Teil 13
Ein vernebelter Fluss, alles andere war schwarz. Das Wasser stieg höher und höher. Ich schaute mich hektisch um, gleich bekäme ich keine Luft mehr!
"LinKi? Hey wach auf du Schlafmütze!", hektisch richtete ich mich auf und blickte in dunkel grüne Augen. Verschlafen streckte ich mich und gähnte ausgiebig vor mich hin. "War ich etwa eingeschlafen?", neben mir machte es sich Jake mit einem Muffin bequem. "Ja, das sah echt niedlich aus." Er kicherte leise und ich boxte in neckend gegen den Arm. "Aua!", schrie er gespielt verletzt und schmollte in meine richtig. Ich jedoch rieb mir die Augen und konnte noch immer nicht glauben das ich an einem Baum, auf dem Campus, in einer Freistunde eingenickt war. Jake und ich waren die letzten Tage unzertrennlich geworden, seine Art ähnelte der meinen und auch sonst ergänzten wir uns hervorragend. Jake rückte näher zu mir und gab mir ein Stück von seinem Gebäck ab, welches ich dankend entgegen nahm. Die warmen Sonnenstrahlen die vereinzelt durch die Baumkrone auf uns fielen waren verdammt angenehm, wie sehr ich mich doch auf den Sommer freute. Eine angenehme Stille herrschte zwischen uns die ich gerne hatte. Sie war nicht unangenehm, nein, vertraut und ausgelassen. Er hatte sich genau so wie ich es auch tat an den Baum gelehnt und genoss sein Essen. "Weiß du was ich mich häufiger frage?", er schaute mich kauend an, doch ich schüttelte meinen Kopf nur irritiert. "Als ich kam warst du ja schon länger auf der Schule, aber ich habe dich bislang nur allein vorgefunden. Hattest du vor mir denn noch keine anderen Freunde gefunden?" Ein wolliges Gefühl machte sich in mir breit, es hörte sich toll an, dass er mich als eine Freundin bezeichnete und nicht als Bekanntschaft oder Kumpel wie es Jungs unter sich machten, nein, ich war eine gute Freundin. Als das wärmende Gefühl nachließ verdunkelte sich meine Minne schlagartig. ZWEI WOCHEN! Zwei verdammte Wochen hatten sich die anderen nicht mehr blicken lassen. Ich kam mir ziemlich dumm vor, noch nicht mal auf meine Nachrichten wollten sie reagieren. Noch nicht einmal Jeno.
Die ganze Situation kam mir ziemlich suspekt vor, als ob sie sich alle gleichzeitig abgesprochen hatten den Kontakt zum selben Zeitpunkt mit mir zu beenden. Der abwartende Gesichtsausdruck von Jake holte mich wieder aus meinem Grübeln und ich raufte mir einmal überfordert durch die Haare.
"Es ist kompliziert... Eigentlich habe ich schon interessante Leute kennengelernt, doch sie sind wie von einen auf den anderen Tag-.. sagen wir es so ich kann sie nicht mehr erreichen." Es viel mir schwer darüber zu reden, ich wusste selber nicht warum, aber ich wollte sie in Schutz nehmen. Ich konnte mir einfach nicht vorstellen das sie schlechte Menschen waren, nein niemals. "Ah verstehe. Und was glaubst du, was mit ihnen ist?", Jake strich einpaar mal über sein Shirt um die restlichen Krümmel zu entfernen und schenkte mir dann seine gesamte Aufmerksamkeit. Ich zog meine Augenbrauen zusammen und überlegte, als ob ich das die letzten Tage nicht schon oft genug gemacht hätte. Er verwuschelte mir die Haare und grinste schief, doch ich fand das garnicht so lustig wie er, was er meinem Gesichtsausdruck auch hoffentlich entnahm. "LinKi ein Lächeln steht dir viel besser, mach dir keinen Kopf. Wenn du ihnen wirklich was bedeutest dann kommen sie schon wieder von allein und wenn nicht, dann haben sie es sich eben selbst verbockt." Mein zorniger Blick verschwand abrupt und ein geschmeicheltes Lächeln bildete sich auf meinen Mundwinkeln. Wie schnell so einfache Worte jemanden glücklich machen konnten, früher musste ich das immer übernehmen doch jetzt bekam ich mal nette Worte zur Aufmunterung. Das war ein ungewohntes aber schönes Gefühl, langsam setzte er sich gegenüber von mir hin und nahm meine Hand. Er ist ein toller Mensch. "Danke," entfloh es mir kaum hörbar. "Wofür?" Anscheinend hatte er es mitbekommen. "Für alles." mehr musste ich garnicht sagen, er verstand es, dass wusste ich. "Lass uns gehen der Unterricht geht gleich weiter," ein Blick auf meine Uhr und ein hektisches nicken von meiner Seite stimmten ihm zu und wir verabschiedeten uns voneinander. Leider hatten wir nur Biologie zusammen, weshalb wir uns nur in diesen Stunden sehen konnten und in den Pausen.
Nach der Schule ging ich auf dem schnellsten Weg nachhause und ließ mich in mein Bett fallen, die letzten Tage waren anstrengen, wirklich.
"Aufstehen LinKi! Ich bring dich heute zur Schule!" Appa schrie schon förmlich den Gang entlang das es Zeit für die Schule war. Ich musste gestern wohl eingeschlafen sein, manchmal war ich echt verpeilt. Heute war Freitag das hieß, Wochenende! Endlich, dass hatte ich echt nötig.
Ich machte mich schnell fertig und stieg in den Wagen meines Dad's ein, der schon ungeduldig auf mich wartete. Die Fahrt verlief recht schweigsam, die letzten Tage hatte ich kaum mit ihm oder Mihyun geredet. Entweder war ich zu müde oder zu beschäftigt, andererseits hatte ich mir in den letzten Tagen den Kopf auch nur über das verschwinden der Jungs zerbrochen. "Sag mal dieser Jake..läuft da was?", ich spürte förmlich wie die Röte mir ins Gesicht schoss. "Was? Wie kommst du jetzt darauf?", ok die letzten Tage kam Jake ab und zu mal vorbei oder ich traf mich mit ihm, mehr lief da aber nicht. "Du musst schon zugegeben ihr verbringt viel Zeit miteinander."
"Wir sind nur Freunde, mehr nicht! Keine Sorge, falls ich einen Freund habe weißt du es sowieso als..letzter.." Appa hielt vor dem Schulgebäude und rief mir noch ein 'Wie bitte?!' hinterher als ich lachend die Autotür zuschmiss und dem Auto hinterher winkte. Ziemlich erledigt betrat ich den Klassen Raum und traute meinen Augen kaum. Neben meinem Platz saß ein mir bekanntes und langersehntes Gesicht, Renjun. Was war denn bitte mit seinen Haaren passiert? Die sind ja Feuer Rot. Ich ließ mich auf meinen Platz fallen und packte meine Sachen raus. "Hey", kam es von meinem Sitznachbarn doch ich ignorierte ihn. Dachte er ich würde ihm das durchgehen lassen?
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