Kapitel 20

Vor dem Hotel steht eine Limousine und davor ein Chauffeur, der uns bereits die Tür aufhält.
"Guten Abend Mr. und Mrs. Enders. Mein Name ist Kai und ich bin für heute abend Ihr Chauffeur." dabei verbeugt er sich gleich.
Aber Moment mal, hat er mich gerade Mrs. Enders genannt?
Bevor ich aber noch weiter darüber grübeln kann, werde ich zu unserer Mitfahrgelegenheit gezogen.
"Guten Abend" sagen Cole und ich gleichzeitig.
Ok. Das ist ein bisschen unheimlich

Bei der Gala angekommen, welche im übrigen etwas außerhalb der Stadt ist, öffnet Kai uns wieder die Türe.
Kaum dass wir ausgestiegen sind, schließt er diese wieder und nickt uns zu, bevor er wieder einsteigt und losfährt.

Erst jetzt registriere ich wo wir sind. Vor mir steht eine riesige Villa, die man schon als kleines Schloss sehen könnte, so groß ist sie.
Jedoch sind das sehr viele Treppen bis oben. Wie ich diese Dinger doch hasse. Das ist auch einer der Gründe warum ich mir ein Wohngebäude mit Aufzug ausgesucht habe. Wie dem auch sei. Ein bisschen angespannt bin ich schon. Wer weiß, was mich dort drin alles erwartet....

Während ich das große Gebäude vor mir bestaune und man mir dir Anspannung womöglich ansehen kann, schlingt sich ein Arm um meine Hüften.
"Keine Sorge. Ich werd den ganzen abend an deiner Seite sein." flüstert Cole mir ins Ohr.
"Ach? Also bleibst du auch an meiner Seite, wenn ich mal auf die Toilette muss?" grinse ich ihn fies an.
"Also wenn du es gern willst, dann läßt sich das einrichten." auch er grinst nun fies woraufhin wir beide lachen müssen.
Und wie durch Zauberei ist meine Anspannung weg.
"Bereit?"
"Bereiteter wie es nur geht." flüstere ich zurück.
"Na dann auf in die Schlacht." lacht er.
Kurz Blicke ich zu Jayden, der total ruhig ist und auf Cole's Arm sitzt, um dann wieder Cole anzusehen.
"Was machen wir eigentlich wegen Jayden? Ich mein, ich hab ja kein Problem damit, dass er die ganze zeit bei uns bleibt, aber wird ihm das auf Dauer nicht zu langweilig?"
"Es wurden extra 2 Kindermädchen engagiert, die auf die Kinder derer aufpassen, die ihre mitgenommen haben. Er wird sicher eine Menge Spaß haben, also mach die keine sorgen."

Nachdem wir diese ätzenden 40 Treppenstufen hoch gelaufen sind, und ja, ich habe sie gezählt, wird uns die Tür geöffnet, welche etwas zu groß ist.
Wer auch immer sich all das ausgedacht hat, hat nicht auf die Bedürfnisse anderer geachtet. Oder gedacht dass hier ein Athlet mit einem Elefanten wohnt.

Sobald die Türen komplett auf sind, schießt auch schon Cindy auf uns zu.
"Da seit ihr ja endlich." ruft sie voller Freude aus und umarmt uns 3 zur selben Zeit.
Nachdem sie uns losgelassen hat, grinst sie uns an.
"Ich dachte schon ihr habt euch in eurem Zimmer eingesperrt und sonst was gemacht."
"Mutter!" Sowohl Cole als auch ich werden ein bisschen rot um die Nase.
"Ach kommt schon. Ihr seht eben zu süß aus. Da muss man euch einfach ärgern."
"Ach Saphira, du siehst echt bezaubernd aus in diesem Kleid." dabei betrachtet sie es mit einem Lächeln.
"Danke. Das Kompliment kann ich nur zurück geben." lächle ich ebenfalls.

"Wie dem auch sei. Nun kommt endlich rein. Die Party hat schon angefangen." scheucht Cindy uns rein, nimmt Jayden auf den Arm und verschwindet in einem, der vielen räume und Gänge.

Kaum drinne werden wir auch schon von Leuten angequatscht. Die Gespräche laufen wie folgt ab:
"Wie geht es Ihnen?"
"Wie läuft es mit der Firma?"
"Ist das ihre Verlobte?"
"Schon irgendwelcher Familienzuwachs geplant?"
"Wie wär's, wenn wir uns nochmal zu einem Essen treffen, um ein neues Projekt zu planen?"
Und bla.... bla..... bla......
Ein bisschen hin und da nicken, dann lächeln und mal ein zwei Worte sagen, dann war's das auch schon, was ich dazu beitragen muss. Die ganze Zeit über hat Cole mich kein einziges mal losgelassen und wenn doch, dann hat er meine Hand gehalten. Aber sein Versprechen hat er kein einziges mal gebrochen. Er ist immer an meiner Seite geblieben.

Zwei Stunden später und ich habe jetzt schon keine Lust mehr. Überall fremde Gesichter. Tausende Namen und dann haben manche auch noch mehr als einen Vor- und Nachnamen.
Dann sind da noch die Prahler, die Besserwisser, Diven und Arschkriecher. Pardon, die schleimen.

Ich hätte echt mit Jayden gehen sollen. Der hat bestimmt mehr Spaß. Oder er schläft.

Gerade sind Cole und ich endlich allein an einem Tisch, während überall im Saal geredet und genuschelt wird.
Nachdem ich mir endlich die ganzen Dekorationen und den Raum an sich von meinem Blickwinkel aus inspiziert habe, ist mir wieder langweilig.
"Sag mal Cole..." flüstere ich ihm zu.
"Ja?" flüstert er zurück.
"Läuft das immer so ab? Das die meisten hier einfach nur falsch sind?"
Seufzend sieht er sich leicht um.
"Leider ja."
"CO CO!!!!" höre ich auf einmal eine viel zu hohe und viel zu laute Quitschestimme schreien.
Sofort verzieht Cole das Gesicht, zieht mich auf seinen schoß und umarmt mich von hinten.
"Hilf mir. Sonst nervt sie uns noch den Rest des Abends." flüstert Cole mir verzweifelt ins Ohr.
"Co Co!" genau zu diesem Zeitpunkt tritt ein Streichholz vor uns.
Oh. Ich muss mich korrigieren. Es atmet. Muss also ein verhungertes etwas sein, bei dem man die Rippen praktisch durch die Haut abzählen kann, so sichtbar wie die sind. Dies kann man aber nur erkennen, weil sie ein seeeehr kurzes Kleid trägt, welches an ihren hüften so gesehen zwei löschen hat.

"Och Cole! Ignorierst du mich etwa?!" beschwert sich das etwas.
"Und wer ist dieses Ding, dass da auf dir sitzt?!" kreischt sie weiter.

Leise seufzt Cole in meine Halsbeuge, lockert seinen Griff um mich etwas und hebt den Kopf.
"Was willst du, Tess? Siehst du nicht, dass ich beschäftigt bin?" Er klingt echt genervt und hat ihre Fragen total ignoriert.

"Na was wohl? Brauche ich einen Grund, um meinen Verlobten zu sehen und mit ihm zu reden?!" dabei tippt sie genervt mit ihrem Fuß auf und ab und verschränkt ihre Arme.
Natürlich darf ihr gehässiger Blick, welcher auf mir ruht, nicht fehlen.

Bei dem Wort Verlobten spanne ich mich leicht an.
Cole scheint dies zu bemerken, denn er drückt mich fester an sich.
"Wie oft muss ich es dir noch sagen? Wir sind nicht verlobt. Wir waren es nie und werden es auch nie sein!"
Zuerst ist sie total geschockt, dann sieht sie zwischen uns hin und her.
"Dann verate mir doch mal, wer oder was dieses etwas auf deinem schoß ist."
Diesmal ist ihr Blick viel aggressiver als vorher.
"Dieses Ding auf meinem schoß ist meine Verlobte. Und solltest du sie noch einmal beleidigen, oder nur schief ansehen, dann werde ich dir dein Leben zur Hölle machen!" dabei wird seine Stimme noch tiefer und er knurrt schon fast.
Auch seine Arme um mich werden etwas fester.

Diesmal sieht dieses Tess-Wesen etwas verängstigt aus.
"Und jetzt verschwinde, bevor ich mich verliere!" droht er.
Sofort verschwindet sie, aber die Anspannung in Cole's Körper besteht nach wie vor.

Also mache ich das einzige, was mir in dem Moment einfällt und umarme ihn, während ich seinen Kopf wieder in meine Halsbeuge drücke.
"Kein sorge. Sie ist weg. Du kannst dich jetzt beruhigen."
Und es scheint zu funktionieren, denn kurz drückt er mich nochmal fest, dann läßt er locker und seufzt entspannt auf.
"Danke." flüstert er nur.
"Das hab ich doch gern gemacht." antworte ich ebenso leise wie er.

Ein paar Minuten vergehen, in denen wir uns umarmend dort sitzen, bis ich mich leicht von ihm löse und ihn anschaue.
"Wie wär's, wenn wir uns was zu essen und zu trinken holen und versuchen, den Abend noch einiger Maßen zu genießen?"
Jetzt lächelt er.
"Das hört sich nach einer guten Idee an."

Eine weitere Stunde und ein Dutzend Gläser Wein später sieht die Welt schon ganz anders aus.
Das einzig gute ist, dass wir kein einziges mal mehr belästigt wurden. Im Gegenteil. Immer wenn jemand auf uns zu kam und anfangen wollte zu reden, kamen Cindy und Richard mit ausreden, um diese Personen von uns fern zu halten.

Cindy und Richard sind gerade endlich zu uns gekommen, als wir nach Jayden sehen wollten, um dann zu gehen und haben uns freudig mitgeteilt, dass dieser bei über Nacht bei ihnen bleibt und sie ihn uns morgen nachmittag vorbei bringen. Damit sind sie auch schon wieder abgerauscht. Aber nicht, bevor sie uns zur Tür gescheucht und für später noch viel Spaß gewünscht haben. Und dass es nicht zu wild werden sollte.
Cole wurde dabei nur rot. Ich jedoch mit meinem Wein intus habe es anscheinend nicht verstanden. Und als sie mir zugezwinkert hat, war ich noch verwirrter.

Auf dem weg zurück zum Hotel ist es erst ganz ruhig. Cole sitzt auf seiner Seite und ich auf meiner.
Doch eins ist mir unklar. Wie komme ich am Ende der Fahrt auf seinen schoß und habe eine sehr hitzige knutschsession mit ihm?

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Tja.... Wie es weiter geht, werdet ihr wohl im nächsten Kapitel sehen. ;)

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