15
Olivia
Am nächsten Morgen wache ich ausnahmsweise mal glücklich und zufrieden auf. Und das liegt nicht nur daran, dass heute Samstag ist. Es ist schon 11 Uhr, deswegen beschließe ich Kathy anzurufen und sie zu fragen, ob wir etwas unternehmen wollen. "Sorry Kleine, aber ich habe ein Date mit Noah!", quietscht sie in den Hörer. Also wünsche ich ihr viel Spaß, schicke Noah eine SMS, dass es gut war sie zu fragen und springe schließlich aus dem Bett. Mit meinem Handy in der Hand gehe ich in die Küche, wo ich mir eine Schüssel Müsli mache. Jack sitzt auch am Küchentisch, aber ich drücke ihm nur einen kurzen, unsicheren Kuss auf die Wange und setzte mich dann auf die Couch. Plötzlich fängt mein Handy wieder an zuklingeln. Es liegt auf dem Küchentisch, deswegen bitte ich Jack, es mir zu geben. Doch er denkt gar nicht daran und geht einfach dran. "Hallo?" "Jack was soll das?! Gib mir mein Handy!" "Was willst du?", knurrt er in den Hörer und auf einmal wird Jack's Gesicht knallrot vor Wut. "Ich habe dir doch gesagt, dass ich das machen werde!... Nein, lass sie in Ruhe Ole!", brüllt er und knallt das Handy auf den Küchentisch. "Was wollte er denn?", frage ich ihn neugierig. "Geht dich nichts an!", knurrt er und funkelt mich wütend an. "Eh, natürlich geht es mich etwas an?! Schließlich hat er MICH angerufen!"
Ich komme auf ihn zu und will nach meinem Handy greifen, doch Jack schnappt es sich und steckt es sich in seine hintere Hosentasche. Wütend schaue ich ihn an. Ich schlage ihn mit der flachen Hand kräftig auf die Brust, doch er zuckt nicht einmal mit den Wimpern. Sein Blick wird noch finsterer und er packt mich an den Handgelenken, während ich ihn lautstark beschimpfe. Und dann schubst er mich gegen den Kühlschrank. Er wackelt ein bischen und ich werde bestimmt einen blauen Fleck davontragen. "Warum bist du immer so agressiv?!", frage ich ihn sauer. Jack runzelt die Stirn und kommt langsam auf mich zu. Wie ein Löwe schleicht er, als wäre ich seine Beute. "Ich bin nicht agressiv.", haucht er mir ins Ohr. "Ach nein? Und was war das grade?!", frage ich ihn immer aufgebrachter. "Ich kann dir doch nicht durchgehen lassen, so mit mir umzugehen.", flüstert er. Und bumm! Jetzt werde ich aber mal agressiv! "Du bist so ein Arsch, Parker! Ich lasse so auch nicht mit mir umgehen!", fauche ich und schubse ihn bei jedem Wort ein kleines Stückchen mehr von mir weg. Bis er an den Tresen knallt und ich mich drohend vor ihn stelle. Er will etwas sagen, doch ich lasse ihn gar nicht erst zu Wort kommen. "Wenn Ole etwas von mir will, dann hast du das zu akzeptieren, verstanden?!", zische ich ihm ins Gesicht. Er guckt mich ein wenig erschrocken an. "Du hast ja keine Ahnung.", sagt er nun wieder völlig ruhig. "Na dann klär mich auf!" Doch er schüttelt nur langsam den Kopf. "Das kann ich dir nicht sagen." Und schon fliegt meine Hand in sein Gesicht und ich gebe ihm eine schallende Ohrfeige. Sein Kopf fliegt zur Seite und sein Blick verfinstert sich schlagartig. Haha, Wortspiel. Er verkrampft seinen Kiefer und ballt die Hände zu Fäusten. "Rück raus mit der Sprache!", schreie ich. Zum Glück ist Vanessa nicht da.
Langsam dreht er seinen Kopf in meine Richtung. Er lockert seine Hände und greift nach meinen. Sein Blick ist so reuevoll, dass ich ihm gar nicht meine Hände entreißen will. "Ich weiß, dass du es wissen willst. Das verstehe ich glaub mir. Aber ich kann es dir einfach nicht sagen. Noch nicht. Du musst mir einfach vertrauen." Seine Lippen sind meinen so nah, dass ich in diesem Moment daran denken muss, wie es wohl wäre, sie wieder auf meinen zu spüren. "Olivia?" "Hm?" "Jetzt sag doch etwas.", fleht er schon beinahe. Nach kurzem Zögern antworte ich ihm schließlich. "Ich will es versuchen."
Melanie
Nach dem Gespräch mit Liv gestern, haben wir gegessen. Wenn ich das mal so sagen darf, an seinen Kochkünsten müsste Matthew noch ein wenig pfeilen, dann wären sie perfekt. ich habe eine weitere Nacht bei Matt geschlafen und nachdem wir gegessen haben, stelle ich mich unter die Dusche und muss dabei mal wieder an die alte Zeit denken.
Matthew und ich konnten uns damals bei Starbucks gut unterhalten und wir verabredeten uns für den folgenden Tag. Ich war sehr aufgeregt und freute mich auf das Treffen. Doch aus ein, zwei Treffen wurden viele. Ich fühlte mich sehr wohl bei ihm. Ich war für ihn da, als seine Mutter starb, ich habe ihn sozusagen aufgefangen. Mittlerweile kannten wir uns ein halbes Jahr und ich war mir nun vollkommen sicher, dass ich in ihn verliebt war. Wir trafen uns wieder und er gestand mir, dass er sich in mich verliebt hatte. Und so wurden wir ein Pärchen. Damals war ich grade mal 16, fast 17 Jahre alt. Ich wusste, dass er schon 23 war, aber das war mir egal. Nachdem wir drei Monate zusammen waren, schliefen wir das erste mal mit einander. Matthew wollte nichts überstürzen, er war der Mann meiner Träume. Doch eines Tages kam er in meine Schule. Als Referendar. Zu erst versuchten wir damit umzugehen, doch ein Jahr später wurde er richtiger Lehrer und er unterrichtete mich. Ich wollte nicht, dass er mich bevorzugte und es fiel uns schwer miteinander umzugehen, als wäre er nur mein Lehrer. Also beendete ich unsere anderthalbjährige Beziehung. Ich konnte im Unterricht nicht mehr aufpassen und Matthew merkte dies. Er bat mich zu einem Treffen, doch er hatte sich verändert. Da wir ohne einander nicht auskommen konnten, damals war es nur noch körperlich, machten wir einen Deal. Wir schliefen regelmäßig miteinander, schworen uns aber, uns nicht wieder in einander zu verlieben. Für mich war das unglaublich schwer, da ich ihn immer noch ein wenig liebte. Mittlerweile war ich fast 18 und er in einem halben Jahr 25. Wir brachen unseren Deal indem wir uns wieder ineinander verliebten.
Ich muss ein wenig grinsen, wenn ich an damals denke, ich kenne ihn nun schon so lange und ich liebe ihn immer noch so, als wäre es der erste Tag.
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