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Ich starrte ihn kurz an, zog dann mein Schwert aus seinem Rücken und rannte weiter, wohin wusste ich nicht. Ganz oben, auf einer großen Eisfläche entdeckte ich schließlich Azog. Ich kam gerade rechtzeitig um zu sehen, wie er Thorin durchbohrte.

Ängstlich, wie gelähmt blieb ich stehen, ich konnte mich nicht mehr rühren, nur zusehen. Als Azog tot zu Boden fiel, löste das endlich meine Starre und ich rannte los, wollte Thorin retten, doch tief im Inneren wusste ich, ich konnte nichts mehr tun. Also wechselte ich die Richtung, rannte davon, wie ein kleines Kind. Dann sah ich Kili, tot, neben ihm die Elbe mit den roten Haaren, die er so gemocht hatte.

Ich konnte den Anblick nicht ertragen. Ich hatte sie alle verloren und nebenbei noch versagt. Was hätte ich tun sollen? Ich rannte weiter, zwischen den toten Orks herum einfach ein bisschen weg.

Lilja, DU trägst den Erbe Durins in dir. Jetzt vielleicht noch nicht, aber irgendwann wird er vielleicht eine größere Aufgabe haben, vielleicht auch nie. DU hast dein Kind gerettet, den Erbe Durins!

Vielleicht hatte Galadriel recht, doch ich wollte nichts davon wissen. Alles war verloren, alle Durins waren tot. Ich wollte nur nach Hause, an das ich mich schemenhaft erinnern konnte. Ich ließ mich auf einen Stein sinken und beobachtete die Reste des Schlachtfelds, das vor mir lag, im rot der untergehenden Sonne.

Die Schmerzen kehrten zurück und erinnerten mich, dass ich einen Kampf hinter mir hatte und jetzt ausruhen musste. Trotzdem blieb ich sitzen, irgendwann kam Gandalf und führte mich zurück zum Berg in ein Lazarett, wo ich von Elben behandelt wurde. Die Tage zogen an mir vorbei, ich fühlte mich wie ohnmächtig. Nach einer Zeit, in der meine körperlichen Wunden geheilt waren holte Gandalf mich ab.

"Es war nicht zu ändern.", erklärte er leise, "Deine Aufgabe in Mittelerde ist erfüllt. Doch dein Kind hat vielleicht großes vor sich." Ich schüttelte den Kopf und sagte leise, was ich die letzten Tage entschieden hatte: "Ich will nicht, dass mein Kind hierherkommt."

"Ich bringe dich erstmal nach Hause, wo du hingehörst. Wenn du wieder in deiner Welt bist, wirst du dich an alles erinnern können.", sagte er beruhigend und nahm mich sanft am Arm. Ich folgte ihm, bemerkte Bilbo nicht, der neben uns herlief, jede Menge Zwerge kamen auch vorbei. Die meisten kannte ich, doch ich nahm sie nicht wahr.

"Komm, hier durch, dahinter liegt deine Welt. Lebe wohl, vielleicht sehen wir uns irgendwann wieder.", verabschiedete Gandalf sich.

Ich lief durch das Portal und befand mich, mitsamt aller Erinnerungen wieder vor meiner Tür. Ich lehnte mich dagegen und atmete die warme Sommerluft ein. Ich war zuhause.

Die Geschichte neigt sich dem Ende. Ein Kapitel kommt noch raus, dann wars das wohl. Ich denke es wird eine Fortsetzung geben, allerdings erst in ein paar Wochen, da ich noch nicht weiß, wie es genau weitergehen soll, aber ich hab ungefähre Vorstellungen.

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