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Olivia
Am nächsten Morgen wache ich durch helles Sonnenlicht auf, welches ins Zimmer scheint. Verschlafen öffne ich meine verklebten Augen und sehe mich im Zimmer um. Das hier ist definitiv nicht mein Zimmer! Und da bemerke ich den schweren Arm, der um meine Hüfte liegt. Kreischend schubse ich den Männerarm weg und springe aus dem Bett. Unter der zerwühlten Bettdecke regt sich etwas und geschockt beobachte ich, wie Jack mich schließlich mit müden Augen ansieht. "Was mache ich hier?!", frage ich hysterisch. "Kannst du dich nicht mehr an gestern Abend erinnern?", leicht bedrückt rappelt Parker sich auf und setzt sich an die Bettkante. "Ich weiß nur noch wie ich heulend in deinen Armen lag, aber wie bin ich hierhin gekommen?", frage ich verwirrt und lasse mich neben ihm auf der Bettkante nieder. "Du hast gestern ziemlich viel getrunken, jedenfalls warst du kurz davor, mit dem Barkeeper abzuhauen und dann hab ich dich mit zu mir genommen, weil ich Angst hatte, dass dir etwas passiert, oder du etwas tust, was du später bereust.", erklärt er mir ruhig. Langsam hebe ich meinen Blick vom Fußboden und gucke ihn dankbar an. "Danke, Jack. Du hast mich wahrscheinlich vor einem riesen Fehler bewahrt." Er nickt nur und steht seufzend auf. "Wenn du duschen möchtest, kannst du das gerne machen. Frische Sachen kannst du dir aus meinem Schrank nehmen. Ich mach uns Frühstück, du kennst dich hier ja aus.", mit diesen Worten verlässt er das Schlafzimmer. Auch ich stehe auf und mache mich auf den Weg ins Bad. Dort sehe ich erstmal auf die Ohr, wo ich feststellen muss, dass es bereits 10 Uhr ist. Scheiße, ich muss zur Schule! Allerdings läuft meine Nase immer noch, ich könnte sagen, dass ich noch krank bin, was ich ja auch bin. Mum und Dad sind zwar gestern Nachmittag nach Hause gekommen, aber nur um ein paar Sachen zu erledigen, dann sind sie gleich wieder abgehauen, um zu arbeiten. Hab ich nicht tolle Eltern?! Man bemerke die Ironie.
Der Geruch von gebratenem Speck und Eiern lockt mich in die Küche, wo Jack am Herd steht und Speck brät. Ich tapse zum Küchenschrank und hole zwei Gläser raus, welche ich anschließend mit Orangensaft fülle. Zusammen decken wir den Tisch. "Ich hoffe du hast die Bettwäsche gewechselt, ich will nämlich nicht in einem Bett schlafen, indem du mal eben ne Nummer geschoben hast.", sage ich und gucke ihn vorwurfsfall an, während wir essen. "Ich habe nicht mit ihr geschlafen." Augenblicklich schlucke ich das Rührei runter. "Aber Melli sagte, dass sie erst am nächsten Tag die Wohnug verlassen hat!", werfe ich ihm vor und verkreuze die Arme vor der Brust. "Ja, sie hat hier übernachtet, aber ich habe nicht mit ihr geschlafen. Ich hatte es zuerst vor, aber es kam mir falsch vor, also hörte ich auf, bevor wir uns überhaupt ausgezogen haben. Sie war so betrunken, dass ich sie nicht wegschicken konnte, also habe ich sie auf der Couch schlafen lassen.", erklährt er und guckt mir dabei tief in die Augen. "Ich konnte nicht mit ihr schlafen, da ich immer nur an dich gedacht habe. Ich konnte dich nicht so sehr verletzten, wie du mich.", Trauer blitzt in seinen Auegn auf. Ich lege meine Hand auf seiner Hand ab, welche auf dem Tisch liegt. "Glaub mir Jack, ich habe mir damit genauso sehr wehgetan, wie dir." "Liv, ich liebe dich. Bitte gib mir noch eine Chance, dich glücklich zu machen.", flüstert er flehend. "Du hast mich glücklich gemacht. Wenn ich studieren kann und einen Plan für später habe, dann könnten wir es vielleicht noch ein mal versuchen.", flüster ich "Doch im Moment geht das einfach nicht." "Und was war das dann gestern?! Warum musst du mir erst Hoffnungen machen, um sie gleich am nächsten Tag wieder zu zerstören?! Du hast gesagt, du liebst mich!", er wird wütend und zieht seine Hand unter meiner weg. "Es tut mir leid.", mir steigen die Tränen in die Augen, als ich mich im Stuhl zurücklehne und Jack verzweifelt angucke. "Ich will das nicht mehr hören! Ich möchte, dass du jetzt gehst!", sauer lehnt er sich ebenfalls im Stuhl zurück und verschränkt die Arme vor der Brust. Ich nicke, während mir die erste Träne über die Wange läuft. Dann springe ich vom Stuhl auf und stürme ins Schlafzimmer um meine Sachen zu holen. Auf dem Weg aus dem Haus, hält Jack mich nicht auf. Es ist besser so.
Jack
Traurig sehe ich aus dem Fenster und beobachte, wie Liv mit hängendem Kopf zur nächsten Bushaltestelle läuft. Ständig lasse ich mich von ihr herumschubsen! Ich sehe das nicht mehr ein. Wenn sie endlich eingesehen hat, dass sie auch an meiner Seite erwachsen werden kann, dann kann sie zurückkommen. Ich werde ihr jedenfalls nicht mehr hinterherlaufen. Da ich schon länger nichts von Noah gehört habe, beschließe ich ihn anzurufen. Mit Ole, Sinan und Ryan haben wir eh nichts mehr zu tun, da sie ja diese dumme Wette hatten, wer Liv zuerst ins Bett kriegt. Natürlich hat es keiner geschafft, zum Glück. "Hey, Jack. Was gibt's?", höre ich Noah's Stimme am anderen Ende der Leitung. "Hey, hast du Lust vorbeizukommen? Wir könnten nen bischen zocken und endlich mal wieder nen Männertag machen.", frage ich ihn."Klar, ich bin in einer Stunde da."
"Hey Jack!", gegrüßt Noah mich, nachdem ich ihm die Haustür geöffnet habe. Wir schlagen ein und gehen dann ins Wohnzimmer. "Wo sind deine Eltern?", fragt er mich und lässt sich auf die Couch fallen. "Arbeiten.", sage ich nur und hole die Controller, damit wir zocken können.
Wenig später sitzen wir immer noch auf dem Sofa, gucken mittlerweile aber ein Fußballspiel, was im Fernsehen kommt. "Also, wie läuft's mit Kathy.", frage ich ihn und sofort breitet sich ein Grinsen auf seinen Lippen aus. "Sie ist perfekt. Sie guckt gerne mit mir Fußball, gammelt am liebsten mit mir rum und liebt Süßigkeiten. Sie ist so süß. Ich würde sie am Liebsten jetzt schon fargen, ob sie mich heiraten möchte.", er grinst verträumt vor sich hin und dreht das Colaglas in seiner Hand. "Ernsthaft, Jack. Ich glaube, nein ich weiß, sie ist die Eine. Ich liebe sie und ich will sie nie wieder hergeben.", er guckt mich nachdenklich an. "Meinst du es wäre zu früh, sie zu fragen, ob sie mich heiraten will?", fragt er. Ich kann nicht anders, als laut loszulachen. "Alter, ihr seid seit zwei Tagen zusammen! Das ist auf jeden Fall zu früh! Aber du scheinst echt verknallt zusein.", ich grinse ihn an und beobachte, wie er leicht rot wird. "Oh, stimmt. Es fühlt sich einfach so an, als wären wir schon ewig zusammen. Aber ein ein paar Jahren werde ich sie fragen.", sagt er fest und ich wiederspreche ihm nicht.
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