine Reaktion kommt.
Fünf Minuten später stehen wir immer noch vor ihrer Tür.
Wo ist sie nur?
Hatte sie besseres zu tun, oder warum bestellt sie uns her wenn sie doch gar nicht da ist.
Nach weiteren fünf Minuten wollen wir wieder gehen, als auf einmal die Tür aufgeht.
"Wo wollt ihr denn hin?", ertönt ihre quirlige Stimme.
"Wir wollten ähm-"
"Sie sind wieder zu spät, ich habe auf sie gewartet."
Callie und Leia starren sie perplex an, während ich ihr einen finsteren Blick zu werfe.
"Wir waren pünktlich und haben zehn Minuten geklopft!"
"Sie sollten nicht lügen, kleine Malfoy."
Umbridge sieht mich tadelnd an und zeigt in den Raum.
Augenrollend laufe ich hier hinter her.
Was war daran denn gelogen?
Ich finde mich in einem pinken Raum wieder. Mit pinken Wänden, pinken Möbeln und pinken Teetassen.
Und ich dachte meine Schwester, wäre nach Pink verrückt. Doch diese Frau übertrifft einfach alles.
"Sie werden einen Aufsatz, übers zu spät kommen schreiben."
Ich will meine Schreibmaterialien aus meiner Tasche holen, als Umbridge mich aufhält.
"Sie werden von mir Unterlagen bekommen."
"Danke ich verzichte auf pinkes Pargament und pinke Federn", rutscht es mir heraus.
Leia sieht mich mit großen Augen an.
Umbridge beugt sich mit drohendem Finger zu mir, ich rutsche mit meinem Stuhl nach hinten. Ich brauche Sicherheitsabstand.
"Mein Vater sagte ich soll immer meine eigenen Sachen nehmen und nicht die von fremden", das war zwar glatt gelogen aber egal.
Sie zieht eine Augenbraue hoch "Sie wissen schon, mein Vater Lucius Malfoy", ich hasse mich dafür diese Schiene gefahren zu sein. Aber es war nötig.
Die Lehrerin beißt sich auf die Unterlippe und sieht mich abwertend an.
"Na schön, dann benutzen sie ihre eigenen Sachen."
Wow, diese Sache mit "Ich drohe mit meinem Vater" klappt offenbar wirklich.
Ich grinse in mich hinein und fange an zu schreiben.
Anfangs gebe ich mir noch Mühe, doch irgendwann schreibe ich nur noch Mist auf das Pargament.
Nach einer weiteren Seite, lasse ich meine Feder los und reibe mir meine verkrampfte Hand.
"Schön weitermachen, Prinzessin!"
Ich verpasse ihr einen bösen Blick, niemand nennt mich Prinzessin.
Außer mein Vater. Aber sicherlich nicht meine Lehrerin.
"Wenn Blicke töten könnten, dann wäre sie locker tausende Tode gestorben", flüstert Leia mir amüsiert zu.
Ich lächle ihr zu und starre auf meine Feder.
"Sie dürfen gehen. Ich hoffe sie haben etwas daraus gelernt."
Natürlich Pink ist eine gefährliche Farbe.
Wir verschwinden und ziehen über Umbridge her.
Eine Sache die Leia und ich nicht nachvollziehen können, viele Slytherins mögen diese laut Leia "Schreckschraube"
Wir hingegen teilen in dieser Sache die Meinung der Gryffindors.
• Zwei Wochen später... •
Genervt laufe ich meiner Schwester hinter her, die Mal wieder, wie so oft ihre Jacke in der Bibliothek liegen lassen hat.
"... ich weiß nicht, ist das nicht etwas zu eintönig?"
"Ach komm schon. Wir können doch klein anfangen. Sei doch nicht so eine Spielverderberin", stöhnt Hannah.
"Womit wollt ihr klein anfangen?", frage ich neugierig und drücke Mays Jacke an sie.
"Wir wollten-", Hannah legt ihr eine Hand auf den Mund.
"Mary!"
May rollt mit den Augen und schiebt Hannahs Hand weg "Mensch Hannah! Sie ist meine Schwester, sie würde uns niemals verraten."
"Es sei denn, ihr wollt Umbridge auf den Mond schießen. Dann wäre ich ja gezwungen es jemanden zu sagen", mische ich mich sarkastisch ein.
Hannah verschränkt eingeschnappt ihre Arme vor der Brust. Sie mag es offensichtlich nicht, wenn sich meine Schwester für mich einsetzt.
May ignoriert sie und dreht sich zu mir "Wir wollen Umbridge einen Streich spielen."
Ich fange an zu grinsen "Egal was ihr vor habt ich bin dabei."
May lächelt erfreut, während Hannah die Augen rollt.
"Entweder du akzeptierst es, oder Kira und ich machen den Streich eben alleine."
Hannah läuft beleidigt weg und lässt uns allein.
"Hast du schon eine Idee?"
May schüttelt den Kopf.
Am Ende der letzten Verteidigung gegen die dunklen Künste, hält uns Umbridge vor dem Gehen auf.
"Wie sie sehen, ist es noch sehr schön draußen. Die nächste Stunde wird draußen stattfinden."
Die meisten aus meiner Klasse stöhnen genervt auf.
"Ich hab absolut keine Lust, nach draußen gehen. Verdammt!", flucht May.
"Ich auch nicht."
Ich sehe nachdenklich den Innenhof entlang.
Auf einmal reiße ich meine Augen auf.
"Bei Merlin! Denkst du gerade dasselbe wie ich?"
"Natürlich", sagt meine Schwester mit einem breiten Grinsen.
Am Mittwoch Abend kurz nach Nachtruhe treffen wir uns vor einem leeren Klassenraum.
Ich halte grinsend zwei Honig Gläser in die Luft, die ich aus der Küche eingesteckt habe.
May legt ein Outfit, natürlich in Pink, auf den Tisch.
"Hab ich aus der Reinigung gestohlen."
"May das wird genial", sage ich begeistert als wir uns über Umbridge's Kleidung beugen.
"Das wird es... gib mir Mal ein Glas"
Nach einer Stunde, sind ihre Klamotten vollgetränkt mit Honig und sicher in ihrem Büro untergebracht.
Jetzt müssen wir nur noch hoffen, dass sie es wirklich morgen anzieht.
• am nächsten Tag, bei Verteidigung gegen die dunklen Künste... •
Meine Freunde, May und ich haben uns im Gras nieder gelassen. Meine Schwester hat ihren Kopf auf meinen Schoß gelegt.
Umbridge kommt mit den richtigen Klamotten auf die Klasse zu gelaufen. May versteckt ihr Gesicht in meinem Umhang, damit ihr Lachen nicht auffällt.
"Einen wunderschönen Mittag Professor", sage ich beinahe schleimig.
Das kann nur lustig werden. Mit extra viel Honig.
Wir warten etwas bis May mich auf einmal anstupst.
Sie zeigt auf einen Baum "Siehst du das Wespen Nest da oben?"
Ich nicke.
"Ich kletter da jetzt hoch, stehst du Schmiere für mich?"
"Klar."
Sie grinst mich an und rennt auf dem Baum zu.
"Aber May, pass bitte auf dich auf!", rufe ich meiner Zwillingsschwester hinterher.
Ich lasse sie nicht aus den Augen, mit ihrem Zauberstab lässt sie das Nest vor sich hin schweben.
Sie läuft langsam auf mich zu und lässt das Nest fallen.
Dann geht alles ganz schnell. Der Schwarm von Wespen umsingelt Umbridge, die dann schreiend nach ins Schloss zurück rennt.
May und ich fangen wie verrückte an zu lachen.
Am nächsten Tag kommt Umbridge übersät von Stichen und dicken Beulen in die große Halle. Natürlich versucht sie einen Schuldigen zu finden, doch niemand wurde gesehen, weshalb es ein Unfall blieb.
Ich werde diesen Anblick, das schallende Gelächter und den Honig Streich nie im Leben vergessen. Und schon gar nicht das wir nie erwischt wurden.
× × ×
Ja ich weiß, eigentlich ist das ein sehr gemeiner Streich. Aber wenn man daran denkt was Umbridge Harry und den anderen angetan hat, ist das irgendwo doch gerecht oder nicht ? :D
Bis bald, eure Jule <3
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top